gitarrenruebe
Power-User
- 20 Okt 2005
-
- 5.590
- 1
- 48
Wie macht man ein wirklich seriöses Review, wenn man befangen ist? Schwierig …
Aber gehen wir erstmal weit zurück:
Walter Kraushaar habe ich über das Forum Guitarworld kennengelernt.
Unser erster gemeinsamer Kontakt war Samstags morgens gegen 11 Uhr,
ich musste leider schon wieder bald aufbrechen, da Abends ein Gig gebucht war,
und Walter konnte erst Samstags auf die Wildenburg anreisen.
Also haben wir uns mit einem Weizenbier, einer lustigen Country-Jazz-Crossover-Version
von „Highway to hell“ auf zwei Blecheimern (Dobros) bekannt gemacht, und haben
uns seitdem regelmäßig, nicht nur (aber auch) auf GW-Sessions gesehen.
Dann hab ich ja irgendwann meinen kleinen Laden aufgemacht, und wollte
dort auch Walters Gitarren mit anbieten. Walter war Feuer und Flamme, und wollte
mir damals auf Kommission (als Neuling im Geschäft ist man da sehr froh drüber)
gleich mal etwas ausgefallenes bauen; daraus entstand Lisette.
Zwei Lisetten haben wir dann gemeinsam persönlich zu Gitarre&Bass gebracht
und den Herren Roesberg und Rebellius in die Hand gedrückt.
Folge war ein durchaus leckerer Masterpiece-Test!
Anschließend sind noch weitere gemeinsame Aktionen zu dem Modell gelaufen,
von kleiner Hausmesse bei Public-Peace bis hin zu Akquisitionsfahrten von München bis zur Nordsee.
Das Konzept der Lisette fand ich genial, aber irgendwie war es die Lisette nicht für mich.
Was mich aber bei allen Gitarren von Walter immer überzeugt hat, war dieser fette,
steife Hals, der die Töne über das ganze Griffbrett hinweg strahlend fett in die Welt hinaus haut.
Irgendwann dann kam Walter mit dem Gegenentwurf von Lisette, der GINA um die Ecke.
Zwei Modelle, die Custom Version mit Flamed Maple Top in Sunburst und zwei Humbuckern,
und die deckend lackierte Std mit HSS Bestückung und Pickguard.
Diese Bodyform war es!
Vom erstem Moment an war klar, die GINA ist mir viel näher, als Lisette.
Aber was soll ich denn – obwohl Schalke-Fan - mit Gelsenkirchener Barock auf einer Gitarre?
Und eine schnöde schwarze Vernunftgitarre mit HSS von Walter anfertigen lassen? Neee.
Jetzt weiß ich ja, dass Walter auf so antiquierte Sachen wie Tele nicht wirklich steht,
erst recht nicht wenn es brummt und die Oktaveinstellung nicht je Saite geht.
Gut, ich hab ja erst mal noch andere Gitarren gehabt, und wusste auch nicht
so wirklich, wie meine GINA aussehen sollte.
Aber in den letzten Jahren hat sich bei mir rauskristallisiert, dass ich mit Tele-artigen
Gitarren (Fender Telecaster ´52 RI, Fender Esquire, St-Blues 61 South, G&L Asat,
Fret King Jeff Beck, Candy Apple Red Tele mit Bigsby, Reverend Six Gun, Roger Thinline,
diverse selbstzusammengebaute Teles …) am besten zurecht komme.
Gerade, wenn es zweiter Gitarrist am Start ist, finde ich es sehr nett, mit dem Draht
der Tele Matsch zu vermeiden. Und da ich aber ja nicht nur cleanes Klingeling mit
der Tele mache, sondern da auch mal ein bisschen Riffs rausklatscht werden,
hab ich über die Jahre einiges an Noiseless-PUs getestet, aber irgendwie war da nix dabei.
Jetzt bin endlich im vorletzten Jahr fündig geworden, bei den PUs vom guten
alten Bill Lawrence/Willi Lorenz Stich/Billy Lorento. Gut verarbeitete PUs, die wirklich
auch prima klingen. In meinem Ohren ist die Dynamik und Obertonübertragung hervorragend
gut, und es „schnappt“
wie ich es von Single Coils kenne. Den 1:1 Test hab ich aber nie gemacht, weil, so
wie die Bill-Lawrence-PUs klingen, es für mich super ist. Wenn andere PUs was
anderes oder mehr können, ist das schön, geht mir aber gepflegt am Popo vorbei.
Und da ich diese PUs mittlerweile in allen SC-Gitarren habe (Dirty Birty Tele,
Peppermint Patty Tele, Six Gun, und in der ungeliebten Strat), treten da auch
zwischen den Gitarren keine PU bedingten Pegelunterschiede auf.
Dann war da noch das Thema Tele-Bridge:
Nach einiger Testerei in jüngster Zeit zu diesem Thema habe ich dann auch etwas
gefunden, bei dem ich mich getraut habe, Walter darum zu bitten, mir das auf einer
Gitarre zu installieren: Die Edelstahl Bridge von Kortmann mit kompensierten Edelstahl-Saitenreitern.
Ach so, ja: Ich mag Nashville-Teles. Vielen finden ja den Mittel-PU in einer Tele deplatziert,
ich finde das prima. 0/8/15-Strat-Sounds sind nicht mein Ding und die Tele
wird durch zwei gut einsetzbare Variationen ergänzt.
Btw, ich mag auch den Neck-PU der Tele. Gerade, weil er NICHT nach Strat klingt.
Von diesem auf Einheits-Sound konditionierte Strat-Tone (alle Strat-Spieler mögen mir verzeihen)
entferne ich mich irgendwie immer mehr …Meine Reverend Six Gun hat auch die
Nashville-Bestückung (auch hier werkeln PUs vom Bill drin), und das war letzten Endes
auch der entscheidende Punkt für die Wahl der Bestückung bei GINA.
Das Hardware-Konzept war also klar:
Nashville-Bestückung S/S/S (Tele-Strat-Tele) von Bill Lawrence,
Edelstahl-Bridge von Kortmann, Locktuner von Kluson,
Buchse in der Zarge, keine Control-Plate, nur ein Volume-Poti
(Tone brauch ICH bei ner Tele-artigen PU-Bestückung nicht).
Die Formgebung auch:
Es sollte die Sihouette einer Kraushaar GINA sein.
Fender-Mensur und moderner Radius (ich glaub, es ist ein12“er…).
Das Halsprofil sollte fett sein, ich hab Walter die Maße von meinem Lieblingshals durchgegeben,
da meinte er nur: „Bist Du Dir sicher?“ …
Die Hölzer?
Da hab ich mich auf Walter verlassen.
Die Ansage war einfach: Die Gitarre soll nicht allzu schwer sein, und knallen.
Also ein Riffding mit Snap und Twang. Tele mit dickeren Eiern.
Mit welchen Hölzern das umgesetzt wird, ist mir total egal.
Dafür ist ja Walter Meister seines Fachs und hat über 20 Jahre Erfahrung, was soll ich Laie
da Vorgaben machen, zumal es ja eine deckende Lackierung sein sollte.
Apropos, Lackierung/Finish: Als ich mit Walter telefonierte, und es um den Lack ging, war ihm klar:
„Rollef, klar ne, die wird schwarz!“
Wie kommt man denn da drauf bei mir ?!
Egal. Sparkle fand ich schon immer sensationell.
In Schwarz, in Blau, in Silber, in Rot!
Was gar nicht geht ist Lila, Grün und Gold.
Ich war dann hin und her gerissen zwischen Rot und Blau.
Naja, Ergebnis ist bekannt und kann auf den Fotos ja in Augenschein genommen werden.
Das Sparkle, dass meinen Vorstellungen am nächsten kam, fand ich übrigens auf dem Foto einer Gretsch im WWW.
Zwei kleine optische Details hat sich Walter überlegt, und hat mir da echt eine Freude mit gemacht:
Meine Initialien als Inlay im 12. Bund, und dieses unglaublich adrette black&white-Binding.
Es war so, dass vom Zeitablauf geplant war, dass die Gitarre zur Session im
Jugendhof Bessunger Forst fertig sein sollte und dort die Übergabe stattfinden sollte.
Wobei ich ja auch wusste, dass bei Walter Nachwuchs im Anflug war und da wollte ich keinesfalls noch Stress machen:
Also hab ich immer signalisiert habe, hat keine Eile
(stimmte aber nicht, die Ungeduld war riesig und Hände wurden von Tag zu Tag feuchter …).
Tja, und dann drei Tage vor der Session rief Walter an, und sagte:
Es wird eng, wegen dem Lack! Mal schauen, ich kann nix versprechen.
Und dann hat der Sack das geile Stück in Darmstadt mit dabei!!!
GINA musste zwar noch mal mit zurück nach Aachen, aber GINA bei einer GW-Session … öhem …
(Achtung, 5 EUR in die Chauvi-Kasse) „einzureiten“, das war schon Hammer.
Doch jetzt mal zurück zu den nüchternen Eindrücken:
Im Vergleich zu allen meinen Teles ist die GINA etwas „dicker“ im Ton.
Das macht sich in den tieferen Lagen auch bemerkbar, aber richtig eklatant wird der Unterschied,
je weiter man in die höheren Lagen vordringt. Selbst in den höchsten Lagen hat der Ton genauso
viel Kraft und Bauch wie in den tiefen Lagen. Das ist echt große Klasse.
Der Ton ist schnell da, Country-Rolls kommen authentisch, funky Licks knallen.
Die Töne perlen aus der Gitarre nur so raus. Im Crunchbereich ist der Anschlag immer gut zu orten,
die Gitarre hängt prima am Poti; von clean bis AC/DC geht alles nur mit dem Poti (guter Amp ist Voraussetzung).
Gerade, wenn der Crunch eher britischen Charakter hat, kommen da fantastische Sounds:
Fett, mit Glanz und Twang, aber nie schneidend.
Der Steg-PU rockt, kann Country und den Albert Collins (wir wollen die Gitarre aber nicht mit Blues langweilen, gelle Martin …)
und … brummt nicht.
Die erste Zwischenstellung Steg/Mitte ist nicht so hohl wie bei der Strat, aber für gewisse Sachen gut zu gebrauchen – nice to have.
Die Mittelstellung ist die klassische Tele-Mittelstellung, also Steg & Hals PU zusammen.
Kommt sehr glockig, gut für cleane und ganz leicht angeknusperte Sachen.
Stellung 4, Hals und Mitte, klingt entfernt nach Strat.
Diese Schalterstellung wird sicher immer mal zum Einsatz kommen, wenn es drum geht,
„chackawacka“ zu machen – in meiner ex-Band hätte ich damit so Songs gespielt wie „Lady“ von Mojo,
oder „Cryin´at the Discotheque“ von Alcazar. „chackawacka“ halt.
Der Neck-PU kann sowohl zart und leise aber auch knochig-rau.
Den Tone-Regler hab ich bewusst weggelassen, denn den benutze ich einfach nicht bei Tele-artigen PUs.
Warum auch, kann ich mir auch ne Pferdedecke über den Amp legen.
Zusammenfassend kann ich, jetzt noch in der ersten „Flitter-Woche“ feststellen:
Ich hab mit meinen Ausstattungs-Vorgaben scheinbar alles richtig gemacht.
Und Walter hat diese dann handwerklich exzellent umgesetzt.
Ich hab bislang noch nichts entdeckt an GINA, was nicht stimmt oder doof ist.
Außer vielleicht … doch, eine Sache fällt mir da ein:
Ich hätte GINA schon viel früher haben können. Manchmal ist man aber auch doof …
So, ist das jetzt seriös geworden? Zumindest etwas ausführlicher ...
So, hier noch ein paar Bildchen (der Lack ist nicht angemessen zu fotografieren ...):
[img:336x600]http://www.bilder-hochladen.net/files/big/407p-co-550a.jpg[/img][img:450x600]http://www.bilder-hochladen.net/files/big/407p-cq-1a5b.jpg[/img]
[img:800x600]http://www.bilder-hochladen.net/files/big/407p-ck-a8ab.jpg[/img]
[img:450x600]http://www.bilder-hochladen.net/files/big/407p-cl-15d4.jpg[/img][img:450x600]http://www.bilder-hochladen.net/files/big/407p-cr-9a96.jpg[/img]
[img:800x600]http://www.bilder-hochladen.net/files/big/407p-cm-c203.jpg[/img]
[img:800x600]http://www.bilder-hochladen.net/files/big/407p-cn-13f3.jpg[/img]
[img:1069x600]http://www.bilder-hochladen.net/files/big/407p-cp-67f7.jpg[/img]
Aber gehen wir erstmal weit zurück:
Walter Kraushaar habe ich über das Forum Guitarworld kennengelernt.
Unser erster gemeinsamer Kontakt war Samstags morgens gegen 11 Uhr,
ich musste leider schon wieder bald aufbrechen, da Abends ein Gig gebucht war,
und Walter konnte erst Samstags auf die Wildenburg anreisen.
Also haben wir uns mit einem Weizenbier, einer lustigen Country-Jazz-Crossover-Version
von „Highway to hell“ auf zwei Blecheimern (Dobros) bekannt gemacht, und haben
uns seitdem regelmäßig, nicht nur (aber auch) auf GW-Sessions gesehen.
Dann hab ich ja irgendwann meinen kleinen Laden aufgemacht, und wollte
dort auch Walters Gitarren mit anbieten. Walter war Feuer und Flamme, und wollte
mir damals auf Kommission (als Neuling im Geschäft ist man da sehr froh drüber)
gleich mal etwas ausgefallenes bauen; daraus entstand Lisette.
Zwei Lisetten haben wir dann gemeinsam persönlich zu Gitarre&Bass gebracht
und den Herren Roesberg und Rebellius in die Hand gedrückt.
Folge war ein durchaus leckerer Masterpiece-Test!
Anschließend sind noch weitere gemeinsame Aktionen zu dem Modell gelaufen,
von kleiner Hausmesse bei Public-Peace bis hin zu Akquisitionsfahrten von München bis zur Nordsee.
Das Konzept der Lisette fand ich genial, aber irgendwie war es die Lisette nicht für mich.
Was mich aber bei allen Gitarren von Walter immer überzeugt hat, war dieser fette,
steife Hals, der die Töne über das ganze Griffbrett hinweg strahlend fett in die Welt hinaus haut.
Irgendwann dann kam Walter mit dem Gegenentwurf von Lisette, der GINA um die Ecke.
Zwei Modelle, die Custom Version mit Flamed Maple Top in Sunburst und zwei Humbuckern,
und die deckend lackierte Std mit HSS Bestückung und Pickguard.
Diese Bodyform war es!
Vom erstem Moment an war klar, die GINA ist mir viel näher, als Lisette.
Aber was soll ich denn – obwohl Schalke-Fan - mit Gelsenkirchener Barock auf einer Gitarre?
Und eine schnöde schwarze Vernunftgitarre mit HSS von Walter anfertigen lassen? Neee.
Jetzt weiß ich ja, dass Walter auf so antiquierte Sachen wie Tele nicht wirklich steht,
erst recht nicht wenn es brummt und die Oktaveinstellung nicht je Saite geht.
Gut, ich hab ja erst mal noch andere Gitarren gehabt, und wusste auch nicht
so wirklich, wie meine GINA aussehen sollte.
Aber in den letzten Jahren hat sich bei mir rauskristallisiert, dass ich mit Tele-artigen
Gitarren (Fender Telecaster ´52 RI, Fender Esquire, St-Blues 61 South, G&L Asat,
Fret King Jeff Beck, Candy Apple Red Tele mit Bigsby, Reverend Six Gun, Roger Thinline,
diverse selbstzusammengebaute Teles …) am besten zurecht komme.
Gerade, wenn es zweiter Gitarrist am Start ist, finde ich es sehr nett, mit dem Draht
der Tele Matsch zu vermeiden. Und da ich aber ja nicht nur cleanes Klingeling mit
der Tele mache, sondern da auch mal ein bisschen Riffs rausklatscht werden,
hab ich über die Jahre einiges an Noiseless-PUs getestet, aber irgendwie war da nix dabei.
Jetzt bin endlich im vorletzten Jahr fündig geworden, bei den PUs vom guten
alten Bill Lawrence/Willi Lorenz Stich/Billy Lorento. Gut verarbeitete PUs, die wirklich
auch prima klingen. In meinem Ohren ist die Dynamik und Obertonübertragung hervorragend
gut, und es „schnappt“
wie ich es von Single Coils kenne. Den 1:1 Test hab ich aber nie gemacht, weil, so
wie die Bill-Lawrence-PUs klingen, es für mich super ist. Wenn andere PUs was
anderes oder mehr können, ist das schön, geht mir aber gepflegt am Popo vorbei.
Und da ich diese PUs mittlerweile in allen SC-Gitarren habe (Dirty Birty Tele,
Peppermint Patty Tele, Six Gun, und in der ungeliebten Strat), treten da auch
zwischen den Gitarren keine PU bedingten Pegelunterschiede auf.
Dann war da noch das Thema Tele-Bridge:
Nach einiger Testerei in jüngster Zeit zu diesem Thema habe ich dann auch etwas
gefunden, bei dem ich mich getraut habe, Walter darum zu bitten, mir das auf einer
Gitarre zu installieren: Die Edelstahl Bridge von Kortmann mit kompensierten Edelstahl-Saitenreitern.
Ach so, ja: Ich mag Nashville-Teles. Vielen finden ja den Mittel-PU in einer Tele deplatziert,
ich finde das prima. 0/8/15-Strat-Sounds sind nicht mein Ding und die Tele
wird durch zwei gut einsetzbare Variationen ergänzt.
Btw, ich mag auch den Neck-PU der Tele. Gerade, weil er NICHT nach Strat klingt.
Von diesem auf Einheits-Sound konditionierte Strat-Tone (alle Strat-Spieler mögen mir verzeihen)
entferne ich mich irgendwie immer mehr …Meine Reverend Six Gun hat auch die
Nashville-Bestückung (auch hier werkeln PUs vom Bill drin), und das war letzten Endes
auch der entscheidende Punkt für die Wahl der Bestückung bei GINA.
Das Hardware-Konzept war also klar:
Nashville-Bestückung S/S/S (Tele-Strat-Tele) von Bill Lawrence,
Edelstahl-Bridge von Kortmann, Locktuner von Kluson,
Buchse in der Zarge, keine Control-Plate, nur ein Volume-Poti
(Tone brauch ICH bei ner Tele-artigen PU-Bestückung nicht).
Die Formgebung auch:
Es sollte die Sihouette einer Kraushaar GINA sein.
Fender-Mensur und moderner Radius (ich glaub, es ist ein12“er…).
Das Halsprofil sollte fett sein, ich hab Walter die Maße von meinem Lieblingshals durchgegeben,
da meinte er nur: „Bist Du Dir sicher?“ …
Die Hölzer?
Da hab ich mich auf Walter verlassen.
Die Ansage war einfach: Die Gitarre soll nicht allzu schwer sein, und knallen.
Also ein Riffding mit Snap und Twang. Tele mit dickeren Eiern.
Mit welchen Hölzern das umgesetzt wird, ist mir total egal.
Dafür ist ja Walter Meister seines Fachs und hat über 20 Jahre Erfahrung, was soll ich Laie
da Vorgaben machen, zumal es ja eine deckende Lackierung sein sollte.
Apropos, Lackierung/Finish: Als ich mit Walter telefonierte, und es um den Lack ging, war ihm klar:
„Rollef, klar ne, die wird schwarz!“
Wie kommt man denn da drauf bei mir ?!
Egal. Sparkle fand ich schon immer sensationell.
In Schwarz, in Blau, in Silber, in Rot!
Was gar nicht geht ist Lila, Grün und Gold.
Ich war dann hin und her gerissen zwischen Rot und Blau.
Naja, Ergebnis ist bekannt und kann auf den Fotos ja in Augenschein genommen werden.
Das Sparkle, dass meinen Vorstellungen am nächsten kam, fand ich übrigens auf dem Foto einer Gretsch im WWW.
Zwei kleine optische Details hat sich Walter überlegt, und hat mir da echt eine Freude mit gemacht:
Meine Initialien als Inlay im 12. Bund, und dieses unglaublich adrette black&white-Binding.
Es war so, dass vom Zeitablauf geplant war, dass die Gitarre zur Session im
Jugendhof Bessunger Forst fertig sein sollte und dort die Übergabe stattfinden sollte.
Wobei ich ja auch wusste, dass bei Walter Nachwuchs im Anflug war und da wollte ich keinesfalls noch Stress machen:
Also hab ich immer signalisiert habe, hat keine Eile
(stimmte aber nicht, die Ungeduld war riesig und Hände wurden von Tag zu Tag feuchter …).
Tja, und dann drei Tage vor der Session rief Walter an, und sagte:
Es wird eng, wegen dem Lack! Mal schauen, ich kann nix versprechen.
Und dann hat der Sack das geile Stück in Darmstadt mit dabei!!!
GINA musste zwar noch mal mit zurück nach Aachen, aber GINA bei einer GW-Session … öhem …
(Achtung, 5 EUR in die Chauvi-Kasse) „einzureiten“, das war schon Hammer.
Doch jetzt mal zurück zu den nüchternen Eindrücken:
Im Vergleich zu allen meinen Teles ist die GINA etwas „dicker“ im Ton.
Das macht sich in den tieferen Lagen auch bemerkbar, aber richtig eklatant wird der Unterschied,
je weiter man in die höheren Lagen vordringt. Selbst in den höchsten Lagen hat der Ton genauso
viel Kraft und Bauch wie in den tiefen Lagen. Das ist echt große Klasse.
Der Ton ist schnell da, Country-Rolls kommen authentisch, funky Licks knallen.
Die Töne perlen aus der Gitarre nur so raus. Im Crunchbereich ist der Anschlag immer gut zu orten,
die Gitarre hängt prima am Poti; von clean bis AC/DC geht alles nur mit dem Poti (guter Amp ist Voraussetzung).
Gerade, wenn der Crunch eher britischen Charakter hat, kommen da fantastische Sounds:
Fett, mit Glanz und Twang, aber nie schneidend.
Der Steg-PU rockt, kann Country und den Albert Collins (wir wollen die Gitarre aber nicht mit Blues langweilen, gelle Martin …)
und … brummt nicht.
Die erste Zwischenstellung Steg/Mitte ist nicht so hohl wie bei der Strat, aber für gewisse Sachen gut zu gebrauchen – nice to have.
Die Mittelstellung ist die klassische Tele-Mittelstellung, also Steg & Hals PU zusammen.
Kommt sehr glockig, gut für cleane und ganz leicht angeknusperte Sachen.
Stellung 4, Hals und Mitte, klingt entfernt nach Strat.
Diese Schalterstellung wird sicher immer mal zum Einsatz kommen, wenn es drum geht,
„chackawacka“ zu machen – in meiner ex-Band hätte ich damit so Songs gespielt wie „Lady“ von Mojo,
oder „Cryin´at the Discotheque“ von Alcazar. „chackawacka“ halt.
Der Neck-PU kann sowohl zart und leise aber auch knochig-rau.
Den Tone-Regler hab ich bewusst weggelassen, denn den benutze ich einfach nicht bei Tele-artigen PUs.
Warum auch, kann ich mir auch ne Pferdedecke über den Amp legen.
Zusammenfassend kann ich, jetzt noch in der ersten „Flitter-Woche“ feststellen:
Ich hab mit meinen Ausstattungs-Vorgaben scheinbar alles richtig gemacht.
Und Walter hat diese dann handwerklich exzellent umgesetzt.
Ich hab bislang noch nichts entdeckt an GINA, was nicht stimmt oder doof ist.
Außer vielleicht … doch, eine Sache fällt mir da ein:
Ich hätte GINA schon viel früher haben können. Manchmal ist man aber auch doof …
So, ist das jetzt seriös geworden? Zumindest etwas ausführlicher ...
So, hier noch ein paar Bildchen (der Lack ist nicht angemessen zu fotografieren ...):
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[img:800x600]http://www.bilder-hochladen.net/files/big/407p-cn-13f3.jpg[/img]
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