Pleonasmus
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Ein Pleonasmus (griech. πλεονασμóς pleonasmós „Überfluss“) ist eine sprachliche Erscheinung, bei der innerhalb einer Wortgruppe eine bestimmte Bedeutung mehrfach auf unterschiedliche Weise (oft mit verschiedenen Wortarten, z. B. Adjektiv/Substantiv) zum Ausdruck gebracht wird oder bei der Ausdrucksmittel verwendet werden, die keine zusätzliche Information beisteuern. Geschieht dies bewusst, kann es sich um eine epithetische rhetorische Figur handeln: Der Pleonasmus wird dann zur Verstärkung, Verdeutlichung oder besonderen Hervorhebung des Gesagten verwendet („kaltes Eis“; „mit meinen eigenen Händen angefasst“). Feststehende Wendungen mit pleonastischem Charakter entstehen, wenn einer der Bestandteile (z. B. ein ungebräuchliches Wort oder ein Fremdwort) seine ursprüngliche Bedeutung verliert und der Ausdruck zur Verdeutlichung um ein bedeutungsgleiches Element ergänzt wird („Fußpedal“; „Augenoptiker“). Je weniger die ursprüngliche Bedeutung dem Sprecher zugänglich ist, desto weniger kann der Gesamtausdruck schließlich als Pleonasmus bezeichnet werden. Pleonastische Wortschöpfungen ohne explizit rhetorischen Hintergrund gelten dagegen häufig als schlechter Stil.
Das Gegenteil des Pleonasmus ist das Oxymoron. Pleonasmus und Tautologie werden häufig synonym verwendet.