Klangoptimierung - Entdämpfung meiner E-Gitarre

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Anonymous

Guest
Liebe Guitarworldler,

dieses Posting hab ich in dieser Form schon mal bei den Aussensaitern veröffentlicht. Nun bin ich der Meinung, daß es Euch vielleicht auch interessieren könnte, da das Thema ja auch schon mal hier zur Diskussion stand.

Jeder, der sein Instrument schon etwas länger spielt, kennt den Effekt: das Instrument wird eingespielt, klingt nach jahrelangem Gebrauch besser, frischer, der Ton steht schneller, das Resonanzverhalten ändert sich. Verschiedene Anbieter gehen deshalb hin und unterziehen ein Instrument einem mechanischen Prozeß, bei dem durch zB gezielte Vibrationen ein Einspielvorgang simuliert wird. Das Ziel liegt darin, daß man in einigen Tagen einen Effekt zu erreichen versucht, wie nach jahrelangem Bespielen. Mich hat jedenfalls die Skepsis und auch eine gehörige Portion Neugier gepackt, darum habe ich es bei meiner Gitarre auf einen Versuch ankommen lassen, und ich bin positiv überrascht. Mehr dazu in meinem kompletten Bericht:

Nach sehr langem Hadern, Befassen mit der Thematik, persönlichen Gesprächen und E-mails mit Emil und dem Studium der schon vorhandenen Erfahrungsberichte nistete sich diese Idee in mir ein, daß ich meine Gitarre gerne entdämpfen lassen würde. Der typische Weg eines GAS-Anfalls halt, aber irgendwie etwas persönlicher; gefällt einem zB ein Effektgerät nicht, schickt man es beim Neukauf zurück oder vertickt die Gebrauchte Ware -möglicherweise sogar gewinnbringend- beim Onkel Ih-Bäy. Aber die Gitarre, die man (mangels mehrerer Instrumente) schon ein paar Jährchen kennt wegzugeben, das ist schon etwas anderes.

Bis zum Wegschicken war meine Erwartungshaltung eher zwiespältig. Nach meinem Verständnis von der E-Gitarre als Brett mit Saiten drauf und gewollt ohne Resonanzkörper war ich natürlich skeptisch. Rein physikalisch kann ja nicht sooo viel passieren, wenn man Dinge außerhalb der Kette Saiten--> induzierte Spannung in die PUs--> Gitarren"elektronik"--> Verstärker/ Speaker ändert. Aber oft und gerne sind es die ganz kleinen Veränderungen, die einen zufrieden stellen. Ich wollte es einfach mal drauf ankommen lassen und die Sache auch als Experiment sehen.

Ich möchte einfach mal beschreiben, wie so der Verlauf der Geschichte war. Nachdem ich Emil mein Vorhaben geschildert hatte, überlegten wir uns den Transportweg. Zunächst sollte die Klampfe per Post, also jetzt DHL, auf den Weg gehen. Nur kostet das Versenden eines Instrumentenkoffers grundsätzlich Sperrgutzuschlag, und der ist höher als das Porto! Selbstverständlich hatte ich mich zuvor bei der freundlichen Hotline informiert; nach Meinung der freundlichen Telefon-Dame würde ein rechteckiger Gitarrenkoffer nicht als Sperrgut angesehen, in zwei Postfilialen wurde ich eines besseren belehrt.
Bei der zweiten Filiale nahm sich die nette Schalterdame die Zeit, sich mal die Richtlinien für Sperrgutfragen durchzuschauen, und da stehts nun drin, daß alle Instrumentenkoffer nun Sperrgut sind. Bastelt man einen Pappkarton drumherum, dann ist es kein Sperrgut mehr (sic!). Also selbst beim kleinen Trompetenkoffer... aber ich schweife ab.

Zweite Alternative: Hermes Versand. Hier sieht es schon besser aus, viele kleine Geschäfte wie Tankstellen, Kiosken, Änderungsschneider etc. nehmen Pakete für Hermes an; den Verlauf der Sendung kann man im Internet verfolgen. Das ist sehr praktisch. Einziger Wermutstropfen: Sendungen sind nur bis 500 EUR versichert, das ist bei E-Gitarren ja etwas knapp. Dafür ist der Service wirklich gut; man kann auch veranlassen, daß das Paket vom Empfänger im von ihm aus nahestliegendem Shop abgeholt werden kann, wenn er zu Hause nicht anzutreffen ist.

Zwei Tage später meldete Emil auch die Ankunft des Instrumentes in unversehrtem Zustand, also konnte es losgehen. Nein, nicht ganz, erst hatte die Gitarre ein paar Stunden Zeit, um sich zu akklimatisieren, sich also den veränderten Temperatur- und Feuchtigkeitsverhältnissen anzupassen. Da die Saiten für die Prozedur vorher entspannt werden, wollte ich Emil die Funktionsweise des Floyd Rose erläutern, aber als homo technologicus ist er selber drauf gekommen. Wieder drei Tage später bekam ich eine Mail, daß die Gitarre fertig behandelt und versandfertig war. Emil hatte sich vor dem Versand von der Funktion der Tonabnehmer überzeugt. Jetzt wuchs natürlich die Spannung! Zwei Tage später bekam ich die Gitarre von einer Hermes-Zustellerin in die Hand gedrückt.
Die Saiten waren locker, also begann ich zu stimmen, und hier konnte ich genau das hören, was ferdi schon mal beschrieben hat: bei einem pervers tiefen Ton sprang die Gitarre während des Hochstimmens sofort an, also so einen Frequenzumfang nach unten hatte die Gitarre vorher nicht. Verstärkt fiel mir auf, daß die Bässe viel besser zur Geltung kamen; bei stärkeren Anschlägen gab es früher eher laute Tiefmitten, die aber schnell matschig wurden. Jetzt steht auch bei festeren Anschlägen der Ton sauberer.

Noch eine Erfahrung, die hier schon geschildert wurde, kann ich absolut bestätigen: frische Saiten nerven nicht mehr (sondern machen wegen des Spielgefühls richtig Spaß). Und der Klang bleibt länger frisch, also eigentlich, bis ne Saite absolut fertiggespielt ist. Vorher fand ich den Ton nach einigen Stunden schon zu dumpf, jetzt finde ich den Ton länger in Ordnung. Die Töne in den mittleren Lagen bleiben länger stehen bzw. verlieren nicht so schnell an Lautstärke. Das Sustain ist ingesamt nicht unbedingt länger, aber die Lautstärke bleibt etwas länger stehen, bevor der Ton leise wird. Das hört man vor allem bei cleanen Sounds.

Vor der Behandlung war der Stegtonabnehmer ziemlich dicht an den Saiten, weil er im Vergleich zum Hals-PU etwas schwach klang, nach der Behandlung war er zu laut, so daß ich ihn runtergeschraubt hab. Jetzt sind seit der Einschwingerei schon ein paar Wochen vergangen und es ist noch ein Stück weit besser geworden ("gewöhnt" sich das Instrument an den Spieler?). Kleine Akkorde oder Doublestops klingen sehr klar und sind "schnell da", die Ansprache hat sich verbessert. Feedbacks mit dem Amp kriege ich in letzter Zeit richtig gut kontrolliert, die Gitarre "arbeitet mehr mit".

Nicht daß ein falscher Eindruck entsteht, Welten sind es nicht! Aber alle kleinen Veränderungen zusammengenommen machen aus der flachen Flunder mit Lindenkorpus und Floyd Rose schon ein ganz schön gutes Instrument. Finde ich.

Noch mal hervorheben wollte ich, daß Emil etwas von Customer Care versteht; man fühlt sich und sein Instrument gut bei ihm aufgehoben. Fragen per E-Mail werden schnell beantwortet, selbst zu bereits fortgeschrittener Tageszeit :).

So, das sollte jetzt keine Werbebotschaft sein sondern lediglich ein Erfahrungsbericht. Vielleicht hatte ja schon jemand anderes mal vor, seine Klampfe diesem Prozeß unterziehen zu lassen. Mehr Infos auf www.klangoptimierung.de

Gruß
burke
 
Hi,

wer sich ernsthaft dafür interessiert, sollte mal den Emil anmailen. Ich möchte jetzt aus Diskretionsgründen keine Hausnummer nennen, aber es gibt durchaus Verhandlungsspielräume...

Gruß
burke
 
Naja, aber selbst bei ´nem ordentlichen Rabatt zahlt man vermutilich immer noch einen Preis, für den man eine neue Klampfe bekommt. Ich glaube, man muss sich in diese Idee "verlieben". Der Gedanke, dass meine Klampfe in so´ner Apparatur ordentlich duchrchgeschüttelt wird, und dadurch evetuell besser resoniert, reizt mich nicht.

Und so wie du es ehrlicherweise beschreibst, dass es sich offenbar um Nuancen handelt, macht das Ganze dann auch irgendwie "mystisch", wenn Sie verstehen was ich meine. ;-)

Jedenfalls danke ich für den Ehrfahrungsaustausch...
 
Aahh, da fällt mir gerade eine alte "In Vivo Guitar"-Folge ein vom guten, alten Abi.

Er schrieb, dass er von irgendeiner Firma, zwecks Vorführung, eine Klampfe zugestellt bekam, die aber recht flach klang.

Da nicht mehr genügend Zeit war um das Ding richtig einzuspielen, ging er also in den Keller, packte die Neue zwischen 2 4x12er, machte ein Tape mit seiner Lieblingsmusik und ließ diese dann 24 Std. über die 2 Boxen auf seine Klampfe schallen. In ordentlicher Rocklautstärke, nehme ich an. Wie auch immer, er schwörte, die Klampfe hätte danach besser resoniert...
 
Marcello":3o05z6jw schrieb:
Aahh, da fällt mir gerade eine alte "In Vivo Guitar"-Folge ein vom guten, alten Abi.

Er schrieb, dass er von irgendeiner Firma, zwecks Vorführung, eine Klampfe zugestellt bekam, die aber recht flach klang.

Da nicht mehr genügend Zeit war um das Ding richtig einzuspielen, ging er also in den Keller, packte die Neue zwischen 2 4x12er, machte ein Tape mit seiner Lieblingsmusik und ließ diese dann 24 Std. über die 2 Boxen auf seine Klampfe schallen. In ordentlicher Rocklautstärke, nehme ich an. Wie auch immer, er schwörte, die Klampfe hätte danach besser resoniert...

Da fällt mir wiederrum die Les Paul ein, die ich von einem
Punk-Mucker in Zahlung genommen habe. Powerchords
in den ersten 5 Lagen klangen schön satt lange aus, an
singende Leadsounds war nicht zu denken. Dieses "gut"
eingespielte Instrument hatte sich so dran gewöhnt, mit
Powerchords gekloppt zu werden ... sie ist letztlich, da
vermutlich auch der Emil nichts mehr hätte heilen können,
an jemanden gegangen, der wieder fein Powerchords kloppt ...
Man muß sich ein Gibson Les Paul vorstellen, die
absolut tot klingt ... nix dolle Resonanz :roll:
 
Doc Guitarworld":3chg8zrl schrieb:
Da fällt mir wiederrum die Les Paul ein, die ich von einem
Punk-Mucker in Zahlung genommen habe. Powerchords
in den ersten 5 Lagen klangen schön satt lange aus, an
singende Leadsounds war nicht zu denken. Dieses "gut"
eingespielte Instrument hatte sich so dran gewöhnt, mit
Powerchords gekloppt zu werden ... sie ist letztlich, da
vermutlich auch der Emil nichts mehr hätte heilen können,
an jemanden gegangen, der wieder fein Powerchords kloppt ...
Man muß sich ein Gibson Les Paul vorstellen, die
absolut tot klingt ... nix dolle Resonanz :roll:

Jou,

und ich habe mal ein Auto von einem alten Rentner gekauft. Da ging erst mal durchzugsmäßig gar nix. Nach ein paar Wochen juvenilem Fahrstil ging das Ding dann schon deutlich besser.
Parallele ? Zufall ? Physik ? Psychokinetik ?
Oder waren es die Boxen, die ich eingebaut habe und die das Auto eingeschwungen haben ?

Ich habe aber schon ähnliche Erfahrungen wie der Doc gemacht.
Das würde in der Konsequenz heißen, daß man am besten gebrauchte Gitarren von jemandem kauft, der ein dem eigenen ähnliches Griffbrettverhalten hat.
Oder man sollte mehr und in allen Lagen spielen.
Oder immer nur die eigene Gitarre und am besten nur in lagenverwandten Tonarten.

Ich behaupte aber nach wie vor, daß man lieber an den eigenen technischen und musikalischen Feinheiten verbessert. Da hat die Zuhörerschaft viel mehr davon.

... a world of miracles and magnets... ( Pink Floyd )
 
physioblues":2xvlij1l schrieb:
Jou,

und ich habe mal ein Auto von einem alten Rentner gekauft. Da ging erst mal durchzugsmäßig gar nix. Nach ein paar Wochen juvenilem Fahrstil ging das Ding dann schon deutlich besser.
Parallele ? Zufall ? Physik ? Psychokinetik ?
Oder waren es die Boxen, die ich eingebaut habe und die das Auto eingeschwungen haben ?

Ich habe aber schon ähnliche Erfahrungen wie der Doc gemacht.
Das würde in der Konsequenz heißen, daß man am besten gebrauchte Gitarren von jemandem kauft, der ein dem eigenen ähnliches Griffbrettverhalten hat.
Oder man sollte mehr und in allen Lagen spielen.
Oder immer nur die eigene Gitarre und am besten nur in lagenverwandten Tonarten.

Ich behaupte aber nach wie vor, daß man lieber an den eigenen technischen und musikalischen Feinheiten verbessert. Da hat die Zuhörerschaft viel mehr davon.

... a world of miracles and magnets... ( Pink Floyd )


:shock: :lol: :lol: :lol: :lol:

So ist das!
 
Doc Guitarworld":1s5vxpww schrieb:
... da vermutlich auch der Emil nichts mehr hätte heilen können...[snip] Gibson Les Paul vorstellen, die absolut tot klingt ...

servus doc,

abgesehen davon, dass jeder mit seine gitarre machen und lassen kann, was er will, sind akkurat solche instrumente, die z.b. nicht jenseits des dritten bundes gespielt worden waren, die dankbarsten objekte für mich und für den kunden selbstredend auch.

spass bei seite -> probieren geht über studieren.

grüsse - emil
 
Doc Guitarworld":11ms7cto schrieb:
Punk-Mucker in Zahlung genommen habe. Powerchords
in den ersten 5 Lagen klangen schön satt lange aus, an
singende Leadsounds war nicht zu denken. Dieses "gut"
eingespielte Instrument hatte sich so dran gewöhnt, mit
Powerchords gekloppt zu werden ... sie ist letztlich, da
vermutlich auch der Emil nichts mehr hätte heilen können,
an jemanden gegangen, der wieder fein Powerchords kloppt ...
Man muß sich ein Gibson Les Paul vorstellen, die
absolut tot klingt ... nix dolle Resonanz :roll:

Es sei, wie es iss:
Punk macht krank
:cool:
 
Hi,

meine Meinung dazu: ich kann mir es absolut vorstellen, dass das ganze mit der Entspannung funktioniert. "Eingespielte" Instrumente klingen einfach besser und sind besser zu spielen!! Der Preis dafür ist natürlich jenseits von Gut und Böse. Dafür, dass der einfach dein Instrument an ne Rüttelmaschine hinhängt, finde ich es einfach brutal teuer, aber trotzdem: wenn ich das Geld für sowas übrig hätte, würde ich meine Klampfen auch durchrütteln lassen. - Vielleicht greift mal jemand anders noch diese Geschäftidee auf, und macht das ganze dann für ein paar Euros, dann lasse ich mich auf jeden fall überreden...
Wäre schön, wenn das hier im Forum gepostet wird, wenn jemand mal nen anbieter findet, der das ganze für weniger Kohle macht.

Wolfgang
 
wheieck":2j171urg schrieb:
Hi,

meine Meinung dazu: ich kann mir es absolut vorstellen, dass das ganze mit der Entspannung funktioniert. "Eingespielte" Instrumente klingen einfach besser und sind besser zu spielen!! Der Preis dafür ist natürlich jenseits von Gut und Böse. Dafür, dass der einfach dein Instrument an ne Rüttelmaschine hinhängt, finde ich es einfach brutal teuer, aber trotzdem: wenn ich das Geld für sowas übrig hätte, würde ich meine Klampfen auch durchrütteln lassen. - Vielleicht greift mal jemand anders noch diese Geschäftidee auf, und macht das ganze dann für ein paar Euros, dann lasse ich mich auf jeden fall überreden...
Wäre schön, wenn das hier im Forum gepostet wird, wenn jemand mal nen anbieter findet, der das ganze für weniger Kohle macht.

Wolfgang

Hallo,
wie öfter mal sei an dieser Stelle auch mal wieder die Gegenseite darzustellen.
Wenn das einfach nur eine Rüttelmaschine wäre, dann würden ja sicher auch viele Leute diese Dienstleistung anbieten. Vergessen wird dabei wieder einmal, dass für solche Dienstleistungen auch Gerätschaften wie Messgeräte, Frequenzgenerator, Sensoren, Verstärker, Schwingungserzeuger angeschafft sein wollen, die leicht mal mehrere Tausend Euro kosten können. Außerdem ist es ja nun mal nicht so, dass solche Einschwingvorgänge sich von allein regulieren, sondern dass ständig kontrolliert und reguliert, d.h. eben Zeit investiert werden muß. Andererseits hat ein solcher Dienstleiter sicherlich Wochen oder Monate damit verbracht, sich das notwendige Know-How anzueignen und auszubauen. Irgendwann will er ja dann auch mal Früchte seines Zeit- und Invenstitionseinsatzes ernten.
Anders herum sollte man dann auch mal den Gegenwert schätzen, den man bekommt. Eine neue Gitarre klingt und singt nun mal einfach nicht so wie ein altes langgespieltes Instrument. Und das eine solche Behandlung i.d.R. "wahre Wunder" vollbringen kann, ist ja nun schon an vielen Stellen zur Genüge berichtet worden.
 
Moin,

vorweg - ich bin davon überzeugt, dass das Einspielen und auch das Einschwingen Instrumente verändert.

Unabhängig davon finde ich es schwer verständlich, wie bei diesem Thema oft erwünschte Resonanzen mit unerwünschten Resonanzen und mit Dissonanzen verrührt werden. Ich bin mir auch nicht sicher, ob hier überhaupt je eine verständliche Trennung stattgefunden hat.

Wir sind uns einig, dass ein Banjo ein hoch resonantes Instrument mit maximalem Wirkungsgrad und daraus resultierend mit minimalem Sustain ist. Sind Resonanzen dieser Art gemeint, wenn man vom entdämpfen spricht? Wohl eher nicht.
Woher aber weiß man beim "Entspannen", ob ein Deadspot durch eine Dissonanz, oder eine Resonanz entsteht?

Ich kann mir praktisch und plastisch vorstellen, wie ich eine Instrumentendecke dazu bringe, in einem bestimmten Frequenzbereich bereitwilliger zu schwingen. Ich kann mir jedoch nicht vorstellen, wie ich diesen Vorgang abstelle, wenn eben eine Resonanz das Problem ist.

Der Hals ist ein schwingendes Gebilde unter einer schwingenden Saite. Wenn er auf "unsauberen" Frequenzen resoniert, die die darüber liegende Saite damit stört und am Schwingen hindert, so lässt sich hier (davon bin ich überzeugt) einiges durch Spiel oder Maschine verändern.
Wenn ich aber einen Eigenton habe, der aus der Länge des Halses, oder des Luftvolumens des Korpus resultiert, so "schwingt" mir dieser Eigenton das Sustain weg. Wie bekomme ich einen Hohlraum oder Hals dazu, auf seinem Eigenton nicht zu resonieren? Antwort: Gar nicht.
 
finetone-bf":2ed7krz7 schrieb:
wheieck":2ed7krz7 schrieb:
Hi,

meine Meinung dazu: ich kann mir es absolut vorstellen, dass das ganze mit der Entspannung funktioniert. "Eingespielte" Instrumente klingen einfach besser und sind besser zu spielen!! Der Preis dafür ist natürlich jenseits von Gut und Böse. Dafür, dass der einfach dein Instrument an ne Rüttelmaschine hinhängt, finde ich es einfach brutal teuer, aber trotzdem: wenn ich das Geld für sowas übrig hätte, würde ich meine Klampfen auch durchrütteln lassen. - Vielleicht greift mal jemand anders noch diese Geschäftidee auf, und macht das ganze dann für ein paar Euros, dann lasse ich mich auf jeden fall überreden...
Wäre schön, wenn das hier im Forum gepostet wird, wenn jemand mal nen anbieter findet, der das ganze für weniger Kohle macht.

Wolfgang

Hallo,
wie öfter mal sei an dieser Stelle auch mal wieder die Gegenseite darzustellen.
Wenn das einfach nur eine Rüttelmaschine wäre, dann würden ja sicher auch viele Leute diese Dienstleistung anbieten. Vergessen wird dabei wieder einmal, dass für solche Dienstleistungen auch Gerätschaften wie Messgeräte, Frequenzgenerator, Sensoren, Verstärker, Schwingungserzeuger angeschafft sein wollen, die leicht mal mehrere Tausend Euro kosten können. Außerdem ist es ja nun mal nicht so, dass solche Einschwingvorgänge sich von allein regulieren, sondern dass ständig kontrolliert und reguliert, d.h. eben Zeit investiert werden muß. Andererseits hat ein solcher Dienstleiter sicherlich Wochen oder Monate damit verbracht, sich das notwendige Know-How anzueignen und auszubauen. Irgendwann will er ja dann auch mal Früchte seines Zeit- und Invenstitionseinsatzes ernten.
Anders herum sollte man dann auch mal den Gegenwert schätzen, den man bekommt. Eine neue Gitarre klingt und singt nun mal einfach nicht so wie ein altes langgespieltes Instrument. Und das eine solche Behandlung i.d.R. "wahre Wunder" vollbringen kann, ist ja nun schon an vielen Stellen zur Genüge berichtet worden.

Hi Bernd,

generell ja, aber:

wenn ich bei einem Preis von 700 Euro im Zeitraum t nur eine Person zum bedienstleisten überzeugen kann, und dann noch einen Preis darunter ansetzen muß, dann muß ich mir halt auch mal überlegen, ob das Ganze nicht rentabler wird, wenn bei einem Preis von 200 Euro im selben Zeitraum t die 4fache Menge an Aufträgen reinkommt. Zumal so eine Dienstleistung ja in erster Linie durch Empfehlung nach persönlicher Erfahrung Folgeaufträge mit sich bringt. Je mehr am Anfang positive eigene Erfahrung weitergeben, um so größer wird ein erhoffter Schneeballeffekt sein.

Man muß einfach mal die Relation Anschaffungspreis zu Einschwingpreis sehen und dann wird man feststellen, daß mindestens 90 % der gespielten Instrumente im Anschaffungspreis unter dem zweifachen Einschwingungspreis liegen. Und für eine 1000 Euro-Axt noch gleich 700 Stutz fürs Klangoptimieren hinzulegen ............... ???
Da scheint eine Preisgrenze von 250 Euro schon realistischer.


Gruß
Stefan
 
physioblues":k4vf3g3a schrieb:
Hi Bernd,

generell ja, aber:

wenn ich bei einem Preis von 700 Euro im Zeitraum t nur eine Person zum bedienstleisten überzeugen kann, und dann noch einen Preis darunter ansetzen muß, dann muß ich mir halt auch mal überlegen, ob das Ganze nicht rentabler wird, wenn bei einem Preis von 200 Euro im selben Zeitraum t die 4fache Menge an Aufträgen reinkommt. Zumal so eine Dienstleistung ja in erster Linie durch Empfehlung nach persönlicher Erfahrung Folgeaufträge mit sich bringt. Je mehr am Anfang positive eigene Erfahrung weitergeben, um so größer wird ein erhoffter Schneeballeffekt sein.

Man muß einfach mal die Relation Anschaffungspreis zu Einschwingpreis sehen und dann wird man feststellen, daß mindestens 90 % der gespielten Instrumente im Anschaffungspreis unter dem zweifachen Einschwingungspreis liegen. Und für eine 1000 Euro-Axt noch gleich 700 Stutz fürs Klangoptimieren hinzulegen ............... ???
Da scheint eine Preisgrenze von 250 Euro schon realistischer.


Gruß
Stefan

Hi Stefan,
ok, 700,- schleifen ist auch ne Menge Holz. Da habe ich auch schon ein anderes günstigeres Angebot eingeholt (nicht beim "emil"). Allerdings kann ich keine Aussage darüber machen, ob die beiden (mir bekannten) Anbieter dieser Dienstleistung grundsätzlich das Gleiche machen bzw. ob das Ergebnis auch nahezu das Gleiche ist. Aber wie "burke" schon schrieb: Nachfragen lohnt sich vielleicht.
Das mit dem Schneeballeffekt ist auch so eine Sache, sie funktioniert nur bedingt, da die Mund-zu-Mund-Propaganda sich auf einer sehr engen (wenn auch elitären ;-) ) Kreis von Musikern der Spezies "Gitarrenspieler" beschränkt. Das kann ich aus eigener Erfahrung berichten. Es gehört schon ein bisschen Vitamin-B und eine Menge Engagement und Idealismus dazu, in etwas größerem Umfang zu agieren.
Und Kosten hast Du nun eben mal als Gewerbetreibender, ob Du Einnahmen hast oder nicht. Da sorgen unsere gierigen Behörden schon dafür. Aber das ist ein anderes Thema.
 
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