eierlegende Wollmilchsau für Akustiker - Kaufempfehlung!

Man kann über die Ein- und Ausgänge auch einen Effekteinschleifweg herstellen. Ich habe nie verstanden, wozu das gut sein soll. Deswegen nenne ich das mal nicht als Vorteil aber es geht.
Ich betrachte das als Vorteil, weil dann das Gitarrensignal mitsamt FX über den XLR-Ausgang an ein Mischpult geschickt werden kann, wobei der Vorteil der Stromversorgung via Phantomspeisung erhalten bleibt. Würde ich ein Effektgerät (das wohl in der Mehrzahl der Fälle einen normalen Klinkenausgang hat) hinter das AGX hängen, ginge das nicht mehr.

Ich finde die Blend-Control gut. Man kann trefflich drüber streiten, ob das ein Gimmick ist oder nicht aber man muss sie halt auch nicht verwenden.
Dazu folgt noch ein Nachtrag im zweiten Teil meines Tests...
 
Hi Steve,

ja, da ist ja alles klar. Aber warum denn nicht den Effekt VOR das AGX?

Gruß

erniecaster
 
erniecaster schrieb:
Man kann über die Ein- und Ausgänge auch einen Effekteinschleifweg herstellen. Ich habe nie verstanden, wozu das gut sein soll. Deswegen nenne ich das mal nicht als Vorteil aber es geht.

Es ist witziger weise nicht herauszubekommen, welche Eingangsimpedanz die Hartke hat,
aber wenn wir annehmen, dass sie ziemlich hochohmig ist, dann macht der Einschleifweg Sinn.
Normale Gitarreneffekte sind Impedanzmäßig nicht auf möglicherweise passive Piezos oder sonstige schwache Signale ausgelegt, das kann z.B. zu schwacher Basswiedergabe führen.
Ein hochohmiger Buffer am Anfang der Signalkette ist für akustischen Kram mMn vernünftig.
Wenn man das und eine DI in einem Gerät zusammenführt, ist der Einschleifweg eigentlich zwingend.

Viele Grüße,
woody
 
Hi Woody,

mag alles sein, in meiner Welt ist es nicht so kompliziert.

Passive Piezos klingen eh immer ganz furchtbar. Mittlerweile bin ich davon überzeugt, dass ein Piezo einen Preamp in der Gitarre braucht. Gefällt mir auch nicht immer, ist aber so.

Und am Anfang der Signalkette stehe immer (!) ein Bodentuner. Schon gibt es keine Schweinereien mit Impedanzen mehr, wenn doch mal irgendwas keinen Preamp an Bord hat. Der Kanal kann auch noch für Spielpausen oder Instrumentenwechsel gemutet werden und vielleicht stimmt sogar mal einer seine Gitarre damit.

Ist ja auch egal. Das Ding kann das, für die, die es brauchen.

Gruß

erniecaster
 
ja, da ist ja alles klar. Aber warum denn nicht den Effekt VOR das AGX?
In meinem Fall deshalb, weil ich bei "Effekt" nicht zwingend an ein Bodenpedal denke, sondern an Geräte, die an ihrem Ausgang Line-Pegel rausgeben (ich habe hier z.B. noch so ein uraltes 9,5"-Kästchen mit netten Hall- und Modulationseffekten, da ist das so). Damit würde man den Instrumenteneingang des AGX vielleicht überfahren.

Ich habe gestern erstmals ein bißchen mit dem zusätzlichen Input - also dem "Send" [Edit: Quatsch - der Input ist ja der "Return"] des Einschleifwegs - experimentiert (zu wenig allerdings, um schon ernsthaft was darüber sagen zu können) und hatte den Eindruck, dass dieser für Line-Pegel geeignet ist. Das alles müsste man aber mal in Ruhe ausprobieren - was ich auch noch tun werde.
 
Hallo!

Okay, ich sehe schon: Sinnvolles Feature und ich hab einfach nur Glück, es nicht zu brauchen. (Ich bekomme halt aus dem Pult eine Prise Hall, fertig.)

Gruß

erniecaster
 
Mittlerweile bin ich davon überzeugt, dass ein Piezo einen Preamp in der Gitarre braucht.
Davon bin ich - übrigens durch das AGX selbst - nicht mehr so überzeugt. Wie gesagt, Teil 2 des Tests (der positiver ausfällt als Teil 1) folgt noch, vielleicht sogar mit Audiobeispiel.

Sinnvolles Feature und ich hab einfach nur Glück, es nicht zu brauchen. (Ich bekomme halt aus dem Pult eine Prise Hall, fertig.)
Klar, man muss ja auch nicht jedes Feature nutzen. Es ist halt trotzdem nett, wenn es da ist. Das mit dem Hall aus dem Pult sehe ich übrigens ähnlich (das ist eben das einfachste Setup): Bei meinem letzten Einsatz mit akustischer Gitarre war die Aufbau- und Soundcheck-Zeit gefühlte 30 Sekunden, da ist sowieso jedes zusätzliche Gerät zu viel. Genau da sehe ich aber einen Einsatzbereich des AGX (ohne weiteren Schnickschnack). Trotzdem interessiert mich, was sonst noch so damit geht (wenn man z.B. mal 45 Sekunden Zeit hat...).
 
Hallo,

Das mit der LR Baggs ist zugegebenermaßen lange her. Beeindruckt war ich nie. "Damals" gab es nichts anderes.

Als ich später auf die Kombination Boss EQ plus passive D.I. umstieg, fand ich das sogar besser als die Para. Die Hartke finde ich nochmal besser.

Ja, ich bin ein bißchen verliebt.

Gruß

erniecaster
 
Ja, ich bin ein bißchen verliebt.
Endlich gibst Du es zu. :)

Aber ist schon interessant, denn irgendwie ist man ja schon geneigt, den L.R. Baggs wegen der Preisdifferenz für 3,9 mal so gut zu halten - auch wenn man ahnt, dass es Unsinn ist.
 
Ich bin inzwischen auch weiter mit meinem Test (drei Wochen Zeit habe ich ja noch...). Was ich weiter oben schrieb, beruht auf einem ersten Eindruck mit einer Furch-Gitarre mit Piezo-Pickup und eingebautem Preamp (also aktiv). Jetzt habe ich mal meine uralte Yamaha FG-345 genommen, die nur einen Piezo-PU (Modell keine Ahnung, und bestimmt low budget) ohne eigene Vorverstärkung hat. Wirklich gut klingt das nicht (die Gitarre eigentlich schon, aber nicht verstärkt). Hier bringt das AGX schon eine Verbesserung, finde ich, auch gegenüber einer normalen DI-Box.

Ich hab mal 5 Beispiele aufgenommen (alles hintereinander in einer Datei):

https://app.box.com/s/ujmtheag1lkobi1z68f7

1. Gitarre nur mit Piezo. Ist schon von der Impedanz her eine Fehlanpassung, klingt auch so.

2. Mit AGX, aber noch ausgeschaltet (also reine DI-Box-Funktion). Das ganze bekommt mehr Fundament, klingt aber auch etwas muffig. Der Pegelunterschied zu Beispiel 1 ist tatsächlich viel größer als auf der Aufnahme. Durch den erhöhten Grundpegel ist deutlich weniger Vorverstärkung am Pult nötig, deshalb hat man damit schon mal eine potentielle Rauschquelle ausgeschaltet. Gut, aber das ist eben das, was eine DI-Box macht.

3. ab hier ist das AGX eingeschaltet. Klingt immer noch etwas mumpfig, finde ich.

4. AGX eingeschaltet, etwas anderer Klang und der Versuch, die Mumpfigkeit rauszubekommen. Dabei habe ich aber bis jetzt noch so meine Probleme: Senke ich den Bassbereich am AGX ab, wird es schnell zu dünn, drehe ich Höhen rein, wird es zu spitz. Irgendwie finde ich hier noch nicht den richtigen Dreh. Aber: Man muss ja bei diesen Beispielen immer den dürftigen Ausgangs-Sound berücksichtigen - daraus kann man halt nicht alles machen, was man gern hätte.

5. Die natürliche Schallabstrahlung einer Akustikgitarre geht in viele Richtungen, das Pickup-Signal dagegen nicht. Darum klingt es erstmal immer so, als würde man in der Gitarre sitzen (bestenfalls). Um das zu kompensieren, hier mal mit etwas nachträglich drübergestülptem Raumeffekt, der die Sache nun auch stereo macht. Einstellungen des AGX sind etwa so wie in Beispiel 4.

6. Und noch ein letztes Beispiel außer Konkurrenz: Mehrere Takes (teilweise mit Reverb) in einem Mix-Zusammenhang mit Bass und Drums. AGX-Einstellungen etwa so wie in Beispiel 4. Dieses Beispiel ist zwar nicht mehr so richtig mit den anderen vergleichbar, andererseits interessiert mich auch immer, was man mit einem Sound im Zusammenhang mit anderen Instrumenten anfangen kann, nicht nur, wie er für sich allein klingt. Aber: Alle Gitarren sind hier mit nachträglich mit einem Hochpassfilter bearbeitet, andernfalls würden sie im Bassbereich alles dichtmachen.

So, und jetzt schaue ich mir den Effektweg des Teils noch mal in Ruhe an...
 
erniecaster schrieb:
wenn der doofe erniecaster Unrecht hat, dann eben retour damit und den e. mit Katzenmist bewerfen.

Hallo Matthias,

darf ich Dich auch so mal mit etwas Katzenmist bewerfen? In meiner Freizeit meinethalben!
Wir finden gewiss einen Anlass! :droh: ^^
 
Hallo!

Nun mal ehrlich: Was bitte soll eine D.I. noch mehr aus dem Ursprungssignal rausholen? Das Ergebnis finde ich für die Praxis mehr als okay - insbesondere für den Preis und ohne ein Studium der Tontechnik für die Kiste haben zu müssen.

Ich bestell mir jetzt ein Backup.

Gruß

erniecaster
 
Hallo Walter,

bestell das Gerät, probier es, find es blöd und du darfst mich mit Katzenscheiße bewerfen. Du hast keine Katze.

Gruß

erniecaster
 
erniecaster schrieb:
Nun mal ehrlich: Was bitte soll eine D.I. noch mehr aus dem Ursprungssignal rausholen? Das Ergebnis finde ich für die Praxis mehr als okay
Nur für den Fall, dass sich meine Beschreibung zu negativ liest: Ich finde das auch.

Aber wo schließt man die Katze an?
 
So, nun reihe ich mich auch ein in die Usergruppe ...leider nur vorübergehend.
Denn gestern bei der Bandprobe haben wir uns redlich Mühe gegeben, die Vorzüge der netten Hartke-Kiste auszuloten im Dirktvergleich zu der eingebauten Elektronik meiner Richwood - siehe hier: http://www.guitarworld.de/gwpages/gear,a,show,g,2636-rl-2012e-awe.html

Also angeschlossen wechselseitig am XLR-Kabel ins Pult und den bestmöglichen Ton eingestellt. Das ging so:

1) an der Gitarrenelektronik alles auf linear, und mit nur sehr geringer Verstärkung, quasi Buffer, in das Hartke. Dort dann die vielfältigen Möglichkeiten genutzt und ab ins Pult.

2. an der Gitarrenelektronik mit dem Equalizer erst den Ton kalibriert, dann die Verstärkung angepasst wie zuvor im Hartke. Dann direkt ins Pult.

Ergebnis: es gelingt mit/bei beiden Verstärkern eine Einstellung zu finden, welche kaum hörbare Unterschiede produziert. Dennoch:

1. Das Hartke klingt knalliger und hebt deutlich die Frequenzen an, welche das von mir so gehasste Piezo-Zirpen hervorstechen lassen - unabhängig von den unterschiedlichen Toneinstellungen.

2. Die indigene Richwood/Ibanez Gitarrenelektronik klingt weicher, fast möchte man sagen 'luftiger' und musikalischer - OHNE Piezo-Zirpen.

Im Bandkontext gibt es in Bezug auf Durchsetzung keinen Favoriten.

Doch - halt der Vollständigkeit halber: ich gehe mit dem Gitarrensignal normalerweise nicht direkt ins Pult, sonder über einen Mikrophon-DI-Verstärker cum Buffer. Der hat ne wunderbare alte, ausgemessene Telefunkenröhre drin. And the winner is... ;-) :-D :-D :-D

Fazit: Günstiger Preis hin oder her - das Hartke-Dingen geht morgen zurück. :cool:
 
Tja, bei mir ist die Hartke-Kiste ein echter Gewinn. ich spiele eine Martin DCX1 mit Fishman Piezo PU (ist nunmal drin) und bin eigentlich kein Piezo-Freund, Wenn ich solo spiele, geht das Signal aus meinem TC Harmonizer in ein Aura-Pedal. Das ist sehr schön und luftig, ohne das Pezo-Quäken. Mit der Folkband, ohne EFX und Harmonizer habe ich heute einen ganzen Tag das Hartke-Ding benutzt und eine sehr definierte, klare und "akustische" Einstellung gefunden, die sowohl die Bandkollegen als auch meine Holde sehr beieindruckt hat. Das Ding bleibt definitiv.
 
Hey!

Zu blöd, ich wollte mir so ein Kistchen holen, sobald das nächste Bafög drauf ist, und nun sind die aus bei Thomann :-(

Falls unter euch jemand ist, der eine über hat oder damit doch nicht so zufrieden ist, ich würde mich sofort freiwillig melden, wenn die jemand wieder zum Verkauf anbieten mag...

Also falls dem so ist...ich würde mich sehr freuen!
 
Interessanterweise gibt es das Teil scheinbar nimmer! Wollte es einer Schülerin ans Herz legen und jetzt seh ich, dass thomann das gar nicht mehr im Programm hat.

Interessant!

Lg
Auge
 
Hallo,

der Restbestand ist wohl ausverkauft.

Ein Laden in England führt sie noch für läppische 89 Pfund...

Und ich lehne mich jetzt zurück und warte auf den Hype, verkaufe dann meins für tausend €. Hartke legt das Ding dann wieder neu auf und ich behaupte, dass das alte besser war,

Gruß

erniecaster
 

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