Martin vs Sigma Acoustics

[erniecaster]

Hallo!

Bitte entschuldigt, dass ich zum Ursprungsthema zurückkehre.

Am Freitag hatte ich die Gelegenheit, diverse Akustikgitarren in verschiedenen Läden anzuspielen und hatte diesen Thread noch im Hinterkopf. Daher habe ich mal - entgegen meiner sonstigen Gepflogenheiten - auch Martins und Dreadnoughts probiert.

Mein Fazit: Sigma kann man mit diversen anderen Kopien der Martin-Klassiker in einen Topf werfen, das nimmt sich alles nichts. Wenn man mal ein wenig genauer hinsieht und ein paar Quervergleiche macht, findet man die Schalllochverzierungen von Sigma auch bei anderen Herstellern. Ein Schelm, wer Böses dabei denkt.

Klanglich liegen die Dinger halt dort, wo Gitarren dieser Preisklasse sich üblicherweise tummeln: Das ist nett aber unspektakulär. Mit Martin-Gitarren hat das nicht viel zu tun. (Wobei ich die Martins im übrigen auch nicht so beeindruckend fand, dass ich nun zittrige und feuchte Hände bekommen hätte.)

Gruß

erniecaster

 

[styrasurf]

Na gut, dann geb ich halt auch meinen Senf dazu ab.

vorweg: Martin Gitarren sind für mich (und meine Kenntnisse beim Spielen) zu teuer, aber ich darf die immer mal wieder in einem Musikgeschäft hier anspielen (auch Larrivees und SantaCruz..)

Ich selber habe eine alte Sigma DR-28 in Canada 1996 gekauft. Die waren noch aus der "by martin".... Die Gitarre wurde in Asien gefertigt, ist aber bis heute meine Lieblingsschrummel im Akustikbereich, obwohl ich auch eine Larrivee 05 besitze, die das 5 fache kostet.
Die Sigma hat -von etwas schlecht abgerichteten Bünden abgesehen- alles was ich von einer dreadnought haben will.
Und wenn ich gelegentlilch eine Martin in der hand habe die so 2500 € oder auch 5000€ kostet, frag ich mich immer, warum das irgendwer bezahlen will. Der Sound vieler neuer Martins beeindruckt mich persönlich teils Null komma null. Naja, manche klingen schon geil, aber nicht 5000€ geil.
allerdings: vor wenigen wochen war da eine neue Martin D28 und eine gebrauchte ca 20 Jahre alte D28
Man höre und staune: die beiden Gitarren sind mitnichten gleich. Anderer Hals etc. Aber egal: die alte D28 klang so wunderschön, dass ich ernsthaft überlegte sie zu kaufen (160߀). Allerdings nicht um sooo viel besser wie meine Sigma. Also liess ich es!

Aber: Seit es Sigma von AMI gibt, dürfte da noch ein mal gespart worden sein. habe mir eine Sigma 000-1st oder so kommen lassen. Ok für 230 € eine ausgesprochen schöne Gitarre, aber Seitenlage mörderschlecht, Sound einfach nur blech (die hab ich trotzdem noch)
Dann kriegte ich eine neue DR-28 von Sigma für 280 €
Hab die mit meiner alten verglichen: Die neue: mehr Gewicht (wesentlich), etwas zu enger hals, aber vor allem TOTER Sound. so wie die klingt jede Billigstdorfer Western. Hab die umgehen zurückgeschickt, obwohl mir der Händler noch einmal 30 € nachgelassen hätte.

Fazit für mich: Martin gitarren sind nicht soo gut wie sie teuer sind (Ausnahmen bestätigen die Regel)
Sigma Gitarren sind nicht sooo schlecht, wie sie billig sind ('Ausnahmen....)

Und: mit meiner alten Sigma hatte ich offenbar mächtig viel Glück (und nen guten Händler in Vancouver, der hat mir die echt empfohlen)

Hilft nix, man muss immer testen, hören, testen hören, und sich dann noch überlegen ob man wirklich 2500 € für Dünnbretter ausgeben will
Gruss
Rick

 

[Anonymous]

Hi,

Habe in den letzten Wochen mehrfach diverse Sigmas testen können.

Fazit: gut bespielbar, klanglich durchschnittlich und die meisten haben übelst dumpfe E- und A-Seiten.

Mich hat das nicht über zeugt.

 

[SilviaGold]

Ehrlich gesagt: Nachdem ich meine neu erstandene Martin hier so hoch gelobt habe...( "werde ich mein Leben lang behalten...")

3 Tage später habe ich sie zurückgegeben :lol:

Habe recht schnell gemerkt:
ich musste da auch einiges mehr an Energie reinstecken, als mir lieb,
und ich es beim Spielen gewohnt war aufzubringen.

 

[Anonymous]

Danke euch beiden für die ehrlichen Aussagen, sowas will man lesen!

Silvie: dann brauchst du wohl eher etwas mit richtig großem Korpus, oder meinst du die Martin hat zu wenig Ansprache? Ich spiele ja eher kräftig so wie auf der EGitarre, von daher...

Ein Freund hat die günstigen Martins (DX, DRS) mit den Sigmas verglichen und meinte die Martins lägen verarbeitungstechnisch doch in einer anderen Liga und würden auch etwas voller klingen.

Die DRS1 und die 000X1 werde ich auch mal für mich testen.

 

[SilviaGold]

Danke euch beiden für die ehrlichen Aussagen, sowas will man lesen!

Silvie: dann brauchst du wohl eher etwas mit richtig großem Korpus, oder meinst du die Martin hat zu wenig Ansprache? Ich spiele ja eher kräftig so wie auf der EGitarre, von daher...

Ein Freund hat die günstigen Martins (DX, DRS) mit den Sigmas verglichen und meinte die Martins lägen verarbeitungstechnisch doch in einer anderen Liga und würden auch etwas voller klingen.

Die DRS1 und die 000X1 werde ich auch mal für mich testen.

NOCHMAL Dazu EXKURS ggf. bitte überslesen

Ich habe ja immer eine recht billige Yamaha mit drahtigem Ton gespielt mit wenig Fülle und wenig Schub.

Die besagte Martin reagierte zwar sehr dynamisch im weitem Bereich, aber durch vollere Resonanz bewegt sie grundsätzlich anders die Luft: es entstehen viel vollere "Dicke" Töne . Das kostet für mich einfach zu viel Kraft.

Wenn ich aber zB. Leichtigkeit musikalisch ausdrücken will funktioniert das für mich nur, wenn ich die Töne auch mit wirklicher Leichtigkeit rausbringen kann.

Anders gesagt:
Dem Instrument Y entspringt mit Leichtigkeit ein mittenmäßiger drahtiger Ton...mit wenig Fülle mehr aber auch nicht. ..für meine Spielweise passt das besser.

Instrument M entspringt ein voller Ton über das gesamte Spektrum. Man könnte dann den Anschlag ändern/zurücknehmen...aber dann geht auch die Lautstärke in der "Attackphase" schnell verloren.

Ja Magman einfach eine andere Ansprache und Energieübertragung.
Kurioserweise find ich die M grade Gut für perkussives Spiel...dann gehts los..aber das erfordert eben auch Kraft!

Jaja alles Komplex: Spielgewohnheit und Bauart / Ansprache der Gitarre... Ich weiss nun etwas mehr..aber die Fässer der Weisen sind bodenlos.

Das nächste wäre der Aufsatz:
Ich brauche ein passendes Instrument was technisch funktioniert und es einem leichter macht...sonst ist das Geld rausgeschm.....
Oder/ aber / wenn....Morgen/ Gestern/ will / hätte/ weil

Na ja auch darum haben viele Leute viele Gitarren....es gibt immer Gründe. Die Musikalität eretzt das Instrument nicht, aber es kann beflügeln..in eine Richtung bringen oder aber dem Spiel im Weg stehen. Es hängt eben alles zusammen.

Es hilft schon sich damit theoretisch zu beschäftigen aber man muss eben die Eigene ERFAHRUNG ERLEBEN.

Topic:

Obs nun Sigma oder Martin ist ...die Instrumentenentscheidung:
(wenn man es spielen will) --> ab in den Laden und mit eigenen Händen ausprobieren. Man spielt das Instrument und nicht den >Preis
Vollerer Ton ist nicht = passende Gitarre

 

[Anonymous]

Also, ich war vorhin mal im GitarrenIKEA und hab bei der Gelegenheit mal alle Sigmas in die Hand genommen, die hingen. Begeistert hat mich davon ehrlich gesagt keine. Klanglich waren die größtenteils ok, und aussehen tun die auch angemessen martinmäßig... Für's Geld wahrscheinlich echt in Ordnung, aber keine verströmte einen besonderen Reiz (was ich bei guten billiggitarren schon öfter habe... bei meinen Recording Kings z.B.) Das Werkssetup war bei allen eher mäßig.
Was mich stört ist, dass die trotz insgesamt guter Verarbeitung, irgendwie eine Aura des Billigen ausstrahlen. Irgendwie wirkt an denen was nicht "richtig". As geht mir z.B. Bei Epiphones auch oft so.

Mein Fazit: für das was es ist, ist es gut. Für eine Gitarre mit langzeitperspektive würde ich eher noch ein bisschen sparen.

Schönen Gruß
.Gurki

 

[Anonymous]

Danke auch dir Gurki für dein Sigma-Spontantest.

Diese Recording King's sagt man hätten einen fetten Hals was mir und auch dem Ton zugute kommen würde. Über diese Marke liest und hört man sehr viel gutes. Muss ich wohl doch mal nach Thomannhausen fahren nich wahr :-D

 

[gitarrenruebe]

Danke auch dir Gurki für dein Sigma-Spontantest.

Diese Recording King's sagt man hätten einen fetten Hals was mir und auch dem Ton zugute kommen würde. Über diese Marke liest und hört man sehr viel gutes. Muss ich wohl doch mal nach Thomannhausen fahren nich wahr :-D

In thomannhausen ist aber die Auswahl im Laden nicht 1:1 dem Onlineangebot, das dauert mitunter ne Stunde oder auch länger, bis Du das Objekt der Begierde befingern kannst ...

 

[Anonymous]

Danke auch dir Gurki für dein Sigma-Spontantest.

Diese Recording King's sagt man hätten einen fetten Hals was mir und auch dem Ton zugute kommen würde. Über diese Marke liest und hört man sehr viel gutes. Muss ich wohl doch mal nach Thomannhausen fahren nich wahr :-D

In thomannhausen ist aber die Auswahl im Laden nicht 1:1 dem Onlineangebot, das dauert mitunter ne Stunde oder auch länger, bis Du das Objekt der Begierde befingern kannst ...

Okay danke, ich war da noch nie und weis halt nur das der T Europas größter Händler ist und wohl auch nen riesigen Verkaufsraum hat. Ich denke aber mal ein Anruf vorher und die Sache wird problemlos sein.
Ne Akustische kaufe ich keinesfalls ohne sie in den Fingern gehabt zu haben.

 

[Anonymous]

Servus Neil, der Giersack ist der deutsche Vertrieb von Martin, die Fa. AMI in München
Ansonsten, ich habe eine alte Vester VDN115BP, eine 4 Jahre alte Höfner HA-JC07, eine Yamaha APX4A eine 40 Jahre alte Höfner Klassikgitarre und seit ein paar Monaten eine Sigma DR12-28.
Ich habe bei jeder Gitarre die ich gekauft habe immer sehr viele gleichartige(Korpusform, Materialauswahl etc.) Modelle in allen Preisklassen ausprobiert und angespielt. Ich habe oft auch meine Frau mitgenommen (Sängerin in einer A-Capella Damenband) um Ihre Meinung über den Klang zu hören. Warum bin ich an den Gitarren hängengeblieben?
Ganz einfach weil ich mir das "mehr" an Klang, welches die Taylors, Gibsons und Martins bieten, nicht leisten will. Und ansonsten habe ich 16 12er probegespielt und mit meiner Frau zusammen beurteilt und die Sigma klang am besten, hat mir am besten gefallen (das Auge spielt mit) und war am angenehmsten zu spielen.
Ansonsten halte ich solche Vergleiche, mit Verlaub gesagt, für sinnlos, es vergleicht auch niemand nen Fiat mit einem Ferrari.

Gruss
Thomas :-D ;-)

 

[Anonymous]

Diese Recording King's sagt man hätten einen fetten Hals was mir und auch dem Ton zugute kommen würde. Über diese Marke liest und hört man sehr viel gutes. Muss ich wohl doch mal nach Thomannhausen fahren nich wahr :-D

Also, dieser dicke V Hals würde Dir sicherlich gefallen. So nen geilen Balken hab ich noch auf keiner Martin gespielt. Die Recording Kings klingen jetzt auch nicht teuer... Also nicht HiFi. Die Martin 00015s klingt Edler. Aber sie hat halt was.
Der Nachteil ist nur, dass der matte Nitrolack extrem empfindlich ist und sehr schnell so weiße Macken bekommt. Das lässt sich auch bei Top Behandlung kaum vermeiden. Wie so ne Klampfe nach 5 Monaten Tour dann aussieht, muss ich wohl kaum erwähnen ;-)

Die RK habe ich übrigens auf gut Glück bestellt. Bei dem Preis und Rücksendeoption kann man das mal machen.

 

[MichaelV]

Wer von euch erfahrenen A-Gitarristen hat nicht schon mal ne Martin D28 in Händen gehabt und festgestellt das das zwar ne relativ einfache aber auch richtig tolle Gitarre ist. Ich mag auch die kleineren Modelle wie z.B. das Clapton Signature Modell.

Hat denn schon mal jemand eine dieser Sigma's mit einer Martin direkt vergleichen können? Vielleicht ist hierbei sogar jemand der beide besitzt und ein wenig über seine Erfahrungen plaudert.
Man liest ja teils sehr unterschiedliche Meinungen zu den Sigma's. Allgemein sollen die etwas teureren Sigma's ja richtig toll sein und sich kaum von einem Original unterscheiden.

Wer weis mehr?

Hallo, ich selbst spiele Akustik und E-Gitarre. Gibson ist bei mir auch vorhanden. Finder, Düsen, Åberg, und ja, ich wollte unbedingt eine D 45, aber die Kohle will ich für so Instrument ehrlich gesagt, nicht hinlegen. Was macht man? Schaut nach einer Alternative. Wenn man natürlich schon mal auf einer Martin die entsprechend einen Preis hat gespielt hat, will man schon in die Nähe von solch einer Gitarre kommen. Ich war neulich in Köln beim Music Store und habe mir die D 35 von Martin mal herunter genommen und angespielt, ehrlich gesagt hat mich das jetzt nicht besonders vom Sockel gehauen. da ich auf meiner Gibson J 45 Custom relativ gut Erfahrung gemacht habe, hatte mich allerdings eine Martin eher gereizt. Also mal nachgeschaut. Was gibt es da und ja der Nachbau der D45 als Sigma SDR 45. die zweite Gitarre, die ich mir dann hab senden lassen, war perfekt verarbeitet, hatte sogar einen Bearclaw, Abweichung im Wuchs des im Wuchs des Holzes, in der Decke. Hammersrtig was da rauskommt, eccellent verarbeitet und ein Sustain den man am eigenen Bauch beim Spielen spürt. Stolz wie Oskar kann ich nur sagen! Alles Massivholz. Ein Minpunkt: die Flügel der Mechaniken sind aus Hartplastik. Trotz dass die Gitarre fast eineinhalb Wochen bei der Kälte unterwegs war, nahezu stimmstabil (habe sie im Karton und Softbag einen Tag im Wozi akklimatisieren lassen und dann erst ausgepackt.

 

[MichaelV]

Servus Neil, der Giersack ist der deutsche Vertrieb von Martin, die Fa. AMI in München
Ansonsten, ich habe eine alte Vester VDN115BP, eine 4 Jahre alte Höfner HA-JC07, eine Yamaha APX4A eine 40 Jahre alte Höfner Klassikgitarre und seit ein paar Monaten eine Sigma DR12-28.
Ich habe bei jeder Gitarre die ich gekauft habe immer sehr viele gleichartige(Korpusform, Materialauswahl etc.) Modelle in allen Preisklassen ausprobiert und angespielt. Ich habe oft auch meine Frau mitgenommen (Sängerin in einer A-Capella Damenband) um Ihre Meinung über den Klang zu hören. Warum bin ich an den Gitarren hängengeblieben?
Ganz einfach weil ich mir das "mehr" an Klang, welches die Taylors, Gibsons und Martins bieten, nicht leisten will. Und ansonsten habe ich 16 12er probegespielt und mit meiner Frau zusammen beurteilt und die Sigma klang am besten, hat mir am besten gefallen (das Auge spielt mit) und war am angenehmsten zu spielen.
Ansonsten halte ich solche Vergleiche, mit Verlaub gesagt, für sinnlos, es vergleicht auch niemand nen Fiat mit einem Ferrari.

Gruss
Thomas :-D ;-)

Ging mir mit dem Test genauso. Auch ich habe Gibson und wollte unbedingt einen Martin Nachbau. Die Sigma SDR 45 ist es geworden. Ich habe sie zwei Leuten im Blindfold vorgespielt im Vergleich mit meiner Gibson J45 Custom. Die Sigma kam am besten dabei raus und kostet gegenüber der Gibson gerade mal die Hälfte. Meiner Partnerin habe ich die Gitarren im Wechsel mal in die Hand gegeben, um sie mit verbundenen Augen zu spielen, und sie war direkt von der Sigma überzeugt. Die Verarbeitung ist erstklassig, klar gibt es auch mal einen Ausreißer. Das erste Modell habe ich dann zurückgehen gelassen und bekam dann anstandslos eine Neue geliefert. Der Übergang am Hals beim Griffbrett und Sattel waren nicht sauber verarbeitet und es war ein kleiner Ritz zu sehen, der ein Größerer hätte werden können. Es ist der Hammer, was die Gitarre für einen Sound hat. Dazu habe ich mir vom großen T den Akustik-Tonabnehmer für 49 Mäuse geholt, klingt amtlich, gerade weil auch ein Mikro mit verbaut ist, zusätzlich zu dem Piezo. Man kann also puristisch ohne oder mit Tonabnehmer spielen, ohne noch mal mit der Säge und Bohrer die Hand anzulegen für einen Tonabnehmereinbau.