Ergonomie der Gitarre

trekkerfahrer

Power-User
20 Mai 2012
1.712
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Oberhausen
Freunde der Nacht,

es wird hier viel über gute Weinjahrgänge und Schichtholz diskutiert.
Auch der gute Ton ist gern zitiert. Also etwas, was bei einem guten Gig im Publikum keine Sau wahr nimmt, und der auch in der Regel auf der BĂĽhne nur zu erahnen ist.
Wie wäre es mal zur Abwechslung mit der Ergonomie, ich meine hier nicht Bespielbarkeit, einer Gitarre?
Die Klassiker kommen in dieser Kategorie bei mir eher schlecht weg.
Eine Strat liegt zwar gut am Körper, spielt sich auch gut im sitzen, aber ich verstelle auf der Bühne ständig unabsichtlich den Volume-Regler, und wenn ich mal an den Ton-Regler will, weiss ich nicht welcher der beiden der richtige ist, und treffe eh keinen der beiden, zumal die viel zu eng beieinander liegen. Auch beim Fünf-Wege-Schalter lande ich ständig im falschen Gang oder verstelle ihn unabsichtlich bei harten Riffs.
Die Les Paul ist in meinen Augen noch eine Kategorie schlechter. Nicht nur, dass sie viel zu viele Regler hat, die völlig sinnfrei sind, weil z.B. ein Eingriff in die Volume-Reglelung eines PUs denselben in der Zwischenstellung quasi abschaltet, sind diese Regler auch noch extrem schlecht zu erreichen. Ein Anschwellen der Lautstärke ist zeitnah zum Anschlag der Saite quasi unmöglich. Zudem lässt sich eine Les Paul im Sitzen kaum spielen, weil sie einem ständig vom Knie rutscht. Wer zum Teufel gibt für so einen Mist dermassen viel Geld aus, und noch mehr wenn das Brett genügend Kratzer im Lack hat?
Ein anderes Beispiel ist die SG, die alle Nachteile der Les Paul mit ziemlicher Kopflastigkeit verbindet. Zumindest der Toggle ist hier in einer Position, die keine extremen Verrenkungen verlangt.
Die Telecaster hat zwar besser zu erreichende Potis, liegt jedoch mit ihrer Brettform eher unangenehm am Körper eines über-dreissig-jährigen. Auch den Schalter trefe ich öfter unabsichtlich, denn wenn ich wirklich schalten will.

Eine der wenigen Gitarren die mir ergonomisch liegen, ist z.B. die Yamaha Pacifica. Der Volume-Regler liegt deutlich weiter von den Saiten entfernt als z.B. bei einer Strat, unabsichtliches Verstellen ist hier ausgeschlossen, trotzdem kommt mann fĂĽr Schwell-Efekte noch gut genug dran. Sie hat nur einen Tonregler, den ich auch mit geschlossenen Augen gut auffinde, lediglich der FĂĽnf-Weg-Schalter ist fĂĽr meine grobe Motorik zu komplex, eine intelligente 3er Kombination wĂĽrde es fĂĽr mich auch tun.
Ein Ausbund der Ergonomie ist meine kĂĽrzlich erworbene Hamer Prototype. Volume und Tone liegen genau da wo meine Finger suchen, in etwa an der gleichen Stelle wie bei der Yamaha, und der 3-Weg Toggle liegt hinter dem Steg, ein kurzer Schwung nach rechts und man hat umgeschaltet. Das ist fĂĽr mich das Optimum.

Wie stehts bei Euch? Wie kommt Ihr mit den V*****e Klassikern klar, was sind Eure Favoriten?

Fröhliche Weihnachten,
Ralf
 
Hi,

ich komme damit recht gut klar.

Bei einer Tele würde ich jedoch die Kontroll-Platte umdrehen. Ich habe den Volume-Knopf lieber etwas näher.

Ich schlage mit leichten Bewegungen aus dem Unterarm an und gebe Akzente mit Effet aus dem Handgelenk. Das ist sehr kontrolliert und somit stört mich ein unabsichtliches Verstellen von Toggle oder Knopf nicht so sehr.

Bei einer Les Paul Schaltung finde ich die "Misch-Möglichkeiten" eigentlich gut, aber mir fehlt dann doch so etwas wie ein "Master". Ohne das geht gar nicht.

Les Paul ist mir oft auch zu schwer. Bin halt ein Mädchen...
 
Rein ergonomisch betrachtet finde ich die MM JP die Beste Gitarre die ich je in meinen Händen hatte.
Da sitzt alles. Eine gnadenloses Arbeitstier welches auch 5 Stunden Coverbandgigs nicht zur Qual werden lassen.
Fragt mal den nobbie (Fender64) wie es war als ich ihm die JP das erste Mal um gehängt hab...
Die Shapings sind überirdisch angepasst. Der Unterarm, die Wampe, alles hat platz. Die Regler sind wo sie hingehören. Wichtig ist zB der Piezoumschalter am oberen Cutaway. Der ist bei MM normalerweise neben dem Normalen Toggle. Voll unpraktisch aber da oben kann man den Schalter umfetzen wie man will. Er wird zwar kaputt aber alles kannman ja nicht haben.....
Das Gewicht ist auch gering.
Das Halsshaping ist halt Geschmacksache...
das Trem ist auch bei damping tuningmässig stabil und lässt aber FR Action stabil über sich ergehen.
Perfekt.








Drum verwende ich sie nie.
Weil ich Ecken und Kanten, Gewicht und fette Hälse mag....
 
Also, ich bin zwar mit Paulas 'groß geworden', jedoch spielte ich meist Strat. Daran habe ich mich gewöhnt und es ist für mich die ergonomischste Gitarre schlechthin. Bei meiner SG habe ich ganz bewusst nur ein Volume- und ein Tone Poti geordert.
Ansonsten finde ich die PRS Gitarren in Stratform (EG) auch sehr ergonomisch.
 
taschakor":ruqz2umu schrieb:
Auge, wie verhält sich die MM gegen Deine McInturffs?
Diese Frage ist sehr schwer zu beantworten.

MacTöfftöffs sind klassische E-Gitarren. Ergonomie spielt da keine so grosse Rolle. Die Hasshapings sind "outstanding" aber der Rest hat Ecken, Kanten und ist meist schwer.
Im klassischen Sinn bin ich wohl der Mahagonityp. Ich brauch die "fett'n".
Mahagoni, Set Neck ..... da komm ich her.

Als "Gitarre die alles kann" ist die MM JP wohl fast unschlagbar. Frage ist ob ich das will (und brauche). Aber das ist wie bei den Schuhen meiner Frau... ;-) Es macht Freude wählen zu können auch wenn man nicht "muss"....
 
Die ergonomischte Gitarre ĂĽberhaupt ist und bleibt fĂĽr mich die Strat.

Die Grundvoraussetzungen stimmen. Die Ungereimtheiten muĂź man eben mit etwas Fantasie ausbĂĽgeln.

Volume verstellt sich? Kein Problem. Bei mir ist Volume der unterste Regler.
Tone? Braucht man zwei davon? Ich brauche nur einen. Den mittleren. Der oberste Knopf ist auĂźer Funktion.

Tone geht bei mir auf den mittleren PU. Dreht man ihn zu, dann bekommt man in den Zwischenstellungen einen genialen stehenden Wah-Wah-Sound.

Wenn SRV mit seiner dynamischen Spielweise mit dem 5-Wege Schalter klar gekommen ist, dann kann ich das auch.

Die Strat ist ein Baukasten mit jeder Menge Möglichkeiten. Wer sich an dem 5-Wege Schalter stört, der läßt ihn weg, bohrt drei kleine Löcher ins Pickguard und baut drei Mini-Switches ein.

Oder einen Push-Pull....es gibt jede Menge Möglichkeiten.

Wer mit einer Strat nicht klar kommt, der kann auch kein Auto mit Schaltgetriebe fahren.

Kritik an der Ergonomie ist ein Luxus-Problem.

Alle großen Meister sind mit den Standard-Modellen klar gekommen. Dann sollten Hobby-Klampfer das auch können.

Tom
 
taschakor:Wie stehts bei Euch? Wie kommt Ihr mit den V*****e Klassikern klar, was sind Eure Favoriten?

Interessante Frage! Jetzt habe ich ja alle möglichen Scheitel Holz hier rumliegen und hängen. Nehme wir mal die 1966er Tele und die 2006er Tandler. Das sind 2 echte Extreme. Zum einen der recht schlanke Telehals aber mit einem 7,25er Halsradius und dann dieser fette Paula Hals aber trotzdem so bequem zu bespielen... aber weisst Du was, ist mir wurscht. Gerade diese Unterschiede in Bespielbarkeit und dann auch Klang machen ja den Reiz aus. Man spielt halt einfach anders. Und das meine ich jetzt nicht wertend. Mittlerweile habe ich mich (mit klitzekleinen Einschränkungen) an alles gewöhnt und nehme es dankbar hin!

Was mir auffällt sind höchstens Kleinigkeiten, die ich bei manchen Modellen bemängel oder gut finde. Bei den Ibanez As und der Fender RF find ich die Gummiummantelten Potiknöppe toll. Macht echt Sinn! Das Bedienfeld der Tele ist Mist, alles viel zu eng. Der Umschalter bei der Strat ist immer im Weg. Der von der Paula immer zu weit weg....Seitdem ich um diese Umstände weiß, mache ich große Bögen um Potis und Umschalter :eek:)

Vom WohlfĂĽhlfaktor liegen die Akustix vor der Paula und der ES.
 
taschakor":20gl92mg schrieb:
...
Die Klassiker kommen in dieser Kategorie bei mir eher schlecht weg.

Bei mir nicht.
Ich bin da aber vielleicht auch relativ schmerzbefreit.
Schwellereffekte, bei denen ich gleichzeitig anschlagen und am Lautstärkeregler fummeln muss, verwende ich nicht.
Strats finde ich gut zu spielen. Bei heftigerem Anschlag komme ich zwar auch manchmal mit dem PU-Umschalter in Konflikt, aber das liegt wohl eher an meiner etwas unkontrollierten Technik.
Was mir bei Strats -manchmal- nicht so liegt sind die Hälse. Kürzere Mensuren finde ich oft (aber nicht immer) besser geeignet für meine linke Hand.

Les Pauls (Standard wie Custom) finde ich auch gut zu spielen. Das hohe Gewicht hat auch Vorteile: einmal umgehängt sitzt sie wie festgeschweisst, was bei Gitarren mit weniger Gewicht so nicht ganz gilt.
Im Sitzen sind LPs fĂĽr mich gut spielbar.
Die 4 Regler finde ich sinnvoll; und wenn ich nur ein Mastervolume brauche, passe ich die Schaltung halt entspr. an. Habe fertig.
Störend bei LPs finde ich nur die mäßige Bespielbarkeit der oberen Lagen ab ca. dem 17ten Bund.
Hier kommt dann die Stunde der SG und ähnklicher Doublecuts: alle Bünde super bespielbar. Die Kopflastigkeit muss nicht sein (wenn der Korpus nur schwer genug ist), und mit gutem Gurt und ev. Versetzen des vorderen Gurtknopfes ist das handhabbar.

Ergonomisch habe ich weder mit Strat noch mit LPs oder SGs ernsthafte Probleme.
Viel wichtiger für mich sind die Halsmaße, also Mensur, Breite, Dicke und Radius. Aber auch da kann ich mich relativ schnell (so ein bis 2 Songs braucht es, dann geht es problemlos) von schmalem Hals mit Fendermensur auf breiten Hals mit Gibsonmensur umstellen. Am wichtigsten ist mir das Viereck aus Bundart, Griffbrettwölbung, Saitenlage und Halsformat. Wobei für mich verschiedene Kombis dieser 4 Parameter gut funzen, so lange gut aufeinander abgestimmt. Wenn das Viereck (für mich) stimmt, bin ich zufrieden.

Das ganze Ergonomiegejammer kann ich so deshalb auch nicht wirklich ganz nachvollziehen.
Millionen Gitarristen spielen Strat oder Paula oder SG, also scheint das ja grundsätzlich zu gehen. Und wie Tom beschrieben hat, kann man kleinere Ungereimtheiten ja an persönliche Bedürfnisse anpassen, sofern diese einen persönlich zu sehr stören.

Manche der neueren, ach-so-ergonomischen Gitarrenformen finde ich optisch schlichtweg mißraten; als Ästhet würde ich mir so etwas nicht umhängen; daher kann ich auch nicht beurteilen, ob diese Formen wirklich ein Plus an Ergonomie -für mich- haben.

Tschö und schönes Fest :)
Stef
 
little-feat":bcjaz47g schrieb:
Wer mit einer Strat nicht klar kommt, der kann auch kein Auto mit Schaltgetriebe fahren.
Kann ich, fahre trotzdem Automatik.

little-feat":bcjaz47g schrieb:
Kritik an der Ergonomie ist ein Luxus-Problem.
;-)

mr_335":bcjaz47g schrieb:
Gerade diese Unterschiede in Bespielbarkeit und dann auch Klang machen ja den Reiz aus.
Geht mir auch so. Man spielt auf jeder Gitarre anders und das ist durchaus inspirierend.
 
taschakor":3jgagcrb schrieb:
Freunde der Nacht,

es wird hier viel über gute Weinjahrgänge und Schichtholz diskutiert.
Auch der gute Ton ist gern zitiert. Also etwas, was bei einem guten Gig im Publikum keine Sau wahr nimmt, und der auch in der Regel auf der BĂĽhne nur zu erahnen ist.
Wie wäre es mal zur Abwechslung mit der Ergonomie, ich meine hier nicht Bespielbarkeit, einer Gitarre?
Die Klassiker kommen in dieser Kategorie bei mir eher schlecht weg.
Eine Strat liegt zwar gut am Körper, spielt sich auch gut im sitzen, aber ich verstelle auf der Bühne ständig unabsichtlich den Volume-Regler, und wenn ich mal an den Ton-Regler will, weiss ich nicht welcher der beiden der richtige ist, und treffe eh keinen der beiden, zumal die viel zu eng beieinander liegen. Auch beim Fünf-Wege-Schalter lande ich ständig im falschen Gang oder verstelle ihn unabsichtlich bei harten Riffs.
Die Les Paul ist in meinen Augen noch eine Kategorie schlechter. Nicht nur, dass sie viel zu viele Regler hat, die völlig sinnfrei sind, weil z.B. ein Eingriff in die Volume-Reglelung eines PUs denselben in der Zwischenstellung quasi abschaltet, sind diese Regler auch noch extrem schlecht zu erreichen. Ein Anschwellen der Lautstärke ist zeitnah zum Anschlag der Saite quasi unmöglich. Zudem lässt sich eine Les Paul im Sitzen kaum spielen, weil sie einem ständig vom Knie rutscht. Wer zum Teufel gibt für so einen Mist dermassen viel Geld aus, und noch mehr wenn das Brett genügend Kratzer im Lack hat?
Ein anderes Beispiel ist die SG, die alle Nachteile der Les Paul mit ziemlicher Kopflastigkeit verbindet. Zumindest der Toggle ist hier in einer Position, die keine extremen Verrenkungen verlangt.
Die Telecaster hat zwar besser zu erreichende Potis, liegt jedoch mit ihrer Brettform eher unangenehm am Körper eines über-dreissig-jährigen. Auch den Schalter trefe ich öfter unabsichtlich, denn wenn ich wirklich schalten will.

Eine der wenigen Gitarren die mir ergonomisch liegen, ist z.B. die Yamaha Pacifica. Der Volume-Regler liegt deutlich weiter von den Saiten entfernt als z.B. bei einer Strat, unabsichtliches Verstellen ist hier ausgeschlossen, trotzdem kommt mann fĂĽr Schwell-Efekte noch gut genug dran. Sie hat nur einen Tonregler, den ich auch mit geschlossenen Augen gut auffinde, lediglich der FĂĽnf-Weg-Schalter ist fĂĽr meine grobe Motorik zu komplex, eine intelligente 3er Kombination wĂĽrde es fĂĽr mich auch tun.
Ein Ausbund der Ergonomie ist meine kĂĽrzlich erworbene Hamer Prototype. Volume und Tone liegen genau da wo meine Finger suchen, in etwa an der gleichen Stelle wie bei der Yamaha, und der 3-Weg Toggle liegt hinter dem Steg, ein kurzer Schwung nach rechts und man hat umgeschaltet. Das ist fĂĽr mich das Optimum.

Wie stehts bei Euch? Wie kommt Ihr mit den V*****e Klassikern klar, was sind Eure Favoriten?

Fröhliche Weihnachten,
Ralf

Hi,
ich sehe das genauso das fast jeder Klassiker irgendein Manko hat was den Spielkomfort angeht oder andere technische Dinge. Wenn man Wünsche hat die es in der Kombination so nicht von der Stange gibt, geht man brav zum Gitarrenbauer und lässt es sich für seine Zwecke optimal anfertigen. Ich mache zB. öfters Gibsonkopien mit langer Mensur für meine Kunden.
Viele weihnachtliche GrĂĽĂźe, Jochen
 
little-feat":3i4ekk6n schrieb:
Die ergonomischte Gitarre ĂĽberhaupt ist und bleibt fĂĽr mich die Strat.

Die Grundvoraussetzungen stimmen. Die Ungereimtheiten muĂź man eben mit etwas Fantasie ausbĂĽgeln.

Volume verstellt sich? Kein Problem. Bei mir ist Volume der unterste Regler.
Tone? Braucht man zwei davon? Ich brauche nur einen. Den mittleren. Der oberste Knopf ist auĂźer Funktion.

Tone geht bei mir auf den mittleren PU. Dreht man ihn zu, dann bekommt man in den Zwischenstellungen einen genialen stehenden Wah-Wah-Sound.

Wenn SRV mit seiner dynamischen Spielweise mit dem 5-Wege Schalter klar gekommen ist, dann kann ich das auch.

Die Strat ist ein Baukasten mit jeder Menge Möglichkeiten. Wer sich an dem 5-Wege Schalter stört, der läßt ihn weg, bohrt drei kleine Löcher ins Pickguard und baut drei Mini-Switches ein.

Oder einen Push-Pull....es gibt jede Menge Möglichkeiten.

Wer mit einer Strat nicht klar kommt, der kann auch kein Auto mit Schaltgetriebe fahren.

Kritik an der Ergonomie ist ein Luxus-Problem.

Alle großen Meister sind mit den Standard-Modellen klar gekommen. Dann sollten Hobby-Klampfer das auch können.

Tom


Hilfe, Tom, HILFE!

Noch nicht mal eine Gurke ist in den vergangenen 30 Jahren so stink reaktionär betrachtet worden, sonst würdest Du noch an Einmachringen zippeln!
Schaltgetriebe?
Soll es denn synchonisiert sein? Oder fahren nur Pussys ohne Zwischengas?
Ăśberhaupt Gas? Strom?
Reicht es nicht auch, gute Schuhe zu besitzen?
Der groĂźe Alexander ist damit um die Welt gekommen. Dann kannst Du das auch.
Goethe konnte auf Papier..

Und jetzt..
Mach den
Computer


aus.
 
Hallo Kollegen,
ich bezeichne mich ja selber als einen Les Paul-Typ. Sie war meine erste große Liebe und ich werde immer eine haben. Trotz ihrer Ecken (?) und vor allem Kanten. Das Übergewicht (nicht meins) tu ich mir trotz geschädigtem Rückgrat an. Die Platzierung der Bedienelemente ist nicht optimal, damit komme ich aber zurecht (der Killswitcheffekt bei einem zugedrehten V-Poti ist z.B. ganz nett). Am meisten mag ich die kurze Mensur, mit 009-042er Saiten kommt das meinen Weicheihänden sehr entgegen. Ich mag aber dicke Hälse...
Das Zusammenspiel von Saiten und Reglern kann funktionieren, habe ich bei Gary Moore live gesehen...
Meine PRS liegen mir ergonomisch schon sehr, Shaping, HalsmaĂźe, naja, der 5fach-Schalter ist nicht das Gelbe vom Ei. Die Ibanez Musician ist prima, die leichte Kopflastigkeit lieĂź sich durch versetzen des Gurtpins und Verkleinerung der Kopfplatte beheben (Bedienelemente sieheLP).
Als bekennender Strathasser (freut Euch doch, dann bleiben mehr fĂĽr Euch...) mag ich keine Metallplatte mit Schrauben am Bauch.
Wenn ich mit einer Gitarre summa summarum zufrieden bin, komme ich auch irgendwie mit ihr zurecht.
Trotzdem, irgendwann kommt die Zeit, da ich mir eine bauen lasse. Und da fällt dann die Ergonomie nach meinen Wünschen genauso ins Gewicht wie alles andere.
Wo ich oben schon mal das Wort "Gurtpin" erwähnt habe: die meistem sind entweder zu klein (plumps!) oder zu groß (habt Ihr schon mal 'ne PRS angegurtet?). An jede Gitarre gehören wie auch immer geartete Straplocks!
 
Ist doch alles eine Glaubensfrage. Stratisten, LesPaul JĂĽnger, Telecasterfetis... jeder findet irgendwann seine Gitarre.

Ich mag keine Spielereien wie Push/Pull Potis und 5 Wege Schalter. Es verwirrt mich nur. Normalerweise würde mir eine Gitarre mit nur einem Volumenpoti am unteren Horn reichen. Da komm ich gut hin und es kann sich nicht durch übermäßige Handbewegungen verstellen.
Ich fĂĽhle mich auf dicken Jazzgitarren am wohlsten. Strat und Tele sind mir zu dĂĽnn, Paulas zu schwer. Eine SG ist fĂĽr mich wie ein klapperiges bulemisches Fotomodell. Keine Chance - unattraktiv. Es muss was zum anfassen sein.


@Tom
Dicke Hollows muss man mit Zwischengas fahren. ;-)
 
ich gröhl mch hier weg ... richtig gut beschrieben, was für macken die diversen git-typen so haben.

und jetzt mal die unergonomischste gitarre (auf den ersten blick), die es gibt: die Brian May Red Special.

vol- und ton-poti sind meilenweit von den saiten weg. es gibt keinen x-wege-schalter. es gibt 3 an/aus-schalter fĂĽr jeden pu nd ebenfalls 3 phasen-schalter fĂĽr jeden pu. macht 6 kleine fritzelige schiebeschalterchen, deren daseinsberechtigung sich ĂĽberhaupt nicht erschliesst, wenn man nicht ingenieurswissenschaften studiert hat.

die mensur ist 2cm kürzer als bei einer Les Paul (klar, die gitarre ist für einen 13-jährigen gebaut worden ...), macht als richtig spass, in den oberen lagen mit normalen fingern ich-treff-dich-irgendwann-du-sau mit den saiten zu spielen. ausserdem ist das ding hohl, klingt ohne amp wie eine billigste habe-ich-selber-gebaut akusitk-gitarre aus plastik und etwas blech.

nur: nach den ersten schocks und nach dem ersten halben jahr stelle ich fest, die bedienung des gerätes ist absolut kein problem. ohne hinzukucken geht das mit den schiebeschalterchen während des spielens nur noch zackzack. ich stellte nach einiger zeit fest, dass ich ständig an den schlatern spiele, weil man dadurch extrem interssante färbungen machen kann, die man während des spielens supergut einsetzen kann. der chef selber fummelt ja auch ständig dran rum, und ich weiss jetzt, warum. das gehört zum spielen.

also stellt sich ein kaum zugängliches gitarren-gerät als etwas heraus, mit dem man wunderbar umgehen kann, wenn man sich auf das gerät einlässt und sich aus den scheinbaren unzulänglichkeiten und fehlanordnungen der elemente durchaus kreative aspekte ergeben, die eben nur so zugänglich gemacht werden können. das frickeln in den oberen lagen führt dazu, dass man da vorsichtiger spielt, ich jedenfalls. und siehe da: genau das entwickelt dann einen ganz eigenen charme, weil die gitarre einen beim spielen führt. das nenne ich unterstützung durch das gerät. insofern ist das extrem ergonomisch.

mit anderen worten: nie eine bessere gitarre in der hand gehabt. das gilt fĂĽr mich, weil diese unergonomischste gitarre scheinbar passend fĂĽr mich gemacht ist.

doc, wie kommst du mit den schaltern klar???
 
whiteaxxxe":3g6hujyl schrieb:
und jetzt mal die unergonomischste gitarre (auf den ersten blick), die es gibt: die Brian May Red Special.


mit anderen worten: nie eine bessere gitarre in der hand gehabt. das gilt fĂĽr mich, weil diese unergonomischste gitarre scheinbar passend fĂĽr mich gemacht ist.

Und was sagt uns das? Man gewöhnt sich nicht nur an Frauen, sondern auch an unergonomische Gitarren :lol:

PS: Du besserst dich - gleich 4 GroĂźbuchstaben ;-) :clap:
 
Ăśber was man sich alles Gedanken machen kann...
Das Einzige, was mir in Sachen Ergonomie wichtig ist, sind das korrekte
Halsprofil und ein adäquater Abstand des Steges zur Decke, da ich sonst
Probleme mit meiner kaputten rechten Hand hab. Elektrik etc. sind mir
egal, da ich da sowieso immer Hand anlege. Shapings? Wenn's gut
aussieht ist es okay, aber ich brauche weder Rippenspoiler, noch
abgerundete Kanten.
 
Magman":1ffldch5 schrieb:
Und was sagt uns das? Man gewöhnt sich nicht nur an Frauen, sondern auch an unergonomische Gitarren :lol:

Man KANN sich an fast alles gewöhnen. Man kann sich auch mit fast allem bescheiden. Aber es entsteht keine höhere Kunst daraus - so wie Texte nicht besser werden, wenn man sie mit der Schreibmaschine schreibt. Es ist einfach nur mühseliger.
 
Also einerseits find ich bei der Strat einige Sachen wirklich genial gelöst, z.b. die Elektronik unterm Pickguard, die das ganze was Schaltungen, usw. angeht extrem variabel macht.

Andererseits gibts da auch diverse Unzulänglichkeiten (z.b. den meiner Meinung nach sehr rustikalen Hals-Korpus-Übergang).

Insofern kann ich einen Walter Kraushaar sehr gut verstehen, der jahrelang versucht, die Gitarre nach seinem besten GutdĂĽnken und handwerklichem Geschick weiterzuentwickeln und dann in die Tischplatte beisst, wenn eiskalt immer wieder Leute dieselbe alte SoĂźe bestellen.

Schlussendlich muss ich sagen, dass ich keine 4stellige Summe für eine Gitarre ausgeben würde, die in meinen Augen nicht perfekt ist, solange ich eine alternative hätte.

GruĂź,

D--A--D
 
zählen wir eigentlich ibanez-gitarren zur strat-familie?? und eigentlich gehört die BM auch dazu ...
 
Meine Lieblingsgitarre von der Ergonomie her, ist gleichzeitig meine "billigste" Gitarre:

Eine PRS Soapbar II SE
Keine scharfen Kanten,durch 2 super Cutaways beste Bespielbarkeit auch in den höchsten Lagen, "fetter" Hals ideal für meine großen Hände.

Meiner Meinung nach die beste "Strat" !

LG
Erich
 
Moin,
cih finde meine Strat (Standard US) auch sehr gelungen. Oder mein Körper hat sich dem ganzen schon angepasst. Kann sein. Meine anderen Gitarren sind da nicht so bequem, dafür haben sie andere Vorzüge.
Die Lisette fasst sich gut an, vieles liegt da wo es praktisch ist. Aber leider hatte ich die nur ca. 30min umhängen, und kann deswegen die Details nicht beantworten. Aber sie hat irgendwie direkt gepasst. Wie ein Kleidungsstück. Oder besser wie ein richtig gut sitzender 5 mm Neoprenanzug, der nicht kneift und nicht schlabbert. Wer taucht weiß wovon ich spreche... ;-)

Ciao
Monkey
 

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