Durchzählen: Deutschland nach dem Sturm

W°°

Power-User
4 Feb 2002
4.954
3
1
Dübelhausen
Moin,
na? Noch alle da?

Jetzt haben wir einen Sturm gehabt und es gab auch Opfer zu beklagen....
Aber dieser Medienhype - war der notwendig?
Große Teile der deutschen Verwaltung hatten gestern "Sturmfrei". Züge, Busse und LKW standen.....
Nicht, weil sich die Arbeitgeber um ihre Angestellten sorgen; die können jeden Tag auf dem Weg zur Arbeit verunglücken. Nein! Weil während des Unfalls schon jemand mit der Kamera dabei gewesen wäre und die Frage an die "verantwortliche Stelle":" Wie konnten sie das Zulassen?" schon formuliert war.
Vor 5 Jahren wäre dieser Sturm nur eine Randnotiz wert gewesen.
Heute kommt der größte Sturm von den Medien und jeder "Verantwortliche" bangt um seinen Stuhl.

Wird das Risiko des Lebens zur Zumutung?
Was meint Ihr?
 
W°°":1ls6w9ft schrieb:
Moin,
na? Noch alle da?

Jetzt haben wir einen Sturm gehabt und es gab auch Opfer zu beklagen....
Aber dieser Medienhype - war der notwendig?
Große Teile der deutschen Verwaltung hatten gestern "Sturmfrei". Züge, Busse und LKW standen.....
Nicht, weil sich die Arbeitgeber um ihre Angestellten sorgen; die können jeden Tag auf dem Weg zur Arbeit verunglücken. Nein! Weil während des Unfalls schon jemand mit der Kamera dabei gewesen wäre und die Frage an die "verantwortliche Stelle":" Wie konnten sie das Zulassen?" schon formuliert war.
Vor 5 Jahren wäre dieser Sturm nur eine Randnotiz wert gewesen.
Heute kommt der größte Sturm von den Medien und jeder "Verantwortliche" bangt um seinen Stuhl.

Wird das Risiko des Lebens zur Zumutung?
Was meint Ihr?

Huhu, noch da. Also hier hats schon ordentlich geruckelt, aber kein Grund zur Panik.

Es ist, wie es schon immer war: Vom Bus überfahren werden ist schlimm, in Bad Reichenhall von der herabstürzenden Decke erschlagen werden ist medientauglich.

Das Doofe heutzutage ist, dass eben durch den ganzen Medienhype auch Verantwortliche ungewollt in Rollen gedrängt werden, die sie nicht wollen und für Dinge öffentlich niedergemetzelt werden, für die sie überhaupt gar nix können.

Meine Frau arbeitet in der Cargo City Süd, einem Warenumschlagsplatz für Luftfracht-Spediteure auf dem Frankfurter Flughafen bei einer japanischen Firma. Da ist sonst immer die Hölle los. Viel Geschäft mit Japan, die Japaner sind extrem anspruchsvoll im Bezug auf Service, Dienstleistungsbereitschaft etc. Ihr Chef hat gestern mittag die Firma dicht gemacht, als Abwesendheitsnotiz kam bei eingehenden Mails sinngemäß die Nachricht: Wegen Sturm heute mittag geschlossen, heute fliegen eh keine Frachtbomber mehr, also - don´t panic, morgen ist auch noch ein Tag. Ich fands gut, sie auch. Und ich war froh, als wir beide zu Hause waren und uns mit einer Flasche Rotwein den Sturm schön getrunken haben.
 
Ja, auch hier ... mein Auto wurde von nem Baum erwischt ... DICKE BEULE :´(

Mir gehts aber gut ... hab zwar kein Auge zugaten heute nacht. Wohne unter den Dach und der Sturm hat gut gepoltert. Ausserdem hat der Sturm die SAT-Schüssel bewegt ... jetzt müssen wir die wieder ausrichten ... :mad:
 
ach alles was ich gesehen war ne umgefallene mulltonne und zwei kaputte bäume das war alles :-D

Naja ich hab wärend des sturms im zimmer gehockt und geübt,so wie es sich gehört
 
Joo, alle da, glücklicherweise alle gesund. :-D

War aber schon heftig. Kiddy's wollten nicht alleine schlafen, hatten Angst. :oops:
Heute morgen Dach gecheckt, Garten geprüft. Glücklicherweise hatten alle Nachbarn alles was nicht niet und nagelfest reingetragen. Somit hatte der Medienhype auch sein Gutes, wer weiß was sonst noch alles durch die Lüfte gesaust wäre.

Hatten leider Stromschwankungen, ich glaub mein Marshall hat nen Knacks abgekriegt, hab seitdem ein permanente dezentes Knistern im Hintergrund. :evil:

Gruß
Benny
 
Hast recht mit den Medien.

Das Thema Stoiber war schon ausgereizt. Seehofers Affäre war auch schon als Schlagzeile quasi Schnee von Gestern. Da kam wohl, mangels Alternativen, so ein Sturm schon recht!
 
moin genossen,

in karlsruhe scheints nicht so wild gewütet zu haben. bin zwar gestern, als ich mir bei sturm und regen noch ne kippe anzünden wollte, über einen baum gefahren, aber mein französischer flitzer muss sowas ab können :lol:

ansonsten haben wir uns dann gestern in unserem übebunker (modell amerikanischer luftschutzbunker) versteckt und sind da erst wieder rausgekommen, als sich die winde gelegt hatten...

das moped stand auch noch kerzengerade im hof, von daher - et woor noch immer jotjejangen!

lg

alex
 
Guude...

hier hats ordentlich geweht, aber das war's... alles easy... :)
'n paar umgewehte unnütze Schilder, die sowieso nur gestört haben...
durft mich gestern auch 4 verdücken...

na denn,
PIT... :)
 
bei mir hat in meinem motorradladen die gebrauchtmotorradhalle schwer beschädigt. ausgeräumt hab ich ja eh noch rechtzeitig. ich weiss das das nicht so überraschend ist bei so einem teil. ärgerlich isses trotzdem. is ja immerhin 10 jahre gestanden ohne troubles.....
PICT1380.JPG

PICT1382.JPG

PICT1385.JPG
 
Hallo, es war wohl doch etwas derber.
Hier in Thüringen war es örtlich sehr verschieden.
In meiner alten Heimat auf 660m sind Leitungsmasten umgefallen.
Keine 10km davon auf 300m geht's - paar Dachziegel, Äste usw.
Im Wald sieht es schlimm aus - je nach Lage sind schon viele Bäume
umgefallen oder abgebrochen. Ich habe heute eine 100jährige Fichte
beim Nachbarn gesehen, deren Wurzelteller drei Meter hoch steht, die
hatte bisher allen Stürmen getrotzt, nun liegt das Ding da und wird zu
Brettern, falls er die 'rausbekommt weil Hanglage.
Im TV waren aber Bilder, die noch viel schlimmer aussahen...
V.H.
 
Tach zusammen,

ich hatte eigentlich bisher angenommen, dass der Sturm ein Machwerk des Einzelhandels war. Denn eigentlich sollten doch gestern die Geschäfte mal wieder bis 22 Uhr geöffnet haben. Um 19 Uhr war es jedoch hin, mit der neuen Öffnungszeit. :-D

Ich bin um 19 Uhr noch mit dem Auto unterwegs nach Münster gewesen, da die Bahn alles eingestellt hat, was Menschen befördert und meine bessere Hälfte keine Lust hatte die Nacht am Münsteraner Hauptbahnhof zu verbringen. Gut, es war windig und es hat vielen Bäumen, die eh schon tod waren, das Leid genommen. Sonst war hier nix...
 
Der Frischling sagt:

Moinsens!

Ich sehe von meinem Fenster aus den Flughafen Köln Bonn, und hatte gestern das Gefühl irgendwie falsch zu parken. Der Flugverkehr ging zwar weiter, aber das sah alles wesentlich mehr nach Heliport aus. Dank des Gegenwindes sind die Flugzeuge unglaublich steil geklettert.
 
Moinsen,

also bemerkenswert fand ich schon, daß im neuerbauten Berliner Bahnhof beim kleinsten Lüftchen schon die Stahlträger runterfallen.

(beim next Storm soll der Architekt angeblich in der Cafetria übernachten müssen.)

nett fand ich ein Interview mit ner 7 jährigen im WDR ..
O-Ton: "also so einen heftigen Sturm hab ich in meinem ganzen Leben noch nicht erlebt" ;-)

ansonnsten hab ich die Nacht einfach im Keller verbracht und Marshalls gequält (but i didn´t shoot the Deputy... ;-) )


greez
 
Am Wochenende habe ich meine Eltern in Brilon (Hochsauerland) besucht, dort sieht es immer noch katastrophal aus, ca. 1/4 des Waldbestandes sind platt. Das waren weder Politiker noch Medienfuzzis, sondern gestandene 20-Meter-Fichten.
Seht selbst: http://diashow.westfalenpost.de/wp/bril ... ameset.php
Wald- und Flurschäden diesen Ausmaßes wären nicht nur vor 5 Jahren, sondern auch zuvor weit mehr als nur eine Randnotiz wert gewesen. Man sollte sich davor hüten, anderen Übertreibung zu unterstellen, nur weil man es selbst als harmlos erlebt hat.
 
Hi Banger,

das sieht aus wie in Indonesien, wo die Japse für ihre Einmal- Reisstäbchen alles kahlschlagen.
 
Banger":333hpxiz schrieb:
Am Wochenende habe ich meine Eltern in Brilon (Hochsauerland) besucht, dort sieht es immer noch katastrophal aus, ca. 1/4 des Waldbestandes sind platt. Das waren weder Politiker noch Medienfuzzis, sondern gestandene 20-Meter-Fichten.

Ich will jetzt nicht rumnöhlen, aber dass Monokulturen bei Sturm umfallen, ist seit Dekaden bekannt. Wenn ich mit die Bilder ansehe, sehe ich nur Fichtenfelder.....
 
W°°":2obuhl0q schrieb:
Ich will jetzt nicht rumnöhlen, aber dass Monokulturen bei Sturm umfallen, ist seit Dekaden bekannt.

Dass sie dazu neigen, ist klar. Diese Tatsache verhilft dem eingefleischten Sauerländer zu einem gut gefüllten Feuerholzlager und wird nicht immer als Nachteil angesehen.
Neu ist allerdings das Ausmaß. Das findet der Sauerländer dann nicht mehr so witzig. ;-)
 
... solang mein eigenes Kind nicht im sauren Brunnen liegt und der vergiftete Kelch erst nach mir zur Sin(n)flut führt ... ;-)
 
Hallo, das Thema ist wirklich lange bekannt :
"dass Monokulturen bei Sturm umfallen".
Die Forstleute versuchen auch, den Wald umzubauen wie er vor
paar hundert Jahren mal war = Mischwald.
Es gibt ein generelles Problem : es dauert lange.
Es gibt ein weiteres Problem : die Besitzverhältnisse.
Es gibt das Problem mit der Politik, die alle paar Jahre die Taktik neu macht.
Es wird noch sehr lange dauern und es werden weitere Stürme kommen,
die dieses Vorhaben beeinträchtigen werden.

Zu der Holzmenge, die da im Deutschland liegt : 2 Mio Festmeter
ist die Jahresmenge eines großen Sägewerks, also kein Problem weiter.

http://www.kht.de/

Da haben die Besitzer jetzt das Problem, dass bei Windbruch das beste
Stück eines Baumes Brennholz ist, weil eben gebrochen.
Es bedeutet, dass das wertvollste Stück des Baumes (die ersten 5 m)
weniger Geld bringen wird.
Das nächste ist der Zeitfaktor : je später aufgeräumt wird,
um so mehr Käfer bemächtigen sich des Holzes - die nächste Entwertung.

Also von wegen 10 ha Wald sind eine schöne Rente - das glauben nur noch...


V.H.
 
Hallo und sehr derbe Korrektur der Zahl !
holzmengen_kyril.jpg

Die zwei Mio Festmeter sind alleine in Thüringen zu wenig geschätzt.
V.H.
 

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