Hörquiz zu Holzfragen und sonstigen Empfindlichkeiten

ollie schrieb:
ich mach`s kurz:

habe alle 6 Hörbeispiele auf meinem PC in der Arbeit getestet. Jedes Beispiel nur die ersten 3 Licks laufen lassen um Unterschiede deutlicher zu hören....

Mein Ergebnis:
ich höre keinen Unterschied. Keine Nuance nichts, für mich ist das 6 mal die gleiche Gitarre!

Wenn es Unterschiede gibt, dann sind sie in meinen Ohren (und ich höre sehr gut - habe erst vor 3 Wochen einen aktuellen Hörtest machen lassen) nicht hörbar.
Und selbst wenn ich Unterschiede feststellen würde, könnte ich keine Hörbeispiel einer Gitarre zuordnen, weil ich die Gitarren nicht kenne und ich mein Gehör nicht auf die jeweiligen Instrumente eingestellt habe....
Woher sollte ich also wissen, wie welche Gitarre klingt und darüberhinaus worin die Unterschiede liege und letztlich warum sie unterschiedliche sind..

Wenn dieses Beispiel ein Beleg für die Unterschiede des Holzes sein soll - was ich bezweifle - dann ist der Unterscheid noch viel kleiner, als ich ihn ursprünglich in der Nebenthreaddiskussion vorausgesetzt habe.....

ich betone - das meine Beurteilung mit beschissenen Billigboxen von meinem Arbeits-PC vorgenommen wurde (und ich mi rkeine Zeit gelassen habe). Da sind keine feinen Nuancen in der Beurteilung drinnen.....
Wenn ich mir viel Zeit lassen würde auf guten Boxen, würde ich mehr hören, aber ich denke, klare Unterschiede (und das war der Tenor der benachbarten Diskussion - es muss ein riesen Unterscheid sein, hieß es da ständig) müssen auch auf schlechten Abhören erkennbar sein.

DAS soll kurz sein? :-D
 
Hi,

mein Versuch:

1 Strat Esche/Palisander
2 Strat Mahagoni/EMG
3 Strat Erle/Ahorn
4 Höfner
5 Strat Limba/EMG
6 Les Paul

und vielen Dank für den netten Zeitvertreib

roger
 
Mein Ansatz:
Die Samples klingen alle unterschiedlich, aber teilweise sind es nur Nuancen und ich traue mir ehrlich nicht zu die Gitarren den Samples nur vom Sound her sicher zuzuordnen, denn auch wenn die Dinger sich im Klang unterscheiden habe ich iwie nichts im Kopf was DEM Sound DER Gitarre entspricht.

Also mein Ansatz:
komplett raten:

1. Strat Mahagoni/EMG
2. Strat Esche/Palisander
3. Höfner
4. Strat Limba/EMG
5. Strat Erle/Ahorn
6. Les Paul

Nichts davon basiert auf Klangeigenschaften oder sonstwas, das ist alles geraten.
 
Es gibt nur 720 Möglichkeiten. Wenn ich die alle hier aufliste, ist zwingend die richtige dabei. Vermutlich zum ersten Mal. Dann bekomme ich den Wein, oder? ;)

Im übrigen nutze ich diesen Fred um Pfälzers schönes Solo nachzuspielen, was ich leider nicht richtig hinkriege selbst wenn ich mir die MP3 mit halber Geschwindigkeit vorspiele. Kann aber nur dran liegen, dass ich keine Nudelholz Strat mit Tofu PUs mein eigen nenne ...
 
ollie schrieb:
Wenn ich mir viel Zeit lassen würde auf guten Boxen, würde ich mehr hören, aber ich denke, klare Unterschiede (und das war der Tenor der benachbarten Diskussion - es muss ein riesen Unterscheid sein, hieß es da ständig) müssen auch auf schlechten Abhören erkennbar sein.

Was mich ehrlich gesagt fuchst:

Da ist sogar eine Semi dabei. Normalerweise höre ich einen deutlichen Unterschied in der Ansprache. Schon wenn die Gitarre nur "gechamebert" ist, kann ich das wahrnehmen. Hat einfach eine andere Ansprache.

Gut, man kann auf ´nem Halspickup durch die Spieltechnik so´n bisschen diese Eigenschaft "faken".

Aber in diesem Falle kann ich nichts erkennen. Null! Bei den Strats wurmt´s mich nicht. Les Paul? Was soll´s! Aber nicht mal die Semi eindeutig? WTF!

Deswegen glaube ich, diese 6 Aufnahmen mit einer bestimmten Prämisse im Kopf vorgenommen wurden. Ich unterstelle keine Absicht, vielleicht lief das unbewusst ab. Es gibt leicht Unterschiede im Timbre, ja. Hört man , geht aber auch schnell verloren. Gerade im Kontext!

Wobei man auch sagen muss, dass man auf einer Gitarre wesentlich mehr machen , als bluesige Licks zu spielen. Hätte man zum Beispiel offene Chords genommen, stellte sich die Sache vielleicht ganz anders dar. Deswegen auch meine Annahme, dass , wenn auch unbewusst, eine gewisse Prämisse bei der Aufnahme vorlag.
 
Einfach um Jörgs Mühe zu belohnen, geb ich auch mal meinen Senf dazu.
Vorneweg - ich kann da nur völlig blind raten, da ich keinerlei Referenz-System habe, wie ein gesplitteter SH1 oder ein Limbakorpus oder ein Wasweisichwas-Hals "klingen"/abfärben kann.
Die Sounds klingen für mich sowieso kaum unterschiedlich, das sind gerade mal Nuancen.

Also:

Gitarre 1: Höfner Nightingale (das könnte was Hohles sein - oder auch nicht)
Gitarre 2: Les Paul (hat für mich einen Hauch Les Paul-artiges im Vgl. zu 1.)
Gitarre 3: Strat mit Erlekorpus und Ein-Stück-Ahornhals
Gitarre 4: Strat mit Eschekorpus und Ahornhals mit Palisander Griffbrett
Gitarre 5: Strat mit Mahagonikorpus und Ein-Stück-Goncalo-Hals
Gitarre 6: Strat mit Limbakorpus und Ahornhals mit Palisandergriffbrett

Wie gesagt, könnte auch alles ganz anders sein....
 
hab`s mir jetzt nochmals genauer reingezogen auf einem AKG K 172 Kopfhörer, mit dem ich meine ganzen Aufnahmen abhöre, den ich gut kenne und meine auch Nuancen rauszuhören.

Die Unterschiede die ich bei diesen 6 Aufnahmen höre sind so winzig, dass ich nicht um den Eindruck umhinkomme, dass der Jörg uns hier ordentlich auflaufen lässt (würde auch Sinn machen). Der Unterschied müsste imho deutlich größer sein.

Falls es wirklich 6 verschiedene Gitarren sind (bei denen ich nicht mal merke, ob ältere oder neue Saiten drauf sind - was man bei diesem Sound hören müsste)und der Unterschied ist so gering - und jetzt lehne ich mich etwas aus dem Fenster - dann kann ich auf diese mangelnde Hörfähigkeit wirklich verzichten. Das ist für mich Flöhehusten, aber sowas von.....
 
Schönes Spiel, grad mit einem dicken privaten Einschlag eine prima Abwechslung.

Die Gitarren klingen hier auf meinem Zeug alle deutlich anders, kann man das zuordnen ? Ich anhand Spielweise und Sound hier jedenfalls nicht.
Erinnert mich an einen Aussenjam den ich mal mit einer sehr hell klingenden Paula Clean eingespielt hatte und alle den tollen Stratsound lobten :)

Also here are the results of the Solingen Jury

1.Strat Erle
2.Paula
3.Nightingale
4.Strat Mahagoni
5.Strat Limba
6.Strat Esche

Aber am Ende wird das wohl so enden wie mit meinem tollen Stratsound mit der Paula :)
 
Pfaelzer schrieb:
Guten Tag,

er kann es nicht lassen...

Gut so, und vieen Dank dafür.

Also ich höre Unterschiede, aber bei 6 Samples habe ich den detaillerten Klangeindruck vom Ersten schon wieder vergessen, wenn ich das 6te Sample höre. Und je öfter ich alle Samples durchhöre, desto mehr verschwimmen die ohnehin kleinen Unterschiede.
Erschwerend kommt dazu, dass die Licks ncht immer gleich gespielt sind.
Soll keine Kritik sein (ist immer klasse gespielt) sondern nur der Erklärung dienen, weshalb es so schwer ist, 'was Genauses rauszuhorchen.

An das Holzvoodoo glaube ich eh nicht.
Ich vermute, Nr. 2 und Nr. 5 sind Les Paul und Semi. Da ich kaum Erfahrungen mit Semis habe kann ich aber ncht wirklich sagen, was nun was st.
Nr. 3 klingt für mich am "stratigsten".

Nr. 1, 4 und 6 haben mir für eine Strat en bißl zu wenig Dengeln in den Höhen um sie für eine typische Strat zu halten, klngen aber in der Anssprache nanders als Paula oder das, was ich mir als Semi-Sound vorstelle.

Würde ich jetzt wirklich tippen, was was ist, müsste ich raten.
Ok, dann rate ich mal.
Nr. 1 Limba Strat
Nr. 2 Paula
Nr. 3 Erlenstrat
Nr. 4 Eschenstrat
Nr. 5 Höfner Semi
Nr. 6 Mahagonistrat

Ach ja, wegen der PU-Unterschiede: ich kenne weder EMG SAs noch Kinmans, das hilft mir nicht weiter. Auch den SH-1 kenne ich nicht aus eigener Erfahrung.

Ich bin sehr gespannt, ob die Holzvoodooanhänger besser raten als ich ;-)
Und ich brenne auf die Auflösung des Rätsels :-D
Tschö
Stef

Tsch
Stef
 
ein weiterer Gitarrencheck hier:

5 Verschiedene Gitarren - alle mit dem gleichen Guitar Rig Plug in (Stevie Ray Vaughan sound):

Tom Anderson Strat - EMGs
Fender Strat (Mexican)
Music Man Silhouette
Peavey EVH Wolfgang (Korea)
Gibson Les Paul 50s neck....

wer erkennt die Reihenfolge:
http://www.olizangl.de/mediapool/49/493102/data/guitar_check.mp3

ist auf 10 Minuten schnell dahingespielt, deshalb besch.... gespielt, aber um das geht es nicht. Ich bin selber überrascht, das die Soundunterschiede gar nicht so dolle sind. Immerhin sind 2 Humbuckergitarren dabei. Die Übergänge hört man.
Ein guter Röhrenamp hätte die Unterschiede wahrscheinlich deutlicher gemacht - oder auch nicht, wer weiß.

Also wer erkennt die Reihenfolge?
 
ollie schrieb:
ein weiterer Gitarrencheck hier:



Also wer erkennt die Reihenfolge?

Hi,

ruhig, ruhig, nun lass uns doch erst mal das erste Spielchen durchspielen.
Wir sind doch schon damit fast alle überfordert und warten gespannt auf die Auflösung.

Gruß Diet
 
Wieder ein Hörspiel, sehr schön!

Ich möchte mich auf die gesplittete Les Paul beschränken, da ich selbst sowas habe, und tippe auf die Nr. 5.

Eine Frage dazu: mit "gesplittet", meinst du tatsächlich einen gesplitteten Humbucker oder meinst du die Mischung aus Steg und Hals PU? Falls es der HB selbst ist, welchen hast du dann verwendet?
 
McCracken schrieb:
Wieder ein Hörspiel, sehr schön!

Ich möchte mich auf die gesplittete Les Paul beschränken, da ich selbst sowas habe, und tippe auf die Nr. 5.

Eine Frage dazu: mit "gesplittet", meinst du tatsächlich einen gesplitteten Humbucker oder meinst du die Mischung aus Steg und Hals PU? Falls es der HB selbst ist, welchen hast du dann verwendet?

Schau mal genau was in Post1 steht: Folgende Gitarren wurden auf dem Halspickup aufgenommen:
gesplittetem Duncan SH1


Gesplittet ist eigentlich immer Coilsplit (eine Spule des Humbuckers) und ich denke das hört man auch auf des Pfälzers Aufnahmen.
 
Ich hab zwar keinen Plan, aber versuchen darf man ja trotzdem mal:

1. Höfner
2. Les Paul
3. Strat mit Eschekorpus
4. Strat mit Limbakorpus
5. Strat mit Erlekorpus
6. Strat mit Mahagonikorpus

Wie gesagt...ich hab eigentlich keinen Plan.
 
Marcello schrieb:
Der Verfasser hat ganz klar Vorlieben, nach denen er seine Instrumente auswählt.

oder

Er hat versucht , sie alle möglichst gleich klingen zu lassen.

Beides ist möglich und denkbar..

Beides ist bestens möglich, der Pfälzer kann das! ;-)
 
Pfaelzer schrieb:
Wenn niemand was dagegen hat, löse ich morgen auf...und wenn niemand was dagegen hat, mache ich daraus ein
(natürlich leicht subjektives) KSM zu den Dingen, die meiner Meinung nach wirklich den Gitarrensound ausmacht,
den wir da so begeisternd von einer CD hören...


mMn :arrow:

75% machen die Hände, Kreativität und Inspiration des Gitarristen aus
15% der Amp und 5% die Gitarre ..............


6x das selbe Lick, gespielt von 6 Gitarristen aus diesem Forum,
mit ein und der selben Gitarre etc etc hätte jedenfalls
sicher deutlichere Klang Unterschiede hervorgebracht !!!


:cool:
 
Coole Sache P mit dem Gittenlotto.

Aauuuweia – dat is Fett ... :kratz: ... aber Unterschiede sind wirklich zu hören.


Git. 1 - Strat mit Eschekorpus und Ahornhals mit Palisander Griffbrett, Kinman Bluesset

Git. 2 - Les Paul

Git. 3 - Höfner Nightingale

Git. 4 - Strat mit Mahagonikorpus und Ein-Stück-Goncalo-Hals, EMG SA

Git. 5 - Strat mit Erlekorpus und Ein-Stück-Ahornhals, Kinman Bluesset

Git. 6 - Strat mit Limbakorpus und Ahornhals mit Palisandergriffbrett, EMG SA



Git. 7 & 8 – ahhh ‚nee is AtzeDatze. ... XD ...
 
Pfaelzer schrieb:
In diesem Hörtest geht es darum, den Einfluß des Holzes zu hören.
Das ist dir ja auch gelungen, keine der MP3s klingen gleich, selbst die beiden Strats mit dem EMG SA die laut Prof. Zollner ja identisch
klingen müssten klingen unterschiedlich. Die größte Abweichung höre ich bei den ersten beiden,
weshalb ich davon ausgehe dass das die Les Paul und die Nightingale sind.

Pfaelzer schrieb:
Wenn niemand was dagegen hat, löse ich morgen auf...

[img:20x18]http://www.medi-learn.de/foren/images/smilies/cry.gif[/img] Um Gottes Willen, nicht vor Freitag!
 
Piero the Guitarero schrieb:
Das ist dir ja auch gelungen, keine der MP3s klingen gleich, selbst die beiden Strats mit dem EMG SA die laut Prof. Zollner ja identisch
klingen müssten klingen unterschiedlich.

Äh nö. Da hast du Zollner missverstanden.
Oder haben alle Strats identische Elektrik? Identische Brücken, Sattel, Saitenknickwinkel usw? Identische Saitenlagen und Saiten im gleichen Alter?
Nein?
Dann klingen die Gitarren auch nach Zollner nicht 100% identisch.

Tschö
Stef
 
Pfaelzer schrieb:
In diesem Hörtest geht es darum, den Einfluß des Holzes zu hören. Also müssen ALLE anderen Determinanten so gleich wie möglich sein: Gleicher Amp, gleiche Einstellung, keine EQs, aber auch (soweit mir möglich) gleiche Spielweise....

p

du hast eines vergessen, die Gitarren haben auch unterschiedliche PickUps. Die (sehr leise hörbaren) Unterschiede (die aber sicherlich mehr spür- als hörbar sind - für den Spieler wohlgemerkt) können insofern von beiden Einflussfaktoren kommen, was uns letztlich keine neuen Erkenntnisse bringt und die Glaubensfrage offenlässt....Holz oder Pick Up.

Ich habe bei meinem Beispiel gestern beim Einspielen einen deutlich größeren Soundunterschied vernommen, als ich ihm Nachgang beim Hörvergleich empfunden habe.

Ich denke wir unterliegen bei der Soundfrage mitunter dem sog. Confirmation Bias (Bestätigungsfehler). Dieser bezeichnet in der Kognitionspsychologie die Neigung, Informationen so auszuwählen, zu suchen und zu interpretieren, dass diese die eigenen Erwartungen erfüllen. Dabei werden Informationen, welche die eigenen Erwartungen widerlegen, unbewusst ausgeblendet.

Man könnte auch sagen, man hört den Unterschied, weil man ihn hören möchte. Wäre es so kommuniziert worden, dass alles mit einer Klampfe eingespielt worden ist, obwohl es 6 versch. waren, hätte es - das ist meine Überzeugung - nicht viele Widersprüche gegeben. Höchstens hätte man sich gefragt, warum dann 6 versch. Takes..... ;-)
 
[Wahrscheinlich OT]
Lieber Pfälzer!

Dass Du uns dankenswerterweise an Deinen Erkenntnissen teilhaben läßt, finde ich sehr gut. Auch dieser Test ist wieder erhellend! Außerdem haben die Antworten (teilweise) einen beträchtlichen Unterhaltungswert.

Ziehe ich jedoch die daraus folgenden Schlüsse, komme ich zu erschütternden Folgerungen (Reihenfolge bedeutet keine Wertigkeit):

- Wir machen uns um viele Kleinigkeiten viel zu viel Gedanken und geben für sie eine Menge Geld aus. Das ist zwar gut für die Volkswirtschaft und hält ganze Industriezweige und den Handel am Laufen, bringt jedoch am Ende wesentlich weniger Verbesserung als wir gerne glauben möchten.

- Wir versuchen, physikalische Gesetzmäßigkeiten zu überlisten. Die Versuche werden zwar stets scheitern, aber es macht uns unglücklich, es nicht wenigstens versucht zu haben.

- Das, was wirklich wesentlich ist, haben wir nur unzureichend begriffen und, häufig genug, weitgehend ignoriert.

- Wenn man bereit ist, auf die letzten 10% Sound zu verzichten, kann man sich 90% der Ausgaben sparen. Und einen großen Teil der für die Bastelei aufgewandten Zeit. Wer will, kann in dieser Zeit üben oder mit dem Geld Unterricht finanzieren.

- Fleiß hilft, aber Talent und musikalisches Einfühlungsvermögen kann man nicht kaufen.

Habe ich das so richtig zusammengefaßt?
[/OT]
 
Es gibt Weinkenner, die schmecken Unterschiede wie Sorte, Anbaugebiet, Hanglage usw. raus und können diese auch benennen. Ein guter Koch oder jemand, der sich wirklich damit beschäftigt, schmeckt die unterschiedlichsten Gewürze und Zubereitungsformen raus und kann ein Gericht nachkochen. D.h. aber, er muss erstmal eine Referenz haben. Kein Mensch kann ein exotisches Gewürz erkennen, wenn er es noch nie geschmeckt oder gerochen hat. So ist das auch mit den Instrumenten. Die Unterschiede sind da und sind hörbar. Aber blind zu benennen sind sie nur von jemandem, der sich wirklich damit auseinander setzt und alle Holzsorten immer wieder in verschiedenen Instrumenten mit verschiedenen Holzkombis mit den unterschiedlichen Pickups anhört. Die Leute gibt es sicherlich und das hat nix mit Voodoo zu tun. Das ist einfach mit einem Thema befasst und dann das Ohr trainiert wie einen Gaumen. Das sind aber sicherlich wenige wirkliche Experten in der Welt. Ich fand es schon beindrucken, wie David Garett die Stradivaris in Wetten Dass erkannt hat. Aber die Gitarrengemeinschaft ist leider so, das was man selbst nicht kann zu verteufeln, als Voodoo abzutun und lieber einen Spruch zu posten, als zur Sache beizutragen,

Was ist überhaupt das, was wir als Ton bezeichnen? Ich mache FÜR MICH! folgendes Verhältnis fest:

Finger: 70% Gitarre/ Amp: 30%

Den Ton der Finger möchte ich mal lieber als Ausdruck bezeichnen. Hier geht es um Phrasierung, Anschlag, Dynamik, Technik, Vibrato und solche Sachen. Das sind die Dinge, die den Spieler identifizieren. Z.B. Bryan May, Eddie, Angus, Zakk usw. Die kann man an diesen Dingen identifizieren. Deshalb würden wir Angus auch auf Bryan Mays Anlage als Angus identifizieren. Deshalb bewerte ich die Finger mit 70%, da sie die Gitarre und den Amp überlagern.

Der Ton der Gitarre möchte ich mal als Klang bezeichnen. Hier geht es um Dicke des Tons, Kompression, Bassanteile, Mitten, Höhen, weicher oder harter Ton usw. Das kann auch ein Gitarrist mit den Fingern nicht kompensieren. Angus über einen Rectifier wird zwar nach Angus klingen, aber halt nicht nach dem, was wir im Ohr haben. Er klingt halt wie Angus auf Rammstein. Aber wir erkennen ihn! Die Prozentanteile bei Amp/Gitarre hängen meiner Meinung stark von der Hardware ab. Bei einem Line6 macht der Amp einen größeren Anteil im Klang aus, weil er die Unterschiede der Instrumente wieder überdeckt. Bei einem guten Röhrenamp wird der Anteil des Instruments wieder größer.

Das Zusammenspiel dieser Anteile macht zusammen den Ton aus. Hat jemand nix in den Fingern, wird er nie dolle klingen, egal welchen Amp oder Gitarre man spielt. Hat einer etwas in den Fingern, spielt auf bescheidenem Equipment, klingt es ok, aber leider auch nicht mehr. Ich denke viele schöpfen ihr Potential nur zu 70% aus, weil sie keine gutes Equipment nutzen. Sie haben quasi keine Ahnung, wie geil sie wirklich klingen könnten.

Wie gesagt, das ist nur meine persönliche Interpretation der Sache.
 
mad cruiser schrieb:
Wenn man bereit ist, auf die letzten 10% Sound zu verzichten, kann man sich 90% der Ausgaben sparen.

Wowwww das müsste man wieder mal ganz oben festpinnen!

Ich bekenne mich allerdings auch zu den 10% Suchenden :shock:

Zur Sache: Pfälzer Jörg erinnerst du dich daran wie teils extrem unterschiedlich die Teles in meinen Händen klangen beim letzten Besuch im Neustädter Gitarrenpornostudio?
Wenn suche, oder selektiere ich aber gewiss nicht nach dem Holz, sondern dem Ton einer Gitarre. Gleiches, noch viel extremer hatte ich letztens auch nochmal erlebt als ich ca. 15 versch. Tellis bei Six&Four angetestet hatte in der Preisklasse von 300 bis 5K€. Mein Fav lag übrigens bei etwa 900 Euro.

Ich denke gerade darüber nach ob es was gebracht hätte dies aufzuzeichnen, denke aber eher nicht - wäre wohl ähnlich wie jetzt hier. Tatsächlich waren das aber teils sehr sehr große Unterschiede, selbst unter identischen Modellen. Diese nehme ich wenn ich deine Gitarren spiele auch war und das bilde ich mir nicht nur ein weil ich es so möchte!
 

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