Fingerübungen?

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Anonymous

Guest
Hi,

ich hab ein Problem, wenn ich schnelle Tonleitern zb. in Solis spiele ,dann bewegt sich mein Mittelfinger immer nach oben, wenn ich den kleinen Finger aufsetze. Das führt dann dazu das die Tonleitern manchmal "abgehackt" klingen. Deswegen wollte ich fragen, ob jemand Übungen oder so was ähnliches kennt, um dies zu verhindern.

Ich hoffe ihr wisst was ich meine.

Gruß
Lukas
 
der text am anfang ist ein wenig reisserisch, aber du kannst dich mit mailaddy eintragen und erhälst (ich meine) 2 wochen lang jeden Tag eine neue Fingerübung per mail - und das für umme

http://gitarrengymnastik.de/
 
ich habe dieses "Problem", wenn ich Barre`s spiele, wo der Mittelfinger nicht gebraucht wird, da ich den Zeigefinger nicht wie "üblich" mit dem Mittelfinger unterstütze. Es sieht nach dem Stinkefinger aus während des Spiels, wäre doch was für die Punks unter uns :-D
 
bebob schrieb:
ich habe dieses "Problem", wenn ich Barre`s spiele, wo der Mittelfinger nicht gebraucht wird, da ich den Zeigefinger nicht wie "üblich" mit dem Mittelfinger unterstütze. Es sieht nach dem Stinkefinger aus während des Spiels, wäre doch was für die Punks unter uns :-D

Hahahaha :-D :-D , auf jeden Fall :-D
 
Moin,

nicht ganz einfach aber m.E. eine der besten Übungen für Fingerkoordination und -haltung: "Die Spinne"!

[youtube]http://www.youtube.com/watch?v=B_o-tG09Bj8&feature=related[/youtube]
 
Hallo!

Was Fingerübungen angeht, rate ich zur Vorsicht.

Wenn man sowas viel übt, spielt man sowas dann auch auf der Bühne und das wird für den Zuhörer meiner Meinung nach sehr schnell sehr langweilig.

Gruß

erniecaster
 
ElectricZoom97 schrieb:
wenn ich schnelle Tonleitern zb. in Solis spiele ,dann bewegt sich mein Mittelfinger immer nach oben, wenn ich den kleinen Finger aufsetze

Das Blöde an Fingerübungen ist, dass es musikalisch meist völlig wertlos ist, wenn man schön flüssig Fingerübungen spielen kann. Da hat ernie schon recht.

MMn musst du das, was du fehlerfrei spielen willst, einfach ungefähr 5000x üben.

ALLE großartigen Gitarristen haben gemeinsam, dass sie einfach unheimlich viel geübt haben.
 
Fingerübungen sind gut, um sich warmzuspielen.

Um Fehler auszumerzen, die Passage gaaanz langsam und absolut konzentriert spielen ("do it like a meditation").

Und um schneller zu werden:

- Das persönliche Maximaltempo der entsprechenden Passage (z.B. Solo oder auch nur ein Ausschnitt daraus) feststellen. Maximaltempo heißt: Du kannst die Passage in time (mit Metronom!) FEHLERFREI spielen. Nicht selbst belügen! Nehmen wir an, das ist aktuell Tempo 100.

- Woche 1: Maximaltempo minus 30 Prozent gleich Übungstempo für eine Woche. An fünf von den sieben Wochentagen die Passage mit dem Übungstempo, also 70, spielen, und zwar 30 bis 35 mal (können auch 40 Wiederholungen werden, aber mehr braucht nicht).

- Woche 2: wie oben, aber mit Tempo 80.

- Woche 3: wie gehabt, aber mit Tempo 90.

- Woche 4: wie gehabt, aber mit Tempo 100. Am Ende dieser Übungswoche stellst du dein neues Maximaltempo fest. Es wird höher sein als 100. Falls das jetzt schnell genug ist, supi. Wenn nicht, startet

- Woche 5: neues Maximaltempo minus 30 Prozent gleich Übungstempo usw.

Noch ein Tipp: Übe nicht solange, bis dein Maximaltempo genau dem Tempo des Stücks entspricht, sondern deutlich darüber liegt. Denn live ist man nie so gut/schnell, wie zuhause.
 
Ein oft vernachlässigte Fingerübung ist das Alltagstraining. Insbesondere das des kleinen Fingers.
Den kann man zum Tippen benutzen, darauf achten wie man Knöpfe bedient, Steinchen damit herumschupsen usw.

Fingerüberungen sollten auf der Gitarre mit sinnvollen Wegen (z.B. Arpeggien E-Dur E G# H) über das gesamte Griffbrett verknüpft werden und das mit verschiedenen Spieltechniken der Anschlaghand (Fingerpicking, Wechselschlag, Sweep usw.)
Es geht nicht nur um die Koordination der Finger in einer Greifposition, sondern um die koordinierte Bewegung der Hand und des Armes bei Bewegungen von einem Ende des Griffbretts zum anderen.
Wichtig ist auch darauf zu achten, welche Finger suchende und gewichtete Finger sind. Meist ist der Ringfinger suchend und gewichtet - und nicht der Zeigefinger, wie man vorschnell annehmen könnte.

Edit: Und um herauszufinden, wie es sich mit dem widerspenstigen Mittelfinger verhält, musst Du Deine Bewegungen (Finger, Handgelenk, Unterarm) beobachten. Vielleicht fällt Dir dann auf, warum Du ihn wann wegstreckst.

viele Grüße,
der StratDrache
 
Ich hab mal in nem Interview von Steve Lukather gelesen, das er täglich die Übung, die weiter oben als SPINNE bezeichnet wird, gemacht hat. Und zwar in einer abgewandelten Form. Er spielt Tonleitern und bewegt immer nur den Finger, der benutzt werden muss um den nächsten Ton zu erreichen. Die anderen bleiben so lange in ihrer Position, bis sie letztendlich benötigt werden um einen Ton zu spielen.
Ich mache es genau so. Meistens so ungefähr nach 15 minuten "warm up". Dazu spiele ich hauptsächlich chromatische Sachen bei denen ich die Betonung versetzte. Insgesamt mache ich ca. 30-45 Minuten so Technik-Krams. Danach Akkordfolgen und irgend nen Song oder Teile daraus. Im Urlaub strecke ich diese Techniksachen auch gerne Mal. Ich kann dabei super entspannen. Allgemein beim Musikmachen.
Nach einer gewissen Zeit stellt sich auch der Erfolg ein und deine Finger machen das was ihnen der Kopf sagt. Ist eine Frage der Disziplin.
Ich persönlich glaube auch, das man sich die"Musikalität" nicht durch solche Technikübungen versaut, sondern das sie ein gutes Hilfsmittel sind um sie zu erweitern. Es liegt an jedem selbst ob er ein (für andere Hörer)"seelenloses" Technikmonster wird oder ob er sich einen guten "Ton" erarbeitet und "Eier" hat.
Ich finde S.Lukather hat beides. Und wie gesagt, schenkt man ihm Glauben, und warum auch nicht(?), dann hat ihm das nicht geschadet.

Mich persönlich haben diese Sachen jedenfalls nach vorne gebracht. Sowohl beim Lead - als auch bei Rhythmus-Sachen.
Es gab Zeiten, da hab ich das auch mal 3 oder 4 Stunden täglich geübt ;-) Lange her,...muss ich mal wieder machen. Hab demnächst Urlaub.
 
ElectricZoom97 schrieb:
Hi,

ich hab ein Problem, wenn ich schnelle Tonleitern zb. in Solis spiele ,dann bewegt sich mein Mittelfinger immer nach oben, wenn ich den kleinen Finger aufsetze. Das führt dann dazu das die Tonleitern manchmal "abgehackt" klingen. Deswegen wollte ich fragen, ob jemand Übungen oder so was ähnliches kennt, um dies zu verhindern.

Ich hoffe ihr wisst was ich meine.

Gruß
Lukas

Nur die Linke zu trainieren bringt, meiner Meinung nach, wenig, weil es auf die Synchronisation beider Hände ankommt. Die üblichen Übungen für die Linke , z.B. die Spinne, sind zum "aufwärmen" ok, wenn du die Gitarre gerade in die Hand nimmst. Man kann aber auch sonstige Dinge zum Üben hernehmen.

Richtig ist grundsätzlich langsam, gaaaanz laaangsam, zu üben und eben auf die Synchronisation zu achten.
Wir sind nur begrenzt in der Lage , die Motorik wirklich bewusst zu steuern. Insofern ist der beste Ratschlag Geduld mit sich zu haben..du spielst einfach zu schnell für den Augenblick. Übe langsam und zum Metronom oder Drumbeat. Möglichst immer konkret , nie abstrahieren, wenn unnötig.
 
Moin,

Ich denke, dass der Threadsteller durchaus die Ratschläge bezüglich Fingerübungen berücksichtigen sollte. Schliesslich, so verstehe ich das, geht es um ein Problem der Kontrolle des Mittelfingers der Greifhand. Da ist es, meiner bescheidenen Meinung nach, irrelevant, ob die Fingerübung musikalisch wertvoll oder wertlos ist. Wenn er durch gezielte Übungen das 'Mittelfingerproblem' damit lösen kann, ist das der richtige Weg. Ob er die 'Spinne' vorzieht oder chromatische Läufe übt (und zwar so, wie es Marcello beschreibt - siehe unten), ist dann relativ egal und wird, meines Erachtens, sein Spiel nicht negativ beeinflussen. Gezielt und bewusst Üben.

...übrigens, bezüglich Finger- und Aufwärmübungen hat Herr Petrucci vor Jahren eine nette Lektüre inklusive DVD namens 'Rock Discipline' auf den Markt gebracht.

Just my 5 Cents.

Gruss, Marco


Marcello schrieb:
Nur die Linke zu trainieren bringt, meiner Meinung nach, wenig, weil es auf die Synchronisation beider Hände ankommt.

Marcello schrieb:
Insofern ist der beste Ratschlag Geduld mit sich zu haben. Übe langsam und zum Metronom oder Drumbeat. Möglichst immer konkret.

+1 :dafuer:
 
StratDrache schrieb:
Wichtig ist auch darauf zu achten, welche Finger suchende und gewichtete Finger sind. Meist ist der Ringfinger suchend und gewichtet - und nicht der Zeigefinger, wie man vorschnell annehmen könnte.

Was bedeutet "suchender" bzw. "gewichteter" Finger?
 
Damit meine ich den Finger, der beim Wechsel von einem bestimmten Griff (z.B. C-Dur) zu einem anderen bestimmten Griff (z.B. G-Dur) den Weg sucht. Bzw. beim Halten eines Griffes gewichtet ist, d.h., den relativ zu den anderen Finger den meisten "Druck" auf eine Saite ausübt. Druck halte ich für irreführend, da es (mir zumindest) leichter fällt, wenn ich mir den Finger (meist der Ringfinger) gewichter/schwerer vorstelle als andere.

Der suchende ist nicht immer der gewichtete Finger. Und der Zeigefinger ist bei Griffen so gut wie nie gewichtet. Auch nicht beim Barre - oder besonders da nicht.
Bei Melodiespiel ist das schon wieder anders.

Das ist vielleicht besser nachzuvollziehen, wenn Du ein paar Griffe wechselt und mal genau Deine Bewegung von Finger, Hand, Gelenk und Unterarm beobachtest.

viele Grüße,
der StratDrache
 

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