Nach langer Fender-Abstinenz hab ich nun auch wieder einen zuhause.
Lange Zeit habe ich einen Blackface Super Twin durch die Gegend geschleppt.
Knappe 200 Watt und mörder-schwer die Kiste.
Zu der Zeit habe ich aber auf gepflegten Fender-Sound eher keinen Wert gelegt,
sondern nur alles mögliche an Verzerrern und anderen Soundverbiegern damit bis zur
Gehörlosigkeit lauter gemacht. Es war die Version ohne Reverb und mit 5-Band-EQ.
Danach kamen dann ein paar Versuche mit Rack-Equipment, bis ich mir meinen JCM 900
gekauft habe. Den würde ich auch heute noch spielen, wäre er mir nicht geklaut worden.
Aber das ist eine andere (sehr traurige) Geschichte, siehe Galerie-Eintrag.
AuĂźerdem ist er einer der Marshall-Amps mit dem grottigsten Clean-Kanal ever gewesen!
Meine neuzeitlicheren Erfahrungen mit Fender-Sounds kamen dann eher aus der Konserve,
sprich aus Modellern. Angefangen vom POD, weiter ĂĽber USB-Interface und Software,
bis zur Fender-Simulation aus nem VOX Tonelab. Nichts hat mich da bei den Clean-Sounds
wirklich ĂĽberzeugt. Meist bin ich mit den Sims bei den Jazz ChorĂĽssen gelandet, wenn ich
nen ordentlichen Clean-Sound haben wollte.
Jetzt steht hier so ein kleiner Mustang 3 bei mir rum, durch einen Tauschdeal zu mir gekommen
und sollte eigentlich direkt wieder verkauft werden. Aber immer wenn ich an dem kleinen
Drecksack vorbei laufe, flĂĽstert er mir ins Ohr: "Komm, ich mach dir den Fender!". Und ja,
das macht er und zwar wirklich gut! Gerade der von Martin gewählte Deluxe Reverb mit dem
aus Plastik modelliertem Hall ist echt der BrĂĽller. Einfach nur erstaunlich fĂĽr die paar Euronen!
Der Retorten-Zwerg hat mich mittlerweile dazu gebrach, drĂĽber nachzudenken, ihn bei mir
wohnen zu lassen und evt. mal wieder meine Halb-Akustik fit zu machen.
Das kann doch nicht sein, oder? Ausgerechnet ich! Und dann schreib ich da auch noch
nen halben Roman drĂĽber und bekomme Bock auf ne Singlecoil-Gitarre! Mann, Mann, Mann!
;-)