Sowas wie Gigberichte...o.ä.

Freitag; 13.11.2009 Hoamspü UL (Ultralight):
Diesmal ein Gig der anderen Art. Unseres Tontechnikers Stammwirt feiert seinen 50er und würde sich über ein bissl Musik sehr freuen. Tom (Sänger, Western) und ich stimmen zu, ein bissl was, zu zweit, zum Besten zu geben. Bereits bei der Ankunft wird klar, dass es wenig bis sehr wenig Platz geben wird. Ein kleines Mischpult und eine kleine Box sind da.
Ich habe es abgelehnt, komplett unverstärkt zu spielen und vor allem zu singen da man sich dabei dann so ausschreit. Ich verwende die elektrische Gitarre mit dem AFX weil ich so da und dort etwas mehr Soundteppich etc. machen kann.
Wir kommen sehr gut an und beko0mmen auch gleich ein paar Angebote um gutes Geld zu 2. zu spielen. Irgendwie verrückt. Da könnte man echt Geld verdienen.
Und noch eine kleine Niederlage für alle Gitarristen. Die meisten weiblichen Fans konnte ich mit dem Sax Solo zu Fendrichs "Herz wie ein Bergwerk" gewinnen (Nix mit den Gitarrensoli). Da wurden alle feucht.........in den Augen!
Samstag 14.11.2009 Ich alleine
Samstags war ich beim 40er des Bierbrauers meines VCertrauens eingeladen. Am Nachmittag erst hat er noch die Bitte an mich herangetragen doch eine Klampfe mitzunehmen und auch die Feier ein bissl zu moderieren weil die die das machen sollte ausgefallen ist.
Ich stimme zu und komm etwas früher hin um etwaige Infos zu Aktionen noch zu erhalten. Bei der gemeinsamen 1 Stündigen Busfahrt durfte ich dann den Bus unterhalten und mir Spiele aus dem Stegreif einfallen lassen. Angekommen im Wirtshaus hab ich dann einige Austropopsongs mit kräftiger Publikumsunterstützung zum Besten gegeben und auch die anstehenden Aktionen etwas koordiniert und moderiert. Bei der Busfahrt retour gabs wieder ein paar Spiele und auch ein bissl Musik (Wie lustig is das denn im Bus wenns nie mehr als 100m geradeaus geht?).
Anschliessend wurde ich gefragt ob ich das professionell mache und wo ich das gelernt hätte. Das freut mich so kann ich doch ein neues Berufsbild (Moderation) für mich nun entdecken.
Als die Gesellschaft kollektiv das Stadium 5 erreichte (Verlust der Muttersprache) hab ich zusammengepackt und bin heimgefahren. War ein lustiger Abend.
Es ist doch schön mit so einfachen Dingen Menschen Freude zu machen.

Viel Spass wieder beim Lesen.
Auge
 
Wow! Meine Hochachtung!
Auge, Du bist ja ein richtiges Allround-Talent!
Sax spielst Du auch noch... :shock: und dann quasi aus dem Stegreif heraus einen ganzen Bus zu unterhalten mit Spielchen, Moderation und Animation! Das kann nicht jeder mal so auf die Schnelle. Mir wäre da auf Anhieb nichts eingefallen. Gratulation zu den gelungenen "Gigs"!

Jaja, gegen ein Saxophon hat keine Gitarre eine Chance. ;-)
Sax ist wohl das erotischste Instrument - für beiderlei Geschlecht. Wir hatten in der Tanzcombo eine Sängerin, die auch noch Sax gespielt hat. Das kam sowas von gut an ("mei, dia kann aber blasen...!"). Da bekamen dann die Jungs so einen starren Blick... ;-)
 
Hallo!

Gestern hatten wir unseren Rekord-Gig des Jahres, gleich in mehrerer Hinsicht. Und das war so:

Letzte Woche sah ich mir im Blues und Rock Café in Aachen eine Band an. Ich war früh da und schimpfte scherzhaft mit der Wirtin, die uns eigentlich für diesen Herbst buchen wollte, was sie aber nicht gemacht hatte. (Es gibt eine längere Warteliste für den Laden.) Ebenso scherzhaft wie resigniert bot sie den Termin gestern an, weil eine Band krankheitsbedingt absagen musste. Zwei Telefonate und fünf Minuten später waren wir uns einig und der Termin stand. Ging rekordverdächtig schnell.

Wir proben viel zu wenig und beschlossen, noch am frühen Nachmittag vor dem Gig mal die Songs durchzugehen, bei denen wir uns nicht sicher waren. In knappen 90 Minuten probten wir unser Set von etwa zweieinhalb Stunden. Muss man sich so vorstellen: "Was war´n das nochma´ für ´ne Tonart in dem Stück?" "E-Dur glaub ich" "Achso, dann kann ich´s."

Wir waren übrigens den ganzen Tag über rekordmäßig verkatert, weil wir unabhängig voneinander am Vorabend lang und intensiv unterwegs gewesen waren...

Aufbau und Soundcheck - der nächste Rekord, wir hatten nämlich Zeit und Platz. Und wir waren diesmal nicht zu faul, uns um die Monitorsituation zu kümmern. Nach vorne raus klang es wirklich gut aber auf der Bühne einfach nur grandios. Baden im Sound, alles super hören und das brachte pure Spielfreude.

Noch ein Rekord. Ein trauriger. 11 Gäste. Es ist die Zeit der Weihnachtsfeiern und der Weihnachtsmärkte, da geht wohl keiner mehr zu Gigs. Schade.

Aber der nächste Rekord ist nicht zu verachten: Diese 11 Leute und wir drei Bekloppten auf der Bühne haben so eine Party gefeiert, dass das dennoch ein Highlight war. Während wir bei der Probe vorher, der Anfahrt, dem Aufbau und Soundcheck noch ziemlich in den Seilen hingen, waren wir während des Gigs so mit Adrenalin aufgepumpt, dass jede Müdigkeit einfach weg war. Wir haben zwei Sets plus Zugaben gespielt, am Ende jedes Sets haben wir uns erst etwas panisch angesehen - schon Schluß? Haben wir uns so verkalkuliert? Wir spielen doch erst gefühlte 20 Minuten, da können wir doch nicht aufhören. Tja, weit gefehlt, beide Sets waren 75 Minuten lang. Time flies, when you´re having fun!

Abbauen, Gage kassieren, rüber in meine Stammkneipe, wo wir mit der Wirtin einen Gig für Anfang nächsten Jahres klar gemacht haben. Paar Kölsch trinken und gegen 2:00 Uhr ins Bett. Heute morgen noch ein gemütliches gemeinsames Frühstück und dann war es auch schon wieder vorbei.

So war unser Rekord-Gig. Rekordmäßig schnell vereinbart, rekordmäßig kurze Vorbereitungszeit, rekordmäßige Kater, rekordmäßig langer Soundcheck, rekordmäßig gute Monitorsituation, rekordmäßig wenig Publikum, rekordmäßig gute Stimmung und Spiellaune.

Ein würdiger Abschluß des Gig-Jahres. Jetzt ist es an der Zeit, das gesamte Equipment mal richtig zu pflegen und zu warten, kaputte Teile auszutauschen etc.

Grüße

erniecaster
 
Letzten Freitag waren wir mal wieder in Deutschland, besser gesagt in Starnberg in Bayern unterwegs um im Absofort unseren letzten Gig des Jahres zu absolvieren.
Das Absofort ist eine kleine Bar mitten in Starnberg wo wir schon fast Stammgäste sind trotz einer Entfernung von gut 300km. Der Wirt ist so wie jeder Wirt und mag am liebsten nix zahlen und auch keinen Platz opfern.
Diesmal sind wir mit der kompletten Besetzung angerückt also incl. Percussionisten der auch etwas Platz braucht.
Der Wirt hat geschimpft wie ein Rohrspatz weil wir soviel Platz brauchen aber das ist eh jedesmal so.
Das Lokal war restlos ausverkauft und wir haben uns im Starnberger Raum schon eine schöne Fangemeinde erspielen können. Im Februar sind wir ja wieder in der Gegend dort unterwegs.
Das angenehme an den Starnberggigs ist ja auch die Nächtigung vor Ort was den Biergenuss wesentlich erhöht weil das Autofahren entfällt.
Mit toller Textsicherheit im Publikum hatten wir wieder jede Menge Spass und die Zeit von 20:00 bis 01:00 verging wie im Flug!
Wir haben uns auf dem kleinen Raum gut zurechtgefunden. Das ist immer wieder ein Hit mit dem AFX vor allem bei kleinen Gigs trotzdem einen Super Sound sowohl auf der "Bühne" als auch "draussen" zu haben.
Gewöhnungsbedürftig für uns das absolute Rauchverbot. Gut für die Luft zum Singen aber in jeder Pause leert sich das Lokal komplett. Strange.
Spätestens um 23:00 hat uns der Wirt wieder lieb gehabt und uns sofort wieder gebucht für 2010.
Ein paar Eindrücke hab ich auch für euch.

Kleine Bühne!
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Sax am Stammtisch
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Steirische am Stammtisch
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Hektik beim Instrumentenwechsel und ein leeres Bierglas ;-)
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Enthusiasmiertes Publikum
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Alles in allem haben wir heuer mit Hoamspü die 20 Gig Marke geknackt und eine Menge Spass dabei gehabt. Auch musikalisch ist wieder einiges weitergegangen. Ich hab das Saxofon wieder nacherlernt (Hatte vor etwa 20 Jahren aufgehört) und bin am Gesang und der Moderation wieder weitergekommen. Für 2010 stehen jetzt schon 18 Gigs fest d.h. wir werden wohl etwas mehr spielen was mir in meiner aktuellen Situation auch finanziell sehr recht ist. Zusätzlich dazu werde ich ja meine SoloCD entgültig fertig bringen im 10er Jahr und mit allen anderen Projekten zusammensehe ich mich schon wieder gut gebucht für 2010.
Alles liebe aus Ö
Auge
 
Samstag; 30.1.2010 Hoamspue im Soundtheatre Wels:
Live Dahoam war der Titel unseres selbstveranstalteten Abends im Soundtheatre Wels. Ein ehemaliges Kino welches umgebaut wurde und wo recht viele Liveveranstaltungen stattfinden.
300 Karten konnten wir im VVK absetzen und es kamen noch etwa 100 Gäste am Abend dazu.
Die grosse Bühne verlockte etwas mehr Equipment anzukarren und so hab ich dann doch 4 Elektrische, das Boot und mein Sax aufgestellt (was ich beim wegräumen wie immer bitter bereut habe). Bei den elektrischen hab ich mich für Musicman Axis und Lee netschieden, die ehrenwerte Hamer Vector durfte mal wieder mit und ein McInturff Taurus. Im Moment suche ich gerade ein leistbares Tenorsax dann siehts ja bald wie in einem Musikgeschäft aus ;-).
Das AFX machte leider bröseln und scheinbar hat die Midi IN Buchse einen Wackler was mich beim Soundcheck etwas unentspannt machte. Ich hab das Problem zwar lösen können aber ich empfinde es als unangenehm zu wissen, dass etwas sein "kann". Wenn die Midiverbindug getrennt ist bin ich nicht mehr spielfähig. Backup hatte ich keines mit. Nun, es hat ja alles geklappt und das AFX liegt bereits beim befreundeten Elektroniker. Das Kabel wars nicht! Da habe ich Reserve mit.
Wir haben unser Programm etwas umgestellt und auch einiges Neues dazugenommen (EAV, Hansi K., Payer, .....).
Die neuen Songs liefen sehr gut und kamen gut an, was man ja immer erst beim Liveauftritt feststellen kann.
Die PA des Hauses war sensationell gut und hat ordentlich gedrückt. Einzig, der Haustontechniker war etwas verwirrt, dass ich DI spiele. Aber bereits beim Soundcheck hat er sich erkundigt womit ich da spiele weils gut klingt. Schön.
Der Gig endete Gegen 01:00 und anschliessend war noch feiern mit den Fans angesagt.
Ich bin dann erst gegen 06:30 zu Hause eingelaufen und hatte bereits um 08:30 wieder einen Soundcheck mit den "Praise Kids". Eine Stunde Schlaf ist zuwenig ;-)
Solche Gigs würde ich immer aushalten. Es war einfach nur GEIL.
Lg aus Ö
Auge
P.S.: Ich liefere eventuell sobald ich welche habe Bilder nach.
P.P.S.: In der Pause habe ich meinen Song "Auf'm Berg", der mittlerweile auch gemastert ist, präsentiert und konnte den Leuten bereits beim 2. Refrain beim mitsingen zusehen was mir einen wohligen Schauer über den Rücken bescherte und mich zuversichtlich stimmt.
 
Freitag, 30. April 2010:
Es war soweit! Der erste Gig mit der neuen Band.

BarbeeQ beim Fellbacher Hopf

Kurze Vorgeschichte:
Ich habe fast 15 Jahre nicht mehr als Gitarrist in einer Band gespielt, meist war ich Sänger in 'ner Tanzband, ab und zu ein bisschen Keyboard, selten mal ein paar Akkorde auf der Rhythmus-Klampfe. Vor 5 Jahren habe ich die Musik "endgültig" ;-) an den Nagel gehängt, vor ca. eineinhalb Jahren habe ich meine Gitarre und die Liebe zu den alten Klassikern wieder entdeckt und suchte nach einer „Alt-Herren-Rock-Band“. Anfang Februar fand ich eine solche. Ich hatte also gerade mal 3 Monate Zeit, um mich auf den ersten Gig (60 Songs) vorzubereiten. Mein Problem, dass ich dauernd die Soli usw. vergesse, habe ich an anderer Stelle schon breitgetreten.

Jetzt wurde es ernst!
Wie unter http://www.guitarworld.de/forum/30-4-2010-fellbacher-hopf-t25182.html zu lesen, handelte es sich um eine Art „Tanz in den Mai“ in einem kleinen Weingut. Geplant war, die Band so aufzustellen, dass auch die Straße beschallt werden kann, damit Passanten ebenfalls angezogen werden. Da machte uns schon mal das Wetter einen nassen Strich durch die Rechnung. Es regnete und der Platz, an dem wir aufbauen sollten, war nicht überdacht. Darauf musste zuerst einmal eine halbe Stunde beraten werden, wo denn jetzt die Band hin soll. Dabei vergaß der Veranstalter mehrfach, dass eine 5-Mann-Band nicht auf einen Bierdeckel passt! Irgendwann war klar, wohin und man begann die Biertisch-Garnituren umzubauen, um Platz für die Band zu bekommen…

Bühne? Welche Bühne? Nö, wir standen auf nacktem Betonboden, in Augenhöhe mit dem erwarteten Publikum.

Mit etwa einer Stunde Verspätung begann der kurze Soundcheck, der dann gleich in das erste Set überging. Eigentlich hätten wir um 19 Uhr beginnen sollen, mittlerweile war es schon nach halbacht.

Erster Song „Green Onions“ von Booker T., zum Warmspielen und für den „Toni“ um die Instrumente noch etwas abzustimmen. Boah, ziemlich fehlerfrei gespielt! Was war los mit mir?
Zweiter Song „Let’s have a Party“ (Wanda Jackson), da hatte ich nicht viel zu tun, das Solo wollte der Keyboarder spielen.
Dann ging’s weiter: Down on the Corner, I hear you knocking, Tulsa Time, That’ll be the Day…

Tja, was soll man sagen? Es hat erstaunlich gut geklappt. ich habe mich (fast) nicht verspielt, hatte am ganzen Abend nur 2 oder 3 kleine Aussetzer - und das bei Soli, die ich eigentlich wirklich im Schlaf kann! Und was sagt man dazu? Den Leuten hat’s gefallen! Wir durften/mussten eine Stunde länger spielen, ein Folgetermin ist schon in der Mache und weitere Anfragen sind auch schon gekommen…

Ich bin natürlich glücklich, dass letztendlich doch alles so gut geklappt hat. Wenn man mal davon absieht, dass es auch hier (wie wahrscheinlich in jeder Band) Leute gibt, die zuletzt am Gig erscheinen und dann an allem etwas rumzumeckern haben.

Kennt Ihr das auch? Da reißt man sich den A**** auf, nimmt extra Urlaub, rennt seit morgens 10 Uhr durch die Gegend, organisiert alles, stellt der Band eine sehr gute PA kostenlos zur Verfügung, ist eine Stunde vorher an Ort und Stelle, baut auf, verkabelt, checkt durch usw. und dann bekommt man anstatt einem „Danke“ nur zu hören, dass alles viel zu lange gedauert hat, dass doch viel zu viel Technik am Start wäre usw. usw.

Aber das ist eigentlich eine andere Geschichte…

Gruß
kiroy

PS:
Achja, Bilder muss ich noch zensieren... ;-)
 
Weil grad Zeit ist zwischen Soundcheck und Auftritt mal ein schnelles Foto meines aktuellen Arbeitsplatzes bei Hoamspue.
arbeitsplatz.jpg

VLNR:
Altsax
AFX und Funk
Ovation
EGitarren diesmal: Axis SS, AL und TCM FLE
Tenorsax
Baritonsax
Damit sind alle Unwägbarkeiten abgedeckt...fein das...jetzt einschneiden und dann freu ich mich auf den Auftritt...
Lg aus Ö
Auge
 
Letzten Mittwochabend klingelt das Telefon. Am anderen Ende ist die Chefin von einem Baukeramikhandel mit einem Problem: Eine neue Halle soll am Sonnabend eingeweiht werden, auf der Einladung ist „ein Showact“ angekündigt, aber sie findet keinen. Ob ich nicht vielleicht....

Die Referenz: Sie und ihr Mann kennen meinen Cousin Klaus und dessen Frau besser als ich und der sagt, ich kann sowas. 180 geladene Gäste, Ansprache vom OB, nettes Büffet, Frau kann ich mitbringen. Na dann.

Ich melde mich für Samstagnachmittag zum Aufbauen und Sondieren an, dann kann ja alles besprochen werden.

Also: Kleine Anlage (2x250 Watt), Gitarre und Mundharmonikas eingepackt und hin. Meine Herren, was waren die beiden locker – die hatten nichtmal auf meine Homepage geschaut. Absprache: „So ab neun kannst Du spielen. Was und wie lange ist eigentlich egal, Du machst das schon!“ Wenn ich mir überlege, dass die auch einen Luftballonverknoter oder eine Tanzschule genommen hätten, wird mir angst und bange. So ein Vertrauen möchte ich auch einmal haben.

Nun, der Aufbau war extrem easy, der Chef erwies sich als Hobbyelektroniker und hatte mit seinen halbwüchsigen Söhnen eine nette Beschallung zusammengestöpselt und mir eine kleine Bühne aus Paletten gezimmert. Meine eigene Anlage habe ich gar nicht ausgepackt, sondern bin mit meinem Harmony G direkt das Pult, an dem sein Laptop hing. Eine der vielen Boxen so gedreht, dass ich einen vernünftigen Monitor hatte, zwei Songs probegespielt und wohlgefühlt. Dieser Stimm-/Gitarreprozessor macht das leben wirklich sehr viel einfacher.

Als es dann abends losging, war es noch besser als gedacht, klassse Wetter, offene Hallentore, nettes Ambiente zwischen den Fliesen und Gabelstaplern, wirklich perfekt für so eine Fete. Die Gäste waren Nachbarn und der örtliche Mittelstand sowie die üblichen Funktionäre.

Ich hatte mich auf so etwa zwei Sets von je einer halben Stunde eingerichtet und hatte erwartet, mit wohlwollendem Desinteresse empfangen zu werden. Schließlich hätten die ja auch eine Karatedarbietung ertragen. Und es kam ganz anders: Ich begann mit ein paar eigenen Songs, grobe Richtung Dylan für Arme mit gutem Karma und hatte sofort eine enorme Aufmerksamkeit. Daran hat der dosierte Einsatz der Harmoniestimmen aus der Kiste sicher seinen Anteil gehabt. Als ich dann begann, hier und da Neil Young, Springsteen und sowas einfließen zu lassen, hätte ich eigentlich machen könne, was ich wollte. Schräg, irgendwie, als Mittvierziger mit ein paar Lagerfeuerliedern und launigen Ansagen so eine Plattform für die eigene Musik zu bekommen.

Das Publikum war weniger blau als beim durchschnittlichen Kneipengig und die Musikwünsche waren nicht vollkommen absurd („Country Roads“ habe ich wieder aus Prinzip abgelehnt, aber „Love The One You’re With“ mit Dave und Graham aus der Dose und „Romeo and Juliet“ erzeugten vereinzelte Seufzer). Es kann so einfach sein. Nach achtzig Minuten hatte ich das Gefühl, es reicht und habe dann mit „What’s so Funny ‚bout Peace, Love and Understanding“ und „What A Wonderful World“ aufgehört und mich noch ein wenig ins Getümmel gestürzt. Die Gastgeber waren begeistert und sehr dankbar, Cousin Klaus war nicht blamiert und ich habe meinen Teil zu einem schönem Sommerabend beigetragen, gut gegessen und eine nette Gage bekommen.

Fazit: So ein Ding würde sofort wieder machen. Der Aufwand war minimal (nicht zuletzt wegen des Harmony G als Vormixer, DI, Hallgerät, Deesser, Kompressor usw.), ich musste mich nicht großartig verbiegen und habe ca. 50% eigenes Material gespielt.

Es wäre schön, mit der Band mal einen so spontanen und gelungenen Gig hinlegen zu können. Ach...
 
Von Anfang Juni bis jetzt hatten wir 10 Gigs mit Hoamspü. Dazwischen noch ein paar andere Sachen. Also eine musikalisch (und auch sonst) sehr ausgefüllte und spannende Zeit.
Das projekt Hoamspü entwickelt sich ganz erstaunlich. Wir sind jetzt soweit, wirklich Publikum anzuziehen die wegen uns kommen und nicht wegen der Veranstaltung allgemein was sich natürlich auf Veranstalterseite schnell rumspricht und so einen schönen Terminkalender 2011 erwarten lässt. Natürlich kommen jetzt auch dir Diskussionen auf, wieviel eine Hobbyband spielen will. Der Drummer, der Bassist und Ich sind da recht offen. Da ich mich jetzt 3 Jahre finanziell über Wasser halten muss bin ich für viele Gigs. Eh kloar! Ausserdem macht es mir Spass "on the Road" zu sein auch wenns natürlich keine Nightliner und feine Backstageräume gibt. Ich entdecke in mir (wiederentdecke) eine Leidenschaft unterwegs zu sein, dass ich mehr daran arbeiten werde das in mein Berufungsleben zu integrieren und es nicht fortzuschieben weils ja "unvernünftig" ist. Vernünftig (naja halbwegs) war ich lange genug. Das ist auch der Grund warum ich mir ein Solo/Duo/Trio Programm erarbeite um da noch ein Schäuferl nachlegen zu können (und meine eigene Musik noch mehr Featuren zu können).
Nun ein paar Gigbeschreibungen des ein oder anderen Gigs der letzten Wochen:
25.6.2010: Sommerfest Absofort in Starnberg (Bayern)
Immer einer unserer Lieblingsgigs weils doch auch etwas Ausflughaftes hat. Da wir auch am Samstag spielen und dort bereits um 10:00 aufbauen müssen bleiben wir diesmal nicht übernacht in STA sondern leistern uns einen Bus samt Fahrer.
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Das hat den Vorteil, dass man bereits bei der Anreise eine Menge Spass haben kann...
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Das Wetter war heuer perfekt und so haben wir gleich nach Ankunft aufgebaut.
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Leider ist diese Veranstaltung mitten in Starnberg so dass wir immer nur bis Punkt 11 spielen dürfen. Aber die Stimmung die wir in Bayern mit dem Austropop haben ist unbeschreiblich gut. Die Leute gehen auch um 8 wenn es noch hellichter Tag ist schon voll mit. Das macht natürlich richtig Freude!

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Weiterer Nachteil war die Corona Bar direkt neben mir.... ;-)

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Um 01:00 haben wir mit dem Bus wieder die Heimreise angetreten und haben dann vor Ort um etwa 05:00 gleich noch das Equipment am nächsten Veranstaltungsort abgeladen. Da keiner mehr selber Autofahren musste hatten wir auch bei der Heimreise noch mächtig Spass! Ein paar wollten zwar schlafen aber....?!? ;-) Um 06:00 war dann aber doch Bettruhe angesagt (Ich hab beim Bandleader nächtigen können der sich um nix in der Welt mehr auf ein Bierchen überreden liess ;-)).

Die Veranstaltung am nächsten Tag war geprägt von grosser Hitze und wenig Schlaf....aber ein grosser Erfolg....

10.7.2010: Gösser OpenAir in Wels:

unsere Traditionsveranstaltung. Mitten in Wels im gastgarten unter alten Kastanienbäumen laden wir unsere Fans und Freunde ein zu einem Sommerabend mit Austropop. Heuer hat das Wetter perfekt mitgespielt und auch der VVK ist gewaltig. Bereist im VVK konnten wir 700 Karten abesetzen und an der AK kamen dann noch 100 dazu dann mussten wir schliessen und etwa 50 Leute heimschicken da der Wirt bereits stöhnte (Wirte stöhnen immer ) und die Location einfach komplett voll war.
Ein unvergesslicher Abend mit vielen uns bekannten Gesichtern und einer Menge Bier. Ich musste fahren :-( ... Es ist ein gutes Gefühl zu wissen, dass man 800 Leute aktivieren kann mit seiner Band...

23.7.2010: Stadlfest Sattledt:
Der Sommer macht gerade Pause und ich beobachte den ganzen Tag bereits den anschwellenden Bach an unserer Grundgrenze. Ausserdem habe ich mir eine Lungenentzündung eingefangen die zwar bereits am ausheilen ist und auch lt. Doc "darf" ich spielen aber 100% fit bin ich nicht. Vor allem auch die Stimme nicht was bei meinen grossen Gesangsanteil kritisch ist.
Wieder hat ein Veranstalter das Risiko auf sich genommen mal keine Partyband sondern Hoamspü zu engegieren um neues, zahlungskräftigeres, angenehmeres, älteres Publikum zurückzugewinnen. Viele Veranstalter hier im Raum OÖ beginnen umzudenken und bemerken, dass mit den Teenagern kein Gewinn zu machen ist aber dafür eine Menge Probleme auftauchen (Jugendschutz....).
Das Wetter ist furchbar und man bräuchte fast Gummistiefel vom parkplatz zum Stadl (der aber dan tadellos trocken ist). Und 14° sind auch kein Hit. Da helfen auch die Scheinwerfe zu wenig.
Überraschend viele Menschen sind dem Rufe des Austropops gefolgt und wir haben von halb 10 bis etwa 01:30 wirklich tolle Stimmung und einen weiteren sehr zufriedenen Veranstalter.
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Beim Rausräumen verfluche ich den Dreck nochmals und lasse zu Hause die Schuhe draussen um nicht den ganzen Acker reinzutragen...
24.7.2010: Sommerfest Windern:
Ein Experiment. Der Veranstalter des grossen Winderner Festes möchte 2 Fliegen mit einem Schlag erwischen und bucht uns zusammen mit einer tollen Partyrockband (Streetlife NRG! Absolute Sptzenklasse was die abliefern!) Wir sollen doch bis etwa 11:30 das Publikum unterhalten und für Stimmungs sorgen und auch die älteren Besucher ansprechen. Ab 00:00 soll dann Streetlife Gas geben.
Uns ist nicht ganz wohl bei der Sache da wir sehr wohl wissen, dass wir die Jungen (13-19) mit unserer Musik nocht sooo in ihren Bann ziehen werden.
Und es kommt wie es komme muss. Kaum ältere Besucher, dafür der übliche Kindergarten und unsere Sorge.
Wir beginnen selbstbewusst um 09:00 und anfangs scheinen wir zu scheitern aber bereits um 10:00 stellen sich auch die jungen Leute um und machen mehr und mehr mit, mit dem Effekt, dass von 11 - 11:45 die Menge kaum noch zu bändigen ist und noch noch auf den Bänken und Tischen steht (was bei etwa 2500 Besuchern durchaus beeindruckend sein kann). Trotzdem übergeben wir nur minimal verspätet die Bühne und Streetlife hat es gar nicht leicht die Leute wieder einuzschwören aber natürlich gelingt es ihnen. Da sitze ich aber bereits wieder im Auto Richtung heimwärts da ich am Sonntag um 08:00 wieder einen Soundcheck habe und musikalische Leitung und Songpräsentation habe....

Das sind nur ein paar Berichte die vielleicht euer Interesse finden. Ich hab mein recht umfangreiches Equipment nun so praktisch organisiert, dass ich zum Abbau und Einladen grade noch etwa 20minuten brauche. Obwohl es sich um 3 Elektrische, ein Boot, 3 Saxes, AFX und Rocktron + Gestänge und Kleinklumpert handelt. Hardwaretaschen und sinnvolle Verkabelung machens möglich.

Im August machen wir Pause und ab September gehts wieder weiter mit den Gigs.
Ich selber bin im August eine ganze Woche auf einem Jugendcamp um Lobpreismusik zu machen (2x pro Tag) und ein paar Gitarren- und Gesangsworkshops zu gestalten. Ausserdem arbeite ich an meiner eigenen Musik mit Volldampf weiter.

Lg an alle die bis hierhergekommen sind :)
Auge
 
Diesmal gehts um eine Probe:

Bereits im März wurde ich kontaktiert ob ich bitte Leadgitarre bei einem Jugendcamp ( http://www.extreme-events.at/ ) übernehmen könne um dem ganzen etwas Druck und Rock beizusteuern.
Da heuer der Urlaub entfällt habe ich zugesagt unter der Bedingung meinen Buben mitnehmen zu können. Und so gehts dann mal nach Wagrain in den Alpen vom 15.-20. August.
Es wurden mp3s und Leadsheets versprochen (30 Songs). Bekommen hab ich YT Links und Texte mit Akkorden. Nun gut das ist eine andere Geschichte.

Die Band besteht aus 5 Sängern, Bass, Drums, Keys, Akustikgitarristen und einem 2. E-Gitarristen (neben meiner Wenigkeit).
Keinen davon kannte ich.
Also ab nach Wien und einen 5 Stunden Probemarathon durchgezogen.
AFX DI in die PA + dB Monitor für mich.
Und was soll ich sagen.
Der Sound über die völlig fremde PA war gewaltig, der Bühnenlärm den ich machte überschaubar und der Bandleader begeistert.
Ich konnte genau das liefern was gefragt wurde ohne nur an einem Regler zu drehen. Die anderen Musiker baten um E-Gitarre am Monitor.
Es hat den Druck gemacht für den ich engagiert wurde. Ich könnte die Sounds liefern die erwartet wurden.
So muss Werkzeug funktionieren. Ein Rackbag + Fussschalter + dB!
Hier einer der Songs für alle die sich unter moderner Lobpreismusik nix vorstellen können.



[youtube]http://www.youtube.com/watch?v=BOiIW8nrw5g&feature=related[/youtube]

Musste meiner Begeisterung einfach Ausdruck verleihen, da solche Situationen bei mir doch immer wieder mit gewissen Unsicherheiten einhergehen.
Lg
Auge
 
Moin,

der Juli war für mich ein Monat der Gegensätze:

17.7. Muddy Grass vor dem Karlsruher Schloß

Mit meiner Band Muddy Grass (http://www.muddygrass.de), haben wir den ersten Gig gespielt mit mir als Frontsau. Anlass war eine Ausstellung im Karlsruher Landesmuseum, dass im Karlsruher Schloß beherbergt ist. Diese haben eine Monat im Rahmen der "Musikkultur Baden-Württemberg" eine kleine Open-Air-Bühne in den Schloßpark gestellt und nahezu jeden Abend haben da Künstler verschiedener Ausrichtung auftreten können. Bis auf die Bühne, wurde aber dann auch nicht mehr supportet, für Anlage und Licht mussten die Bands selber sorgen. Wir hatten etwas Glück, da die Band die nach uns spielen sollte, die Anlage auch für uns gestellt hat und uns auch noch gleich abgemischt hat. Wir haben dafür brav beim Aufbau geholfen und das war dann ok.

Morgens standen die Zeichen noch nicht auf "Open Air", es schauerte ständig mal und der Himmel war wolkenbedeckt. Aber just zu der Zeit, als wir unser Equipment da hin schafften, riss der Himmel auf und wir konnten dann in gleissendem Sonnenschein unseren Gig absolvieren. Da kam dann auch gleich etwas "Central Park"-Stimmung auf. Das Publikum hatte es sich auf dem Rasen und ein paar vom Museum bereitgestellten Bierbänken bequem gemacht, so dass die Atmosphäre eher entspannt zu nennen war. Zwischendurch startete 100m von der Bühne entfernt noch ein Heissluftballon, also quasi ein richtiges Happening.

Wir konnten auch ganz gut abliefern, trotz noch relativ neuer Besetzung und neuer Konstellation (ich am Gesang), aber es lief ganz ordentlich. Ich war besonders stolz, dass ich es (erstmals) geschafft habe, alle Songs zu performen ohne auf Texte starren zu müssen, was auch für mich persönlich dem ganzen eine neue Qualität gegeben hat.

Der kleine Mann mit den "Micky-Maus"-Ohren, ist übrigens mein Sohn, der das erste Mal dabeisein durfte und sichtbar freudig vor der Bühne rumgeturnt ist. Sowas ist auch toll!

Anbei noch ein paar Impressionen:







Mittealterband "Keltenstimme" am 31.7.

Der zweite Gig waren eigentlich 4 Gigs und zwar als "Leihbassist" bei der Mittelalterband "Keltenstimme", die eine Gelegenheit hatte, eine der vielbegehrten Slots beim "MPS"(Mittelalter Phantasie Spectaculum - mps.de) - ein zwar kommerziell aber sehr großen reisenden Mittelalterfest zu ergattern. Hierzu war natürlich verkleiden angesagt und die Puristen unter den Freaks konnten auch mit meinem Jazzbass wenig anfangen, aber "so what!" - die Band wollte das so. Alles in allem eine sehr spaßige Sache, so ein Mittelalterfest mit den ganzen Gewandeten und allem was dazu gehört. So hatten wir die Aufgabe insgesamt 4 Sets a 30 Min. im Wechsel mit Gauklern und Artisten auf einer dafür bereitgestellten Bühne zu spielen. Auch dieses Event fand wieder im Karlsruher Schloßpark statt - scheinbar habe ich da gerade ein Abo drauf, ist aber auch sehr schön.

Ich, der ich nicht hauptamtlicher Basser bin, hatte am Ende des Tages dann einen leichten Sonnenbrand sowie heftige Blasen an den Fingern. Aber das gehört dazu und stört beim Gitarrenspielen auch nicht wirklich.

Auch hier ein paar Bilder (damit ihr mal was zum grinsen bekommt ;-)







LG, Alex
 
Al":2tgheotb schrieb:
.... Ich war besonders stolz, dass ich es (erstmals) geschafft habe, alle Songs zu performen ohne auf Texte starren zu müssen, was auch für mich persönlich dem ganzen eine neue Qualität gegeben hat.

Hast du komplett auf die Krücken (Texte ;-)) verzichten können oder hast du nur fast nimmer hinschaun müssen.
Das ist ein Thema das mich sehr....ähäm....belastet weil ich mich unheimlich schwer tu mit Texten. Und deutsche Texte kann man auch nicht faken ;-)
 
Grüß dich,

ich konnte komplett drauf verzichten. Ich hatte allerdings alles auf DIN A5 doppelseitig in Großschrift ausgedruckt und ein kleines Textbuch dabei, dass ich elegant auf einem dieser Notenhalter hatte, die man am Mikroständer anbringen kann. Also sehr dezent. Zwischendurch ging dann mal ein Wind... und ich brauchte es auch nicht wirklich. War eher psycholigisch, da ich ja nie draufgeschaut habe, hätte es mir im Ernstfall auch nicht weitergebracht.

Ich kann dir sagen wie ich es gemacht habe: Ich habe die Songs (12 Stück zwischen 3 und 9 Min.) 3 Wochen jeden Tag gespielt. Zuhause fungierte meine Frau als "Drill Sergeant" mit den Textblättern in der Hand, die mich bei der noch so geringsten Textabweichung von vorne anfangen liess. Ich hab mich auf das Spiel eingelassen und so teilweise einzelne Song bis zu 30x hintereinander angestimmt (kotz). Wir lassen uns jetzt zwar scheiden, aber ich kann die Songs ;-) Nein, Spass! Das hats gebracht. Ich glaube das ist wichtig, weil wenn man es alleine macht, schaut man dann doch wieder aufs Blatt. Ich habe einzelne Songs dann auch ausgedruckt und das Blatt in der Hosentasche mitgeführt und stupide Stellen die hakten auswendig gelernt. Ausserdem habe ich zu allen Songs Aufnahmen angefertigt und die zu jeder Tages- und Nachtzeit (kein Scherz, auch im Schlaf) angehört. Aber ich wollte das einfach nicht mehr länger mit dem Texte ablesen. Dein Gefühl während der Performance verändert dadurch so stark, das ist glaube ich vergleichbar mit dem Einsatz von Kondomen :) Ohne ist einfach schöner...

LG, Alex
 
Da hole ich doch mal etwas weiter aus...

Bereits im September oder Oktober 2010 kam uns der Gedanke, mit unserer Westernhagen-Coverband ein wenig Gutes zu tun und ein Benefiz-Konzert am 12.02.2011 zugunsten des örtlichen und chronisch unterfinanzierten Jugendzentrums zu organisieren und zu spielen. Das Jugendzentrum verfügt über eine veritable eigene PA und Licht, auch die Bühne bietet für 8 Musiker ein kommodes Plätzchen. Nebenbei, ca. 170 Leutchen passen hinein, ohne dass es ungemütlich eng wird.

Stattgefunden hat das Konzert wie gesagt am 12.02.2011. Bis dahin passierten allerdings Dinge....aber der Reihe nach.

Die Pechsträhne wurde dadurch eröffnet, dass uns der Proberaum (in einer Hauptschule in Köln-Mülheim) sehr bald nicht mehr zur Verfügung stehen würde, denn die Schule wird gerade saniert. Nach kurzer Suche tat sich eine weitere Probemöglichkeit in der örtlichen Grundschule auf. Wir ziehen also mit all unserem Geraffel in einen Kellerraum dieser Schule, proben dort genau ein einziges Mal und dann ... brennt die Schule ab. Was das Feuer nicht vernichtet hat, fiel dem Löschwasser zum Opfer. Glücklicherweise hatte ich meinen Krempel direkt nach der Probe wieder mitgenommen. Bandseitig soweit keine Verluste, nur war eben wieder der Proberaum weg. Nächste Probemöglichkeit: ein leerstehendes Einfamilienhaus in einem Dorf nahebei. Zum vereinbarten Termin hin, Aufbau, der Drummer zählt vier und 10 Minuten später steht der Besitzer im Türrahmen um hektisch winkend das Ender der Probe zu verkünden. Einfachverglasung, Wohngebiet und Rockmusik sind nicht kompatibel. Driss, was nu? Eilfertig telefonierend wird als Interimslösung ein alter Saal in einer alten Kneipe aufgetan, der für 2 Proben (mehr waren es nicht mehr bis zum Konzert) unser Asyl sein konnte. Das jedenfalls hat dann auch geklappt.

Irgendwann im neuen Jahr eröffnete uns unser Bassmann, dass er aus beruflichen Gründen nicht am 12.02. anwesend sein könne. Bis dahin war allerdings der Stein schon so weit angeschoben, dass er im Rollen nicht mehr aufzuhalten war. Langsam gingen uns die Nerven und die gute Laune aus. Irgendwie kennt unser Sänger immer jemanden, der jemanden kennt und wir konnten eine Ersatzfrau am Bass ins Set einarbeiten. Nicht leicht für jemanden, die sonst eher RHCP spielt, für Westernhagen ein Gefühl zu entwickeln. Aber auch das hat geklappt. Wir waren zur Erkenntnis gelangt, dass alles, was schiefgehen konnte, bereits schiefgegangen ist und wir deshalb jetzt optimistisch sein können. Das war eine Minute bevor beide Endstufen der bandeigenen PA ihr Leben aushauchten.

Erwähnte ich schon, dass wir auch für sämtliches Bedien- und Sicherheitspersonal selbst zu sorgen hatten? Erwähnte ich schon, dass die Plakate 4 Wochen vor dem Konzert nicht zur Verfügung standen? Erwähnte ich schon, dass der Techniker uns hinhielt? Erwähnte ich schon, dass für die After-Show-Party der DJ kurzfristig abgesagt hatte und auch hier ein Ersatz hermusste?
Der Punkt meines Nervenzusammenbruchs war erreicht, als sich der verdammte Bierwagen nicht geschmeidig öffnen ließ und ich mir noch veritabel den Zeigefinger meiner Greifhand eingeklemmt hatte. Da wurde es Zeit für eine Pause...

Kurzum, wir wurden für alles entschädigt, geiler Sound, Laden voll, geile Stimmung, kaum etwas ging zu Bruch und wir können eine Spende in nicht unerheblicher Höhe dem Jugendzentrum übergeben. 2,5 Stunden den Arsch abgerockt mit einem Publikum, dass genauso feierwillig wie -fähig war. Was für ein geniales Konzert. Party bis um vier und dann selig und betrunken inne Heia. Jederzeit wieder.

Gruß, Ralf
 
Hi Leute,
mal wieder was posten hier bei den Gigberichten.
Der Tag beginnt um
4 Uhr früh Tifliser Ortszeit (2 Uhr hier).
Um diese Zeit aufzustehen (Nach etwa 3 Stunden Schlaf) is imme rheftig für mich. Ab gehts über wilde Strassen zum Flughafen Tiflis. Einchecken mit Gitarren und Saxello umgehängt. Am Schalter der meinte ich MUSS die Gitarre abgeben. Hab ich gesagt das sei kein Problem. Ist halt seeeehr teuer wenns beschädigt wird und ausserdem muss ich dann wem wehtun (Scherz). Also doch Handgepäck ;-).
Flug 6:40 nach Riga (Direkt gabs nix).
Riga ist wohl der unfreundlichste Flughafen der mir bisher untergekommen ist. Trotzdem Frühstück (um ein Heidengeld) eingenommen.
11:30 Abflug nach Wien.
Ankunft 12:30 (Eine Stunde Zeitgewinn). Auschecken.
Ach übrigens. Kein Problem mit Handgepäck und 2 Instrumenten. Nichtmal bei der unsäglichen BalticAir.
Auto abgeholt.
Ankunft at Home 15:30.
Familie begrüssen, frisch machen.
17:00 Soundcheck mit Hoamspü in Ottensheim (Also ein echtes Heimspiel für mich).
Grosse Bühne und ein gefüllter Marktplatz erwarten mich (900 Leute).
Red Bull + Bier hilft!
19:30 Gigbeginn. Imer schwer so bald Stimmung zu machen aber es läuft gut.
21:00 - 21:45 Einlage von Trackshittaz (Platin in Ö, Rap im Dialekt ---> Googlen bei Interesse)
22:00 - 00:45 ... Der Rest des Gigs.
Gänsehautstimmung auf der Bühne. Vor echtem Heimpublikum so einen Erfolg feiern zu dürfen ist einfach nur Geil!
Hier ein Video vom Marktfest generell mit ein wenig Hoamspü dabei:



Aftershowbiere bis etwa 02:00 --->24 Std. ;-)

Übrigens heute um 08:30 bereits wieder Soundcheck mit dem Lobpreisteam......schlaf ist überbewertet :shock: :lol:

Lg
Auge
 

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