Moin,
wie sehr die Geschmäcker auseinander gehen...
Ich liebe AER Amps. Die Pickups finde ich grässlich. Grässlich überteuert und sehr kühl. Das Konzept Mikro IM Korpus ist meines Erachtens ein Blindgänger, wenn man nicht mit extrem guten Filtern die Reonanzspitzen heraus ziehen kann. Jeder offene Körper ist ein Resonator (
http://nl.wikipedia.org/wiki/Helmholtzresonator ) und er HUUUPT auf einem Ton und seinen Teiltönen. Er ist schlichweg Unsinn, dort ein Mikro hinein zu tun und dann einen natürlichen Ton zu erwarten.
Das Problem des Piezos unter dem Steg ist seinen unnatürliche Dynamik. Die folgt nicht der Amplitude der Saite (die ja auch bei stärkster Kraft irgendwann endet, also begrenzt ist) sonder sie folgt der Kraft der Anschlagshand. Darum wird der Ton durch den Anschlagsknack immer mehr gestört, je stärker ich in die Saiten halte.
Abhilfe kann hier ein System schaffen, das seine Impulse nicht mehr von der Saite, sondern von der Decke (oder der Luft) bekommt.
Schattendesign Pickups werden wieder unter die Decke geklebt. Es sind auch Piezos, aber sie stehen nicht in direktem Kontakt zur Saite und geben die Dynamik der Decke wieder. Allerdings drängt sich selbt hier schon der Eigenton der Korpus stark nach vorn und stört etwas. Außerdem ist das Signal etwas träge. Gegen die Resonanz würde ein schmalbandiger Notch-Filter helfen, aber den gibt es leider noch nicht.
Kombinationen mit Mikros machen vielleicht ein "Ambiente", aber nichts, was man als akustischen Ton bezeichnen möchte und vor allem machen sie wenigstens in der gleichen Summe Probleme.
B-Bend baut Kombinationen von Sattel und Deckentonabnehmer (in Kondensatorfolie) , die ich bislang tonal als besten Kompromiss empfand. Bei B-Bend bietet sie allerdings nur mit Raumschiffkonsolen zum Zargeneinbau an.
Ich halte die Kombi von Stegpiezo und Deckenpiezo für den richtigen Weg.
Smarte Lösungen sind serienmäßg z.Z. aber nicht zu haben und darum eher eine Aufgabe für den erfahrenen Gitarrenbauer.