Hallo liebe Gemeinde, und ganz besonders lieber Tom aka little-feat,
da ich nicht nur arbeitsscheu sondern auch geltungssüchtig bin, wollte ich hier über meine Erfahrungen beim Ertesten der P90 Äxte berichten. Gewissermaßen im Austausch für eure hilfreichen Tipps im Gitarresuch-Thread.
Heute war ich bei Musik Schmidt und habe folgendes getestet:
Gibson Les Paul Special DC, Epiphone Goldtop Les Paul, PRS SE Single Cut mit 1 P90.
Gibson Les Paul Faded Doublecutaway Worn Yellow 1200,-
gefiel mir optisch am besten, lediglich das seltsame Ageing konnte mich nicht wirklich überzeugen. Warum bitte ist der Lack an der Zarge in der Nähe der Klinkenbuchse abgeschabt? Vom vielen gewaltsamen Gitarre anstöpseln und abstöpseln? Na, ja ...
Ausstattung: Tune-omatic Bridge, STP, 2 P90, 2x Volume, 2x Tone, 3-Weg Toggle-Switch.
Die Bespielbarkeit, war für meine Zwecke ausreichend und durch ein bißchen Justierung der Halskrümmung hätte man wohl sogar eine gute Bespielbarkeit erreicht.
Der trockene Sound in den tiefen Lagen war m.E. recht ausgewogen, aber eher rund und bassig, kein auffälliges Höhengeglitzer.
Die G-Saite klingt allerdings im 11ten Bund sehr belegt, die Saite schwingt nicht gleichmäßig aus, sondern macht recht kurz nach dem Anschlagen einen deutlichen Lautstärkesprung nach unten und klingt dann wieder gleichmäßig aus.
Ich kennen dieses Phänomen von meiner SG-Special und denke damit kann man leben, sobald der Amp ein bißchen komprimiert ist nichts mehr zu hören und auch sonst muss man wirklich drauf achten.
Der verstärkte Sound konnte mich allerdings nicht überzeugen. Die PUs haben wohl recht viel Output (für p90er) und klingen auch recht 'überwickelt': sehr viel dicker Bass deutlich komprimierend, für meinen Geschmack zu dick und zu wenig detailiert
Die Gibson schafft es damit für heute nur auf den zweiten Platz (und nicht mal knapp), obwohl sie die teuerste heute gespielte war.
Epiphone Les Paul Goldtop 500,-
ist eigentlich ganz nett anzuschauen. M.E. tendieren neue Goldies aber immer etwas ins kitschige und ob diese anständig altert kann ich nicht sagen. Immerhin hat sie keine Ageing-Spuren an absurden Stellen, also die Chance auf einen glaubwürdigen Alterungsprozeß.
Ausstattung: Tuneomatic, STP, 2xP90, 2xVolume,2xTone , 3Wege Toggle
Bespielbarkeit ist ausreichend, die Saitenlage in den ersten Bünden etwas höher als bei der G.. Auch diese Gitarre war nicht besonders gut eingestellt, hat also noch Potential, aber ohne Nachfeilen der Sattelkerben, dürfte man nicht auf das Niveau der Gibson DC kommen.
Der trockene Sound ist insgesamt etwas belegter und dünner als der der Gibson DC. Das Sustain ist für mich ausreichend. Die G-Saite klingt auch um den 12ten Bund herum sauber aus, allerdings auf dem klanglich m.E. etwas niedrigerem Gesamtniveau der Gitarre.
Der verstärkte Klang macht mir überhaupt keine Freude. Der m.E. eh schon nicht besonders lebendige Klang der Gitarre wird vom Bridge PU extrem lustlos verstärkt. Im Vergleich zu den beiden anderen Gitarren wirkt die Epi extrem flach. Diesen PUs schien sowohl Output, wie auch Dynamik zu fehlen. Verdienter letzter Platz! Ein bißchen was kann man sicherlich mit Austausch PUs rausholen, ich bin mir aber nicht sicher ob die Substanz der Gitarre diese Investition rechtfertigt. Zumal man dann preislich den Tagessieger übertreffen dürfte.
PRS SE One Tobacco Sunburst 600,-
In meinen Augen leider die mit Abstand häßlichste der heute getesteten Gitarren. Dass ich Sunburst nicht leiden kann ist ein persönlicher Geschmacksdefekt, aber das Shaping des Singlecuts hätte man doch dezenter machen können, so erinnert das ja schon fast an meine 80er Jahre Westone Superstrat. Das Turquoise-PG finde ich auch etwas kitschig in Kombination mit dem Sunburst, da wäre m.E. schwarz besser. Und die PRS-Kopfplatte kann ich auch nicht leiden.
Wer sich an diesen Sachen nicht stört, findet das Gerät wahrscheinlich sogar sogar hübsch.
Ausstattung: Wraparound Bridge, 1x Soapbar p90, 1x Volume.
Bespielbarkeit etwas besser als bei der Gibson: gerade so gut, es ist aber noch Potential nach oben vorhanden.
Trocken gespielt klingt die PRS am lebendigsten von den heutigen Kandidaten. Sie verfügt als einzige über einen deutlichen Höhenglanz. Das Sustain ist gut und bei dem von mir getesteten Exemplar auch ohne Auffälligkeit, hat richtig Laune gemacht.
Verstärkt wird es m.E. noch besser: Der PU hat m.E. eine leicht 'stratige Kehligkeit' und ist recht dynamisch in der Wiedergabe. Dazu wird der hübsche Höhenglanz verstärkt, ohne zu kratzen.
Für mich Tagessieger!
Fazit für heute:
Die Epi taugt nur wenn man unbedingt ne Goldie haben will, aber kein Geld hat. Geld für den PU-Austausch sollte man allerdings einplanen.
Wenn man einen extrem höhenreichen Amp mit definierten Bässen spielt (z.B. 2203/2204) dann kann man möglicherweise mit der Gibson DC glücklich werden, andernfalls mindestens die PUs austauschen.
Bei zum Bassmatsch neigenden Amps (Plexis) ist m.E. aber die PRS die bessere Wahl. Eine Gitarre die bei mir richtig Spiellaune geweckt hat, wenn ich nicht hingeschaut habe.
Soviel für heute, am Mittwoch geht es beim Rolf weiter, mit der
Italia Maranello Speedster 290 und der Höfner Colorama.
Gruesze
Rabe (Ralf für den lieben Tom)
Ach so: ich habe nur die Bridge PUs verglichen, die Mechaniken waren mir völlig egal (die kann man recht einfach und preisgünstig selbst austauschen falls nötig), ebenso Potis und Switches. Wäre es irgendwie knapper gewesen hätte ich vielleicht darauf geachtet.
Es gab noch ne Hagström mit 2 P90, aber die war in blau-grau Tigerstripe und mit der PRS hatte ich mich optisch schon genug belastet, blieb also im Ständer.
da ich nicht nur arbeitsscheu sondern auch geltungssüchtig bin, wollte ich hier über meine Erfahrungen beim Ertesten der P90 Äxte berichten. Gewissermaßen im Austausch für eure hilfreichen Tipps im Gitarresuch-Thread.
Heute war ich bei Musik Schmidt und habe folgendes getestet:
Gibson Les Paul Special DC, Epiphone Goldtop Les Paul, PRS SE Single Cut mit 1 P90.
Gibson Les Paul Faded Doublecutaway Worn Yellow 1200,-
gefiel mir optisch am besten, lediglich das seltsame Ageing konnte mich nicht wirklich überzeugen. Warum bitte ist der Lack an der Zarge in der Nähe der Klinkenbuchse abgeschabt? Vom vielen gewaltsamen Gitarre anstöpseln und abstöpseln? Na, ja ...
Ausstattung: Tune-omatic Bridge, STP, 2 P90, 2x Volume, 2x Tone, 3-Weg Toggle-Switch.
Die Bespielbarkeit, war für meine Zwecke ausreichend und durch ein bißchen Justierung der Halskrümmung hätte man wohl sogar eine gute Bespielbarkeit erreicht.
Der trockene Sound in den tiefen Lagen war m.E. recht ausgewogen, aber eher rund und bassig, kein auffälliges Höhengeglitzer.
Die G-Saite klingt allerdings im 11ten Bund sehr belegt, die Saite schwingt nicht gleichmäßig aus, sondern macht recht kurz nach dem Anschlagen einen deutlichen Lautstärkesprung nach unten und klingt dann wieder gleichmäßig aus.
Ich kennen dieses Phänomen von meiner SG-Special und denke damit kann man leben, sobald der Amp ein bißchen komprimiert ist nichts mehr zu hören und auch sonst muss man wirklich drauf achten.
Der verstärkte Sound konnte mich allerdings nicht überzeugen. Die PUs haben wohl recht viel Output (für p90er) und klingen auch recht 'überwickelt': sehr viel dicker Bass deutlich komprimierend, für meinen Geschmack zu dick und zu wenig detailiert
Die Gibson schafft es damit für heute nur auf den zweiten Platz (und nicht mal knapp), obwohl sie die teuerste heute gespielte war.
Epiphone Les Paul Goldtop 500,-
ist eigentlich ganz nett anzuschauen. M.E. tendieren neue Goldies aber immer etwas ins kitschige und ob diese anständig altert kann ich nicht sagen. Immerhin hat sie keine Ageing-Spuren an absurden Stellen, also die Chance auf einen glaubwürdigen Alterungsprozeß.
Ausstattung: Tuneomatic, STP, 2xP90, 2xVolume,2xTone , 3Wege Toggle
Bespielbarkeit ist ausreichend, die Saitenlage in den ersten Bünden etwas höher als bei der G.. Auch diese Gitarre war nicht besonders gut eingestellt, hat also noch Potential, aber ohne Nachfeilen der Sattelkerben, dürfte man nicht auf das Niveau der Gibson DC kommen.
Der trockene Sound ist insgesamt etwas belegter und dünner als der der Gibson DC. Das Sustain ist für mich ausreichend. Die G-Saite klingt auch um den 12ten Bund herum sauber aus, allerdings auf dem klanglich m.E. etwas niedrigerem Gesamtniveau der Gitarre.
Der verstärkte Klang macht mir überhaupt keine Freude. Der m.E. eh schon nicht besonders lebendige Klang der Gitarre wird vom Bridge PU extrem lustlos verstärkt. Im Vergleich zu den beiden anderen Gitarren wirkt die Epi extrem flach. Diesen PUs schien sowohl Output, wie auch Dynamik zu fehlen. Verdienter letzter Platz! Ein bißchen was kann man sicherlich mit Austausch PUs rausholen, ich bin mir aber nicht sicher ob die Substanz der Gitarre diese Investition rechtfertigt. Zumal man dann preislich den Tagessieger übertreffen dürfte.
PRS SE One Tobacco Sunburst 600,-
In meinen Augen leider die mit Abstand häßlichste der heute getesteten Gitarren. Dass ich Sunburst nicht leiden kann ist ein persönlicher Geschmacksdefekt, aber das Shaping des Singlecuts hätte man doch dezenter machen können, so erinnert das ja schon fast an meine 80er Jahre Westone Superstrat. Das Turquoise-PG finde ich auch etwas kitschig in Kombination mit dem Sunburst, da wäre m.E. schwarz besser. Und die PRS-Kopfplatte kann ich auch nicht leiden.
Wer sich an diesen Sachen nicht stört, findet das Gerät wahrscheinlich sogar sogar hübsch.
Ausstattung: Wraparound Bridge, 1x Soapbar p90, 1x Volume.
Bespielbarkeit etwas besser als bei der Gibson: gerade so gut, es ist aber noch Potential nach oben vorhanden.
Trocken gespielt klingt die PRS am lebendigsten von den heutigen Kandidaten. Sie verfügt als einzige über einen deutlichen Höhenglanz. Das Sustain ist gut und bei dem von mir getesteten Exemplar auch ohne Auffälligkeit, hat richtig Laune gemacht.
Verstärkt wird es m.E. noch besser: Der PU hat m.E. eine leicht 'stratige Kehligkeit' und ist recht dynamisch in der Wiedergabe. Dazu wird der hübsche Höhenglanz verstärkt, ohne zu kratzen.
Für mich Tagessieger!
Fazit für heute:
Die Epi taugt nur wenn man unbedingt ne Goldie haben will, aber kein Geld hat. Geld für den PU-Austausch sollte man allerdings einplanen.
Wenn man einen extrem höhenreichen Amp mit definierten Bässen spielt (z.B. 2203/2204) dann kann man möglicherweise mit der Gibson DC glücklich werden, andernfalls mindestens die PUs austauschen.
Bei zum Bassmatsch neigenden Amps (Plexis) ist m.E. aber die PRS die bessere Wahl. Eine Gitarre die bei mir richtig Spiellaune geweckt hat, wenn ich nicht hingeschaut habe.
Soviel für heute, am Mittwoch geht es beim Rolf weiter, mit der
Italia Maranello Speedster 290 und der Höfner Colorama.
Gruesze
Rabe (Ralf für den lieben Tom)
Ach so: ich habe nur die Bridge PUs verglichen, die Mechaniken waren mir völlig egal (die kann man recht einfach und preisgünstig selbst austauschen falls nötig), ebenso Potis und Switches. Wäre es irgendwie knapper gewesen hätte ich vielleicht darauf geachtet.
Es gab noch ne Hagström mit 2 P90, aber die war in blau-grau Tigerstripe und mit der PRS hatte ich mich optisch schon genug belastet, blieb also im Ständer.