Korpusmaterial

A

Anonymous

Guest
Liebe Leudz,

was erwartet mich, wenn ich unter den Lack eines
Korpus mit der nicht ganz so wohl klingenden Bezeichnung
'Laminated Hardwood' schauen
könnte?
Was ist das in der Regel?

(Habe in den Suchfunktion nichts gefunden, in den FAQs ebenfalls
nicht)


GruĂź
Captain Weiss ....äähh Grau
 
Capt'n Grau":28kuaczd schrieb:
Liebe Leudz,

was erwartet mich, wenn ich unter den Lack eines
Korpus mit der nicht ganz so wohl klingenden Bezeichnung
'Laminated Hardwood' schauen
könnte?
Was ist das in der Regel?

(Habe in den Suchfunktion nichts gefunden, in den FAQs ebenfalls
nicht)


GruĂź
Captain Weiss ....äähh Grau
mich dünkt: Sperrholz aus harten Hölzern, z.B. Ahorn & Erle / Esche. Macht Epiphone bei der Special II auch so.
 
Seid bedankt, Wolfgang. :)

Dann bin ich doch recht gespannt, was da als Schnäppchen
auf mich zu kommt.
So es recht ist, werde ich zu gegebener Zeit berichten.

(Also ist laminieren so ein ähnlicher Vorgang wie Sperrholz
herstellen...pressen etc. ?)

CG
 
Capt'n Grau":3mqu93vb schrieb:
(Also ist laminieren so ein ähnlicher Vorgang wie Sperrholz herstellen...pressen etc. ?)

CG

Genau so ist das! Multiplex ist zB. so etwas: kreuzverleimt und
mit einer Flüssigkeit (phenolhaltig) getränkt und durchgehärtet.

Ich hatte eine Hohner Bass, dessen Korpusmaterial eben dieses war.
Was ein sch... Bass!
 
Das ist, wie bereits geschrieben, gesperrtes (laminated) Hardwood, was alles mögliche sein kann, Esche, Erle, Linde, keine Ahnung was sonst noch alles, in Schichten gepresst. Ob gut oder schlecht, entscheiden Geschmack und Gehöhr. Archtopgitarren bis ca. 1000€ haben z.B. alle einen geperrten Korpus (+ Decke). Bei einer Solidbody finde ich das eher billig...
 
Hi,

kann auch anders laufen.
Ich hab ne weiĂźe Japan Squier Stratocaster aus 1993.
Die Gitarre hat fĂĽr mich den ultimativen Killertone.
Um ehrlich zu sein: Ich habe sie vor 2 Jahren gebraucht gekauft und noch nicht mal an einen amp geschlossen. Ihr unverstärkter Sound und Ihre bespielbarkeit haben mich sofort vom Fleck weg überzeugt. Ich hatte eh nicht vor, die original Coils drinzulassen, obwohl die echt nicht schlecht sind. Die Tage bekommt Sie nen Satz Dimarzio YJM und nen HS3 an den Steg.

Und jetzt kommts, genau diese Gitarre ist wie ich beim abnehmen des Pickguards sehen konnte aus ner Art Schichtholz - ich hab erst mal rech blöd aus dem Anzug geschaut, aber was solls - soll ich Sie jetzt deshalb nicht mehr gutfinden? Um ne Gitarre mit ähnlicher Ansprache und Obertondynamik zu bekommen, müßte ich warscheinlich ganze Wälder durchprobieren.
Hatte in den Spätachtzigern ne weiße Asien-Kramer, die ebenfalls aus Laminat war und ebenfalls gut klang.
(...ich geb´s ja zu, ne Strat mit Floyd und Explorerkopfplatte mußte her. Sowas hatte man damals einfach zu haben, wenn man auf sich hielt! ...man, was sahen wir scheiße aus. Ich lenke heut immer dezent das Gespräch in eine andere Richtung, wenn man mich an diverse Spandex-Gigs mit aufgeplatzen Sofakissen auf dem Kopf zu erinnern versucht. Bin sicher, hier gibt´s den einen oder anderen, der das alles noch ziemlich gut nachvollziehen kann.


Also, ich würd mal sagen LAMINAT kann durchaus super klingen - kann aber auch richtig derbe bullshit sein. Die Warscheinlichkeit, daß es einfach scheiße klingt, ist allerdings nicht zu unterschätzen.
Genauso hab ich aber auch schon feinste Masivhölzer erlebt, die es überhaupt nicht brachten. Wie immer halt - ausprobieren.

Viel GruĂź

Sven
 
Selbst auf die Gefahr hin, daĂź niemanden diese Geschichte interessiert (ihr Wahrheitsgehalt soll gesichert sein):

Bob Taylor (Taylor Guitars) hatte mal eine verrückte Idee. Auf dem Hof des Firmengeländes lagen die leeren Paletten herum, auf denen die Edelhölzer für den Bau der Taylor´s geliefert wurden.

Bob Taylor begann also, aus dem Holz dieser Paletten (vermutlich billigstes Tannenholz) eine Akustik-Gitarre zu bauen.

Das fertige Produkt stellte er seinem Partner und den Mitarbeitern vor, die durchweg begeistert waren vom ungewöhnlichen Klang. Was genau es mit der Gitarre auf sich hatte, behielt Taylor allerdings für sich.

Diese Gitarre reiste als Prototyp von Musikmesse zu Musikmesse und die Liste der Vorbesteller soll sich wie ein who´s who der Szene gelesen haben.

Irgendwann muĂźte Taylor allerdings mit der Wahrheit rausrĂĽcken und die Reaktionen reichten von beleidigt bis amĂĽsiert.
Ein nicht näher genannter Gitarrengott soll Taylor trotzdem eine Unsumme für diese Gitarre geboten haben, Taylor aber lehnte ab.

Die Paletten-Gitarre ist noch heute im Taylor-Showroom zu besichtigen.

Erinnert mich an gewisse asiatische Spezialitäten:
Lecker, bis man erfährt, was genau es ist!

Aber...wahrscheinlich hat sich irgendein Spinner diese Story aus den Fingern gesogen.

Ansonsten stimme ich exakt mit dem ĂĽberein, was Sven geschrieben hat. Ich besitze noch heute eine Vester-Strat aus Schichtholz (ohne es jahrelang zu wissen), die einfach umwerfend klingt

Schönen Abend

Max
 
Schellibo":axkit6gy schrieb:
Hi,

Also, ich würd mal sagen LAMINAT kann durchaus super klingen - kann aber auch richtig derbe bullshit sein. Die Warscheinlichkeit, daß es einfach scheiße klingt, ist allerdings nicht zu unterschätzen.
Genauso hab ich aber auch schon feinste Masivhölzer erlebt, die es überhaupt nicht brachten. Wie immer halt - ausprobieren.

Sven

Diese Erfahrung kann ich auch bestätigen. Ich besaß mal eine Charvel San Dimas, nett anzuschauen mit dem Vogelaugenahorn-Hals und die Liste der Zutaten ließ auch leckeres erhoffen.
Aber das Gerät war unbeschreiblich kacke. Auf einer einzigen nervigen Frequenz spielte sich das komplette Klangspektrum der Gitarre ab. Die Ansprache war schäbig. Ich würde behaupten, ich bekam vom Nichtstun schneller Wasser in den Beinen, als dass sich ein wohlklingender Ton auf der Gitarre etablierte.
Eine identisch augebaute Charvel war hingegen fĂĽr 6 Jahre mein absoluter Liebling; da lagen Welten dazwischen.
Und die Schichtholz-Pfanne eines Freundes klingt richtig rund. Ohne seinen Hinweis hätte ich nicht auf die Flanke geguckt und auch nichts bemerkt.
 
Na Jungs, das könnte ja noch richtig interessant werden.
In ein paar Tagen habe ich das Baby hier und kann's direkt
mit 'ner Light Ash Strat (Korea) und einer 40th Anniversary Stratocaster
vergleichen.

Zunächst danke für die Eindrücke.
CG :)
 
Landslide":25775kru schrieb:
Die Paletten-Gitarre ist noch heute im Taylor-Showroom zu besichtigen.

Erinnert mich an gewisse asiatische Spezialitäten:
Lecker, bis man erfährt, was genau es ist!

Aber...wahrscheinlich hat sich irgendein Spinner diese Story aus den Fingern gesogen.

Ansonsten stimme ich exakt mit dem ĂĽberein, was Sven geschrieben hat. Ich besitze noch heute eine Vester-Strat aus Schichtholz (ohne es jahrelang zu wissen), die einfach umwerfend klingt

Schönen Abend

Max

Hi Max,

ein Kollege hat eine Flamenco-Gitarre als Gesellenstück gebaut. Flamenco Zargen und Böden werden aus Zypressenholz gebaut. So einen billigen Mist hatte der Lehrherr (Fa. Hopf) nicht am Lager. Auch hier hielt eine Palette her, um das Material zu spenden.
Es ist durchaus nicht unüblich, dass Gitarrenbauer Tische, Bänke, oder was auch immer verwenden, um daraus ein Instrument zu bauen. Holz ist Holz.
Tonholz wird es am Instrument.
 
W°°":tekdm3h6 schrieb:
Es ist durchaus nicht unüblich, dass Gitarrenbauer Tische, Bänke, oder was auch immer verwenden, um daraus ein Instrument zu bauen. Holz ist Holz.
Tonholz wird es am Instrument.

Hi...
bin zwar kein Dipl. Gitarrenbauer, aber Ihr solltet mal dabei sein, wenn ich durch IKEA marschiere... :lol: ;-) :lol:
 
doc guitarworld":3aqoacyx schrieb:
Capt'n Grau":3aqoacyx schrieb:
(Also ist laminieren so ein ähnlicher Vorgang wie Sperrholz herstellen...pressen etc. ?)

CG

Genau so ist das! Multiplex ist zB. so etwas: kreuzverleimt und
mit einer Flüssigkeit (phenolhaltig) getränkt und durchgehärtet.

Kommt drauf an was dir wichtig ist. Ich hab in meinem Neubau grad Multiplex mit Buche-Optik als Fensterbänke reingetan. Sieht klasse aus, ist sauhart und man kann auch mal ne Blumenvase drauf auskippen.... *g*

Also ideale Eigenschaften fĂĽr eine BĂĽhnentaugliche Streitaxt..

;-) :p :roll:
 
doc guitarworld":3v7xvrbe schrieb:
Genau so ist das! Multiplex ist zB. so etwas: kreuzverleimt und
mit einer Flüssigkeit (phenolhaltig) getränkt und durchgehärtet.

Ich hatte eine Hohner Bass, dessen Korpusmaterial eben dieses war.
Was ein sch... Bass!

Ich kann wiederum nicht sagen, dass meine "Special II" nach ihrem finetone-Modding aufgrund des Multiplex-Bodys schlecht klingt. Im Gegenteil - sieht hat was "gretschiges"!
 
W°°":2mdc9p3o schrieb:
Es ist durchaus nicht unüblich, dass Gitarrenbauer Tische, Bänke, oder was auch immer verwenden, um daraus ein Instrument zu bauen. Holz ist Holz.
Tonholz wird es am Instrument.

Gerade gestern wurde mir folgende Geschichte erzählt:

Brian May`s Vater habe sein Haus renoviert und u.a. auch den Kamin saniert. Dabei sei eine alte Planke abgefallen, mit der der Kamin seit ewigen Zeiten verkleidet gewesen sei. Und aus eben dieser Planke habe May seine Gitarre gebaut. Das Ergebnis ist ja hinlänglich bekannt. Aber ob diese Story wahr ist?

Der Wahrheit entspricht auf jeden Fall, dass es jetzt einen Nachbau seiner Gitarre als "Brian May Signature" für 645 € zu kaufen gibt. Aber frage mich keiner nach dem Hersteller.

Capt`n, ich wĂĽnsche Dir GlĂĽck beim "Gitarrenlotto". Auf Dein Review bin ich jetzt richtig gespannt.
 
Guten Morgen in die Runde
kaffeepc.gif


Ich werde auch immer gespannter. Und yep, es war ein GAS - Anfall
(@ Plotzka: gear aquiring syndrome :cool: = *Haben wolle*).
Und mal wieder ohne vorherigen körperlichen Kontakt, weil aus
der Bucht geangelt.
:)
Schätze, das Teil wird am 10.06. eintrudeln.

GruĂź
CG
Merke: Alter schĂĽtzt vor GAS nicht
 
Hallo zusammen,

7-ender":1wlmhia1 schrieb:
Archtopgitarren bis ca. 1000€ haben z.B. alle einen geperrten Korpus (+ Decke). Bei einer Solidbody finde ich das eher billig...

Bei ein paar Archtops (z.B. der ES-175, für die Gibson satte 3500€ aufruft) ist das ja sogar das Konstruktionsmerkmal, und auch in allen Preiskategorien zu finden.

Sperrholz ist also nicht bei jedem Instrument ein Qualitätsmakel.
GruĂź,
Woody
 
Woody":34dj61rt schrieb:
Bei ein paar Archtops (z.B. der ES-175, für die Gibson satte 3500€ aufruft) ist das ja sogar das Konstruktionsmerkmal, und auch in allen Preiskategorien zu finden.

Sperrholz ist also nicht bei jedem Instrument ein Qualitätsmakel.
GruĂź,
Woody

...Oder Qualität ist das, was dazu ausgerufen wird?
 
frank":1yg4pm9m schrieb:
W°°":1yg4pm9m schrieb:
Gerade gestern wurde mir folgende Geschichte erzählt:

Brian May`s Vater habe sein Haus renoviert und u.a. auch den Kamin saniert. Dabei sei eine alte Planke abgefallen, mit der der Kamin seit ewigen Zeiten verkleidet gewesen sei. Und aus eben dieser Planke habe May seine Gitarre gebaut. Das Ergebnis ist ja hinlänglich bekannt. Aber ob diese Story wahr ist?

Der Wahrheit entspricht auf jeden Fall, dass es jetzt einen Nachbau seiner Gitarre als "Brian May Signature" für 645 € zu kaufen gibt. Aber frage mich keiner nach dem Hersteller.

Hallo Frank,

die Geschichte stimmt, nicht ganz exakt, aber beinahe.
Der Korpus (Semi) der Gitarre ist aus Eiche, der Hals und der Sustainblock aus besagtem Mahagonibalken vom Kamin.
So jedenfalls von Brian May in einem Interview bestätigt und er machte mir dort nicht den Eindruck eines Spinners, ganz im Gegenteil.

Der aktuelle Nachbau ist von Burns, England, gefertigt allerdings in Korea, aber was besagt das schon.

GrĂĽĂźe
Max
 
Landslide":jxnnuc4v schrieb:
Hallo Frank,

die Geschichte stimmt, nicht ganz exakt, aber beinahe.
Der Korpus (Semi) der Gitarre ist aus Eiche, der Hals und der Sustainblock aus besagtem Mahagonibalken vom Kamin.
So jedenfalls von Brian May in einem Interview bestätigt und er machte mir dort nicht den Eindruck eines Spinners, ganz im Gegenteil.

Wie er auch immer sein mag. Ich wĂĽrde ihn allein wegen dieser Geschichte nicht als Spinner bezeichnen. Da mĂĽsste er schon was anderes anstellen. Freejazz z.B. :lol:

Landslide":jxnnuc4v schrieb:
Der aktuelle Nachbau ist von Burns, England, gefertigt allerdings in Korea, aber was besagt das schon.

Mag sein, dass sie von Burns ist. Auf der Kopfplatte stand "Brian May", mehr nicht. Allerdings habe ich sie mir nicht genauer angeschaut oder gar in die Hand genommen.
 
Tach auch!

Ich möcht nur mal nebenbei in´s Rennen werfen, dass neben anerkannten Hölzern und Bauarten auch ein paar unkonventionelle Produkte nicht uninteressant sind.

Zum Beispiel haben aus gedörrtem Kamelmist gepreßte Danelectros mit Lipstick-Pickups einen ganz besonderen Charme, für den, der so etwas wahrzunehmen im Stande ist.
 
mad cruiser":39vxw1l5 schrieb:
Tach auch!
Zum Beispiel haben aus gedörrtem Kamelmist gepreßte Danelectros mit Lipstick-Pickups einen ganz besonderen Charme, für den, der so etwas wahrzunehmen im Stande ist.

Das stimmt, Mad, aber nur, wenn die Lippstick-Hülle ausschließlich aus den Lefzen libyscher Bergwollziegenböcke aus biologischer Freilandhaltung stammen, deren Präperation ausschließlich unter strikter Einhaltung der geheimen Regeln der Sherifs dortiger Rif-Kabylen vorgenommen worden ist. Nur dann ist`s ein echter Geheimtipp mit dem unübertroffenen Duft fremder musikalischer Welten.
Aber meist werden sie meist aus den über Kamelmistfeuern getrockneten Zitzen gewöhnlicher Schafe gefertigt und an die in aller Regel mit den Feinheiten unvertrauten Musiker vollkommen überteuert verkauft. Was dann da raus kommt, eignet sich nur noch für Tanzmusik - und den Rythmusgitarristen von Heino natürlich. Na ja, vielleicht auch für Metal.
 

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