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Anonymous
Guest
Ich war auf der Suche nach einem Mehrkanal Combo. Inseriert war ein 2x12 Marshall JVM 205, den ich mit ausgeguckt hatte. Als Referenz dienen mir in meinen Ohren meine Marshall JCM 800 Mastervolumen Amps, die ich seit ihrem Erscheinen spiele. Von dem „neuen“ Marshall versprach ich mir mehr Soundvielfalt durch die beiden Kanäle mit den drei schaltbaren Optionen. Der JVM hatte einen akzeptablen Clean-Ton, der mich aber nicht richtig begeisterte. Der Verzerrte klang in allen Modi in meinen Ohren wie eine Marshall-Simulation. Mit der Soundentfaltung eines JCM 800 hatte dieser Amp nichts zu tun. Die Bässe klangen aufgeblasen und die Verzerrung vergleichsweise künstlich. Vielleicht waren die Röhren ausgelutscht.
Der Verkäufer hatte auch einen ENGL Raider im Angebot, von dem ich noch nie gehört hatte und so konnte ich beide Amps vergleichen. Den ENGL spiele ich jetzt seit einem halben Jahr.
Das Bedienkonzept finde ich simpel und sehr gut durchdacht.
Zwei Kanalzüge haben die volle Ausstattung mit Gain, Bass, Mid, Treble, Reverb, Volume. Eine Erhöhung der Verzerrung ist jeweils zuschaltbar, sodass vier Grundsounds vorliegen, die ich hier mal 1a, 1b, 2a, 2b nennen möchte.
Ein Bright-Schalter ist für den ganzen Amp zuschaltbar, ein zweiter nur für Kanal 1, was ich sehr clever finde. Man kann auch wählen, ob man Presence und Depth gemeinsam mit Kanal 2 regeln möchte oder ein Werkspreset auswählt, das mir allerdings zu dick klingt.
Für meine Bedürfnisse ist der Mid Boost Schalter enorm wichtig, denn ihn lasse ich in der Regel eingeschaltet. Alle vier Kanäle profitieren davon sehr und meiner Vorstellung einer lebendigen offenen Marshall Zerre komme ich so deutlich näher als mit dem JVM. Lediglich für extremen modernen Metal auf 2b nehme ich ihn raus.
Von der Abstimmung der Kanäle bin ich begeistert.
Üblicherweise regele ich zuerst den 1b auf die verwendete Gitarre so ein, dass ich eine leichte Anzerrung erhalte und mit dem Neckpickup noch transparente Akkorde spielen kann. Schalte ich dann auf 1a, passt das vom Klang in der Regel ausgezeichnet. Man kann auch in 1a schon starke Verzerrung einregeln, dann unterscheiden sich 1b und 2a aber nicht mehr stark.
Bei manchen Gain-Stellungen ist der Clean dann zu leise. Das macht aber nichts, da der Amp Master A und B regelbar hat. Tritt man einmal auf den Fußschalter leuchtet die jeweilige Kanal LED. Tritt man ein zweites Mal auf den Fußschalter eines aktiven Kanals, wechselt er auf die zweite Masterlautstärke und die LED blinkt. Der Z-9 Fußschalter merkt sich die letztgewählte Mastervariante für jeden Kanal. Das heißt, man kann zum Beispiel von 2b mit Master A direkt auf 1a mit Master B wechseln. Genial.
Dann stelle ich den 2a auf die Gitarre ein, sodass es wie der JCM 800 bei voller Verzerrung klingt. Der Gainregler des ENGL steht dann zwischen 10 und 14 Uhr und ist vergleichbar dynamisch wie ein Marshall spielbar. Der Bassregler bleibt meist auf 12 Uhr. Die Mitten drehe ich je nach Gitarre recht weit rein auf 15-17 Uhr. Auch der Trebleregler steht sehr hoch, bei 14-16 Uhr. Das klingt dann schon sehr fett.
Der 2b setzt dann noch mal die Verzerrung höher und zeigt noch mehr Bässe und Höhen als der 2a, wodurch sich Soli sehr gut durchsetzen. Nehme ich dann den Mid boost raus und schaltet auf Master B habe ich einen derart monströsen und tighten Metalsound, dass ich die 4x12 Box und den Mod5 Marshall getrost zuhause lassen kann.
Wobei ich zu den Nachteilen des Amps kommen muss.
Er ist maßlos schwer. Positiv formuliert: Er steht auf der Bühne wie festgeschraubt. Allein das Lautsprecher Schutzgitter wiegt wahrscheinlich so viel wie ein Tiny Terror.
Der verbaute Celestion Vintage 30 klingt in dem Amp bei Verzerrung besonders harsch. Ein G12-65, der mir in Marshalls immer zu weich war und zu wenig Höhenbiss hat, passt in den ENGL phantastisch rein. Beim Schutzgitter und dem Lautsprecher (Neodym) könnte man an Gewicht sparen.
Der Fußschalter muss separat gekauft werden und ist absolut unverzichtbar. Neben den 4 Kanalschaltern, die auch die Master umschalten, gibt es zwei Funktionsschalter, die man vielfältig programmieren kann. So zum Beispiel Mid Boost an/aus oder von definiertem Schaltzustand des Mid Boost einen Wechsel in den FX Loop. Den Fußschalter kann man erst nach dem Entfernen einer überflüssigen Verstärkungsstrebe an der Rückwand des Combogehäuses in das Gehäuse legen.
Noch glücklicher würden mich ein DI-Ausgang mit guter Boxensimulation machen, damit mir der ADHS Sänger nicht das Mikro über den Haufen rennt und ein 9V Ausgang für Effektgeräte an der Amprückseite.
Davon ab ist mir kein vergleichbar leistungsfähiger, gut klingender und vielfältiger Amp in dieser Größe bekannt.
Der Verkäufer hatte auch einen ENGL Raider im Angebot, von dem ich noch nie gehört hatte und so konnte ich beide Amps vergleichen. Den ENGL spiele ich jetzt seit einem halben Jahr.
Das Bedienkonzept finde ich simpel und sehr gut durchdacht.
Zwei Kanalzüge haben die volle Ausstattung mit Gain, Bass, Mid, Treble, Reverb, Volume. Eine Erhöhung der Verzerrung ist jeweils zuschaltbar, sodass vier Grundsounds vorliegen, die ich hier mal 1a, 1b, 2a, 2b nennen möchte.
Ein Bright-Schalter ist für den ganzen Amp zuschaltbar, ein zweiter nur für Kanal 1, was ich sehr clever finde. Man kann auch wählen, ob man Presence und Depth gemeinsam mit Kanal 2 regeln möchte oder ein Werkspreset auswählt, das mir allerdings zu dick klingt.
Für meine Bedürfnisse ist der Mid Boost Schalter enorm wichtig, denn ihn lasse ich in der Regel eingeschaltet. Alle vier Kanäle profitieren davon sehr und meiner Vorstellung einer lebendigen offenen Marshall Zerre komme ich so deutlich näher als mit dem JVM. Lediglich für extremen modernen Metal auf 2b nehme ich ihn raus.
Von der Abstimmung der Kanäle bin ich begeistert.
Üblicherweise regele ich zuerst den 1b auf die verwendete Gitarre so ein, dass ich eine leichte Anzerrung erhalte und mit dem Neckpickup noch transparente Akkorde spielen kann. Schalte ich dann auf 1a, passt das vom Klang in der Regel ausgezeichnet. Man kann auch in 1a schon starke Verzerrung einregeln, dann unterscheiden sich 1b und 2a aber nicht mehr stark.
Bei manchen Gain-Stellungen ist der Clean dann zu leise. Das macht aber nichts, da der Amp Master A und B regelbar hat. Tritt man einmal auf den Fußschalter leuchtet die jeweilige Kanal LED. Tritt man ein zweites Mal auf den Fußschalter eines aktiven Kanals, wechselt er auf die zweite Masterlautstärke und die LED blinkt. Der Z-9 Fußschalter merkt sich die letztgewählte Mastervariante für jeden Kanal. Das heißt, man kann zum Beispiel von 2b mit Master A direkt auf 1a mit Master B wechseln. Genial.
Dann stelle ich den 2a auf die Gitarre ein, sodass es wie der JCM 800 bei voller Verzerrung klingt. Der Gainregler des ENGL steht dann zwischen 10 und 14 Uhr und ist vergleichbar dynamisch wie ein Marshall spielbar. Der Bassregler bleibt meist auf 12 Uhr. Die Mitten drehe ich je nach Gitarre recht weit rein auf 15-17 Uhr. Auch der Trebleregler steht sehr hoch, bei 14-16 Uhr. Das klingt dann schon sehr fett.
Der 2b setzt dann noch mal die Verzerrung höher und zeigt noch mehr Bässe und Höhen als der 2a, wodurch sich Soli sehr gut durchsetzen. Nehme ich dann den Mid boost raus und schaltet auf Master B habe ich einen derart monströsen und tighten Metalsound, dass ich die 4x12 Box und den Mod5 Marshall getrost zuhause lassen kann.
Wobei ich zu den Nachteilen des Amps kommen muss.
Er ist maßlos schwer. Positiv formuliert: Er steht auf der Bühne wie festgeschraubt. Allein das Lautsprecher Schutzgitter wiegt wahrscheinlich so viel wie ein Tiny Terror.
Der verbaute Celestion Vintage 30 klingt in dem Amp bei Verzerrung besonders harsch. Ein G12-65, der mir in Marshalls immer zu weich war und zu wenig Höhenbiss hat, passt in den ENGL phantastisch rein. Beim Schutzgitter und dem Lautsprecher (Neodym) könnte man an Gewicht sparen.
Der Fußschalter muss separat gekauft werden und ist absolut unverzichtbar. Neben den 4 Kanalschaltern, die auch die Master umschalten, gibt es zwei Funktionsschalter, die man vielfältig programmieren kann. So zum Beispiel Mid Boost an/aus oder von definiertem Schaltzustand des Mid Boost einen Wechsel in den FX Loop. Den Fußschalter kann man erst nach dem Entfernen einer überflüssigen Verstärkungsstrebe an der Rückwand des Combogehäuses in das Gehäuse legen.
Noch glücklicher würden mich ein DI-Ausgang mit guter Boxensimulation machen, damit mir der ADHS Sänger nicht das Mikro über den Haufen rennt und ein 9V Ausgang für Effektgeräte an der Amprückseite.
Davon ab ist mir kein vergleichbar leistungsfähiger, gut klingender und vielfältiger Amp in dieser Größe bekannt.