Delay-Suche: H&K Replex, Boss Dd20 oder Boss RE 20

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Anonymous

Guest
Hallo Leute!

Das Forum hier war mir in der Bergangenheit schon sehr hilfreich.

Jetzt wĂĽrde ich Euch wieder mal um Hilfe bitten:

FĂĽr meinen Amp Fender Blues Junior bin ich auf der Suche nach einem Delay, vor allem fĂĽr Gilmour-Sound

Der Blues Junior hat keinen Effekt-Einschleifweg, allerdings bin ich mittlerweile sowieso zum Pedal-Fan zwischen Gitarre und Amp geworden.

Ich habe ein gebrauchtes Hughes Kettner Replex testen können:
Delay-Sound taugt mir sehr, Reverb brauch ich eigentlich nicht. Einzig, es hat keine Tap-Tempo-Funktion, obwohl ich mir gar nicht sicher bin, ob ich die überhaupt wirklich benötige.

Da dieses gebrauchte Teil doch noch schön Geld kostet, hab ich im Internet mal nach Alternativen gesucht und bin auf folgende gestoßen:

Boss DD 20
Boss RE 20

Was meint Ihr dazu?
Kennt wer vielleicht aus eigener Erfahrung alle drei Geräte?
Oder habt ihr noch weitere Alternativen?

Danke fĂĽr Eure Hilfe!

Andi
 
Mich würde interessieren (und es wäre vielleicht hilfreich zu wissen) welche Kriterien unter den Millionen von Delays auf dem Markt zu dieser knappen Boss Auswahl geführt haben.

Für das beste Platz-/Leistung-/Preis-/Flexibilitätsverhältnis ist ein tc Flashback kaum zu schlagen.

Es hat spontan einspielbares Tempo -quasi tap Tempo aber eben ohne FuĂź - und man kann sich zur Not ein Delay am Rechner mit allen Optionen selber bauen und abspeichern. Gebraucht so um 100 Euro.
 
Hallo Andi,

ich kenne das DD-20 sehr gut (jahrelang benutzt), das RE-20 nur vom Testen. Beide finde ich klanglich hervorragend, wobei das RE-20 ja stärker spezialisiert ist. Beim DD-20 habe ich allerdings auch fast nur die Analog-Simulation und die Tape-Simulation verwendet (letztere nur mit einem "Tonkopf"; mit Multihead-Sachen kann ich nicht viel anfangen).

Pluspunkt beim DD-20 ist die Programmierbarkeit (4 Speicherplätze) - ich fand es immer klasse, blitzschnell zwischen subtiler Räumlichkeit, Mehrfach-Echos für verträumte Arpeggien und krasseren Effekten umschalten zu können. Als Manko könnte man den Energiebedarf einstufen: Laut Manual braucht das DD-20 200 mA, was nicht jede Multi-Power-Supply liefern kann.

Ich habe das DD-20 irgendwann verkauft, weil es mir zu viel Platz auf dem Board wegnahm und weil ich glaubte, mit einem MXR Carbon Copy für die subtile Räumlichkeit auszukommen. Das ging aber nur zwei Jahre gut; dann wollte ich doch wieder auch was für längere Delayzeiten und mit Tap Tempo haben. Jetzt steht neben dem Carbon Copy eine Vox Time Machine, die ich auch nicht schlecht finde. Ich vermisse allerdings nachhaltig eine Bandecho-Simulation, wie sie das DD-20 hat. Daher werde ich mir demnächst das Boss DD-7 mal genauer anhören. Wenn Du auf die Programierbarkeit des DD-20 verzichten kannst, wäre das vielleicht auch für Dich interessant?

Neugierig wäre ich persönlich auch auf das Way Huge Supa Puss, das ich aber noch nie in der Hand hatte.

Die TC Flashback / Alter Ego-Teile finde ich der Papierform nach großartig, aber klanglich haben sie mir überhaupt nicht zugesagt. Den Unterschied zu den Boss-Geräten würde ich so charakterisieren, dass ich die Boss-Sounds subtiler und edler fand, während die TC-Sounds für meinen Geschmack das Typische des jeweils modellierten Effekts zu plakativ herausstellten (und zum Editieren von Effektparametern am PC hätte ich persönlich keine Lust).

GrĂĽĂźe vom
Stardustman
 
Nachtrag zum letzten Post:

Wenn es Dir wirklich um Gilmour-Sounds geht, empfehle ich Dir mit Nachdruck das hier:
http://www.gilmourish.com
Nicht wenig Lesestoff, aber kenntnisreich, nuanciert und mit Bodenhaftung. Hat auch einen ausfĂĽhrlichen Abschnitt ĂĽber Delays:
http://www.gilmourish.com/?page_id=5059
 
groby schrieb:
Mich würde interessieren (und es wäre vielleicht hilfreich zu wissen) welche Kriterien unter den Millionen von Delays auf dem Markt zu dieser knappen Boss Auswahl geführt haben.

Für das beste Platz-/Leistung-/Preis-/Flexibilitätsverhältnis ist ein tc Flashback kaum zu schlagen.

Es hat spontan einspielbares Tempo -quasi tap Tempo aber eben ohne FuĂź - und man kann sich zur Not ein Delay am Rechner mit allen Optionen selber bauen und abspeichern. Gebraucht so um 100 Euro.

Nun, das waren die ersten die ich bei meiner Internetrecherche gefunden habe...
 
Danke, Stardustman,

fĂĽr deine umfangreiche Antwort!

Meine Benchmark ist das von mir bereits selbst getestete Hughes & Kettner Replex:
irgendwie für mich ein einfach zu bedienendes, super klingendes (für meinen Gebrauch) Röhren-Analog-Digital-Delay.

Aber kostet halt gebraucht fast so viel, wie ein Boss...

Zu gilmourish.com:
Ja, diese Seite kenne ich sehr gut.
Mir geht es allerdings nicht, zu versuchen, den Gilmour-Sound 1zu1 hinzubekommen, da scheitert doch jeder daran...

Ich versuche einen für mich ähnlichen Gilmoursound hinzubekommen:
So verwende ich z.B. derzeit fĂĽr meinen Fender Blues Junior folgende Effektkette:
Boss Sustainer - Ibanez Tube Screamer (fast ohne Gain, eigentlich als Booster) - Boss Phaser - und ein biĂźchen Reverb direkt vom Amp.

Was mir nun fehlt ist eben das Delay, welches diesen alten Bandecho-Sound erzeugt.
Ich brauch keine sekundenlangen Delays, möchte auch keinen PC für die Einstellungen benötigen (ich möchte Gitarre spielen und nicht Computer spielen).
Werde das Delay auch hauptsächlich für Solo/Lead verwenden, daher auch meine Überlegung, ob Tap-Tempo für mich überhaupt wirklich wichtig ist.

Am Samstag werde ich in meinem Musikgeschäft des Vertrauens al ein paar Sachen testen und bin froh, hier schon mal Tipps zu bekommen.

Aus Inseraten wurde ich z.B. auch auf das Boss DM-2w aufmerksam.

LG,
Andi
 
Hallo Andi,

wenn Du Tap-Tempo nicht wirklich brauchst, wĂĽrde ich Dir das Catalinbread Echorec ans Herz legen. Das macht sich ganz hervorragend zwischen Gitarre und Amp und klingt fĂĽr mich deutlich besser als das TC Alter Ego (ich habe beide).

Viele GrĂĽĂźe,
Johannes
 
Hallo,

Line6 Echopark fĂĽr den Anfang. Ist ein bisschen zickig, was Strom angeht und nach dem Verkabeln muss man ein wenig am Amp nachregeln. Sonst klasse.

GruĂź

erniecaster
 
Hi,

ein tolles Delay was auch hervorragend vor dem Amp funktioniert ist das "Deep Blue Delay" von Mad Professor!
Gibt´s manchmal gebraucht zu nem fairen Preis

GruĂź,
Wolfram
 
Ich hatte drei TCs, Flashback, Alter Ego und Alter Ego X4. Ich fand sie letztlich nicht authentisch / überzeugend genug. Zweifelsohne gut und praktisch, aber keine Gourmetgeräte. Das fehlende Global Tap Tempo fand ich jedoch unglaublich nervig. Das Tineline ist von allen probierten eindeutig das beste, auch wenn man die Vielseitigkeit außer Acht lässt und nur die Tape Echo - Simulation beurteilt.
Ich habe noch das Carbon Copy, das ein sehr gutes und sehr gut klingendes Analogdelay ist (aber eben kein Bandechosound und auch kein Taptempo), und das TRex Duck Tail, dessen Analog- und Duckingdelay brauchbar sind, der Bandechosound kann jedoch nicht ĂĽberzeugen.
Das Timeline ist im Vergleich seinen Preis wert.
 
Ich werfe jetzt noch das T Rex Replica ins Rennen.

Teuer, aber für mich der beste Analogecho Sound, mit Tap Tempo usw. Und irgendwie schafft es das Replica nie zu nerven... Hatte auch das Replex mal, super Sound, aber sonst ziemlich unpraktisch. Allein schon die Größe, wie soll man das jemals vernünftig auf ein Board bekommen?

Alternativ auch noch das El Capistan, aber klanglich gefällt mir das Replica besser.

Mit ferdis Worten gesagt: das T Rex Replica ist seit einigen Jahren mein "Gourmet"- Delay, das Flashback X4 mein praktisch - pragmatisches Live - Delay...
 
powerslave schrieb:
Ich werfe jetzt noch das T Rex Replica ins Rennen.

Teuer, aber für mich der beste Analogecho Sound, mit Tap Tempo usw. Und irgendwie schafft es das Replica nie zu nerven... Hatte auch das Replex mal, super Sound, aber sonst ziemlich unpraktisch. Allein schon die Größe, wie soll man das jemals vernünftig auf ein Board bekommen?

Alternativ auch noch das El Capistan, aber klanglich gefällt mir das Replica besser.

Mit ferdis Worten gesagt: das T Rex Replica ist seit einigen Jahren mein "Gourmet"- Delay, das Flashback X4 mein praktisch - pragmatisches Live - Delay...


...aber DER PREIS!
 
Hurra, es ist Zeit für das berühmte Spiel "Kommt alle herbei, wir nennen alle Geräte die wir kennen!"


Geil, typisch Forum (und ich nehme mich da ganz ausdrĂĽcklich nicht aus. Ist halt so aber: der arme TE).


Ich bin jedenfalls die Simulationen satt und spiele nur noch hier. Nur Auf- und Abbau ist noch ein ungelöstes Problem.

IN SCOTLAND, FOUND THE LONGEST ECHO
JANUARY 17, 2014

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Acoustic expert from the British University of Salford Professor Trevor Cox (Trevor Cox) recorded the longest in the world echo. The record was set in an underground oil storage tank in Scotland, writes The Independent. Cox went into the tank along with an employee of the Royal Commission on the ancient and historical monuments of Scotland (RCAHMS) Kilpatrick Allan (Allan Kilpatrick).
 
Danke fĂĽr dein Mitleid, groby!

Ist aber unbegrĂĽndet ;-)

Grundsätzlich weiß ich ja, was ich will:
Ich brauch fĂĽrs erst das Delay wirklich nur fĂĽr den tragenden Pink Floyd Sound.

Da kommen fĂĽr mich wahrscheinlich eher die analogen bzw. digital-analogen Delays in Frage.

Tap-Tempo oder nicht?
Keine Ahnung...

Mein Referenz-Delay, welches ich auch kenne, ist das Hughes&Kettner Replex.

Alt, aber gut...

LG,
Andi
 
Andreas Neuhauser schrieb:
Grundsätzlich weiß ich ja, was ich will:
Ich brauch fĂĽrs erst das Delay wirklich nur fĂĽr den tragenden Pink Floyd Sound.
...
Mein Referenz-Delay, welches ich auch kenne, ist das Hughes&Kettner Replex.

Hi, ich nochmal,

ich bin nicht sicher, dass ich weiß, was Du willst. "Pink Floyd Sound" ist beim Gitarrendelay nach meiner Kenntnis entweder Binson Echorec oder (bei späteren Sachen) Digitaldelays, u.a. von MXR und TC Electronics. Das Binson Echorec ähnelt klanglich - trotz anderer Technologie - am ehesten einem Oldschool-Analogdelay: Das Echo wird mit jeder Wiederholung zunehmend in den Frequenzen beschnitten, vor allem obenrum, aber auch untenrum. Dem kommt das MXR Carbon Copy ziemlich nahe. Das Replex hingegen soll, wenn ich mich nicht irre, eher den Sound eines Tape-Echos reproduzieren. Ein Tape-Echo aber beschneidet die Frequenzen deutlich weniger (jedenfalls wenn das Bandmaterial nicht ausgelutscht ist), hat dafür andere Charakteristika (Stichworte: Bandsättigung, Gleichlaufschwankungen). Das wäre dann mit Blick auf den Floyd-Sound ein Weder-noch.

Welcher konkrete Sound von welchem Pink Floyd-Track schwebt Dir denn wirklich vor? Oder willst Du gar nicht den Sound, sondern willst das Delay nur einsetzen wie David Gilmour? Letzteres kann man nicht kaufen.

GrĂĽĂźe vom
Stardustman
 
Ich hab das Hughes&Kettner ausgiebig testen können.

Mit dem Vintage-Regler bekommt man da schön was raus:
Meiner Meinung nach bekommt man super diesen schwebenden Sound zwischen den Echo-Wiederholungen schön hin.
Ă„hnlich "Shine On You Crazy Diamond"

Wie gesagt:
Vielleicht heute noch, spätestens aber morgen, werde ich im Musikgeschäft noch die beiden Boss-Multitreter und natürlich - soweit lagernd - Eure Empfehlungen eingehend testen.

LG
Andi
 
Stardustman schrieb:
Das Binson Echorec ähnelt klanglich - trotz anderer Technologie - am ehesten einem Oldschool-Analogdelay: Das Echo wird mit jeder Wiederholung zunehmend in den Frequenzen beschnitten, vor allem obenrum, aber auch untenrum.

Eine Besonderheit beim Echorec sind auch die verschiedenen Tonköpfe, die an- und abgeschaltet werden können, so dass je nach Einstellung rhythmische Echos entstehen. Das können die wenigsten Delay-Pedale.
 
Mir is schwindelig...
Hab soeben die Bedienungsanleitung vom Boss DD20 durchgeblättert...

A bissi kompliziert, wie mir scheint...
 
So, genug getestet!

Folgendes konnte ich heute ausgiebig probieren:

Boss DD20
Wahnsinnsteil mit Wahnsinnsmöglichkeiten und Wahnsinnssound (in vielen Einstellungen). Aber mir in der Bedienung zu kompliziert. Denke auch, dass dieses Teil eher in den FX-Loop gehört.

Boss RE 20
Von der Bedienung einfacher, aber hier war ich vom Sound nicht so angetan.

T Rex
Hammer! Klang, Bedienung, alles super. Aber der Preis...

Mad Professor
Klang mir irgendwie zu dumpf.

Also, Leute, meine Entscheidung ist gefallen:







Ich nehm mir das gebrauchte Hughes&Kettner Replex ;)
 
...und hab auch schon ein Problem, wahrscheinlich eher ein Denkfehler:

Meine Effektkette sieht folgendermaĂźen aus:

Boss Compressor/Sustain - Ibanez Tube Screamer oder Boss SD1 (ohne Zerre, als Booster) - Boss Phaser - Hughes&Kettner Replex Delay - Fender Blues Junior.

Das Hughes&Kettner funktioniert mit Röhre und zerrt den Sound auch leicht an.

Folgendes Problem:
Schalte ich das H&K in Bypass wird das Ganze seeehr leise...

Was ĂĽbersehe ich da?

Danke,
Andi
 

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