Dödelhaie - Endlich geschafft!

Hi Swompty,
tut mir leid, ich habe Deinen Beitrag überlesen, darum beantworte ich ihn erst jetzt.

Swompty schrieb:
Was ich nicht unterschreiben kann, ist, dass die RAF zur Liberalisierung beigetragen hat und das klingt bei Burning Bastard deutlich durch.

IMO hat die RAF durch ihre Morde die Entwicklung deutlich behindert.
Deshalb leben wir trotz RAF in einer liberalen Gesellschaft und nicht wegen ihr.

Nun ja, Swompty,

man muss quasi um die Ecke denken, wenn man das verstehen will.

Ich erinnere, das jemand im Bader-Meinhof-Prozess - ich meine, das war Otto Schily - dem Vorsitzenden Richter entgegen schleuderte: Ihnen möchte ich die Maske vom Gesicht reißen, dann kommt ihr faschistisches Antlitz zum Vorschein.

Der Staat hatte damals einen für heutige Verhältnisse unglaublichen rechtlichen Freiraum.

Ich erinnere Dich an die von BKA Präsidenten Horst Herold eingeführte Rasterfahndung. Es wurden Massendaten von Bürgern z.B. in Einwohnermeldeämtern und Energieversorgern erfasst und permanent miteinander abgeglichen. Man hoffte, dadurch den RAF-Mitgliedern auf die Spur zu kommen und nutzte die Möglichenkeiten der frühen EDV.
Das heutige Grundrecht auf informationelle Selbstbestimmung gab es noch nicht.

Bei wurden Demonstrationen von der Polizei Kessel gebildet. Hunderte von Personen wurden in ihrer Bewegungsfreiheit eingeschränkt, um vielleicht den einen oder anderen gewalttätigen Demonstranten zu fangen.

Autobahnen wurden ohne Anlass gesperrt. Tausende Autofahrer wurden kontrolliert, in der Hoffnung, ein RAF-Mitglied zu fangen. Wer damals einen BMW 2000 fuhr, war gleich mal verdächtig. Bei den Kontrollen wurden Maschinenpistolen vorgehalten, wenn ich mich recht erinnere, wurde mindestens ein Unschuldiger dabei getötet.

Die gesetzlich vorgeschriebene Belehrungspflicht bei Beschuldigtenvernehmungen gab es schon. Aber das Gesetz wurde in der Praxis so ausgelegt, dass der Polizist erst einmal ein "informationelles Vorgespräch" führte. Und solange die Vernehmung noch nicht formell begonnen hatte, galt die Beschuldigtenvernehmung noch nicht. Natürlich wurde mit dem Betroffenen im "informationellen Vorgespräch" bereits über die Straftat gesprochen. Und seine Unkenntnis hinsichtlich seines Aussageverweigerungsrechtes und/oder einen Rechtsanwalt bereits vor Beginn der Vernehmung zu konsultieren, wurde ausgenutzt. Er erfuhr das alles erst dann, wenn er sich bereits um Kopf und Kragen geredet hatte.

Eine gesetzliche Grundlage für Under-Cover-Einsatz von Polizeibeamten oder oder den Einsatz von V-Männern gab es überhaupt nicht. Da konnte man machen, was man wollte. Und man tat es. Die Folgen konnten schlimm sein.
Ich verweise auf den Fememord an Schmücker im Berliner Grunewald. Der macht mich übrigens besonders betroffen, weil die die Gruppe um die "Rote Ilse" persönlich kannte. Diese Tat - das muss man sagen - hätte verhindert werden können. Dass sie nie aufgeklärt wurde, ist noch so ein Ding, was mich kopfschütteln lässt.

Und es gab noch mehr Zeiterscheinungen dieser Art.

Es muss und gab u.a. dem BKA-Präsidenten Herold zu denken, dass nach einer damaligen Untersuchung etwa 50% der Bevölkerung bereit waren, die RAF zu unterstützen, z.B. indem sie ihnen Unterschlupf gewährten, ihnen Reisepässe pp. zur Verfügung stellten, ihnen Geld gaben u.a.m.

In letzter gedanklicher Konsequenz meine ich behaupten zu dürfen:
Die Taten der RAF haben das staatliche Verhalten provoziert und das (aus späterer Sicht) unrechtmäßige staatliche Handeln erzwungen.
Mit einsetzen des "Marsches durch die Instanzen" wurde das staatliche Verhalten durch neue Rechtssprechung korrigiert bzw. verändert.

Insofern halte ich die RAF durchaus für die gesellschaftliche Entwicklung von Bedeutung.
Mir persönlich sind die damaligen AKW-Bewegungen und anderen Bürgerorganisationen - ich erinnere z.B. an die Startbahn West - die auch nicht gewaltfrei waren, allerdings symphatischer.
 
Jörg schrieb:
@Frank: Danke für Deine Erinnerungen und das uns teilhaben lassen.
Gern geschehen, Jörg.
Wie alt bist Du denn? Mich interessiert's, weil ich gern wissen möchte, ob spätere Generationen, von all diesen Dingen etwas wissen. so was sollte doch in der Schule gelehrt worden sein, oder etwa nicht?
 
Ich kann mich, als "63er", auch noch an die Zeit erinnern.

frank schrieb:
Wer damals einen BMW 2000 fuhr, war gleich mal verdächtig.

Oder eine grüne Alfa Limousine.

frank schrieb:
Bei den Kontrollen wurden Maschinenpistolen vorgehalten,.

Was unserer Familie passiert ist.

Aber ich war ja noch ein junger Schnösel, den "Schmücker-Mord" hab ich z.B. nicht mit bekommen.


Grüße,

Jörg
 
Moin.
Ich habe, Jahrgang 78, in der Schule nie was über die RAF erfahren. Das fand einfach nicht statt.
Zu den erwähnten Kontrollen: Es wurden mehrere Polizisten damals auf dem Weg zur Arbeit angeschossen und ich weiß von min. einem Toten. Mein Vater war damals Polizist und der fand die Zeit damals auch nicht witzig. Ich erinnere mich sogar an "Schutzmaßnahmen" für die Familie, das waren nur Kleinigkeiten, aber doch merklich anders als beim Kumpel zu Hause.
Gruß
Ugorr
 
Jörg schrieb:
frank schrieb:
Bei den Kontrollen wurden Maschinenpistolen vorgehalten,.
Was unserer Familie passiert ist.

Das ist mir passiert. Lange Haare, weisser Kadett, ich wurde an einer Autobahnabfahrt angehalten. Am Fenster standen 2 Grüne, einer mit MP. Als ich neben mich griff um den Kasettenrecorder abzuschalten (war zwischen den Sitzen eingeklemmt), entsicherte er hörbar seine Knarre und schrie mich an, ich solle mich kein Stück bewegen. Der andere hatte dann seine Pistole in der Hand und ich schaute in 2 runde Löcher 20cm vor meinem Kopf.

Ich hab' mich nicht mehr getraut zu atmen, bei 2 ängstlichen Leuten mit scharfem Gerät. Ein dritter (auch mit Pistole) riss dann die Beifahrertür auf und ich musste aussteigen. Direkt danach lag ich auf dem Boden mit einem Fuß im Rücken.

Ging ja alles gut aus, aber ich war 18, sowieso rebellisch und irgendein Wort der Entschuldigung gab's danach auch nicht. Nur die Bemerkung, "wir" seien ja selbst schuld.

Sowas prägt auch ein Bild auf Staat und Gesselschaft (BTW, heute habe ich ein anderes).

Ich glaubte damals ein Stück weit verstehen zu können, was die RAF tut um sich auch gegen sowas zu wehren. Natürlich fand ich es auch damals schon nicht gut, Menschenleben dafür zu opfern.

So, musste ich loswerden,

schönen Abend,

Micha
 
Hi Frank,

finde deine Beträge sehr interessant und gut.

Denke, dass die letzten Posting (inkl. der von dir), das was ich meine, sehr gut verdeutlichen.

Gewalt provoziert Gewalt!

Ein Polizist, der Angst um sein Leben hat.
Angst hat, dass seine Familie nicht mehr über die Runden kommt, wenn er nicht mehr da ist (und die hatte er damals durchaus berechtigt) der läuft Gefahr über zu reagieren.

Diese Überreaktion trifft auf vollkommen harmlose, friedliche Typen, die wiederum in die Gefahr laufen über zu reagieren, da sie ihr Leben bedroht sehen.

Irgendwann kommt es zu verhärteten Fronten und es braucht Jahrzehnte um diese aufzubrechen.

Die von dir beschriebene Bewegung hätte IMO mehr Kraft gehabt, wenn sie nicht mit den Konsequenzen der RAF-Gewalt zu kämpfen gehabt hätte.

Wahrscheinlich wäre unsere Gesellschaft heute weiter. Sicher kann man das natürlich nie sagen. Ich bin allerdings fest davon überzeugt.
 
Hollestelle schrieb:
Ich glaubte damals ein Stück weit verstehen zu können, was die RAF tut um sich auch gegen sowas zu wehren.

Dieser Rückschluss ist äußerst gewagt, besser und direkt gesagt: er ist falsch.

Das wäre so, als würde man sagen: das Schwein trägt seinen Namen zu recht, denn es ist ein sehr unsauberes Tier. ;-)

Die Bundesrepublik war niemals ein Polizeistaat. Die damaligen rigorosen und meinetwegen auch teilweise überzogenen Methoden der Ordnungsorgane waren eine Reaktion auf die Taten der RAF und ihre Methoden des Partisanenkampfes. Nicht andersrum.

Sie lebten ja nicht im Untergrund, sondern mitten im bürgerlichen Umfeld.
Jeder dieser Terroristen hätte dein netter Nachbar sein können, den du zum Kaffee oder zum Grillen eingeladen hättest.

Somit war praktisch JEDER verdächtig,

Ich erinnere mal an den Liedermacher Hannes Wader. Wegen eines längeren Aufenthaltes im Ausland vermietete er seine Wohnung für diese Zeit an eine junge Frau. Es war die RAF Terroristin Gudrun Ensslin, die er aber nicht erkannte. Sie nutzte die Wohnung als RAF-Hauptquartier, ohne dass die Nachbarn etwas merkten.

Nach seiner Rückkehr wurde Wader direkt von der Bühne weg verhaftet und angeklagt als Unterstützer einer kriminellen Vereinigung.

Es dauerte Jahre, bis er rehabilitiert war.

Tom
 
Apropos Hannes Wader:

Hier das berühmte "Trotz alledem" von 1977, welches wohl die Stimmung damals sehr gut einfängt.

http://en.musicplayon.com/play?v=321482

Ich wäre sehr zufrieden, wenn ich nur etwa 40% des damaligen Aufbegehrens, des politischen Ungehorsams, des Unangepasstseins, des Rebellierens heute finden würde unter den 18-25jährigen.

Ich hoffe, es ist keine Totenruhe, die in unserer Republik herrscht.

Tom
 
little-feat schrieb:
Hollestelle schrieb:
Ich glaubte damals ein Stück weit verstehen zu können, was die RAF tut um sich auch gegen sowas zu wehren.
Dieser Rückschluss ist äußerst gewagt, besser und direkt gesagt: er ist falsch.

Das weiss ich seit geraumer Zeit auch, lies meinen Satz nochmal.

Aber die Zeit war so wie sie war, und durch solche Aktionen fühlte man sich bestätigt. Durch das Polizeiaufgebot (lesenswerter Titel: "6 gegen 60 Millionen") wurde noch mehr Gewalt provoziert.

In mir zum Glück -aus heutiger Sicht- nur Wut und das Gefühl der Ohnmacht gegenüber "dem Staat". Wäre ich anders erzogen/aufgewachsen/ver-synapst gewesen, hätte ich vielleicht auch mit Gewalt REagiert. Das war die Wahrnehmung. Und ich kenne ganz viele, die ähnlich empfunden haben.

Es brauchte auch eine Weile, bis ich meine Vorbehalte gegenüber "der Polizei" abbauen konnte. Und sowas geht fast nur durch persönliche Erfahrung, Gespräche und selbst erlebtes, meiner Meinung nach.

Gruß, Micha

PS: ich find's ja voll ok, aber in GW wird's oft politisch, gelle?!
 
Hollestelle schrieb:
Sowas prägt auch ein Bild auf Staat und Gesselschaft (BTW, heute habe ich ein anderes).

Ich hab heute auch ein anderes Bild, aber besser ist das insgesamt nicht. Dafür hab ich zu viele Feindbilder im Kopf :evil:
 
little-feat schrieb:
Ich wäre sehr zufrieden, wenn ich nur etwa 40% des damaligen Aufbegehrens, des politischen Ungehorsams, des Unangepasstseins, des Rebellierens heute finden würde unter den 18-25jährigen.

Unter uns alten Säcken nicht mehr ? ;-)
 
Hollestelle schrieb:
Aber die Zeit war so wie sie war, und durch solche Aktionen fühlte man sich bestätigt. Durch das Polizeiaufgebot (lesenswerter Titel: "6 gegen 60 Millionen") wurde noch mehr Gewalt provoziert.

Tja, und so landet man bei der Frage, was stand am Anfang, das Huhn oder das Ei. Und je nach "Partei" entscheidet man sich für das eine oder andere und rechtfertigt damit das eigene Handeln.

Nö, so geht das nicht.

Ich denke so: Wenn ich jemandem Gewalt androhe oder Gewalt anwende, riskiere ich, dass das Gegenüber genau so agiert.
Sprich: Drücke ich jemanden mit dem Rücken an die Wand, kann er sich nur nach vorn bewegen. In der Regel eskaliert er höher. Das wird um so wahrscheinlicher, wenn sich jemand nur noch in seiner Subkultur bewegt. Dort werden Feindbilder geschaffen und verstärkt. Man klopft sich quasi gegenseitig auf die Schulter. Das gilt genau so für den harten Kern der Rechtsradikalen wie für den Kern der Autonomen - und alle anderen Extremisten.

Aus diesem Gedanken rührt meine Ablehnung von Gewalt oder Gewaltaufrufen. Wer Gewalt predigt und/oder lebt, löst Gewalt aus; denn der "Feind" kann nur mit gleicher Münze heimzahlen, will er doch überleben.
 
Ist der Radikalenerlass eigentlich schon erwähnt worden?

Ich erinnere mich noch, wie 1975 ein Lehrer von mir eine Mitfahrgelegenheit zu einem von Links (JuSos? Weiß nicht mehr) organisierten Rockfestival auf den Rheinwiesen in Düsseldorf gesucht hat. Der hatte Angst, sein Auto überhaupt nur in Düsseldorf zu parken.
 
frank schrieb:
Hollestelle schrieb:
Aber die Zeit war so wie sie war, und durch solche Aktionen fühlte man sich bestätigt. Durch das Polizeiaufgebot (lesenswerter Titel: "6 gegen 60 Millionen") wurde noch mehr Gewalt provoziert.
Ich denke so: Wenn ich jemandem Gewalt androhe oder Gewalt anwende, riskiere ich, dass das Gegenüber genau so agiert.

Prinzipiell sehe ich das natürlich ganz genau so.

Nur hier: ich habe niemandem Gewalt angetan, ich war einfach zur falschen Zeit am falschen Ort. Dafür, dass ein paar Deppen Bullen abgeknallt haben, konnte ich nichts. Fand ich auch nicht gut, sagte ich ja schon.

Ich denke, Du würdest das auch anders sehen, wenn Du ohne Schuld so behandelt worden wärst.

Ich habe mit keinem Wort Gewalt gerechtfertigt, im Gegenteil!

Gruß, Micha
 
Hollestelle schrieb:
Ich habe mit keinem Wort Gewalt gerechtfertigt, im Gegenteil!
Ja, Micha, ich weiß.

Ich habe Dich nur zitiert, weil Du schriebst, dass durch's hohe Polizeiaufgebot noch mehr Gewalt provoziert worden sei.

Das ist so falsch gedacht, denke ich.
 
@swompty:

nochmal, ich find die Radieschen auf Frischkäse höchstens als Brotbelag sympathisch, aber ich denke, dass sie damals eine unvermeidbare Begleiterscheinung einer im Kern guten und notwendigen Entwicklung war. Wär zwar schön gewesen, wenn's ohne RAF/politische Morde abgelaufen wäre, aber damals lag wohl zuviel im Argen im Verhältnis zwischen Bürger und Staat.

Ich finde, die Augenzeugenberichte der "Senioren" hier verdeutlichen das. Da hat sich halt was hochgeschaukelt. Ich glaube, die RAF wäre nicht (in dieser Form) entstanden, wenn der Staat damals seine Bürger nicht so hart angefasst hätte. Natürlich gab's dann wieder ne Reaktion auf die Gewalttaten der RAF von Staatsseite. Hin und Her. Es geht mir aber wie gesagt nicht darum, wer jetzt angefangen hat.

Ich selbst bin Jg. '75, hab also mal wieder nix mitgekriegt. Ich kann mich aber noch gut an die bedrohlichen Fahndungsplakate in schwarz/rot/weiss beim Bäcker oder bei der Sparkasse erinnern (Je nach Auslegung sozusagen eine Nazi- oder eine White Stripes-Ästhetik :-D ). Im Nachhinein war das eine ganz schön deprimierende Grundstimmung damals. War ja auch vor Kabelfernsehen und I-Net. :roll:

Ich bin froh, dass das vorbei ist. Allerdings ist das Thema auch heute noch nicht ganz durch. Wer sich heute gegen das Treiben der Neonazis engagiert, wird schnell als Linksextremist abgestempelt. Auf der anderen Seite lässt sich die NPD nicht verbieten, da man sonst nicht wüsste, wohin mit den ganzen freien Kapazitäten beim Verfassungschutz.

Auf der einen Seite eine rege Bürgerbeteiligung und ein breiter gesellschaftlicher Konsens "gegen Rechts", auf der anderen Seite ein hartnäckiger brauner Sumpf, der (mein subjektiver Eindruck) gut eingesickert ist in Polizei, VS und Justiz.

Aus meiner Sicht ist Antifa immer noch notwendig, trotz dem 1% schwarzer-Block-Idioten.
 
Burning Bastard schrieb:

Hört sich ja schon mal verträglicher an. ;-)

An einem Punkt bin ich aber weiterhin nicht bei dir:
Eine gewaltbereite Antifa benötigt man definitiv nicht, um Rechtsextremismurx zu begegnen.

Ich behaupte sogar, dass die Antifa-Bewegung überhaupt kein Interesse daran haben Rechtsextremismus zu beseitigen. Ganz im Gegenteil, sie lebt ja davon.

Sie brauchen die Rechten als Daseinsberechtigung bzw. um ihren Gewaltexzessen einen vermeintlichen Sinn zu geben.
 
Swompty schrieb:
An einem Punkt bin ich aber weiterhin nicht bei dir:
Eine gewaltbereite Antifa benötigt man definitiv nicht, um Rechtsextremismurx zu begegnen.
1+

Swompty schrieb:
Ich behaupte sogar, dass die antifa-Büberhaupt kein Interesse daran haben Rechtsextremismus zu beseitigen. Ganz im Gegenteil, sie lebt ja davon.

Es ist der "schwarze Block, der Aktionen der Antifa nutzt um unerkannt ihren Gewaltexzessen einen vermeintlichen Sinn zu geben.
Genauso schön finden sie es, am 1. Mai zu randalieren und den Rest des Jahres zu schauen, was man sonst noch tun kann, um ihr Gewaltbedürfnis zu befriedigen. Sie sind in ihrer Subkultur gefangen und sehen jeden außerhalb ihres Kreises als potenziellen Gegner.
 
"Die Antifa" halte ich mal wieder für eine schlimme Verallgemeinerung.
Wie immer und überall, gibt es auch in dieser Ecke Leute, die richtig gute
und gewaltfreie Aktionen starten und natürlich auch die angesprochenen Idioten.
Über einen Kamm scheren ist auch hier nicht drin!

Zu meinen aktiven Antifa Zeiten haben wir uns z.B. die Nächte in Asylantenheimen
um die Ohren geschlagen, die in der Nacht zu Führers Geburtstag von Nazi-Skins
überfallen werden sollten. Allein unsere Anwesenheit und die Verbreitung der
Nachricht, das wir den Asylanten im Notfall helfen werden, hat Gewalt gewaltfrei verhindert.
Wären wir angegriffen worden, hätten wir uns gewehrt, die nötigen "Werkzeuge" waren da.
Wir waren also auch gewaltbereit, im Sinne der Verteidigung.

Ach ja, was macht ihr eigentlich so, um euch aktiv gegen Rechts zu wehren
oder zumindest Stellung zu beziehen? Wir schreiben ab und an mal böse Lieder ... ;-)
 
Swompty schrieb:
Eine gewaltbereite Antifa benötigt man definitiv nicht, um Rechtsextremismurx zu begegnen.

Definitiv.

Swompty schrieb:
Sie brauchen die Rechten als Daseinsberechtigung bzw. um ihren Gewaltexzessen einen vermeintlichen Sinn zu geben.

Ich kenne bzw. eher kannte einige Leute aus der Antifa-Bewegung, die kein bisschen gewaltbereit waren.

Auch hier bitte nicht alles über einen Kamm scheren.

EDIT: Manuel, warste wieder schneller, wa?!

Gruß, Micha
 
frank schrieb:
Swompty schrieb:
An einem Punkt bin ich aber weiterhin nicht bei dir:
Eine gewaltbereite Antifa benötigt man definitiv nicht, um Rechtsextremismurx zu begegnen.
1+

Swompty schrieb:
Ich behaupte sogar, dass die Antifa-Bewegung überhaupt kein Interesse daran haben Rechtsextremismus zu beseitigen. Ganz im Gegenteil, sie lebt ja davon.

Sie brauchen die Rechten als Daseinsberechtigung bzw. um ihren Gewaltexzessen einen vermeintlichen Sinn zu geben.
Das reicht ihnen nicht aus, um ihre Gewaltexzesse auszuleben. Genauso schön finden sie es, am 1. Mai zu randalieren und den Rest des Jahres zu schauen, was man sonst noch tun kann, um ihr Gewaltbedürfnis zu befriedigen. Sie sind in ihrer Subkultur gefangen und sehen jeden außerhalb ihres Kreises als potenziellen Gegner.

Mein lieber Frank, ich schätze dich eigentlich als Schreiberling bei Guitarworld, aber das was du da schreibst ist grober Unfug!
"Sogenannter" Schwarzer Block hat NICHTS mit der Antifa-Bewegung zu tun! Ich kenne 'ne Menge Antifas, das sind liebe, bescheidene Menschen, weit weg von Gewaltexzessen - oft ist bei denen sogar Alkohol verpöhnt - man trinkt halt Tee. Da gibt es keinen, der sich mit Nazis prügelt. Es wird demonstriert und politische Aufklärungsarbeit geleistet, ganz ohne Gewalt. Das ist wichtig und richtig! Aber vorallem zu sagen, dass erstmal DIE Antifa (wer auch immer DIE Antifa ist) sich die Rechten quasi wünscht, um ihre angeblichen Gewaltexzesse zu rechtfertigen, ist einfach eine Verallgemeinerung, die man so nicht stehen lassen kann. Es gibt ein paar Idioten, die meinen, sich vermummen zu müssen und alles mit Steinen zu bewerfen, was sich bewegt. Aber das ist wirklich der allerkleinste Teil, vorallem ist mein subjektives Empfinden so, dass sich das oft eher gegen die Polizei richtet als gegen Faschos.

Und zum Thema 1. Mai:
Mal in den letzten paar Jährchen am 1. Mai in Berlin gewesen? Da "randalieren" 10 Leutchen in Kreuzberg und zünden auch 2 Mülltonnen an. Der Rest tanzt in den Mai - ganz Kreuzberg voller Bühnen und Entertainment - die ganze Nacht und das völlig friedlich. Was gibt es da sonst noch? Ein übertrieben riesiges Polizeiaufgebot, was weder mit den Menschenmassen kommuniziert, noch irgendwie eine Unterscheidung zwischen "benimmt sich daneben" und "steht nur rum" machen. Ich spreche da aus persönlicher Erfahrung. Wurde von einem Polizisten mit Schild usw von hinten, ohne dass ich ihn vorher sehen konnte, in einen Haufen Scherben gestoßen. Warum? Weiß ich bis heute nicht, scheinbar stand ich im Weg (okay, um mich herum waren jeweils 20 Meter Platz, man hätte auch einfach den einen Meter Bogen machen können... naja, andere Geschichte.)

Ich will hier niemandem an die Karre pissen - aber die Art der Verallgemeinerung missfällt mir irgendwie. Ich hoffe das ist klar geworden - mehr wollte ich nicht sagen! ;-)
 

Beliebte Themen

Zurück
Oben Unten