Gitarristenphänomen?

Al

Power-User
4 Mrz 2006
1.816
1
1
Karlsruhe
moin männer,

wollte das schon lange mal fragen bzw. anmerken:

warum wird eigentlich mehr über den erwerb und den besitz diverser "hilfsmittel" diskutiert, als über die hauptsache als solches, das musikmachen?

letztlich sollte doch die schönste gitarre, der tollste amp und der teuerste boutique-effekt doch nur ein "hilfsmittel" sein, um uns zu helfen unsere musikalischen vorstellungen zu verwirklichen?

lg

alex
 
honeyweed":3w2nqzmv schrieb:
warum wird eigentlich mehr über den erwerb und den besitz diverser "hilfsmittel" diskutiert, als über die hauptsache als solches, das musikmachen?

Gute Frage, honey.
Vermutlich würden sonst hier eine Menge Workshops existieren...

Ich habe mal einen wundervollen Artikel von W°° aus dem Archiv geholt,
der - äußerst scharfsinnig und eloquent - unsere Population und deren Beweggründe darstellt. Ich habe ihn bislang stets zutreffend gefunden, und ich schätze, auch Du wirst Dich dabei ertappen, Dich eher einer Gruppe zugehörig zu fühlen. Wobei....Schnittmengen!

W°°":3w2nqzmv schrieb:
Tacheles,

es gibt drei Gruppen von Gitarristen.
1. Der Spieler:
2. Der Bastler
3. Der Sammler
Oft sind es auch Doppelinteressen mit diffusen Schnittmengen.

Der Spieler sucht ein Arbeitsgerät, welches den täglichen Anforderungen genügt. Die Anforderungen können auch ästhetischer Natur sein, jedoch, und das unterscheidet ihn vom Bastler, überwiegt im Zweifelsfall der Pragmatismus.
Beim Spieler ist nicht der Weg das Ziel, sondern das Ziel. Das verändert sich jedoch mit den Jahren, so dass verschiedene Instrumente, oder Ausstattungen notwendig werden. Sicher ist aber, dass er irgendwann fertig wird.
Anders, als der Bastler!

Der Bastler ist sehr oft gar kein eifriger Spieler. Die Zeit, um Skalen und Noten zu erlernen, nutzt er lieber zum Basteln und Philosophieren. Er ist der Modelleisenbahner unter den Gitarristen. Es geht ihm nicht darum, wie schnell der Zug im Kreise fährt, sondern dass es einen gibt, um den man etwas bauen kann. Die Gitarre ist dabei der Mittelpunkt eines Hobbys, was man nach belieben in jede Richtung ausweiten kann und – ein Rückzugsort von Frau oder Beziehung. Auch die Band, mit der man sich 1x in der Woche zum Bierchen trifft, gehört dazu. Ich habe dazu eine hohe Meinung und denke, dass man seine Zeit sehr viel blöder verbringen kann.

Der Sammler ist in aller Regel...
Entweder zum Zeitpunkt der Herstellung des Instruments ein Jugendlicher gewesen, der mit der Anschaffung einer alten Gitarre eine Jugenderinnerung kauft.
Oder der brennende Fan eines Protagonisten aus der Zeit. Oftmals spielt er gar nicht.

Nur im Fall des Sammlers verstehe ich, wenn ein Instrument „unangetastet“ bleibt.
Ansprüche, Wünsche und Geschmack verändern sich mit den Jahren und damit auch die Art und Ausstattung der Instrumente. Das Tüfteln und Testen ist darum wichtig! Die Musikalische Reife ist ein Werdegang und vieles versteht man erst, wenn man die entsprechende Entwicklung durch gemacht hat. Dabei sind auch Fehlversuche und -Käufe ein wichtiger Teil musikalischer Bildung.
Die Bastler dagegen haben oft einen anderen Zugang, der nicht weniger ernsthaft, weil weniger musikorientiert ist. Ihr Spiel ist halt anders.
 
Moin Leute,

honeyweed":1di3mgmx schrieb:
warum wird eigentlich mehr über den erwerb und den besitz diverser "hilfsmittel" diskutiert, als über die hauptsache als solches, das musikmachen?

GAS geben ist halt einfacher, als üben.
Wir kompensieren doch nur unser unwissen. ;-)

mad cruiser":1di3mgmx schrieb:
Vermutlich würden sonst hier eine Menge Workshops existieren...

Jaaaa! Gerne, her damit!
Ich würde in der Tat auch gern mehr über Theorie und Praxis des Spielen/Üben lesen.
Aber womöglich besteht die Gefahr, dass Guitarworld dann zu nem Tab-Archiv wird.
 
honeyweed":3juxizve schrieb:
warum wird eigentlich mehr über den erwerb und den besitz diverser "hilfsmittel" diskutiert, als über die hauptsache als solches, das musikmachen?
Hi,
ja, ich würde mich schon gerne mal mit den Kollegen was austauschen. Siehe, was ich im Thread über Rhytmus erwähnte. Aber stell Dir vor was los ist, wenn ich über das Alterieren von Klassikern diskutieren möchte.

Klar, Woody würde antworten, der Cruiser wahrschenlich auch und noch ne Hand voll "Harmoniker". Der große Rest tippt sich an die Stirn, wo Blödmann steht.
 
@weekend-hero: ich fänd ein paar selbstkreierte tabs echt interessant, um mal die spielweisen der anderen kennenzulernen.

auch die soundbeispiele machen mir immer spass, da man auch mal was hört! der eigenesongs-thread ist ein highlight, das leider wieder bisschen eingeschlafen ist.

ich will mich nicht im meckern ergiessen, sondern vielmehr anregen mal was anders zu machen. ich find ja die eine oder andere produktbeschreibung ja auch ganz interessant.

lg

alex

p.s. @duff; ich gebe dir recht. ich glaube auch, das viele vom schreiben abgehalten werden, weil sie bedenken haben, das es keinen interessiert...
so ne frage nach ner klampfe für 3.50 € die klingen soll wie ne prs oder der 1 mio`ste youtube link ist ja auch viel interessanter :lol:
 
So einen Workshopbereich bei Guitarworld in so einer Art Unterforum fände ich auch interessant!
Also das dies praktisch im Hintergrund laufen würde, wie etwa der Equipmentbereich...


Schönen Gruß
Moritz
 
Rat Tomago":2av3v1lr schrieb:
So einen Workshopbereich bei Guitarworld in so einer Art Unterforum fände ich auch interessant!
Also das dies praktisch im Hintergrund laufen würde, wie etwa der Equipmentbereich...


Schönen Gruß
Moritz

Super Idee!
 
@ Rat & Hero:

Wir haben das eben mal im Moderatorenkreis diskutiert, werden es aber nicht umsetzen.

Zum einen wäre das ziemlich betreuungsintensiv, zum anderen gibt es hierfür nach unserer Meinung besser geeignete Medien.

Das schließt selbstverständlich nicht aus, dass innerhalb der vorhandenen Strukturen immer mal wieder ein solcher Thread aufgemacht werden kann und natürlich darf.

Trotzdem, danke für den Vorschlag!
 
hi mad,

sacht ja auch keiner, dass sowas aus "moderatoren"-Power entstehen muss. aber so wie jemand ein review über einen amp mit hörbeispielen schreibt, könnte ja auch jemand mal ein bekanntes oder weniger bekanntes stück, eine spielweise, etwas aus der harmonielehre etc. aufarbeiten und hier reinstellen. gerade zum thema rhytmus, das ja gerade in einem anderen thread behandelt wird, lässt sich doch sowas sicher mal machen?

gute idee, oder was?

lg

alex

p.s. man könnte auch youtubelinks ausführlich kommentieren und erklären, was da gerade vonstatten geht und warum man das gut findet :)
 

Beliebte Themen

Zurück
Oben Unten