Wie klingt Palisander?

W°°

Power-User
4 Feb 2002
4.954
3
1
Dübelhausen
Tacheles,

Bundschlitze.jpg

also - wie klingt Palisander?
In diesem Fall, wie ein angebundener Schokoriegel! Kein Quatsch!!

Die Eigenresonanz eines Halses resultiert zum Teil aus seiner Masse aber vor allem aus seiner Steifheit. (Andere Faktoren gehören auch noch dazu, aber das tut hier nichts zur Sache...)
Das durchgesägte Griffbrett auf dem Bild trägt nichts mehr zur Steifheit bei. Es beschwert lediglich den Hals. Der gleiche Sound wäre hier mit einem Schokoüberzug zu realisieren.
Die Steifheit eines Körpers wächst mit dem Querschnitt in der dritten Potenz!!! Halsdurchmesser, Griffbrettstärke und Tiefe des Bundeinschnitts machen sich daher wesentlich deutlicher im Ton bemerkbar, als das Griffbrettmaterial.
 
Hi Walter,

herre, der Anblick ist ja schlimmer als ein Pfund Gehacktes in der örtlichen Notaufnahme ;-)

Wo wir grad bei dem Thema sind: ich bin ja so'n One-Piece-Maple-Fetischist (rein von der Optik her, wie Du dich sicherlich erinnern wirst hab ich die 80/15-Maple/Rosewood-Kombi auf meinem Schätzchen) - was ist eigentlich klanglich vorteilhafter: die strukturelle Integrität (geiles Wort, wa? :-D) eines einteiligen Halses oder die zusätzliche Steifheit, wenn man das Griffbrett aufleimt?

Äh, und wenn Du Lust hast, könntest Du mir mal 'ne PM schreiben, was Du für die Herstellung der "besseren" Variante veranschlagen würdest *räusper*
 
W°°":22ecafhr schrieb:
Tacheles,

Bundschlitze.jpg

also - wie klingt Palisander?
In diesem Fall, wie ein angebundener Schokoriegel! Kein Quatsch!!

Die Eigenresonanz eines Halses resultiert zum Teil aus seiner Masse aber vor allem aus seiner Steifheit. (Andere Faktoren gehören auch noch dazu, aber das tut hier nichts zur Sache...)
Das durchgesägte Griffbrett auf dem Bild trägt nichts mehr zur Steifheit bei. Es beschwert lediglich den Hals. Der gleiche Sound wäre hier mit einem Schokoüberzug zu realisieren.
Die Steifheit eines Körpers wächst mit dem Querschnitt in der dritten Potenz!!! Halsdurchmesser, Griffbrettstärke und Tiefe des Bundeinschnitts machen sich daher wesentlich deutlicher im Ton bemerkbar, als das Griffbrettmaterial.

Lieber Walter,

ist Rio-Palisander dann steifer als anderes ?
Ich habe eine Strat mit Rio-Board und eine Les paul mit Rio-Board und beide haben sich gegenüber vergleichbaren Gitarren durch schnellere Ansprache, transparenteren Klang und angenehmere, weil wärmere Höhen ausgezeichnet.
Zufall ?

Wobei ich dazu bemerken muß, daß beide Gitarren handmade sind und gegen fabrikgefertigte baugleiche Exemplare getestet und verglichen wurden. Ist dieser Faktor dann eventuell erheblicher ?


.
 
physioblues Lieber Walter schrieb:
Hallo Andreas, hallo Stefan!

Was die Frage der “strukturellen Integrität” betrifft, so streiten sich hier vielleicht die Ästheten mir den Physikern. Ob Hals oder Korpus; worin liegt der Vorteil eines Einteilers? In der eindeutigen, ungedämpften Resonanzfrequenz. Will ich die denn? Will ich, dass ein elektrisches Instrument auf einem Ton stark mitschwingt, und dieser eine Ton dann schneller abstirbt? (Deadspot) Im Grunde nicht. Welchen weiteren Vorteil bietet mir ein Einteiler? Vielleicht ist es ein Gefühl, oder die Ästhetik, warum man es so „besser“ findet. Es wäre immerhin auch ein gültiges Argument.
Was den Rio Palisander angeht, er ist in der Tat um einiges dichter und fester, als Ostinder. Allerdings höre ich keinen Unterschied zwischen Ebenholz und Rio Palisander.
Das geht auch nicht so einfach denn das Thema ist irrsinnig komplex. Ich kann ja nur Instrumente identischer Bauweise miteinander vergleichen, da alle Dimensionen und Massen an Hals, Kopf und Halsstock in das Ergebnis einfließen.
Die zu erfassen und die Ergebnisse zu messen, fehlen uns z.Z. leider noch die Möglichkeiten. Also halte ich mich neben der Erfahrung an die „einfachen“ Faktoren: Querschnitt – Masse – Steifheit.

Dazu hier http://www.kraushaar-gitarren.de/Schwingung.htm noch ein etwas verworrener Artikel, den ich in Bälde mal gedanklich ordnen werde.


[/url]
 
Servus!

Ich hab hier eine Klampfe (bzw. deren Einzelteile), bei der das Griffbrett auch so extrem eingesägt ist.
Die hatte aber (als sie noch komplett war) eine extrem gute Ansprache.

Kann das an der Archtop-Brücke aus Ebenholz, die drauf war liegen oder an dem fetten C bzw. D-Shaping?
Das müsste doch auch ein wichtiger Faktor sein, weil mehr Masse als bei V-Hälsen.

Weil der Hals dringend neue Bünde braucht und ich die Archtop-Bridge durch eine von Badass ersetzen möchte, habe ich Angst, dass die Gitarre durch den "Eingriff" ihre Durchsetzungsfähigkeit verliert :(

Könnte man rein theopraktisch die Lücken auf dem Griffbrett mit Holzkit ausbessern (soll heissen bringt das Soundtechnisch was) oder kann ich dann gleich Nutella reinschmieren?

Gruß, Mikk.
 
Mikk":24hj4xz6 schrieb:
Servus!

Ich hab hier eine Klampfe (bzw. deren Einzelteile), bei der das Griffbrett auch so extrem eingesägt ist.
Die hatte aber (als sie noch komplett war) eine extrem gute Ansprache.

Kann das an der Archtop-Brücke aus Ebenholz, die drauf war liegen oder an dem fetten C bzw. D-Shaping?
Das müsste doch auch ein wichtiger Faktor sein, weil mehr Masse als bei V-Hälsen.

Weil der Hals dringend neue Bünde braucht und ich die Archtop-Bridge durch eine von Badass ersetzen möchte, habe ich Angst, dass die Gitarre durch den "Eingriff" ihre Durchsetzungsfähigkeit verliert :(

Könnte man rein theopraktisch die Lücken auf dem Griffbrett mit Holzkit ausbessern (soll heissen bringt das Soundtechnisch was) oder kann ich dann gleich Nutella reinschmieren?

Gruß, Mikk.

Hi Mikk,

schönes Beispiel dafür, daß viel nicht immer viel helfen muss.
Man geht immer und grundsätzlich davon aus, daß mehr, fester, steifer, dichter IMMER BESSER IST.
Nie stellt jemand die Frage: Besser wozu?
Für Sustain brauche ich Masse und Steifheit. Für Ansprache nicht. Das Gleichgewicht aus Resonanz und Steifheit ergibt einen Klang, den viele als schön empfinden. Vielleicht tragen die tiefen Bundschlitze bei Deinem Instrument etwas zu diesem Gleichgewicht bei?!
 
HI Woo,

wie verhält es sich dann, daß (ich nehme jetzt mal zum Vergleich Stratocasters) ne Strat mit Ahornhals dünner klingt als eine mit Rosewood Fingerbrett?

Oder liegts woanders dran?

ciao
Oliver
 
Hi Leuts
Ich habe zu dem Thema Einkerbungen mal noch ne Frage.
Wirkt sich das eigentlich klanglich gravierend aus, wenn man oberflächliche Schnitzereien (also Kerben) in den Korpus macht? :roll: Oder ist das nur am Hals so gravierend?

Grüsse
Christian
 
Solange es sich um unabsichtlich enstandene Macken oder Kerben handelt, sind sie absolut förderlich! Sie unterstreichen, dass die Gitarre den Blues hat. Die Seele dann hat schon einige Narben davon getragen!

;-)

Bei Macken und Kerben, die aus ungeschicktem Hantieren mit dem Schraubenzieher resultieren, bringt´s gar nichts. Ist zum Haare raufen und sich in den Allerwertesten beissen.. :p
 
Marcello":y8ruqeo1 schrieb:
Solange es sich um unabsichtlich enstandene Macken oder Kerben handelt, sind sie absolut förderlich! Sie unterstreichen, dass die Gitarre den Blues hat. Die Seele dann hat schon einige Narben davon getragen!

;-)

Bei Macken und Kerben, die aus ungeschicktem Hantieren mit dem Schraubenzieher resultieren, bringt´s gar nichts. Ist zum Haare raufen und sich in den Allerwertesten beissen.. :p
ok... :-D ;-)

Ich habe jetzt mal etwas überlegt und herausgefunden, das Daniel`s Engel ja auch ein paar kleinere Kerben ( :-D ) hat, die den Faserverlauf unterbrechen. So denke ich kann ich ruhig weiterhin Löcher in meine Gitarren mit dem Schraubenzieher hauen (guter Vorwand um meine frage leicht zu rechtfertigen :-D :-D).

Grüsse& bis später
Christian
 

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