Bessere Gitarre = besseres Spielen ???

A

Anonymous

Guest
Hi!

Hab mal eine lustige Frage. Besitze 2 Gitarren. Meine erste Gitarre, mit der ich vor vielen Jahren angefangen habe, die spielt sich 'schwierig'. Ich habe das Gefühl, dass ich viel mehr üben muss, um auf dieser Gitarre, die Töne klar und sauber zu greifen und zu spielen.

Dann habe ich noch eine zweite, mit der ich noch viel länger gespielt habe, die sich sehr leicht spielt, vom Äußeren in Richtung Ibanez gehend, ist aber eine Hohner Revelation (nebenbei: hat jemand auch so eine, ich find die total Klasse). Bei dieser habe ich ein ganz anderes Spielgefühl, dass alles viel sauberer klingt, obwohl ich dafür wahrscheinlich nicht so viel üben müsste, wie auf der ersten Gitarre.

Jemand hat mal gesagt, ein Van Halen, ein Santana, ein Clapton, die könnten irgendeine Gitarre in die Hand nehmen, und sie würden auf allen Gitarren ihren STil spielen können. Wie sieht es bei euch aus? Gibt es Gitarren, auf denen ihr nix hinbekommt, und andere, auf denen ihr richtig abfetzt? Die Frage soll quasi daraus hinausgehen, ob bessere / teurere Gitarren besser zu spielen und quasi auch besser für den Üb-Fortschritt sind ....

Freu mich auf eure Antworten.

Gruß

Exxman
 
Exxman":hnd0plhf schrieb:
Die Frage soll quasi daraus hinausgehen, ob bessere / teurere Gitarren besser zu spielen und quasi auch besser für den Üb-Fortschritt sind ....

Tach Exxman,

ich finde es zunächst völlig normal, dass sich Instrumente in ihrem Handling unterscheiden. Dass da Mensur, Saitenlage und -stärke eine Rolle spielen, ist auch nachvollziehbar.

Ob dabei immer teuerer = besser ist, will ich mal außen vor lassen. Grundsätzlich wäre es für mich eine Überlegung wert, ein zu Übendes Stück erst mal auf der Gitarre mit dem besseren Handling zu erarbeiten.

Wenn es soweit erstmal funktioniert, dann spiele es auf der "schlechteren" Gitarre so lange, bis es auch auf dieser klingt. Wenn Du den Titel dann wieder auf der "besseren" spielst, wird es sich in der Regel sehr souverän und gekonnt anhören. Klar, was ich meine?

Etwas, was Du auf einem schlichten Instrument hinbekommst, wird auf einem besseren Instrument auch besser klingen, weil es einfacher spielbar ist und Du entspannter spielst.
 
Gitarren die sich besser spielen lassen, animieren dich (zumindest ist es bei mir so) vielleicht auch mehr, zu spielen, zu üben, abzurocken, was auch immer. Letztendlich aber spielst du vielleicht mehr, liebst deine Gitarre vielleicht mehr.....alles Dinge, die dazu führen können, dass du besser wirst. Ob das aber was mit dem Geld zu tun hat? Da sind schon Unterschiede, aber es gibt auch wirklich gute Gitarren im preislichen Mittelfeld, auf denen ich genau so gut spielen kann, wie auf einer teureren. Vielleicht solltest du mal gucken, ob du eine ordentliche Halskrümmung hast, Seitenlage ok ist usw. Erst mal gucken, was man so alles noch aus einer billigen Gitarre rausholen kann, da geht manchmal so einiges :) Bis dann, Uli
 
Moin,
eine gute Gitarre im Sinne von MC's Beschreibung ist das halbe Spiel!
Dabei hat die Einstellung einen wesentlichen Einfluss. Ein guter Gitarrenbauer macht aus einem störrischen Esel eine anschmiegsame Katze.
Beim Gitarrenspielen und -lernen sind genug andere Dinge zu beachten. Eine Zicke in der Hand ist für die Tonne! Das Instrument soll darum nicht nur unterstützen, sondern sogar entgegenkommen!
 
Ich hab...naja..´n entfernten Verwandten, der ist Gitarrenbauer. Und die haben auch custommade Gitarren im Angebot, bei denen sind die Hälse von derselben Firmma die Squier beliefert..oder von Squier direkt...so genau weiss ich das nicht mehr. Er hat gesagt, diese Hälse wären richtig toll. Und Squier ist nun wirklich keine NOBELFIRMA. Mein Verwandter baut auch eigene Hälse, aber die sind ungleich teurer. Um die Gitarren zu einem günstigeren Preis zu verkaufen, geht er diesen Weg. Und ich denke das ist auch OK,...bislang hat sich da auch noch niemand beschwert.
 
ja und nein... :)

ich würde sogar sagen ab einem gewissen können brauchst du sogar eine wirklich gute gitarre mit einer tollen bespielbarkeit, da dich sonst das instrument dran hindert weiterzukommen...

Jemand hat mal gesagt, ein Van Halen, ein Santana, ein Clapton, die könnten irgendeine Gitarre in die Hand nehmen, und sie würden auf allen Gitarren ihren STil spielen können.

ganz so stimmt das nicht...
auch ein EVH braucht ein gewisses mindestmass an güte in seinen instrumenten um wirklich all das machen zu können, was er gewohnt ist...
(schon mal Ain`t talking bout love auf einer extremen gurke auf der die flageoletts nicht richtig kommen im Originaltempo zu spielen versucht???)
auch kommen den ganzen flitzefingern (und auch mir) natürlich gitarren mit extrem niedriger saitenlage und dünnen saiten entgegen...
und dann gibts da natürlich noch die persönlichen eigenheiten, die jeder für sich anders mag: wie sich der hals anfühlt (holzauswahl, dicke, griffbrettradius), etc, die auch einen wesentlichen teil zum spielgefühl mit beitragen...

und tu dir bloss einen gefallen und üb viel mehr auf dem instrument, auf dem du dir leichter tust....
es macht imho null sinn mit dem instrument um den ton kämpfen zu müssen, das macht dich sicher nicht zu einem besseren gitarristen, sondern du gewohnst dir nur technische macken dadurch an...

das gilt allerdings nicht für die 3-powerchord-fraktion, die alle meinen sie müssten eine prs spielen...
ein gewisses spieltechnisches level muss man schon voraussetzen, um die bessere bespielbarkeit einer guten gitarre auch nutzen zu können...


lg, johannes
 
Luc":1me9tafs schrieb:
Ich hab...naja..´n entfernten Verwandten, der ist Gitarrenbauer. Und die haben auch custommade Gitarren im Angebot, bei denen sind die Hälse von derselben Firmma die Squier beliefert...

Und dann war da noch der Schuhmacher, der einen Haken auf seinen Schuhen hat. Der Bäcker mit der Dr. Oetker Backmischung und der Koch mit den Aldi Fertiggerichten, die ganz anständig sein sollen.....

Wer Fertighälse verarbeitet und an einen Body schraubt, ist vielleicht ein musikalisch interessierter Schreiner.
Custom made - ich lach' mich tot!

(Sorry - offtopic)
 
Hi Ex,

hinsichtlich der Qualität gibt es natürlich himmelweite Unterschiede bei den Gitarren.
Dazu kommen selbstverständlich bauartbedingte Unterschiede, neben der anderen Form ist z.B. eine Les Paul ziemlich schwer und hat nur 22 Bünde, eine Strat ist dagegen deutlich leichter und hat 24 Bünde.
Und daraus resultiert ein anderer Sound und ein anderes Handling - besser oder schlechter, sei dahingestellt.

Die Diskussion um die beste Gitarre wurde oft genug erfolglos geführt. Ich weiß nicht, wie es bei anderen ist, mich mich galt es herauszufinden, welche Gitarre die beste für MICH ist.
Mit welcher Gitarre fühle ich mich am wohlsten, fällt mir das spielen am leichtesten, welche verwirklicht meine Sound-Wünsche? Das herauszufinden war eine Aufgabe, die mir niemand abnehmen konnte.

Mit einer solchen Gitarre mag das Spielen tatsächlich leichter fallen, Dinge gelingen, an denen man vorher gescheitert bist, und in der Folge mag man auch ein besser Gitarrist werden.

Aber das hängt vor allen Dingen mit dem Willen, der Motivation zusammen. Wenn jemand nicht die Energie zum (regelmäßigen) Üben aufbringt, nützt die beste Klampfe nichts.

Du merkst, worauf ich hinaus will? Der Gitarrist und seine Gitarre sollten im Idealfall eine aufeinander abgestimmte Einheit bilden, die von vielen individuellen Faktoren bestimmt werden.
Zu dieser Einheit gehört meines Erachtens auch der Amp. Auch mit bzw. an einem guten Amp kann der Gitarrist wachsen; denn dieser offenbart gnadenlos viele spieltechnische Mängel des Gitarristen - und eröffnet gleichzeitig neue Möglichkeiten.

Ich persönlich würde Kirchi`s Rat befolgen, nach dem Du vorrangig auf dem Modell spielen solltest, mit dem Du am besten klar kommst. Und wenn Du dazu Lust hast, kannst Du ja mal "fremdgehen" und die eine oder andere Gitarre ausprobieren. Wenn Du "auf Deinen Bauch vertraust", wirst Du recht schnell merken, ob Du wechseln willst.

Diese Vorgehensweise hat allerdings auch mindestens einen Haken: Die Gefahr, dass man unrettbar am G.A.S. erkrankt, ist nicht zu verleugnen.
 
Ich schließe mich hier meinen Vorrednern an.

Eine schlechte Gitarre kann eine Lernbremse sein. Als beispiel mögen die Gitarren von 2 Kumpels von mir sein. Der eine Spielt ne 88€ teure Harley Benton SG, bei der sich der Kopf wenn er sie losläst nicht in die Waagrechte sondern richtung Knie einpendelt. Unbespielbar.

Der 2. hat ne Yamaha EG 112 glaub ich heißt die. Auf dieser Gitarre bekomme ich auch keinen Ton raus.
Probleme:
Hauptsächlich der Hals und die Bundierung. Unangenehmes Spielgefühl und der Korpus liegt nicht gut an.

Andererseits wächst man mit den Aufgaben. Bist du es gewöhnt Solos mit viel Hall und Delay zu spielen, wirste nie wirklich sauber werden. Spielst du aber mit einem Verstärker der nichts verzeiht, sondern alles und vor allem auch die Anschlagsdynamik sofort weitergibt, wirst du am anfang schimpfen und mit der Zeit daran wachsen.
 
Hey, danke für eure Antworten!

Ja, ich denke auch, dass ich in einiger Zeit wieder auf meine Lieblingsaxt zurückgreifen werde (sobald ich das Ding mal oktavrein bekomme und richtig eingestellt habe). Andererseits hat die 'schwierige' Gitarre einen Humbucker und damit einen aggressiveren Ton, und auch wenn das Spielen mit ihr nicht so einfach ist, es macht mal Spaß einen anderen Sound mit ihr zu haben.

Ich freue mich, dass ihr auch so denkt, dass EVH auch nicht auf jeder Axt abgehen kann (Saitenstärke usw.), das hätte mich auch bös gewundert, wenn ich dem meine verkorkste Fenix in die Hand drücken würde, und er mit dem Ding eins vom Leder zieht.

Klar muss jeder selbst entscheiden, was besser zu ihm oder ihr passt und mit was er zurecht kommt .. obwohl es auch mal ganz witzig ist, mit einer Gitarre zu üben, die etwas schwieriger ist, weil das eine ARt Herausforderung ist ... sollte man vielleicht nur nicht zu lange machen ... sonst geht womöglich die Motivation flöten :)

Keep on shredding.

Gruß

Exxman
 
Hallo Frank!

Ich wollte dir nur sagen, dass ich deinen Beitrag zu dem Thema gut finde, auch deshalb, weil es die Diskussion abschließt.
Hoffe, dass wir alle glücklich sind oder bald werden, denn GAS ist schrecklich!
Ich wünsch Euch alles Gute, Uli
 
Hi,

EVH würde die meisten von uns wohl auch auf der 88 EUR Custom Harley Benton mit dem Squier Hals an die Wand spielen ;-).

Aber für seine persönlichen Bestleistungen wird er die Klampfe brauchen, mit der er am besten zurechtkommt.

Daß diese Klampfe für andere Leute wiederum nicht das Optimum sein muß... ist klar, oder? ;-)

Gruß
burke
 
Hi,

dass eine schlechte Gitarre eine Spaßbremse ist, is klar! Was aber gilt, ist, dass wenn man auf einer schlechten Gitarre Songs spielen kann, sie umso besser auf einer richtig guten spielt - von daher ist der Lerneffekt höher!
Vergleiche: Klassische Stücke übe ich auf der Western, welche slebstverständlich schwieriger zu spielen ist als eine Klassische. Umgekehrt kann ich letztendlich die Stücke auf der Klassischen besser spielen, auch wenn das Spielgefühl etwas ganz anderes ist!

lg,
Felix
 
Hallo Alf,

eine kleine Bitte. Dein Avatar frißt 1MB. Das ist ein bisschen sehr sehr viel. Nicht alle Leute sind mit DSL unterwegs. Bei anderen I-Net-Verbindungen bremst das Ding ungefragt aus... ginge da nicht etwas schlichteres? Oder was sagen die Mods dazu?

Thx fürs Verständnis und Gruß
burke
 
Mahlzeit!

burke":ndcmjr7b schrieb:
Oder was sagen die Mods dazu?

Ich sag dazu, dass ein Filmchen den Sinn eines Avatars nicht wirklich trifft. Laut Wikipedia ist ein Avatar "...eine künstliche Person oder ein grafischer Stellvertreter einer echten Person in der virtuellen Welt..." - aber das zu diskutieren ginge zu sehr in Richtung Glaubensfrage, daher lassen wir das mal unter den Tisch fallen und beschränken uns aufs Wesentliche: Wir hatten das Thema schon mehrmals diskutiert und um eine Art freiwillige Selbstbeschränkung gebeten, indem man aus Rücksichtnahme auf die User mit weniger Bandbreite die Bilder im Forum, insbesondere die Avatare und Signaturen, auf ein gesundes Maß beschränkt.
Nicht zuletzt sollte man gerade bei Signaturen und Avataren bedenken, dass die Grafik hundert- und tausendfach vom entsprechenden Server geladen wird und dort einen immensen Traffic erzeugt, das kann ganz schön ins Geld gehen. Insbesondere, wenn dc-pg.de nicht Dein eigener Server ist, Felix, solltest Du das besser lassen, denn damit brummst Du dem Eigentümer die Traffickosten auf.
 
Exxman":3a8vaaoo schrieb:
Hi!

Hab mal eine lustige Frage. Besitze 2 Gitarren. Meine erste Gitarre, mit der ich vor vielen Jahren angefangen habe, die spielt sich 'schwierig'. Ich habe das Gefühl, dass ich viel mehr üben muss, um auf dieser Gitarre, die Töne klar und sauber zu greifen und zu spielen.

Dann habe ich noch eine zweite, mit der ich noch viel länger gespielt habe, die sich sehr leicht spielt, vom Äußeren in Richtung Ibanez gehend, ist aber eine Hohner Revelation (nebenbei: hat jemand auch so eine, ich find die total Klasse). Bei dieser habe ich ein ganz anderes Spielgefühl, dass alles viel sauberer klingt, obwohl ich dafür wahrscheinlich nicht so viel üben müsste, wie auf der ersten Gitarre.

Jemand hat mal gesagt, ein Van Halen, ein Santana, ein Clapton, die könnten irgendeine Gitarre in die Hand nehmen, und sie würden auf allen Gitarren ihren STil spielen können. Wie sieht es bei euch aus? Gibt es Gitarren, auf denen ihr nix hinbekommt, und andere, auf denen ihr richtig abfetzt? Die Frage soll quasi daraus hinausgehen, ob bessere / teurere Gitarren besser zu spielen und quasi auch besser für den Üb-Fortschritt sind ....

Freu mich auf eure Antworten.

Gruß

Exxman

Einen ähnlichen Frageansatz hatten wir vor kurzem in dem Thread zum optimalen Amp.
Es stellt sich immer die Frage, was ist exakt die Spielfähigkeit und was ist Stil.
Sicher hat jeder seinen Stil (vorausgesetzt er spielt ne zeitlang) und der wird sich auch mit allen Gitarren immer wieder durchsetzen. Allerdings halte ich es auch für relativ schwierig auf einer Akustikgitarre Eruption zu spielen, auch wenn die Töne alle sauber angeschlagen werden, es klingt einfach nicht so... So etwas nennt sich ja nicht umsonst Psychoakustik.
Die bessere Bespielbarkeit der Gitarre macht das Spiel auch sauberer, ohne Zweifel - allerdings nicht für alle Ewigkeit. Wenn ich mit mehr Kraft in der Greifhand spielen muss, bekomme ich die Geschwindkeit und schon zweimal die Sauberkeit nicht hin....

Und dann gibt es natürlich das Phänomen, man nimmt eine Gitarre in die hand und sie liegt einfach perfekt. Das ist sehr stimulierend und wirkt sich produktiv auf das Spiel aus. Mit dem Sound ist es ähnlich. Mit einem High Gain Modelling Amp mit ordentlich Kompression klinge ich immer wie Tony Macalpine, mit meinem Crunch Kanal vom TSL 100 Marshall auf 12 Uhr spiele ich automatisch diese Lines nicht mehr - weil es einfach nicht klingt - sondern steig intuitiv auf Angus Young (vom Feeling) um....
und ich denke, den meisten (ausser vielleicht den Hybridgitarristen - den sog. spielenden Maschinen) geht es ähnlich. Deshalb gibt es auch unterschiedliche Sound, für unterschiedliche Spielweisen. Und auch ein Van Halen hätte seinen Sound nicht so aufwenig aufgebauscht, wenn er über jeden gleich gut klingen würde.....

Ähnlich denke ich dürfte es bei den Gitarren sein....
 
Hi Banger, Burke!

Hopala, das habe ich leider nicht bedacht, die Threads darüber habe ich noch nicht gelesen, weil ich noch nicht sooo lange hier bin.
Deshalb möchte ich mich dafür entschuldigen, das Avatar habe ich sofort geändert!
Da ich mich leider mit "traffic" bezüglich Servern oder dem I-Net nicht sooo auskenne, habe ich es schlicht und einfach nicht gewusst!
Also: Sorry nochmal!

lg,
Felix
 
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