Hi Phil,
der Gitarre ist es grundsätzlich egal, wie Du sie stimmst. Es kursieren Gerüchte, nachdenen Instrumente großen Schaden nehmen, wenn man die abspannt. Das ist alles grober Unsinn. Natürlich zieht eine Veränderung der Saitenspannung ggf. eine Neueinstellung des Halsstabes nach sich, aber selbst wenn das nicht passiert, stellt sich kein Schaden am Instrument ein.
Jedoch verlieren die Saiten beim Abspannen zusehends ihren guten Ton. Saitenkerne und Umspinnungen werden in ihrer Stärke für eine bestimmte Frequenz berechnet. Eine "gut"* klingende Saite sollte mit ca. 40% ihrer Reißfestigkeit belastet sein. Eine Plain G liegt mit ca. 22% bereits weit darunter (was der Grund dafür ist, daß sie oft aus dem Klangbild fällt und beim Tremolieren zuerst Faxen macht.) Wenn man die (gewohnten) Saiten endlos herunterstimmt, spannt man sie gerade an, aber noch nicht in den Bereich, in dem sie sie elastisch werden. Das sollten sie aber, wenn sie federnd zurückschwingen sollen. Dabei entsteht das Phänomen, daß die Saiten bei hartem Anschlag den Ton erhöhen, also "herumeiern".
Um einen strammen Ton bei tiefer Stimmung zu erreichen, solltest Du mit anderen Saiten experimentieren. ( Z.B. 11-52 mit umsponnenem G) Vielleicht findest Du den Ton aber auch gerade so gut, wie er ist. (*Gut ist immer auch das, was überzeugt!)
Mit besten Grüßen
W°°