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Anonymous
Guest
Ich habe Lust, mich mit Euch über Resonatorgitarren auszutauschen. Da ich hier keinen entsprechenden Thread vorfand, eröffne ich kurzerhand einen: Here we go.
Zu meiner ersten Reso, einer Fender FD-50 (ohne Pickup und Cut), bin ich gekommen wie die Jungfrau zum Kind: Der Gitarrenhändler, bei dem ich seinerzeit ein und aus ging, hatte sie auf der Werkbank und vermochte ihr einfach nicht das Schnarren auszutreiben. Irgendwann war er so entnervt, dass er mir das Instrument für ganz kleines Geld anbot – und ich ob des Preises zuschlug; eine weitere Klangfarbe auf der Palette konnte ja kaum schaden, dachte ich so bei mir.
Daheim habe ich mir dann ein Urteil zu bilden versucht, warum das wohl schnarrt. Ich kam zur Auffassung, dass mehr Druck auf den Steg das Schnarren eliminierte, wollte aber keine dickeren Saiten als 12er aufziehen. Also probierte ich was anderes aus, um das Ziel zu erreichen: Ich fädelte sie Saiten anders herum in den Saitenhalter, so dass die Ballends vorne herausguckten und die Saiten hinter dem Halter entlangliefen.
Tatsächlich funktionierte der Trick, und die Fender schnarrte nicht mehr. Außerdem hatte sie beträchtlich an Sustain gewonnen; daher ist mein Reso-Tipp Nr. 1: Es sieht vielleicht nicht ganz so elegant aus, aber der Andruck wird beträchtlich erhöht, wenn man die Saiten anders herum verlaufen lässt.
Nun, diese Fender habe ich vor ca. 3 Monaten verkauft, weil ich – wen wundert's – etwas anders finanzieren wollte. Seitdem vermisste ich aber eine Reso und tröstete mich damit, dass ich die Gelegenheit zur Verbesserung nutzen wollte: Eine bessere Reso sollte her!
Zu Weihnachten gönnte ich mir dann eine Harley Benton Custom Line N-150CE BK. Aber... war das jetzt tatsächlich eine Verbesserung...? Als der Tonabnehmer ausfiel war klar: Jetzt probiere ich mal einen Metalleimer aus! Und da vom Budget nur eine Harley Benton in Frage kam, orderte ich mir eine – defekt – und noch eine – ebenfalls defekt, um schließlich zu begreifen: Nee, das macht keinen Sinn! - Zumal sie mir klanglich auch nicht wirklich imponierten: Zu nasal-gepresst und dünn war der viel zu Banjo-mäßige Ton.
Da das Geld leider nicht mehr wurde, war klar: Alternativen finden sich nur gebraucht. Da mein Bandkollege mit Zuständigkeit für die „Oddball Instruments“ (Banjo, Mandoline, Lapsteel, etc.) selbst eine alte Johnson spielt, die ich stets große Klasse fand, sollte es auch für mich eine solche werden. Allerdings produziert Johnson bereits seit 1993 und hat seitdem mehrere Veränderungen an den Instrumenten vorgenommen.
In aller Kürze: Die ersten Johnsons hatten einen altdeutschen Schriftzug und extrem volle Hälse mit leichtem bis stärkerem V-Profil. Vielleicht nicht alle, aber zumindest jene, die ich bis dato in Händen hielt. Die nachfolgende Generation hatte noch denselben Schrifttzug, nun aber in „modernen“ Druckbuchstaben; hier gibt es breitere Hälse mit stärker ausgeprägtem V, dafür weniger Dicke. Das Gros dieser Instrumente stammt bereits aus China. Der dritten und aktuellen Johnson-Generation ist ein Schreibschrift-Logo zueigen; die Hälse fallen merklich kleiner aus; ein V-Profil habe ich bis dato nicht (mehr) gefunden. Außerdem ist das Korpusmaterial der Metalleimer meines Erachtens dünner geworden; eher Blech denn massiv (all dies basiert auf persönlicher Erfahrung, die jetzt nicht so üppig ausfällt, dass ich meine Erkenntnisse in Stein meißeln würde; bitte korrigiert mich, wenn Ihr es besser wisst; für diese Art des Austausches soll der Thread ja dienen. ;o)
Dank eines netten Forumsmitglieds konnte ich eine Johnson dritter Generation erwerben: Single-Cone, Biscuit-Bridge, Antik-Finish. Bedauerlicherweise wurde sie beim Transport gedrückt, so dass die Decke jetzt gleichmäßig ein wenig nach innen gewölbt ist und sie hinten eine kräftige Delle am Rand zum Zargen hat, die erst auf den zweiten Blick auffällt (hab sie erst gefühlt und dann gesehen; by the way: Weiß jemand, ob und wie und wo man sowas wieder ausbügeln könnte und was der Spaß kosten würde?). Ärgerlich, aber nicht tödlich, denn klingen tat sie (dennoch) ganz hervorragend; schön mittig. Vielleicht ein bißchen wenig Glanz und Obertöne, aber diesen leicht komprimiert wirkenden Mittenton hatte sie, den ich suchte und von der Reso meines Kumpels kannte.
Irgendwie klingen Resos für mich immer ein wenig nach Weihnachten, wen man sie zupft; kann aber auch daran liegen, dass früher in den Weihnachtesausgaben der Gitarre & Bass häufiger mal eine Reso besprochen wurde; wer weiß, was da gerade wieder wie zusammenspielt in meinem Kopf, dem unbekannten Wesen...
Wie dem auch sei, das Weihnachtsgefühl kam ebenfalls bei dieser an und für sich sehr schönen Johnson auf: Ich wollte sie trotz Blechschadens gerne behalten, zumal der Hals mir zwar nicht wirklich kräftig genug war, aber aus tollem Mahagoni bestand, wie meiner Erfahrung zufolge übrigens sämtliche Johnson-Resos; diese Hälse sind u.a. der Grund weshalb ich diese Instrumente so mag. Bei den Bentons kam da gar keine Freude auf; typisches Billogoni.
Ich hatte das Glück, dass der Verkäufer ein überaus fairer, verständnisvoller und netter Zeitgenose ist, mit dem ich mich auf einen neuen Preis einigen konnte; eine solche Erfahrung tut immer sehr, sehr gut: Nochmals meinen herzlichen Dank, Arnd! ;-)
Jetzt hatte ich also eine gute Johnson. Ich begann, mich über ein Wochenende komplett in die Materie einzulesen – und gewann den Eindruck, dass aus der Guten noch mehr rauszuholen sei. Also aufgemacht und mal reingeschaut in den Eimer. Hier fand ich u.a. einen aus Karton zurechtgeschnittenen Dämpfungsring, den ich entfernte. Und tatsächlich: Es gab sofort mehr Obertöne. Aber dennoch klang sie mir immer noch etwas zu Banjo-mäßig. Also wieder fleißig das Netz bereist und u.a. diese Seite hier gefunden:
Super Sache; sollte jeder, der sich für das Thema interessiert, mal überfliegen, wie ich finde. Und dort fand ich einen entscheidenen Hinweis: Wenn die Schraube zwischen Cone und Biscuit zu stark angezogen wird, sterben Sustain wie Obertöne und das Instrument klingt wie ein Banjo. Juchuuu, eine Lösung bahnte sich an. Nun, ich habe den Tipp ausprobiert, die Schraube minimal gelockert und siehe da: Mehr Sustain, der Topf verschwand, die Höhen kamen hinzu! Daher ist dies mein Tipp Nr. 2: Die Verbindung von Cone und Bridge – Biscuit oder Spider – darf nicht zu fest ausfallen!
Unterwegs wurde ich dann geil auf die Reso-Variante, die ich bis dato noch nicht ausprobiert hatte: Die Tricone! - Auch hier fand ich eine Gebrauchte zum guten Preis, inkl. Fishman-Piezo und nachträglich installiertem Fishman Reso-PU; letzterer überträgt den Ton dann auch typisch nasal und lässt sich mit dem Piezo gut ergänzen.
Meine Güte, was für ein Schiff die ist! Massig, schwer, mit extra breitem Hals (Klassik-Maße) stark ausgeprägtem V-Profil und ergo eine Johnson der mittleren Generation. Das Metall ist deutlich dicker als bei meiner Single Cone. Und der Ton ist viel breiter aufgestellt, hat mehr was von Cymbeln, ist crisper und erinnert mich folglich noch mehr an Weihnachten; das Sustain ist große Klasse. Was sie nicht hat, ist der typische Mittenhonk einer Single Cone. Also tatsächlich die perfekte Ergänzung zur antiken Johnson. (Leider ist der Sattel fertig und muss erneuert werden, da die Kerben mittlerweile zu tief sind und am ersten Bund anschlagen. Muss ich demnächst mal machen lassen; da traue ich mich (noch) nicht selbst ran. ;-) ).
Sie war mit Elixir-Reso-Saiten bespannt. Ich hasse Elixir, den Klang und das seifige Spielgefühl, also runter mit dem (subjektiv empfundenen) Dreck und D'Addario EXP11 – trotz des Namens ein Bronze-12er-Satz – aufgezogen, die meine ausgesprochenen Lieblings-Akustik-Saiten sind: Herrlich, die Sonne ging auf...!
Auf eine Squareneck würde ich wahrscheinlich auch mal Reso-Saiten ziehen – vorzugsweise die John Pearse Nickel Open-G Strings, die ich von meinem Kumpel kenne und die mich tief beeindruckt haben. Aber ich habe Roundnecks und keinen Bock, nicht benden zu können; außerdem mag ich das „Obertongezwitscher“ der EXP11 einfach so gerne...
Ich stimme übrigns „normal“; keine offenen Stimmungen. In Bälde will ich mal ein Open D ausprobieren, allerdings geschlechtslos, also ohne das übliche Fis, so dass es latte ist, ob Mur oder Doll. ;-)
An Slides verwende ich mit Vorliebe schwere, große Messing-Röhrchen; ich mag den warmen, crispen Sound und das Sustain, das die Dinger mitbringen. Als Alternative bei flachen Saitenlagen oder zur Vermeidung von Nebengeräuschen setzte ich noch ein Fender Fat Glass Slide ein. Demnächst möchte ich mal ein Alurohr testen und der Vollständigkeit halber wird auch noch ein Chrome-Gerät hinzukommen. Keramik? - Mal sehen. Dennoch werde ich vornehmlich das Messing bemühen; das ist mein Ton!
Das ist mein derzeitiger Stand der Dinge. Unterwegs habe ich noch folgenden Film über Resonator-Gitarren gefunden, die ich für absolut sehenswert halte und jedem ans Herz legen möchte, der sich auch nur im Ansatz für den Thema erwärmen kann (Tipp Nr. 3):
Witzig das Video dieses extrem aufrechten Amerikaners, der aus einer kaputten Western eine Dobro zimmert:
Was ich mir jetzt noch wünsche, wäre eine Holz-Resonatorgitarre mit Spider-Bridge, also so, wie ich sie in Form der Fender FD-50 schon einmal hatte, um alle drei Typen direkt miteinander vergleichen zu können; wer also – Achtung. Eigenwerbung! - eine solche hat und gegen mein Line6 Pod HD300 tauschen mag... nur zu!!!
So, genug geschwurbelt; ich bin für jeden Input zum Thema äussert dankbar - hat einer von Euch schon mal die Recording Kings ausprobiert? - War einer bereits so mutig, die Lidl-Cantabile-Resos für 140€ zu testen? Die Specs klingen gut... - und freue mich auf Eure Beiträge.
Schönes Wochenende; slide on,
Batz.
Zu meiner ersten Reso, einer Fender FD-50 (ohne Pickup und Cut), bin ich gekommen wie die Jungfrau zum Kind: Der Gitarrenhändler, bei dem ich seinerzeit ein und aus ging, hatte sie auf der Werkbank und vermochte ihr einfach nicht das Schnarren auszutreiben. Irgendwann war er so entnervt, dass er mir das Instrument für ganz kleines Geld anbot – und ich ob des Preises zuschlug; eine weitere Klangfarbe auf der Palette konnte ja kaum schaden, dachte ich so bei mir.
Daheim habe ich mir dann ein Urteil zu bilden versucht, warum das wohl schnarrt. Ich kam zur Auffassung, dass mehr Druck auf den Steg das Schnarren eliminierte, wollte aber keine dickeren Saiten als 12er aufziehen. Also probierte ich was anderes aus, um das Ziel zu erreichen: Ich fädelte sie Saiten anders herum in den Saitenhalter, so dass die Ballends vorne herausguckten und die Saiten hinter dem Halter entlangliefen.
Tatsächlich funktionierte der Trick, und die Fender schnarrte nicht mehr. Außerdem hatte sie beträchtlich an Sustain gewonnen; daher ist mein Reso-Tipp Nr. 1: Es sieht vielleicht nicht ganz so elegant aus, aber der Andruck wird beträchtlich erhöht, wenn man die Saiten anders herum verlaufen lässt.
Nun, diese Fender habe ich vor ca. 3 Monaten verkauft, weil ich – wen wundert's – etwas anders finanzieren wollte. Seitdem vermisste ich aber eine Reso und tröstete mich damit, dass ich die Gelegenheit zur Verbesserung nutzen wollte: Eine bessere Reso sollte her!
Zu Weihnachten gönnte ich mir dann eine Harley Benton Custom Line N-150CE BK. Aber... war das jetzt tatsächlich eine Verbesserung...? Als der Tonabnehmer ausfiel war klar: Jetzt probiere ich mal einen Metalleimer aus! Und da vom Budget nur eine Harley Benton in Frage kam, orderte ich mir eine – defekt – und noch eine – ebenfalls defekt, um schließlich zu begreifen: Nee, das macht keinen Sinn! - Zumal sie mir klanglich auch nicht wirklich imponierten: Zu nasal-gepresst und dünn war der viel zu Banjo-mäßige Ton.
Da das Geld leider nicht mehr wurde, war klar: Alternativen finden sich nur gebraucht. Da mein Bandkollege mit Zuständigkeit für die „Oddball Instruments“ (Banjo, Mandoline, Lapsteel, etc.) selbst eine alte Johnson spielt, die ich stets große Klasse fand, sollte es auch für mich eine solche werden. Allerdings produziert Johnson bereits seit 1993 und hat seitdem mehrere Veränderungen an den Instrumenten vorgenommen.
In aller Kürze: Die ersten Johnsons hatten einen altdeutschen Schriftzug und extrem volle Hälse mit leichtem bis stärkerem V-Profil. Vielleicht nicht alle, aber zumindest jene, die ich bis dato in Händen hielt. Die nachfolgende Generation hatte noch denselben Schrifttzug, nun aber in „modernen“ Druckbuchstaben; hier gibt es breitere Hälse mit stärker ausgeprägtem V, dafür weniger Dicke. Das Gros dieser Instrumente stammt bereits aus China. Der dritten und aktuellen Johnson-Generation ist ein Schreibschrift-Logo zueigen; die Hälse fallen merklich kleiner aus; ein V-Profil habe ich bis dato nicht (mehr) gefunden. Außerdem ist das Korpusmaterial der Metalleimer meines Erachtens dünner geworden; eher Blech denn massiv (all dies basiert auf persönlicher Erfahrung, die jetzt nicht so üppig ausfällt, dass ich meine Erkenntnisse in Stein meißeln würde; bitte korrigiert mich, wenn Ihr es besser wisst; für diese Art des Austausches soll der Thread ja dienen. ;o)
Dank eines netten Forumsmitglieds konnte ich eine Johnson dritter Generation erwerben: Single-Cone, Biscuit-Bridge, Antik-Finish. Bedauerlicherweise wurde sie beim Transport gedrückt, so dass die Decke jetzt gleichmäßig ein wenig nach innen gewölbt ist und sie hinten eine kräftige Delle am Rand zum Zargen hat, die erst auf den zweiten Blick auffällt (hab sie erst gefühlt und dann gesehen; by the way: Weiß jemand, ob und wie und wo man sowas wieder ausbügeln könnte und was der Spaß kosten würde?). Ärgerlich, aber nicht tödlich, denn klingen tat sie (dennoch) ganz hervorragend; schön mittig. Vielleicht ein bißchen wenig Glanz und Obertöne, aber diesen leicht komprimiert wirkenden Mittenton hatte sie, den ich suchte und von der Reso meines Kumpels kannte.
Irgendwie klingen Resos für mich immer ein wenig nach Weihnachten, wen man sie zupft; kann aber auch daran liegen, dass früher in den Weihnachtesausgaben der Gitarre & Bass häufiger mal eine Reso besprochen wurde; wer weiß, was da gerade wieder wie zusammenspielt in meinem Kopf, dem unbekannten Wesen...
Wie dem auch sei, das Weihnachtsgefühl kam ebenfalls bei dieser an und für sich sehr schönen Johnson auf: Ich wollte sie trotz Blechschadens gerne behalten, zumal der Hals mir zwar nicht wirklich kräftig genug war, aber aus tollem Mahagoni bestand, wie meiner Erfahrung zufolge übrigens sämtliche Johnson-Resos; diese Hälse sind u.a. der Grund weshalb ich diese Instrumente so mag. Bei den Bentons kam da gar keine Freude auf; typisches Billogoni.
Ich hatte das Glück, dass der Verkäufer ein überaus fairer, verständnisvoller und netter Zeitgenose ist, mit dem ich mich auf einen neuen Preis einigen konnte; eine solche Erfahrung tut immer sehr, sehr gut: Nochmals meinen herzlichen Dank, Arnd! ;-)
Jetzt hatte ich also eine gute Johnson. Ich begann, mich über ein Wochenende komplett in die Materie einzulesen – und gewann den Eindruck, dass aus der Guten noch mehr rauszuholen sei. Also aufgemacht und mal reingeschaut in den Eimer. Hier fand ich u.a. einen aus Karton zurechtgeschnittenen Dämpfungsring, den ich entfernte. Und tatsächlich: Es gab sofort mehr Obertöne. Aber dennoch klang sie mir immer noch etwas zu Banjo-mäßig. Also wieder fleißig das Netz bereist und u.a. diese Seite hier gefunden:
Dobro
Erste Website in deutsch über Resonator-Gitarren. - First Website in German about resonator guitars
www.resoguitars.com
Super Sache; sollte jeder, der sich für das Thema interessiert, mal überfliegen, wie ich finde. Und dort fand ich einen entscheidenen Hinweis: Wenn die Schraube zwischen Cone und Biscuit zu stark angezogen wird, sterben Sustain wie Obertöne und das Instrument klingt wie ein Banjo. Juchuuu, eine Lösung bahnte sich an. Nun, ich habe den Tipp ausprobiert, die Schraube minimal gelockert und siehe da: Mehr Sustain, der Topf verschwand, die Höhen kamen hinzu! Daher ist dies mein Tipp Nr. 2: Die Verbindung von Cone und Bridge – Biscuit oder Spider – darf nicht zu fest ausfallen!
Unterwegs wurde ich dann geil auf die Reso-Variante, die ich bis dato noch nicht ausprobiert hatte: Die Tricone! - Auch hier fand ich eine Gebrauchte zum guten Preis, inkl. Fishman-Piezo und nachträglich installiertem Fishman Reso-PU; letzterer überträgt den Ton dann auch typisch nasal und lässt sich mit dem Piezo gut ergänzen.
Meine Güte, was für ein Schiff die ist! Massig, schwer, mit extra breitem Hals (Klassik-Maße) stark ausgeprägtem V-Profil und ergo eine Johnson der mittleren Generation. Das Metall ist deutlich dicker als bei meiner Single Cone. Und der Ton ist viel breiter aufgestellt, hat mehr was von Cymbeln, ist crisper und erinnert mich folglich noch mehr an Weihnachten; das Sustain ist große Klasse. Was sie nicht hat, ist der typische Mittenhonk einer Single Cone. Also tatsächlich die perfekte Ergänzung zur antiken Johnson. (Leider ist der Sattel fertig und muss erneuert werden, da die Kerben mittlerweile zu tief sind und am ersten Bund anschlagen. Muss ich demnächst mal machen lassen; da traue ich mich (noch) nicht selbst ran. ;-) ).
Sie war mit Elixir-Reso-Saiten bespannt. Ich hasse Elixir, den Klang und das seifige Spielgefühl, also runter mit dem (subjektiv empfundenen) Dreck und D'Addario EXP11 – trotz des Namens ein Bronze-12er-Satz – aufgezogen, die meine ausgesprochenen Lieblings-Akustik-Saiten sind: Herrlich, die Sonne ging auf...!
Auf eine Squareneck würde ich wahrscheinlich auch mal Reso-Saiten ziehen – vorzugsweise die John Pearse Nickel Open-G Strings, die ich von meinem Kumpel kenne und die mich tief beeindruckt haben. Aber ich habe Roundnecks und keinen Bock, nicht benden zu können; außerdem mag ich das „Obertongezwitscher“ der EXP11 einfach so gerne...
Ich stimme übrigns „normal“; keine offenen Stimmungen. In Bälde will ich mal ein Open D ausprobieren, allerdings geschlechtslos, also ohne das übliche Fis, so dass es latte ist, ob Mur oder Doll. ;-)
An Slides verwende ich mit Vorliebe schwere, große Messing-Röhrchen; ich mag den warmen, crispen Sound und das Sustain, das die Dinger mitbringen. Als Alternative bei flachen Saitenlagen oder zur Vermeidung von Nebengeräuschen setzte ich noch ein Fender Fat Glass Slide ein. Demnächst möchte ich mal ein Alurohr testen und der Vollständigkeit halber wird auch noch ein Chrome-Gerät hinzukommen. Keramik? - Mal sehen. Dennoch werde ich vornehmlich das Messing bemühen; das ist mein Ton!
Das ist mein derzeitiger Stand der Dinge. Unterwegs habe ich noch folgenden Film über Resonator-Gitarren gefunden, die ich für absolut sehenswert halte und jedem ans Herz legen möchte, der sich auch nur im Ansatz für den Thema erwärmen kann (Tipp Nr. 3):
Witzig das Video dieses extrem aufrechten Amerikaners, der aus einer kaputten Western eine Dobro zimmert:
Was ich mir jetzt noch wünsche, wäre eine Holz-Resonatorgitarre mit Spider-Bridge, also so, wie ich sie in Form der Fender FD-50 schon einmal hatte, um alle drei Typen direkt miteinander vergleichen zu können; wer also – Achtung. Eigenwerbung! - eine solche hat und gegen mein Line6 Pod HD300 tauschen mag... nur zu!!!
So, genug geschwurbelt; ich bin für jeden Input zum Thema äussert dankbar - hat einer von Euch schon mal die Recording Kings ausprobiert? - War einer bereits so mutig, die Lidl-Cantabile-Resos für 140€ zu testen? Die Specs klingen gut... - und freue mich auf Eure Beiträge.
Schönes Wochenende; slide on,
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