Basteltipp: Mehr als nur Splitting

A

Anonymous

Guest
Hi.
Ich bin zwar nur ein kleiner Hobbybaster und bei weitem nicht so eng mit Elektrotechnik vertraut, wie "der Onkel", aber dennoch denke ich, dass diese Schaltung, die ich in der Nacht von gestern auf heute in meine SG eingebaut habe, vielleicht doch mal vorstellen sollte.

Es ging in erster Linie um das Problem, dass geplittete Humbucker oftmals dünner, als die "echten Einspuler" klingen. Warum das so ist, hat der Ulf ja wunderbar in seinem Artikel zu den Humbuckermodes sowie in Guitarletter III (?) erklärt. Weiterhin hat er auch einen schönen Artikel zum Thema Pseudosinglecoil geschrieben, und genau darauf basiert "meine" Schaltung.

Ulf erklärt ja, dass durch den Kondensator von der Spulenverbindung zur Masse hin lediglich die hohen und mittigen Frequenzen der ersten Spule eliminiert werden, nicht jedoch die Tiefen. Da mir der normal gesplittete Humbucker zu dünn klingt, habe ich mir überlegt, diesen Effekt zum Vorteil zu nutzen, indem ich einen Kondensator mit niedrigerer Kapazität verwende und somit noch mehr Mitten im Sound lasse. Hinzukommt, dass ich über das Poti des Push/Pull Potis, dem Kondensator einen parallelen, veränderbaren Widerstand (bis zur totalen Brückung) zufügen kann. Somit ist der Kondensator in seinem Einfluss auf den Ton Regelbar. Mit den richtigen Werten, die man durch etwas Experimentierarbeit ermitteln muss (bei meiner SG mit Seymour Duncan SH2B: 250kOhm Poti und 22nF Kondensator, bei der Duesenberg lediglich 2,2nF), kann man somit durchs Splitting sowohl P90 artige, als "Stratartige" Singlecoilsounds erreichen.
Meiner Meinung nach eine wahre Bereicherung.

So, und fĂĽr die, die das eventuell mal ausprobieren wollen:

splitterew4.png


Viel SpaĂź beim Basteln.

GruĂź,
Nick
 
Der Kondensator legt die Frequenz fest, ab welcher der Humbucker als Single-Coil arbeitet. Je kleiner der Kondensator ist, desto höher ist diese Frequenz. Für den Gibson Humbucker ergeben sich da folgende Frequenzen:

220nF: 270Hz
22nF: 1,15kHz
2,2nF: 2,88kHz

Macht man den Kondensator kleiner als 22nF, so ist eine Art Burstbucker- Effekt die Folge, denn die Resonanzen der beiden Spulen rĂĽcken jetzt langsam aber sicher zusammen.

Durch den Widerstand oder besser gesagt das Poti, wird die Wirkung des Kondensators langsam aufgehoben. Ist der Widerstand 0, so liegt der klassische Split inkl. Brummen vor.

Eine ähnliche Konstruktion hat Aria damals in einigen Cardinals verwendet. Hier das WiDi:

CS-250_2-WiDi.gif


Weitere Infos zu dieser Schaltung sind in den FAQ der Guitar-Letter zu finden.

Ulf
 

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