BĂŒhnenorganisation und Ablaufplanung

juergen2

Moderator
Teammitglied
24 Sep 2007
1.030
20
Saarland
Hallo,

Ich bin seit nunmher knapp 2 Jahren in einer neuen Band (diesmal als Bassist) unterwegs. Wir sind 5 Leute (dr, b, 2xg, voc) und spielen typische Partyrockmucke, reine Cover. Wir hatten ein paar Gigs, bei denen aber meist die Anlage gestellt wurde.

Im SpÀtsommer spielten wir dann einen Gig auf einem Dorffest, bei dem wir unsere eigene Anlage seit langem mal wieder mitbringen mussten. Es lief alles soweit gut, aber es gab hinterher von mir ein paar Gedanken zur Optimierung der Aufbau-/Abbauorganisation.

Da vermutlich noch einige hier in unserem Kreis mit Ă€hnlichen Bandkonstellationen und Aufgabenstellungen unterwegs sind und sich in der Ausgangsituation wiederfinden könnten, stosse ich hiermit mal eine grundsĂ€tzliche Diskussion ĂŒber Organisation und Ablaufplanung an.

Ich kopiere nachstehend einfach mal meine Manöverkritik-Mail an die Band mit meinen Beobachtungen und RĂŒckschlĂŒssen. Ist einiges zum Lesen, aber ist vielleicht ein Denkanstoss fĂŒr den einen oder anderen und Grundlage einer Diskussion?

Ich hab noch ein paar schematische Bildchen mit reingebaut; die grĂŒnen Komponenten sind reine TransportbehĂ€ltnisse und verschwinden wieder von der BĂŒhne, die blauen bleiben dort.

*ab hier die Mail*

Vorab ein paar Beobachtungen, völlig wertfrei und in loser Reihenfolge, wie es mir gerade einfÀllt:

- Es war alles da, nichts wurde vergessen, es musste kaum improvisiert werden. Sehr gut!

- Der Bus wurde vollstÀndig entladen und konnte danach schnell wieder vom Veranstaltungsort. Sehr gut!

- Das vorhandene Verpackunsgssystem sieht man oft (Kabelkiste, Lichtkiste(n), StÀnderkiste...), geht aber meiner Meinung nach vom falschen Grundansatz aus (es ist funktional zusammengestellt, also Kabel bei Kabel, StÀnder bei StÀnder etc). Kann man so machen, kostet aber im Aufbau deutlich Zeit. Hier spÀter mehr zu.

- Wir haben um 17:30 angefangen mit Ausladen, um 19:10 waren wir fertig fĂŒr den Soundcheck.
Das ist eindeutig zu lang, ich behaupte das geht bei anderem Organisationsaufbau in deutlich unter einer Stunde
Und zwar mit dem heutigen Material (ich rede noch nicht von zusÀtzlich möglichen Zeiteinsparungen bei VerÀnderungen im Line-up wie digitale Stagebox, P16 etc).

- Laden am Proberaum erfolgte nach dem Prinzip „schweres nach vorne“. Im Grundansatz ist das schulbuchmĂ€ssig; allerdings können wir bei unseren Kistengewichten die Achslastverteilung vernachlĂ€ssigen da wir sehr viele in etwa gleich schwere Kisten haben.
Ausserdem ist der Radstand im Transporter so eng dass die richtige Verteilung kein Thema ist.
Da das Fahrzeug eh voll ausgeladen wird, ist auch das Thema „formschlĂŒssige Anordnung“ kein Problem. Heisst als Folgerung, wir können die Reihenfolge genausogut bedarfsgerecht vornehmen.
Auch hier spÀter mehr dazu.

- Nach dem Ausladen an der BĂŒhne war selbige innerhalb kĂŒzester Zeit vollgestellt; jeder musste stĂ€ndig irgendwas zum zweiten- oder drittenmal in die Hand nehmen um Platz zum Vorbeigehen, Verkabeln oder sonstwas zu schaffen.
Z.B. waren alle Mikro-, Noten und GitarrenstĂ€nder schon gleich zu Anfang auf der BĂŒhne! Bei noch kleinere BĂŒhne hĂ€tten wir den Overkill gehabt. Sehr ineffizient!

- Wir haben zu zweit je 15 Minuten mit Lichtaufbau zugebracht. Das kann man eindeutig optimieren bei entsprechender Vorbereitung.

- Was mir sehr gut gefallen hat war das Anpacken von jedermann. Im Grundansatz war auch die Arbeitszuteilung schon ok (Voc = PA, Drummer = Drums, Rest aussenrum). Das geht aber mit anderem Verpackungssystem noch genauer und damit effizienter.

- Gitarren waren schon zusammen mit allem anderen Krams auf der BĂŒhne und schon recht frĂŒh ausgepackt auf den GitarrenstĂ€ndern. Mehr als gefĂ€hrlich und auch platzraubend!

- Es wurde stĂ€ndig hin- und hergefragt „wo ist das, was ist das fĂŒr ein Kabel, wo finde ich was, wo gehört das hin...“. DafĂŒr dass dies der erste Einsatz mit eigenem Gedöns seit langem war lief das hervorragend.
Aber dennoch ist es einfacher wenn nicht jeder jeden fragen muss (im Prinzip das KollektivgedÀchtbis anzapft) sondern wenn die Arbeitsmaterialien am Bedarf orientiert zusammengefasst sind. Dazu auch spÀter mehr.

-„Heilige Koffer oder Kisten“ darf es nicht geben. Wenn jeder alles anpacken, ver- und entladen soll muss alles so verstaut sein dass nix passiert, auch ohne genaue Kenntnis des Inhalts. Zur Not mit Schaumstoff auspolstern damit nix drin rumfliegt oder so.

Ok, ich denke die o.g. Dinge kann jeder halbwegs nachvollziehen.

Wie fangen wir an?
Wenn man AblĂ€ufe plant, geht man in der Regel von der Produktion ausgehend retrograd, d.h. rĂŒckwĂ€rts vor. Unsere Produktion ist hier der schnelle Aufbau; also mĂŒssen wir alles, was davor liegt, so planen, dass der Aufbau schnellstmöglich erfolgen kann.

Wie sieht die ideale Reihenfolge des Aufbaus (der Produktion) aus?
PrĂ€misse: Fahrzeug schnell entladen und weg, so wenig wie möglich umrĂ€umen und gegenseitiges Behindern auf der BĂŒhne sowie keine Zeitvergeudung durch Materialsuche („hat jemand eine VerlĂ€ngerung? Mehrfachstecker? Wo isssen das und jenes...“).

PA TĂŒrme rechts und links sowie Endstufenrack positionieren und verkabeln. Stromversorgung zum Endstufenrack (mit Verteilerfunktion fĂŒr alle) legen.
[img:174x120]http://www.bilder-hochladen.net/files/thumbs/ahc2-19-f717.png[/img]

Drums auf die BĂŒhne (da zeitaufwĂ€ndig aufzubauen und zugleich Mittelpunkt, an dem sich alle anderen platztechnisch orientieren mĂŒssen) und aufbauen
[img:171x120]http://www.bilder-hochladen.net/files/thumbs/ahc2-1a-6c83.png[/img]

Lichtanlage rechts und links aufstellen (da diese immer am Ă€ussersten BĂŒhnenrand stehen werden und sie, genau wie das Drumset, einen Fixpunkt darstellen um das man sich herumdrapieren muss.
Am Samstag wurde die Lichtanlage recht spÀt aufgestellt und erforderte zB bei den Gitarren ein Verschieben und neu arrangieren des Gitarren Line-up = Zeitverlust)
[img:170x120]http://www.bilder-hochladen.net/files/thumbs/ahc2-1b-d9d4.png[/img]

Mischpult, Multicore und Stagebox positionieren
[img:167x120]http://www.bilder-hochladen.net/files/thumbs/ahc2-1c-67c6.png[/img]

Gitarren- und BassverstÀrker hinstellen
[img:164x120]http://www.bilder-hochladen.net/files/thumbs/ahc2-1d-642e.png[/img]

Monitorboxen positionieren und verkabeln
[img:163x120]http://www.bilder-hochladen.net/files/thumbs/ahc2-1e-f457.png[/img]

Gitarren-Stressbretter hinstellen und mit Amp verkabeln. Gitarrenabnahme an Stagebox anschliessen
[img:163x120]http://www.bilder-hochladen.net/files/thumbs/ahc2-1f-c0c7.png[/img]

MikrostÀnder aufstellen, Mikros dran und zur Stagebox
[img:164x120]http://www.bilder-hochladen.net/files/thumbs/ahc2-1g-2838.png[/img]

Noten- und GitarrenstĂ€nder aufstellen, „Arbeitsplatz endgĂŒltig einrichten“.
[img:163x120]http://www.bilder-hochladen.net/files/thumbs/ahc2-1h-9a11.png[/img]

BĂŒhne aufrĂ€umen! (hat am Samstag gut geklappt, das BĂŒhnenbild war ok)

Gitarren auf die BĂŒhne, Funktionscheck

Soundcheck

Pipi machen, HĂ€nde waschen, umziehen, Futter ;-)

Wenn man das so vornimmt, ist die BĂŒhne immer weitestgehend begehbar, man muss nichts hin- und herrĂ€umen oder mehrmals in die Hand nehmen. Soweit d’accord?

Wie ihr seht, ist dieser ideale Aufbau mit unserem derzeitigen Verpackungssystem nicht machbar.

Was sollten wir also tun?

GrundsĂ€tzlich sollten wir vereinbaren dass jeder fĂŒr seinen Kram bis zum Stromverteiler und Stagebox verantwortlich ist.
D.h., jeder bekommt am Endstufenrack (da legen wir die zentrale Stromzufuhr hin) genau eine Stromsteckdose und auch die Mikrokabel sowie Amp-Abnahmen sollte jeder in seiner persönlichen Kiste haben.

Alle kleinere Mehrfachsteckdosen die jeder so fĂŒr seinen Kram (Stressbrett, Amp, Sender, Notenlicht etc) braucht sowie eine ausreichende VerlĂ€ngerung bis zur zentralen Stromversorgung hat jeder bei seinem Zeug.

Damit ist die zentrale Kabelkiste schon fast obsolet und aus den FĂŒssen.

Ideal wĂ€re wenn jeder seinen Mikro- und NotenstĂ€nder (und natĂŒrlich auch Mikrofone) ebenfalls in seiner persönlichen Kiste haben könnte. Muss aber nicht zwangslĂ€ufig.
Wie man sowas effektiv organisieren könnte können wir uns gerne im Detail anschauen, ich zeig euch gerne wie ich das bisher gelöst hatte (ich schreib das in einer separaten Mail sonst wirds zuviel)

Gitarren haben (wenn ihr mich fragt...) im Lieferwagen nichts verloren. Grund: am meisten bruchgefĂ€hrdet, die Koffer und Softcases schĂŒtzen bei Verrutschen von Ladung nicht wirklich.

Ausserdem mussten sie mit allem anderen Kram entladen werden um den Bus wegfahren zu können; auf der BĂŒhne standen sie im Weg und unten lassen konnte man sie nicht wegen Diebstahlgefahr.

Also: Gitarren gehören in einen PKW. Ich unterstelle mal dass wir immer mit einem oder mehreren PKW mitfahren werden; hier gehören die Gitarren hin und kommen erst dann raus wenn sie dran sind, nÀmlich 5 Minuten vor dem Soundcheck!

Die PA-Verkabelung (und auch die Haltegurte) sollte (getrennt nach rechts/links) in einer eigenen kleinen Kiste oder Tasche mitgefĂŒhrt werden (vielleicht im Endstufenrack? Platz?).
Ebenso die zentrale Stromzufuhr (2-fach, getrennt Audio / Licht).
Wir haben jede Menge Platz im Endstufenrack; vielleicht macht es Sinn hier eine 19‘‘-Mehrfachsteckdose mit Schutzschalter fest einzubauen als zentrale Stromanzapfstelle fĂŒr jeden.

Frage auch zum Multicore; die Stagebox flog ziemlich ungeschĂŒtzt an dem Schlauchwagen rum. Sollten wir es nicht auch im Endstufenrack fest anbringen und dann das Multicorekabel dann anstecken? Mit einem Harting-Multipinstecker ist das problemlos machbar.

Lichtanlage...mir hat sich der Sinn nicht erschlossen warum die einzelnen Lampen von den Traversen abgeschraubt waren.
Das macht nur dann Sinn wenn die Lampen einzeln in Watte verpackt werden sollen, aber sie landeten alle in derselben Kiste ohne zusÀtzlichen Schutz (was ok ist, die sind robust genug).
Aber warum abschrauben?
Vorschlag: Wir fĂŒhren alles was zu einer Lichtseite gehört in ein BehĂ€ltnis zusammen, genau wie bei den Gitarren mit dem Ein-Stecker-zur-Stromquelle-Prinzip.
Also Strahler angeschraubt an die Traversen, vorverkabelt an eine Mehrfachsteckdose (die an den Traversen fixiert ist) incl. VerlÀngerungskabel sowie den StÀnder.
Beim Aufbau kann sich also einer eine Seite vornehmen, StÀnder aufstellen, Traverse drauf, Kabel zur zentralen Stromversorgung legen, fertig.
2 Minuten statt 2x15 wie am Samstag.
Das muss keine Kiste sein, das könnte auch eine gut ausgepolsterte lÀngliche Tasche sein Àhnlich einer Golf-Tasche.
Grund: da wir zukĂŒnftig die PA und Licht ja ganz hinten stellen wollen / werden, kann die Lichtanlage auf die PA obendrauf und ist damit dort auch nicht bruchgefĂ€hrdet.

Monitorboxen. Änhlich wie die PA sollten die Kabel fĂŒr die Monitore in einem getrennten BehĂ€ltnis (Tasche) mitgefĂŒhrt werden; also auch Strom, Mehrfachsteckdosen, Linekabel etc..
Man könnte das noch optimieren wenn man grundsĂ€tzlich vereinbart dass jeder an seiner persönlichen Stromversorgung (Effektboard, NotenstĂ€nderbeleuchtung, Drumsteuerung etc) noch eine Steckdose fĂŒr „seinen“ Monitor vorhalten muss; dann spart man etliche Meter Kabel, Mehrfachsteckdosen etc und die Stromversorgung der Monitore ist wesentlich vereinfacht.

Ich fasse mal die Änderungen zusammen die wir verpackungstechnisch und organisatorisch machen mĂŒssten:

Kabelkiste in der jetzigen Form auflösen.
Stattdessen kleinere Taschen oder Kistchen fĂŒr PA links, PA rechts, Monitore incl. Strom, Zentralstromversorgung die bedarfsgerecht zur Stelle sind.

Lichtanlage vormontieren und vorverkabeln und in zwei BehÀltnisse rechts / links mit StÀnder und VerlÀngerungskabel aufteilen.

Gitarrenkisten einfĂŒhren pro Gitarrist. Inhalt: Stressbrett, Multicore zum Amp, Mikros, StĂ€nder, VerlĂ€ngerungskabel sowie Mikrokabel/Ampabnahme.

Ladereihenfolge verÀndern:
Zuerst StÀnderkiste (falls noch vorhanden), dann Gitarrenkisten, dann Monitore, dann Amps, Mischpult / Endstufenrack, Lichtanlage und HK-Anlage.

Eigentlich nicht dramatisch viel, wĂŒrde uns aber meiner Meinung nach zeittechnisch sehr viel bringen.

Beim Abbau bringt das im ĂŒbrigen umgekehrt genauso viel; und man kann die Lichtanlage bis fast zum Schluss anlassen, angenehmer Nebeneffekt!

*Mail Ende*

Wer es bis hierher mit Lesen geschafft hat sei bedankt...;-)

Wie macht ihr das, habt ihr Àhnliche Erfahrungen?
Wie sieht eure Organisation aus?
Was haltet ihr von diesen grundsÀtzlichen GedankengÀngen?

Und Feuer frei...

Vorweihnachtiche GrĂŒsse

Michael
 
Hallo!

Danke fĂŒr diesen Beitrag, ich freue mich auf die unterschiedlichen Sichtweisen.

GrundsĂ€tzlich finde ich es absolut richtig und gut, sich ĂŒber diese Dinge Gedanken zu machen und sie auch im Bandkontext zu diskutieren und zu "verabschieden".

Hinsichtlich des Ablaufs des Aufbaus bin ich vollstĂ€ndig bei dir. Wir gehen Ă€hnlich vor, es hĂ€ngt natĂŒrlich von den verschiedenen Formationen ab, in denen gespielt wird.

Lediglich bei der "Verpackungsfrage" gehe ich einen völlig anderen Weg. Die zentrale Kabelkiste hat sich in meinen Formationen als nĂŒtzlich und fast schon unabdingbar herausgestellt. In meiner Kabelkiste sind alle Mikrokabel und Klinkenkabel fĂŒr die gesamte Band. "Das ist aber mein Mikrokabel" gibt es bei uns nicht, die kommen alle aus der Kiste, werden benutzt und kommen (aufgerollt und mit Kabelklette fixiert) da hinterher wieder rein. In der Kabelkiste sind auch noch ein Reservemikro, Patchkabel, zwei Daisy-Chains, Gaffatape, Kreppband und zwei D.I.-Boxen.

Die Kabelkiste steht beim Aufbau offen mitten auf der BĂŒhne. Daneben liegt die "Stromtasche". Das ist die Tasche, in der wir Stromkabel transportieren. Hier gilt das gleiche. Alle Stromkabel kommen da raus, werden benutzt, kommen da wieder rein.

Die beiden BehĂ€ltnisse werden wörtlich so bezeichnet, wodurch jeder weiß, wovon die Rede ist. Klingt albern, funktioniert aber. DarĂŒber hinaus ist da mehr Material drin als wir brauchen, sprich: Reservekabel. Das ist ein Vorteil gegenĂŒber der dezentralen Lösung, wo jeder seinen Kram hat: Es muss nicht jeder Backups mitbringen, es ist fĂŒr Backups gesorgt.

Außerdem kann jeder fĂŒr den anderen mit aufbauen. Wenn beispielsweise fast alles fertig ist, nur die SĂ€ngerin hat ihr Mikro noch nicht verkabelt, dann kann irgendwer eben dort ein Mikrokabel hin verlegen. Auch MikrostĂ€nder sind bei uns ĂŒbrigens "Allgemeingut". Das vereinfacht vieles.

Ich transportiere meinen Kram in einer ĂŒbergroßen Tasche, die mal fĂŒr ein Multieffekt (GrĂ¶ĂŸe Tonelab) gedacht war. Die "Einsatztasche" - und jeder weiß, was damit gemeint ist - enthĂ€lt neben meinen Reservesaiten, Plektren, Kapos etc. auch Setlisten, Papier, Stifte, Tempos, Haargummi fĂŒr die Langhaarigen, WĂ€scheklammern, Kabelbinder etc.

Wenn die SĂ€ngerin beispielsweise noch was aus meinem Auto braucht, weiß sie, dass sie den SchlĂŒssel entweder in der Einsatztasche findet oder ich ihn in der Hosentasche habe. An die Einsatztasche darf sie jederzeit, an die Hosentasche nie. Wenn sie ihn zurĂŒckbringt, stopft sie ihn in die Einsatztasche - weder frage ich lange, noch suche ich woanders.

Damit ist es einfach. In der "Kabelkiste" sind halt Audiokabel, in der "Stromtasche" Stromkabel und Verteiler und in der "Einsatztasche" alles, was sonst eventuell gebraucht wird. Und dahin kommt hinterher alles zurĂŒck.

Gruß

erniecaster
 
Moin,

interessanter Thread, den ich gerne mal mitverfolgen werde. Viel posten kann ich allerdings nicht, da mein Erfahrungsschatz noch recht begrenzt ist :)
 
Hi,
in verschiedenen Settings unterwegs gibt es Dinge die ich als vermeidbar ansehe.
1) Instrumente zu frĂŒh aufstellen und schon ein wenig einspielen wĂ€hrend noch PA und Licht montiert wird und es viel andere Arbeit gibt.
2) Hektik und schlechte Stimmung beim Aufbau verbreiten.

Zum Ablauf:
PA und Licht wird in meinem Fall fast immer bereit gestellt. Falls nicht ist es was kleines. Trotzdem. PA, Drums, Keys und Licht zuerst. Dann alles andere.

Was ich als praktisch empfinde ist eine Kabeltrommel auf der alle XLR Kabel drauf sind (ineinandergesteckt). Das geht schnell und die Kabel haben eine schöne Form.
Weiters mag ich diese MikrostÀndertaschen weil die StÀnder dann nicht gleich verranzt und zerschlagen aussehen.

Ansonsten hab ich mir noch nie soooo viele Gedanken gemacht zum Aufbau aber vielleicht ist das als Logistiker berufsbedingt :)

LG
Auge

PS: Da ich in verschiedensten Bands spiele hab ich wĂ€hrend der Saison einen Hardwaretrolley fix im Auto. Da sind Mikro- Instrumenten- Noten- Younameit- StĂ€nder drinnen. Somit bin ich vor Überraschungen bei diversen Bands vorbereitet.
ZusÀtzlich zu Gigbags und Rack hab ich eine ehemalige Notebooktasche in der Gesangsmikros, iPadhalter, iPad und diverser Kram drinnen sind. Das hat sich als praktisch und wegen der vielen FÀcher auch als ordentlich herausgestellt.
 
Hallo,

wie ich finde ein sehr interessantes Thema. Bei meiner alten Band habe ich mit der Optimierung des Aufbaus auseinandergesetzt und damit auch die Auf- und Abbauzeiten drastisch verkĂŒrzt.

Wir haben folgendermaßen agiert:

- Zuerst die PA aufgestellt

- Dann die Einzelteile des Schlagzeugs auf die BĂŒhne gestellt.

- WĂ€hrend der Drummer sein Set aufstellt verkabelt der Rest den Strom und die PA

- Die Cases, die der Drummer nicht mehr benötigt komme sofort von der BĂŒhne runter und aus dem Weg rĂ€umen

- Aufstellen und Verkabelung der Backline

- Aufstellen der Instrumente

- Aufstellung der Mikros und StÀnder

- AufrĂ€umen der Cases vor der BĂŒhne


Jeder muss wissen fĂŒr was er zustĂ€ndig ist.

Die Arbeiten dĂŒrfen sich nicht gegenseitig blockieren

Die BĂŒhne darf nicht blockiert werden. Was hinten auf der BĂŒhne steht muss zuerst aufgebaut werden.

Transportwege zur BĂŒhne mĂŒssen frei bleiben

Wenn Equipment abgestellt nichts daran anlehnen oder aufeinanderstellen.

So arbeiten, dass man möglichst die Teile gleich auf ihren endgĂŒltigen Platz stellt und nur einmal anfassen muss.



Bei meiner jetzigen Band hat es eine Weile gebraucht bis ich die Leute dazu gebracht habe den Aufbau einigermaßen rationell vorzunehmen.

Da wurde das Zeug entweder wahllos auf oder vor der BĂŒhne abgestellt. An den Cases hat man die StĂ€nder oder Gitarren angelehnt und der andere Gitarrero hat sein Zubehör in PlastiktĂŒten mitgebracht.


Gruß
 
Hallo!

Zu guter Letzt beim Aufbauen: Einer stellt sich vor die BĂŒhne und weist ganz sachlich auf blöde hingestellte Sachen hin, die einfach nicht da hin gehören.

Aber mal ehrlich - das ist ja sowas von gar kein RockÂŽn Roll....

Gruß

e.
 
Was die Reihenfolge des Aufbaus angeht, arbeiten wir ganz Ă€hnlich. Meist kommen die Roadies und ich zuerst, mehr oder weniger gleichzeitig mit dem Drummer, weil der immer ewig braucht. Dann stellen wir die PA und das Licht, damit bei deren Positionierung kein Kompromiß eingegangen werden muß.
Das Packsystem habe ich noch nie hinterfragt. Wir haben eine Kiste fĂŒr Stromkabel (Verteiler, VerlĂ€ngerungen, Euronetz) und eine fĂŒr Mikrokabel. Spezielle Kabel befinden sich in den Taschen des GerĂ€ts, zu dem sie gehören (z.B. ein Firewire-Kabel und 6 Klinke-XLR-Adapter fĂŒrs Pult).
Das ist erfahrungsgemĂ€ĂŸ unkomplizierter, insbesondere beim Abbau. So kann z.B. unser Bassist auch was helfen, der sonst völlig ĂŒberfordert wĂ€re ;)
Der nĂ€chste Schritt ist immer das Strom legen. Dazu habe ich einen Plan gemacht, an welcher Stelle der BĂŒhne wie viele Dosen benötigt werden (Bassistensicher, wiederum). Anschließend rĂŒcken die restlichen Musiker an und bauen ihr Zeug auf, am Ende kommen die MikrostĂ€nder dazu.
Meist rĂ€umt unsere Roadine zu der Zeit schon alles weg, was noch im Weg rumsteht. Ein echter Goldschatz, die Lady. Nur pinkeln gehen mĂŒssen wir selber.
 
Moin.
Ich mag allgemeine Kabel und Zubehörkisten. Wenn da nicht SpezialgerÀt dabei ist, kann jeder mit anpacken. Und was ist mit Ersatzmaterial? Das Mikrokabel doch mal einen Tick zu kurz, die Steckerleiste ist kaputt - dann muss doch wieder eine Kiste mit Ersatz mit.
Kabel und Stative sollten mehr oder weniger genormt sein. Dann braucht man auch nicht fragen wo das KabelX gerade ist. Es ist wie alle anderen Kabel in der Kabelkiste. Spezialstative(fĂŒr die Keys zB aber auch die Drumteile) werden markiert und können dann eben auch von anderen Leuten aufgebaut werden.
Was ist denn wenn der Keyboarder, der auch die Lichtanlage aufbaut im Stau steht? Dann wird eben kein Licht aufgebaut? Das muss jeder können und eben auch jeder an die Kisten ran.
Instrumente gehören erst zum Schluss auf die BĂŒhne und als erstes wieder abgebaut. Das ist sehr richtig und wichtig.

Zu Eurer Stromverteilung: Ihr habt einen zentralen Punkt mit Strom und da gehen alle direkt drauf? Also "Sternverteilung"? Wieviel Kabel legt ihr denn? Und dieser Punkt ist je nach BĂŒhne mal links, mal mittig, mal rechts? Das wĂŒrde mich bei einer Fehlersuche verrĂŒckt machen.
Ringleitung mit Verteilerpunkten einmal um die BĂŒhne rum und dort wo jemand stehen soll, wird eine Verteilerdose (mit etwas "Kabelluft" falls die Position nicht ganz stimmt) gelegt. Die Verteilerdosen am Besten mit Kontrollleuchten und OHNE Schalter - bei Nutzung von Powercon erkennt man die BĂŒhnenstromleitungen auch im Dunkeln.
PA und Lichtstrom geht getrennt. So kann man bei Problemen evtl das Licht ausmachen und die Backline ĂŒber die Stromleitung fahren. Und man hat kein Brummen, wenn man das denn auch ĂŒber verschiedene Stromphasen fĂ€hrt.

Wir haben alle Kabel ĂŒbrigens Farblich markiert und codiert. Gelb ist kurz(2-3m), rot 10m, blau 15m und lĂ€nger. Die Band hat einen kompletten Satz Kabel in der Kiste plus 1-2 Ersatzkabel jeder Sorte(Klinke, XLR, KaltgerĂ€tekabel) Licht und Tonkabel sind getrennt(siehe Stromtrennung oben), aber die Sachen werden auch mal getrennt verliehen.
Das funktioniert im Duo ĂŒbrigens genauso wie in der Rockband.
Grdsaufbauprozedere:
Erst wird gemeinsam PA, Licht und Strom verteilt, dann baut jeder seinen Backlinekram auf. Hier wird dem Schlagwerker vom SĂ€nger geholfen, der Bassist fast dem Keyboarder mit an usw. Dann direkt Line bzw Soundcheck und Thomannkartons, Gigbags, Jacken, Groupies werden dann von der BĂŒhne mitgenommen.

Gruß
Ugorr
 

Beliebte Themen

ZurĂŒck
Oben Unten