Guitar-kits - billig Bausätze

T

The stooge

Mitglied
5 Mai 2007
17
2
Nabend,

Das Thema gab's vor längerer Zeit schon mal, aber seit ein paar Jahren werden von allen Seiten (Thomann, Matthias List etc.) Bausätze auf den Markt geschoben, die mit allem drum und dran einen Bruchteil von dem kosten, was man z.B. bei Warmoth für einen Body oder Hals hinlegen muss (habe ich hingelegt und nie bereut). Die 'Tests' bei Bonedo und Amazona oder Darrell Braun sind, da werbefinanziert, alle hell begeistert. Man fragt sich aber, warum dann noch irgend jemand eine Gitarre kauft, die mehr als 300 Euren kostet. Wenn ich Zeit hätte, würde ich mir mal so ein Teil zusammennageln, aber ehrlich gesagt, ist mir die Zeit zu schade dafür.

Gibt's kritische, belastbare Erfahrungen mit so was?

Blievt jesund un ne schöne Jrooß, Mathias
 
Moin,

das setzt

Zeit,
Platz,
Werkzeug,
handwerkliches Geschick,
Grundkentnisse, und
eine Portion Selbstvertauen voraus.

Schreckt viele ab.

Als lohnender sehe ich da den Kauf einer preiswerten Gitarre, da soll's ja echt gute geben, und diese dann aufmöbeln.


Ha.Em
 
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Ich habe einmal einen solchen (Tele) Bausatz zusammengebaut.
Das hat grundsätzlich gut funktioniert, aber:
- das Holz war recht ok, die Streuung ist aber ziemlich groß, beim ersten Bausatz war der Hals schief, beim zweiten dann alles gut.
- die Elektronik war billig, da habe ich alles aus meinen Beständen ersetzt
- es dauert. Alleine die Bundbearbeitung, Sattel feilen...
- ich habe Hals und Body nicht lackiert, sondern geölt. Auch das dauert..

Mit dem Ergebnis kann man zwar sehr zufrieden sein, aber wenn Du z.B. mit ein wenig Testen eine Squier Classic Vibe oder eine Vintera kaufst, dann muss Dir das Basteln schon großen Spaß machen und das nötige Werkzeug bereits vorhanden sein, damit sich das auch nur ansatzweise lohnt.

PS: Die Tuner habe ich auch sehr bald gegen ordentliche Locking Tuners ersetzt, die Bausatztuner waren zwar irgendwie ok, aber trotzdem Billigteile.
 
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Wenn schon Bausatz, dann diese hier

Allein schon die nicht vorhandene Qualität bei den Billig-Bausätzen ist für mich abschreckend.
Auch sollte man genau wissen, was man tut, sonst ist das Ergebnis eher mau und muss von einem Fachmann nachgebessert werden...

Ich würde mir so etwas (Arbeit) nicht mehr antun wollen, zumal es schon ab 150,- € anständige Gitarren nicht nur für Einsteiger gibt. ;)

P.S.: Ich glaube Herrmann, der auch die PU's herstellt, bietet ähnlich gute Qualität, wie Rockinger an.
Für Bastler finde ich diese Seite auch noch sehr interessant
 
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@ Ungläubig

Das Thema lautet ja "Guitar-kits - billig Bausätze".

Die Rockinger-Bausätze zählen da wohl eindeutig nicht zu. Rockinger ist m.M.n. nicht die Billig- sondern die Qualitätsabteilung.
 
Allein schon die nicht vorhandene Qualität bei den Billig-Bausätzen ist für mich abschreckend.
Hab mich mal selbstzitiert.
Warum ich mir keinen Billig-Bausatz kaufen würde.

Und die Lösung präsentiert im Anschluß, sich eine günstige aber gute Gitarre ab 150,- € (vielleicht als Basis zum Basteln oder direkt zum Spielen), wie es beliebt zu kaufen.
Ich dachte, das kann man sich denken...? :D
 
Ja, die gehören zusammen, im neutralen Sinne.
Direkt andere Strassenseite, Göldo ist Großhandel und Rockinger Einzelhandel.
Die Diego's, Rockingers und Roger's sind gesuchte, oft sehr gute Gitarren auf dem Gebrauchtmarkt, so es sie denn gibt.
Ich kann mir vorstellen, dass die gleiche Quellen benutzen, auch was die Bausätze anbelangt...?
Die Fa. Kluson gehört ihnen wohl auch schon seit Jahrzehnten...?
 
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Hallo,

nachdem ich mich lange gewehrt habe, habe ich mittlerweile doch drei Instrumente von Harley Benton gekauft, von denen ich noch eins besitze.

Vor einigen Jahren hätte ich nicht gedacht, dass es überhaupt möglich ist, zu diesem Preis Instrumente dieser Qualität herzustellen. Keine dieser drei Gitarren war unspielbar oder einfach schlecht und spätestens nach einer Einstellung durch einen Gitarrenbauer waren es alles mehr als brauchbare Instrumente.

Wenn ich mir jetzt vorstelle, dass die Kosten für das Zusammenschrauben und -löten auch noch wegfallen, habe ich keine größeren Zweifel daran, dass so ein Bausatz brauchbar ist.

Gruß

erniecaster
 
Auf Aliexpress konnte man mal Bausätze komplett aber nicht lackiert um 70.90 € kaufen. Die Hardware wäre wohl nicht brauchbar sein aber mit einem Extra Hunni wärs wohl etwas brauchbares daraus geworden.
Aber - Praktisch unverkäuflich und ohne Malerqualiäten wohl auch unansehnlich.
 
ich hatte vor kurzem eine Fender Player Strat zu Hause. Neu Sonderserie in seafoam green und roasted maple neck.
Sa wirklich toll aus und spielte sich wie Butter. Einzig der Sattel musste korrigiert werden, da die Saiten beim Ziehen quietschten...
der hatte zu viel Spiel. Die Gitarre klang nicht so viel schlechter (wenn überhaupt) als meine Fender CS und spielte sich letztlich genauso gut (ohne Relic, ChiChi und Customshop Mojo).....

Aber Leute, wir vergleichen hier 3500 € (mittlerweile 4300 €) mit 700 €.....
Wenn ich mir die Player ansehe frag ich mich, für was den Aufwand mit Einzelteile und Zusammenbau antun.....
Krieg ich selber bestimmt nicht so hin ......

Es war die hier (soll keine Werbung sein):
 
Aber Leute, wir vergleichen hier 3500 € (mittlerweile 4300 €) mit 700 €.....
Wenn ich mir die Player ansehe frag ich mich, für was den Aufwand mit Einzelteile und Zusammenbau antun.....
Krieg ich selber bestimmt nicht so hin ......

Ich glaube, dass sollte man nicht vom finanziellen Standpunkt aus betrachten.

Es gibt Menschen, die haben Freude am (Hand-) Werken, andere eben nicht.

Natürlich wird es den Sparfuchs geben, der sein „Können“ überschätzt und dessen Billig-Bausatz halbfertig desillusioniert in der Tonne landet.

Dann gibt’s da bestimmt noch Leute wie powerslave, die das Know-How und auch das Werkzeug haben, und vielleicht nur aus „Spaß an der Freude“ so einen Bausatz zusammenbauen.

Wer zu Rockinger, Warmoth u. dgl. greift, hat da sicherlich ganz andere Vorstellungen. Mal eben 500 oder 800 Euro alleine für Hals und Korpus „in den Sand setzen“ wird wohl kaum jemand wollen. Von der Lackierung will ich gar nicht reden. Alleine ein 10er Satz vernünftiger Sattelfeilen, zwei Sätze gehauener Feilern mit unterschiedlichem Hieb, Lötstation, Multimeter usw. kosten schon gerne mehr als 500 Euro. Das sind dann vermutlich eher Leute, die über das Know-How, Platz und handwerklichem Geschick verfügen.

Bei den letztgenannten Kollegen steht wohl vermutlich der ideelle Wert im Vordergrund, denn sie würden preiswerter davonkommen, die von Dir beschriebene Deluxe Player für 700 Euro zu kaufen, und sie für 2 bis 300 Euro vom Gitarrenbauer nacharbeiten zu lassen. (Was ich grundsätzlich für eine gute Idee halte.)

Gruß

Horst
 
wenn´s ums Basteln geht, bin ich auch kein guter Ansprechpartner.
Da fehlen mir Talent und Geduld.....;-) und damit auch die Lust darauf.
Ich ändere selten was an den Gitarren. Bei mir muss sie passen, wie sie ist.
Max. PickUps Tausch, aber auch das ist eine Seltenheit.
 
wenn´s ums Basteln geht, bin ich auch kein guter Ansprechpartner.
Da fehlen mir Talent und Geduld.....;-) und damit auch die Lust darauf.

Aber dafür kannst Du begnadet spielen. (y)

(Martin, Auge, Rolli, Andre, Gereon/Woody und einige andere natürlich nicht zu vergessen)

Gruß

Horst
 
Ich bleib dabei, eine alte Kramer Baretta hat den schönsten Korpus und vielleicht auch Kopfplatte?
Der Korpus hat etwas dickeren Hintern , als die Fender und schlankere Hüften, aber längeres Horn.
Die Kopfpladde ist nunmal ein Schläger?

Wir hatten die mit Grafik (teuer) Freudlos und schrägem Duncan SH4 im Laden...
Komisch, damals klang der noch nicht so unbeliebt, auch nicht für meine Ohren...?

Die müssen den geändert haben...?
Mein Hot-Rail klingt auch ganz anders, als die Neuen! ;)
Kramer alt:

Ups, kann man sich auch selber bauen lassen, von nem guten Schreiner und Tischler.
Alles andere weiß und kann ich.
Tsss, nur Selbstgespräche...?
 
Zuletzt bearbeitet:
wenn´s ums Basteln geht, bin ich auch kein guter Ansprechpartner.
Da fehlen mir Talent und Geduld.....;-) und damit auch die Lust darauf.
Ich ändere selten was an den Gitarren. Bei mir muss sie passen, wie sie ist.
Max. PickUps Tausch, aber auch das ist eine Seltenheit.
Kann ich nicht ganz glauben, außer deine tollen Spielfähigkeiten, die ich immer wieder gerne höre, zu respektieren. (y)
Deine Gitarren müssen sich doch im Laufe des Jahres irgendwie verändern???
Also meine nicht gerade billigen tun das auch, regelmäßig 2-3 mal im Jahr!

Wenn nicht, hast du einen 2. oder 3. Mann/Frau, die Heinzelmännchen./-Frauchen., die das für dich tun.
Mit gleichem Wissen?
Also, ich habe mir das jahrzehnte lang mühsam erarbeiten müssen, du nicht?! :alien:;)
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich kann: Pflegearbeiten, Hals einstellen, Bundreinheit erzeugen, Saitenhöhen anpassen, PickUps löten, etc.
(Dings und Dongs produzieren - das sogar in Massen)
Was ich nicht kann: Bundieren, Bünde abrichten, Sattel und Steg einstellen, Lackschäden reparieren, etc. dafür brauche ich Unterstützung.
Ich gebe es gerne in professionelle Hände......dafür gibt es sie ja!
Ja, die vielen Gitarren sind ein Problem. Manche werden mehr genutzt, andere weniger....Einige habe ich jetzt auch nur im Koffer stehen und pack sie ab und zu aus, wenn ich Lust darauf habe......Die Saitenlage immer wieder anpassen, Griffbrett ölen....
Das war´s...

@Ungläubig: was ist eigentlich dein echter Name - ich kann dich gerade nicht zuordnen!
 
Hallo Mättes,
ich habe vor gefühlt 50 Jahren mal eine Billiggitarre in der Form einer Strat selbst zusammengestellt, d.h. ich habe keinen kompletten Satz gekauft, sondern die Teile einzeln hintereinander.

Bevor ich überhaupt daran dachte sowas mal selbst zu machen, fiel mir auf, dass es seinerzeit im Conrad-Musiker-Katalog ziemlich preiswerte single-coil TA vom EMG gab, die beschriftet waren mit "Select by EMG". Davon habe ich mir mal drei Stück hingelegt, einfach so. Dann hatte ich mir mal viel Später eine weißes Schlagbrett für die Strat von der MP-Messe in Ibbenbüren mitgebracht.
Knöpfe, Schalter, Buchse hatte ich dann auch irgendwo anders gekauft.

Dann habe ich mir einen Rohkorpus von MP schicken lassen, der war richtig eckig aber mit den Ausfräsungen an den richtigen Stellen. Denn habe ich dann mit Schmiergelpapier erst mal so rund gemacht.
Strat roh.jpg

Als ich fertig war, kam das Grundieren, das ich so gemacht hatte wie bei meinen diversen Autos, also Grundfüller.
mp Strat2.jpg


Dann habe ich etliche male geschliffen und nochmal eine Schicht und wieder runter und nochmal, bis schließlich mit 400er Papier die Oberfläche für den Endlack fertig war. Einfach Autolack 1K, weil ja nichts draußen im Wetter stehen soll. Auch hier etliche Male lackiert und wieder geschliffen. Zuletzt poliert.

Strat lackiert.jpg

Hals kam irgendwann später, wahrscheinlich auch von MP, aber das weiß ich nicht mehr so genau.
Strat Hals roh.jpg

Und dann stand sie da in voller Schönheit.
Stratocaster Eigenbau.jpg


Seitenlage habe ich so eingestellt wie es mir gefällt, und die Verdrahtung nach einem Buch von Helmuth Lemme. Lässt sich gut spielen, wenn ich richtig spielen könnte....Aber sauschwer ist das Teil, das zieht echt nach unten!

Was das Instrument jetzt in total gekostet hat, habe ich nie nachgerechnet, weil das über einen sehr langen Zeitraum ging und ich das auch nicht für so wichtig fand. Hauptsache: selbstgemacht.
Viele Grüße
Helmut aus der Eifel

Sorry für die Qualität der Bilder, alle noch analog vor Zeiten von Digicams auf Film aufgenommen.....
 
@ollie Danke für deine Aufrichtigkeit!
Mein Avatar kommt nicht von Ungefähr... ;)

Ich kann zusätzlich noch Sättel bearbeiten, Brücken und Trems einstellen.
Bei Bundieren, Abrichten und Lackarbeiten muss ich auch passen.
Mit geeignetem Werkzeug und reichlich I-Net Recherche würde ich mir das aber auch zutrauen.
Das kostet aber Zeit, anfangs Frust, Geld und viel Arbeit, daher würde ich diese Arbeiten wie du auch, lieber einem Profi überlassen.

@rokit
Schöne Arbeit!
Die Schaller-EMGs kenne ich noch von früher (Shadow Strats der 80iger?) und Rockinger verkauft die noch als Budget-PU's.
Waren nicht schlecht, vielleicht etwas heller als Vintage-PU's.
P.S.: He, he, wenn du das Batteriefach für die aktiv-Elektronik hinten etwas großzügiger ausfräst, wird sie auch leichter...:LOL:

Grüße, U.
 
Zuletzt bearbeitet:
Bei Bundieren, Abrichten und Lackarbeiten muss ich auch passen.
Mit geeignetem Werkzeug und reichlich I-Net Recherche würde ich mir das aber auch zutrauen.
Das kostet aber Zeit, anfangs Frust, Geld und viel Arbeit, daher würde ich diese Arbeiten wie du auch, lieber einem Profi überlassen.
Ich habe einmal eine komplette E-Gitarre (unter Anleitung eines Gitarrenbauers) gebaut, lackiert, abgerichtet...
Etwas handwerkliches Geschick und das richtige Werkzeug vorausgesetzt ist es eigentlich nicht wirklich schwierig, aber aufwändig, dreckig und zeitraubend. War interessant, das alles mal selbst zu machen, aber Spaß hat mir speziell das Lackieren und Abrichten nicht gemacht. Diese Erfahrung hat aber meine Wertschätzung für die Tätigkeiten eines Gitarrenbauers abseits des "richtigen" Instrumentenbaus drastisch erhöht. Löten, einstellen, kleine Reparaturen usw. mach ich nach wie vor selbst, alles andere bringe ich dankbar zum Profi.
 

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