Polabstände bei Pickups

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Anonymous

Guest
Hallo allerseits,
ich habe der Suchfunktion nichts über das Thema gefunden und möchte nun mal in die Runde fragen, wer für mich des Rätzels Lösung hat?

Ich habe ein Strat – Nachbau von Chevy. Sie ist noch wie neu, weil ich sie eigentlich nur wegen dem Hals, für ein anderes Projekt gekauft hatte. Seit 1991 lag sie nun zerlegt im Schrank.

Diesen Winter habe ich sie mir hervorgeholt und wieder zusammengebaut. Dabei wollte ich auch gleich einen Satz neu PUs einbauen. Gesagt getan, ein Pickguard bestückt mit Fender PUs bestellt.

Als ich die PUs anbauen wollte, stellte ich fest, dass der Seitenabstand nicht mit den Polen der PUs übereinstimmte. Bei der Chevy sind die 10 mm auseinander. Um mein Vorhaben doch noch umzusetzen, musste ich das Tremolo entsprechend ändern. Leider hatte der Erbauer der Gitarre keine ruhige Hand und hat einen der Muffen schief und aus dem Maß heraus angebohrt.
Nun hatte ich ein Stichmaß von 60 mm. Dafür gibt es kein passendes Tremolo. Also kaufte ich mir ein gebrauchtes Tremolo von einer Squier um schon mal die passenden Reiter für die PUs zu haben. Ausgehend davon, dass die einen Seitenabstand von 10,5 mm hat. Siehe da, auch die Squier hat Reiter in der Breite von 10 mm.

Um weitere Fehlkäufe zu vermeiden, habe ich mir dann ein Tremolo mit einer Reiterbreite von 10,8 mm (US – Standard) bestellt. Die passen nun auch zu den PUs. Jetzt musste ich nur noch die Grundplatte für das Tremolo neu bauen, um es den Stichmaßen der Reiter und dem Tremmoloblock anzupassen.

Nun zu meiner eigentlichen Frage, wie kann ich in der Welt der PUs herausfinden welcher PU zu welchen Seitenabständen Passt. Diese Werte werden nie mit angegeben.

Ich habe noch aus dem Jahr 1980 neue DIMARZIO Humbucker rumliegen, die ich mal in meine Fender einbauen wollt. Auch die waren schon ein Fehlkauf.
Die haben einen Polabstand von 9,6 mm. Auf welche Gitarre passen die denn drauf?

Danke schon mal,

bis dann....
HerrBert
 
Hallo Herbert,

an sich ist es nicht all zu tragisch wenn die Saiten nicht exakt über die polepieces laufen, es ist ja ein Magnetfeld in dem die Saite schwingt. Nur bei sehr extremen bendings kann man das ggf. hören aber ich hatte da noch kein Probleme und spiele einen normalen Humbucker mit Gibsonmaßen zusammen auf einer Tele mit Std. Fender Tremolo und das klappt wunderbar!

Gruß
Stephan
 
Tag!

Ernst: Bau doch einfach mal die Pickups ein, die du hast und dann hörst du zur Abwechslung mal mit den Ohren und nicht der Schieblehre.

Zaunpfahl: Der Abstand der Seiten deiner Gitarren wird sich übrigens mit dem Einbau anderer Tonabnehmer oder eines anderen Tremolos oder gar eines anderen Sattels nicht ändern. Selbst ein anderer Hals ändert daran nichts.

Gruß

e.
 
erniecaster":10a0hdkr schrieb:
Zaunpfahl: Der Abstand der Seiten deiner Gitarren wird sich übrigens mit dem Einbau anderer Tonabnehmer oder eines anderen Tremolos oder gar eines anderen Sattels nicht ändern. Selbst ein anderer Hals ändert daran nichts.

Gruß

e.

Hallo!
Das musst Du mir aber mal erklären, wieso sich der Abstand nicht ändert.

Bis dann....
HerrBert
 
Caisa":1lpywer8 schrieb:
Hallo Herbert,

an sich ist es nicht all zu tragisch wenn die Saiten nicht exakt über die polepieces laufen, es ist ja ein Magnetfeld in dem die Saite schwingt. Nur bei sehr extremen bendings kann man das ggf. hören aber ich hatte da noch kein Probleme und spiele einen normalen Humbucker mit Gibsonmaßen zusammen auf einer Tele mit Std. Fender Tremolo und das klappt wunderbar!

Gruß
Stephan

Hallo Stephan,
ja, Du hast Recht, es ist ein Magnetfeld in der die Seite schwingt. Umso näher die Seite über dem Magnetfeld schwingt, desto höher der Output. Wenn die Seite nun seitlich neben dem Feld schwingt muss ich den PU auch näher an die Seite bringen, um den gleichen Output zu erreichen. Wenn ich nochmal als Beispiel den Abstand der Polepieces von 9,8 zum Fender Standard 10,8 mm in Betracht ziehe, macht das in der Summe schon 6 mm aus.
Wie erniecaster schon schrieb, sollte ich mit den Ohren hören und nicht mit der Schieblehre.
Klaro, es kommt auch etwas zum Verstärker, aber so mach ein Pickup kann sein Klang nicht so richtig entfalten. Dann ärgert man sich schon, dass nicht der erwünschte Erfolg einstellt.

Bis dann....
HerrBert
 
Caisa":1zv0sp27 schrieb:
an sich ist es nicht all zu tragisch wenn die Saiten nicht exakt über die polepieces laufen, es ist ja ein Magnetfeld in dem die Saite schwingt.

Durchaus.

Caisa":1zv0sp27 schrieb:
Nur bei sehr extremen bendings kann man das ggf. hören

Widerspricht obigem Fakt. Beim Bending bewegt sich die Saite vom "exakten" Polepiece weg. Trotzdem gehört das Bending seit 40 Jahren zum Standard des Gitarristen und noch nie hat jemand drauf verzichtet, "weil die Saite dann nicht mehr über den Poles schwingt und deshalb der Ton stirbt".

Das sind letztlich alles Makulaturen. Entscheidend ist immer, was die Gitarre "trocken" bringt in Sachen Dynamik/Ansprache und halbwegs gleichmäßiges Obertonsustain bis in die höchsten Lagen. Und dass nicht auf verschieden Stellen des Halses und Spielsituationen völlig unterschiedliche Ereignisse eintreten (unten fett/oben dünn; hier Matsch/dort Transparenz).

Was von der Gitarre nicht schon kommt, macht eh kein PU mehr wett. Wie schon im Thread erwähnt, ergibt sich eh ein saitenübergreifende Magnetfeld. Durch unterschiedliche Polepiece-Höhen oder seitlich "unexakte" Abstände entstehnde Ungenauigkeiten sind letztlich jene kleine analogen Differenzen, die eine Gitarre von der digitalen Welt unterscheiden.
 
HerrBert":1iy1t35m schrieb:
....
Die haben einen Polabstand von 9,6 mm. Auf welche Gitarre passen die denn drauf?
....

Moin,
so was gehört zu einer Les Paul, SG, ES 335 usw.
Also typische Gibson-Gitarren und "Artverwandte" haben am Steg-PU einen Polepieceabstand von rund 50 mm (Abstand von Mitte zu Mitte der beiden äußeren Polepieces) und rund 49 mm beim Hals-PU.

Humbucker für Strats usw. haben am Steg meistens ca. 52 mm Polepieceabstand.
Duncan gibt für den TB59-1b (SH-59 Humbucker Bridge für Vibratogitarren) 0,414 inches Polepieceabstand an (je Mitte zu Mitte), das macht dann 52,58 mm Abstand zw. den äußeren Polepieces.

Wie bereits erwähnt wurde, ist es klanglich weniger dramatisch, wenn die Saiten nicht exakt über den Polepieces laufen (denn sonst würden Bendings ja nicht gut klingen). Das ist zumeist eher ein optisches Problem als ein akustisches.

Tschö
Stef
 
Hans_3":1w6z304a schrieb:
Caisa":1w6z304a schrieb:
an sich ist es nicht all zu tragisch wenn die Saiten nicht exakt über die polepieces laufen, es ist ja ein Magnetfeld in dem die Saite schwingt.

Durchaus.



Caisa":1w6z304a schrieb:
Nur bei sehr extremen bendings kann man das ggf. hören

Widerspricht obigem Fakt. Beim Bending bewegt sich die Saite vom "exakten" Polepiece weg. Trotzdem gehört das Bending seit 40 Jahren zum Standard des Gitarristen und noch nie hat jemand drauf verzichtet, "weil die Saite dann nicht mehr über den Poles schwingt und deshalb der Ton stirbt".

Hi,

es war auch darauf bezogen, dass man es ggf. als minimalen Lautstärkeverlust hören kann, wenn die Saite eh schon deutlich an den polepieces vorbeiläuft und dann ein extremes bending den Effekt (des Vorbeilaufens) noch verstärkt. Dabei kann der Ton etwas leiser werden. Trotzdem halte ich das ganze für vernachlässigbar.

HerrBert":1w6z304a schrieb:
Hallo Stephan,
ja, Du hast Recht, es ist ein Magnetfeld in der die Seite schwingt. Umso näher die Seite über dem Magnetfeld schwingt, desto höher der Output. Wenn die Seite nun seitlich neben dem Feld schwingt muss ich den PU auch näher an die Seite bringen, um den gleichen Output zu erreichen. Wenn ich nochmal als Beispiel den Abstand der Polepieces von 9,8 zum Fender Standard 10,8 mm in Betracht ziehe, macht das in der Summe schon 6 mm aus.
Wie erniecaster schon schrieb, sollte ich mit den Ohren hören und nicht mit der Schieblehre.
Klaro, es kommt auch etwas zum Verstärker, aber so mach ein Pickup kann sein Klang nicht so richtig entfalten. Dann ärgert man sich schon, dass nicht der erwünschte Erfolg einstellt.

Hallo Herbert,

6mm, sprich 1mm pro Saite Verschiebung vom Zentrum des PP zur Seite...
Das Magnetfeld der Spule ist deutlich größer, sonst würde ja bei jedem normalem Bending der Ton absterben. ICH glaube nicht daran, dass es einen hörbaren Unterschied macht und habe schon diverse Pickups gehört, auch welche die an den Saiten vorbeilaufen...
 
Hallo!

HerrBert":3uw0pqkg schrieb:
erniecaster":3uw0pqkg schrieb:
Zaunpfahl: Der Abstand der Seiten deiner Gitarren wird sich übrigens mit dem Einbau anderer Tonabnehmer oder eines anderen Tremolos oder gar eines anderen Sattels nicht ändern. Selbst ein anderer Hals ändert daran nichts.

Gruß

e.

Hallo!
Das musst Du mir aber mal erklären, wieso sich der Abstand nicht ändert.

Bis dann....
HerrBert

Mit den Seiten der Gitarre meine ich die äußersten Regionen der Gitarre. Die komischen Drähte heißen, glaub ich, Saiten...

Gruß

e.
 
Danke für die Rückmeldungen,

aber so Richtig zufrieden bin ich mit den Aussagen nicht. Denn z.B. beim Full Bending in den hohen Lagen wird ja die Saite soweit verschoben, dass sie mit einem anderen Pol deckungsgleich ist. Daher wird der Ton auch nicht absterben.

Dennoch bleibe ich bei meiner Aussage, wenn die Saite nicht deckungsgleich mit dem Pol ist, klingt die Saite etwas leiser.

Ich habe heute mit einem Bekannten gesprochen, der PUs für Bassgitarren herstellt und er sagte mir, um diesen Effekt bei zu schmalen PUs zu vermeiden, sollte man PUs verwenden, bei dem man die Pole in der Höhe einstellen kann.
Aber, da gebe ich Euch auch recht, dafür muss man schon ein feines Gehör haben oder mit einem Messgerät die verstellbaren Pole ein messen. Vor allem, wenn die Abweichung in der Breite nur gering ist.

Ich werde mir auf jeden Fall keine PUs mehr kaufen, wenn ich nicht genau weiß, dass sie mit meinem Saitenabstand deckungsgleich sind.

Bis dann....
HerrBert
 
Hallo!

Wenn du so ein feines Gehör hast, dass du Lautstärkeschwankungen beim Benden hörst (was ich im übrigen kaum glaube), dann solltest du ausschließlich Klingenpickups spielen.

Gruß

e.
 
erniecaster":wcxqsh6q schrieb:
Hallo!

HerrBert":wcxqsh6q schrieb:
erniecaster":wcxqsh6q schrieb:
Zaunpfahl: Der Abstand der Seiten deiner Gitarren wird sich übrigens mit dem Einbau anderer Tonabnehmer oder eines anderen Tremolos oder gar eines anderen Sattels nicht ändern. Selbst ein anderer Hals ändert daran nichts.

Gruß

e.

Hallo!
Das musst Du mir aber mal erklären, wieso sich der Abstand nicht ändert.

Bis dann....
HerrBert

Mit den Seiten der Gitarre meine ich die äußersten Regionen der Gitarre. Die komischen Drähte heißen, glaub ich, Saiten...

Gruß

e.

OK, wenn man die Saite von der Seite betrachtet, ist die Seite keine Saite.

HerrBert
 
erniecaster":rybrt8ss schrieb:
Hallo!

Wenn du so ein feines Gehör hast, dass du Lautstärkeschwankungen beim Benden hörst (was ich im übrigen kaum glaube), dann solltest du ausschließlich Klingenpickups spielen.

Gruß

e.

Moin.
Meiner Erfahrung nach sind die Lautstärkeunterschiede nicht oder kaum hörbar. Bei Gitarren, beri denen z.B. die hohe E-Saite nicht über, sondern neben dem Polepieces liegt, ist die hohe E-Saite nicht leiser als die H-Saite.
Auch bei heftigen Bends, bei denen die Saite dann genau zwischen zwei Polepieces liegt, hört man (sofern man sauber greift) keinen nennenswerten Lautstärkeabfall.
Das sollte eigentlich ganz klar zeigen, dass "Polepiece-Mismatch" klanglich und lautstärkemäßig vernachlässigbar ist.

Und: kleinere Lautstärkeunterschiede, die es auch bei 100% exaktem Saiten-Polepiecematch immer geben kann (unterschiedliche Saitenstärken usw.) gleicht man als Gitarrist eh unbewusst durch leicht anderen Anschlag der Saiten aus.

Klingen-PUs kamen mir auch schon in den Sinn, die klingen aber zuweilen anders als konventionelle "Polepiece"-HBs/SCs. Wenn mans mag, prima, wenn nicht, kann man bedenkenlos einen konventionellen PU nehmen, sofern einen die Optik der "danebenliegenden Saiten" nicht stört.

Tschö
Ste
 
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