Wieviel Geschwindigkeit sollte man sich antrainieren?

Hi,

ich habe Gitarrenunterricht, und mein Lehrer gibt mir immer Übungen im 5.Bund auf.

Beispiel(Fingersatz 1=Z, 2=M...):
e: --1--2
a: --------3--4

oder
e:--1--2
a:--------2--3

also das sind die an denen ich momentan sitze.
Das ganze dann von Tempo 60 hoch auf 80, die Seiten hoch und runter, keine doppelt(e-h-g-d-a-e-a-d-g-h-e) und dann direkt von 4tel auf 8tel auf 16tel, wie schon gesagt beim "Richtungswechsel" nicht doppelt. Das hat mich extrem weitergebracht (bin allerdings auch eher anfänger). Dazu dann die Penta-Patterns... aber die nicht auf Tempo.

LG
UI
 
Magman":mulxuvw7 schrieb:
2. Vergiss bei aller Geschwindigkeit den guten Ton nicht. Ich kenne sehr viele sauschnelle Gitarristen, meist junge Leute die uns älteren Generationen locker an die Wand spielen, zumindest wenn es um Speedlicks geht. Aaaaber, es fehlt ihnen meist an Ton und Ausdruckstärke. Das ist meist Gefuddel und Geshredde dem man nicht all zu lange zuhören kann.
Tach Martin,
da kann ich dir nur zustimmen.
Der Herr B. Gibbons soll mal gesagt haben:"du kannst ein Solo mit einem Ton spielen- wichtig ist nur, wie du den plazierst."
Und der Herr B.B.King hat das auch schon oft demonstriert. Mindestens so wichtig wie das schnellspielen (was ja relativ ist)eher noch wichiger, ist das "Microtiming"oder wie das Tier heisst.
Ich nehme mein Gefuddel oft auf, um mir das anzuhoeren. Dabei habe ich gemerkt, das ein richtiger, aber nicht im genau richtigen Moment gespielt, mehr in den Ohren weh tut, als wenn ich ihn weglasse.
Aber ich bin ja auch kein Gitarrist, nur Gitarrespieler, und Berufsmolpen-Tatoniker :)
 
Das "Ein-Ton-Solo" ist glaube ich eine Mär :)

Johnny Guitar Watson soll mal eins aufgenommen haben - hab es aber nie gehört.

Hab mal ne Zeit lang zu I'm a king bee (Bluesnummer) ein Solo aus mehr oder weniger einem Ton gespielt. Irgendwann muss man aber doch weitere Töne (min. einen) spielen. Außerdem musste ich viel mit Fingervibrato und Bendings arbeiten, damit es funktioniert.

Ansonsten ist Geschwindigkeit ein Stilmittel unter vielen. Man kann ihr viel oder wenig Raum geben. Die Option überhaupt nicht zu haben, fände ich eher doof.
 
Viele reden schnelle Gitarristen hin und wieder schlecht a la "kein Sound" etc. das ist meist der Neid der Leute weil sie zuwenig ehrgeiz haben das zu lernen/trainieren.

Gibt 3x soviele "Bluesgitarristen" die nach nichts klingen.

Ich persönlich spiele nicht schnell und dieses STEVE MORSE Zeug ist mir einfach zu krass, jeden Ton anzuschlagen und das bei einem unheimlichen Speed. Wenn jemand schnell spielen kann dann hat er lange dafür trainiert und sich damit auseinandergesetzt, gewisse Fingerübungen gemacht und techniken gelernt (String Skipping/Arpreggien/Anschlagsübungen usw.).

Jeder definiert für sich selber seinen Speed. Ich hingegen spiele hin und wieder auch Andy Timmons und andere "Virtuosen" nach: A.) lerne ich so Techniken oder Phrasen auf die ich selber vll. nicht gekommen wäre und B.) ist das eine sehr gute Fingerübung (auch für die Fingerunabhängigkeit).

Klar kling ich nicht wie er...das ist aber nicht der Sinn. Ich kling wie Hannes.

Ach zum Thema Lehrer möchte ich hier etwas mal loswerden. Gibt ne ganze Menge Lehrer, viele mit Diplom, viele ohne, viele mit gutem Ruf usw. das Ding ist jedoch auch, ein Lehrer ist auch Stilprägend. Ob das jemand will muß er selber entscheiden, woher weiß der "Laie" oder "Amateurgitarrist" ob der Lehrer auch 100% richtig erklären kann?
Das Ding ist doch das es wirklich gute und genauso wirklich schlechte Lehrer gibt. Nur weil er ein Diplom hat ist er noch nicht ein guter "LEHRER". Dann zieh ich mir lieber die John Petrucci, Eric Johnson DVD rein und übe für mich selber...aber auch das ist wieder jedem sein Bierchen. Ich möchte nur auf den Kollegen Marty Friedman hinweisen und dessen Anschlagstechnik/Handhaltung ;-)
http://www.youtube.com/watch?v=UVdyHs_IX1I
 
Swompty":6xli2zkg schrieb:
Das "Ein-Ton-Solo" ist glaube ich eine Mär :)
Der Herr Gibbons hat das irgendwann mal vorgeführt, ich glaube, bei ner Session mit dem Herrn Erich C. Ich weiß icht mehr wo und wann das war (ja, das zunehmende Alter und das Kurzzeitgedächtnis...), jedenfalls vor ein paar Jahren im Färnseh. Der hat da ne schwarze Tele gespielt. Vielleicht weiß ja jemand hier ob das Video im weltweiten Netz herumgeistert. Ich fand das recht eindrucksvoll :-o
Tante Edit: ich üb jetzt noch ein halbes Stündchen.
 
Hallo,

das ist für mich natürlich auch ein interessantes Thema, nachdem ich jetzt im 5. Jahr des Spielens bin. Ich z. B. nutze chromatische Läufe allenfalls zum Aufwärmen.
Ich finde das Üben von Tonleitern jeglicher Art auch besser, da man sich gleichzeitig die Fingersätze draufschafft und wenn man dann noch die gespielten Töne benennen kann, dann hat man 3 Fliegen mit einer Klappe geschlagen :lol:

Was mich z.Zt. besonders beschäftigt, ist die Koordination beider Hände, ich habe immer noch das Gefühl, dass sie beide völlig getrennt voneinander agieren.
Ich stelle mir aber vor, dass das anders sein müsste, das dieses Miteinander der Hände sich auch quasi ins Gehirn einbrennt, oder sehe ich das falsch?
 
Guten Tach,
ich gehöre zu den Menschen, die es eher gemütlich auf der Gitarre angehen lassen, aber auch gerne mal - wenns passt und über mich kommt - eine schnelle Tonfolge spielen. Leider habe ich nie ernsthaft mit Metronom geübt und auch keine wirklichen Speed-Übungen absolviert.

Klar - ich spiele mal ein paar Skalen, um mir das Tonmaterial zu erschliessen und motorisch nicht zu sehr zu vergammeln. Hier als mein Tipp:

Wenn ich denn mal eine Passage im Kopf habe, die ich auf Speed bringen möchte, dann teile ich sie in kleine Phrasen (1- max 5 Töne) auf und übe die erstmal sehr langsam und isoliert und dann übe ich die Übergänge zu den Phrasen und füge das Stück für Stück zusammen. Meist handelt es ich da nicht um Skalen sondern um musikalische Tonfolgen.

Ich habe auch mal versucht Skalen zu integrieren, das hört sich dann aber auch skalar an und mittlerweile mag ich das nicht mehr.
Hier so ein etwas schnellerer Lick (Db - HTGT in D-Müll Penta mündend, gibt so einen leichten Outside Touch). Da ich ein älterer fauler Gitarrist bin, habe ich strikte Einhaltung von Alternate Picking immer vermieden und schluder mich mit viel Hammers/Pull offs etc durch.


 
da mein Vorentwurf irgendwie krachen ging, etwas reduzierter….
Ich glaube, im Grunde ist egal, wie bzw. was man übt, solange man sich ein Ziel setzt und konsequent daran arbeitet und einem das ganze auch noch Spaß macht / Freude bringt.
Ich gehe stramm auf die 40 zu und habe so mit 20 meine erste Gitarre erstanden und versucht, mir das Spielen autodidaktisch beizubringen. Ich war aber nie mit mir und meinem Spiel zufrieden.
Letztes Jahr habe ich endlich den Schritt gewagt und gönne mir wöchentlich eine halbe Stunde Unterricht. Und von dem profitiere ich in vielfältiger Weise, kann ich wirklich nur schlecht beschreiben. Ich sehe und höre etwas anderes, bekomme die Unterschiede im Feel eines Licks in Achtel oder Sechzehntel und bei verschiedenem Tempo sehr direkt vermittelt.
Nicht das ich alles sofort umsetzen könnte, aber es ist einfach ein unheimlicher Ansporn mich mit Sachen / Techniken auseinanderzusetzen.
Und: ich nehme Musik mittlerweile anders wahr. Höre Sachen / Dinge, die sich mir vorher nicht erschlossen haben.
Nur zur Klarstellung: Mein Spiel würde ich immer noch als höchst stümperhaft bezeichnen. Ich muss mir jeden kleinen Schritt vorwärts hart erarbeiten – ich denke, ich bin nicht so mit Talent / Können gesegnet wie andere. Aber: Zur Hölle, es macht mir Spaß und ich ziehe für mich da eine Tiefe Befriedigung raus.

(Gott, was für ein esoterische Geseier….)

Ich ärgere mich nur über mich, dass der Tritt in den Hintern nicht viel eher kam.
BTT: Neben dem Unterricht übe ich zurzeit sehr gerne mit Guitar Pro Dateien (Tuxguitar als Freeware Alternative), da kann ich das Tempo gut anpassen und mir die Stücke / Teile rauspicken, die mir gefallen.

*winke*
alfred.e
 
Mr_335. Als ich gerade deinen Beitrag zu lesen begann, wie du es ja gemütlich angehen lässt und auch nie so richtig Speed geübt hast, hatte ich die ganze Zeit im Hinterkopf, dass ich da mal irgendwas Geschwindigkeitstechnisch durchaus beindruckendes von dir gehört hatte...und zack genau das Video wars. :-D
 
ESPedro":2xs0zhb9 schrieb:
Swompty":2xs0zhb9 schrieb:
Das "Ein-Ton-Solo" ist glaube ich eine Mär :)
Der Herr Gibbons hat das irgendwann mal vorgeführt, ich glaube, bei ner Session mit dem Herrn Erich C.
...
Vielleicht weiß ja jemand hier ob das Video im weltweiten Netz herumgeistert. Ich fand das recht eindrucksvoll :-o
...

Wenn das jemand kennt, bitte posten - fänd ich echt klasse!

Also keine gefühltes One-Note-Solo, sondern ein echtes ...
 
Hi Rio,

Geschwindigkeit ist natürlich beeindruckend, für meine Person war es eher wichtiger "alles" zu können.
Mein Tip: Rock Guitar Scales von Rainer Baumann ( hoffe, dass ich hier das sagen darf, ohne unlautere Werbung zu machen).
Dieses Buch hat mir alles beigebracht, was man an Scalen beherschen sollte.
Will sagen, wurde an anderer Stelle auch schon gesagt, meiner Meinung nach bringen diese chromatischen Sachen gar nix,da man im Prinzip keine wirklichen Tonfolgen lernt, spiele besser Scalen in allen Lagen rauf und runter, je sicherer Du damit umgehen kannst, desto "schneller" wird man dann auch, es ist gewissermaßen eine Nebenwirkung, die von selbst kommt.

Beste Grüße
 
Frage: Wieviel Speed sollte man sich antrainieren?

Meine Antwort: So viel, dass Du etwa 20 % schneller spielen kannst, als Du vorhast wirklich zu spielen. Schlecht ist es auf der Bühne, wenn jemand am absoluten Limit spielt und sich deshalb verhaspelt (wegen Aufregung).

Außerdem hat das Gehirn mehr Raum für Tongestaltung und Improvistion (oder den Blick ins Publikum auf der Suche nach einer Schönheit), wenn es sich nicht zu 100% mit der Frage "schaffe ich das Tempo?" beschäftigen muss.
 
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