(M)ein gitarristischer Erlebnistag

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Anonymous

Guest
(M)ein Erlebnistag bei Six & Four: man verzeihe mir die langen Vorworte :roll:

Da ich im Moment Urlaub habe und das Wetter nicht so doll ist zum roadstern, habe ich heute mal wieder für ein paar Stunden unser größtes Musikhaus an der Saar besucht. Vormittags im Laden angekommen, kaum was los - klar, die meisten arbeiten ja :lol: Ein netter Verkäufer der Gitarrenabteilung fragte, ob er mir weiterhelfen kann. Ich vermittelte ihm, dass ich auf der Suche nach einer schönen leichten Les Paul bin. Er meinte, naja, dann gehn wir mal in den Gibson-Epi-Ibanez-PRS-Bereich. Wowwwww, gut 50-60 Gitarren hingen da an der Wand in der Preisklasse von 500 bis 5000 Euro. Vieles kam grade erst an, von einer Messebestellung - so auch einige neue jungfreuliche Gibsons. Er zeigte mir ne Gibson Les Paul Standard Goldtop mit 60s Neck, (ca.3,8 Kilo) und meinte, die sollte ich unbedingt mal antesten, die wäre supergut. Im Raum nebenan könnte ich mir einen Amp aussuchen, große Lautstärke wäre kein Problem, der Raum wäre fast schalldicht. Er meinte noch, lass dir Zeit und teste einfach mal alles durch was dir so gefällt. Im Amp-Wohnzimmer angekommen - meine combosuchende Blicke gingen nach links, rechts, oben und unten - sehr gut bestückt, alle Achtung. Vorwiegend Peavy und Fender Combos, aber leider nichts, was ich selbst spiele. Nach kurzer Nachfrage, sagte mir der Verkäufer, dass die neuen H&K Statesmänner bestellt sind und sie noch drauf warten. Nun denn, Kabel an einen Blues Deluxe und los gings. Hmmmm.... die güldene Paula kam nicht schlecht, aber so toll war sie auch nicht - irgendwie mulmig, charakterlos. Ab an's Gitarrenregal, ich schnappte mir 7-8 Gitarren, u.a. eine Gibson Les Paul Faded Double Cutaway, eine Gibson BFG Les Paul und schleppte alles in den Amproom. Oh, was sah ich da, ein neuer Fender Pro Tube SuperSonic 112 in blonde-oxblood. Da stöpselte ich eine Gitarre nach der anderen ein und war schier geplättet, wie gut dieser Combo rüberkommt - wowwwww, ein wirklich geiler Amp mit 6L6 Bestückung!!! Clean kann man umschalten von Bassman auf Vibrolux Sounds. Sehr sehr schön! Auch die Crunch und Bratabteilung gefiel mir sehr gut.
Die teure Goldtop (2700 Ocken) stellte ich nun endgültig weg, sie war absolut nicht mein Ding - da klingt meine billige Bach Paula um Welten besser und interessanter (sorry ist wirklich so). Die Double Cutaway mit P90's war soundlich klasse und sehr leicht, vor allem zu dem Preis von 900 Euro. Auch die Epi LP's die ich mir ausgesucht hatte, klangen alle ziemlich müde. Schade, aber diese Erfahrung machte ich in letzter Zeit bereits öfters.

Die absolute Überraschung sollte aber kommen, als ich die BFG in der Hand hielt. Man hat sie hier im Forum ja bereits beschrieben und auch durchleuchtet, naja was man da so gelesen hat, sollte es nix so dolles sein. Aber selbst testen ist immer noch die erste Wahl! Leute, diese LP Geige klingt und singt, dass es eine wahre Freude ist. Gut eine Stunde hab ich sie gequält - clean, crunch, bluesy und auch volles Rohr. Der naturbelassene fette Hals (kein Lack!) liegt sehr angenehm in der Hand und man fühlt sich sofort wohl. Einzig das seitliche Abrichten der Bünde hätte man etwas sorgfältiger machen können, aber da kann man ja selber ran - kein Problem. Das Gewicht der Gitarre schätze ich mal auf knappe 4 Kilo, wenn überhaupt. Etwas gewöhnungsbedürftig ist der Platz des gewohnten Toggelswitch - es sitz dort ein sogenannter Kill-Switch, welcher das Signal in jeder Pickupstellung unterbricht. Okay, moderne Player brauchen das wohl ;-) Der eigentliche Umschalter sitzt als Miniswitch in Nähe des Tonereglers. Das wäre das erste, was ich umbauen würde! Der P90 am Hals ist der Bringer für Blues und Cleangeschichten. Der Zebra Burstbucker III am Steg macht mächtig Druck, ist aber auch gut für clean zu gebrauchen, wenn man ihn etwas bedämpft mit dem Tonepoti. In der Mittelstellung ist die Paula wieder recht brav und klingt auch sehr interessant.
Fazit: Eine der besten Gibson Les Pauls, die mir seit langer Zeit in die Finger gekommen ist. Charaktervolle Sounds, klasse bespielbar, einzigartiges Outfit (diese hier war in trans-black), für viele Stilarten brauchbar, günstig mit 1150 Euro - bravo Gibson, echt sehr gut gemacht!

Und der Fender Pro Tube SuperSonic ist auch ein klasse Vollröhren-Combo mit tollen Sounds. Der Preis dafür geht voll in Ordung.

Hat mal wieder so richtig Spaß gemacht und vor allem bestätigt sich wieder einmal (m)eine Meinung, Instrumente und Amps immer vorher selbst anzutesten. Der beste (und teils günstigste) Weg, Equipment für längere Zeit sein Eigen zu nennen :!:
 
Hi,
cooler Bericht. Mir ging es ähnlich, als ich das erst mal über nen Vox AC-30 CC2 spielt. Wenn ich die Kohle hab, wird der sofort gekauft.

MFG -Basti-
 
Hi Mäggi,
DAA hatte ich Dich heute also erwischt ;-)

Die BFG hatte ich kürzlich auch mal angetestet (bei Beyers in Bochum) und kann das Gesagte nur unterstreichen! Handling- und soundmäßig verstand sie sehr zu gefallen (ebenfalls an nem Fender). Ich würde sie allerdings elektrisch auch auf "klassisch" umrüsten.
Und ich schätzte, dass gewichtsmäßig vor dem Komma eine drei steht.
 
Hi Bernd,
jou die BFG ist rein paulatechnisch gesehen ein Leichtgewicht. Ich denke, entgegen der Beschreibung von Gibson ist sie nicht nur für die härtere Abteilung interessant. Wenn man hier und da ein wenig schraubt und auch aktiv mit Vol- und Tonepot umzugehen weis, ist sie stilistisch universell einsetzbar. Ich käme rein bluestechnisch jedenfalls sehr gut damit klar - mir gefällt halt auch das Design, besonders das matte Griffgefühl ;-)
Ich werd mir das Teil mal zu ner Probe ausleihen und dann kann ich sagen, wieviel Durchsetzungskraft sie wirklich hat. Mein Gefühl nach dem Test sagt mir aber die hat sehr viel Bauch.
Aber keine Angst, ich hab kein GAS-Anfall - ich hab mich voll im Griff! Noch :lol:
 

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