Pacifica 112 einstellen

A

Anonymous

Guest
Guten Tag!
Tut mir leid, dass ich eine Frage zur Einstellung einer Gitarre stelle, aber die im FAQ-Forum aufgeführten Seiten haben mir nicht wirklich viel weiterhelfen können. Also, folgende Situation: Ich habe ein Yamaha Pacifica 112 (ich weiß, nich die beste Gitarre), hab dann aber mal vor einiger Zeit eine Strat gespielt und dachte mir nur, wunder wie tief die Saiten liegen. Also gedacht, Saitenhöhe bei mir neu einstellen. Im Internet informiert, nu allerdings folgendes Problem: An manchen Stellen wird gesagt, ich soll erst mal den Hals einstellen, anderswo wird gesagt, ich solle die Saiten am Bund einzeln in der Höhe verändern. Da weiß ich jetzt erstmal nich, was ich machen soll - will ja alle Saiten tiefer haben, also der Hals?! Dann wurde die optimale Saitenhöhe immer abhängig gemacht von dem Griffbrettradius. Die Tabellen, die ich gefunden habe, waren aber immer nur ausgelegt für "bis 12 Zoll" und "ab 15 Zoll". Die Yamaha hat aber einen Radius von 13,75". Soll ich mir jetzt quasi den Mittelwert von beiden ausrechnen?! Nochmal sorry, aber für einen Newbie kann eine E-Gitarre ganz schön verwirrend sein und ich will sie mir ja auch nich so versauen, dass dann gar nüx mehr geht. Schon mal danke für die Antworten!

MfG,
Philipp
 
<table border="0" width="90%" align="center"><tr><td class="quote">Zitat:Original erstellt von: Qubick
Guten Tag!
Tut mir leid, dass ich eine Frage zur Einstellung einer Gitarre stelle, aber die im FAQ-Forum aufgeführten Seiten haben mir nicht wirklich viel weiterhelfen können. Also, folgende Situation: Ich habe ein Yamaha Pacifica 112 (ich weiß, nich die beste Gitarre), hab dann aber mal vor einiger Zeit eine Strat gespielt und dachte mir nur, wunder wie tief die Saiten liegen. Also gedacht, Saitenhöhe bei mir neu einstellen. Im Internet informiert, nu allerdings folgendes Problem: An manchen Stellen wird gesagt, ich soll erst mal den Hals einstellen, anderswo wird gesagt, ich solle die Saiten am Bund einzeln in der Höhe verändern. Da weiß ich jetzt erstmal nich, was ich machen soll - will ja alle Saiten tiefer haben, also der Hals?! Dann wurde die optimale Saitenhöhe immer abhängig gemacht von dem Griffbrettradius. Die Tabellen, die ich gefunden habe, waren aber immer nur ausgelegt für "bis 12 Zoll" und "ab 15 Zoll". Die Yamaha hat aber einen Radius von 13,75". Soll ich mir jetzt quasi den Mittelwert von beiden ausrechnen?! Nochmal sorry, aber für einen Newbie kann eine E-Gitarre ganz schön verwirrend sein und ich will sie mir ja auch nich so versauen, dass dann gar nüx mehr geht. Schon mal danke für die Antworten!

MfG,
Philipp
</td></tr></table>

Hallo Philipp und willkommen im Forum!
Es gibt keine dummen Fragen, wohl aber viele dummen Antworten. Und da bist Du hier genau richtig!:D

Vergiss den Quatsch mit Griffbrettradien. Wichtigtuerei.
Wir gehen davon aus, daß Deine Gitarre eine einwandfreie Bundierung besitzt...
Für die Saitenlage sind drei Dinge relevant:
A: Der Sattel
Oft werden Sättel bei günstigen Anbietern (selten bei Yamaha) "auf Sicherheit" eingesetzt, d.h. sie könnten wohl noch ein paar 10tel tiefer, aber das macht man nicht, weil man dann Rückläufer riskieren würde. Ist ein Sattel zu hoch gekerbt, muß man bei den Pfadfinderakkorden schon arg drücken und Barres in den ersten Lagen werden zur Qual. Außerdem verstimmt sich der Akkord, weil man die Saiten beim Niederdrücken dehnt. Ein gut gekerbter Sattel soll darum so tief oder hoch sein, daß die leere Saite bei einem starken Anschlag den ersten Bund gerade noch verfehlt. Das ist Abhängig vom Instrument und bewegt sich zwischen 2 und 5 10teln.
B: Die Halskrümmung
Ein leicht hohl gekrümmter Hals ist notwendig, damit die Saite bei tiefen Tönen und entsprechender Länge eine große Auslenkung machen kann. Ist der Hals zu gerade, oder gar rund gegen die Saitenspannung gestellt, schnarrt das Instrument auf den ersten 3-4 Bünden.
Steht der Hals zu hohl, wird das Spiel auf dem 5.-12. Bund sehr unkomfortabel, da sich der Hals unter der Saitenspannung über Gebühr wegbiegt und damit die Saitenlage erhöht.
Man prüft die Halskrümmung, in dem man eine Saite gleichzeitig am ersten und am letzten Bund niederdrückt. Auf der Höhe des 5. Bundes sollte die Saite jetzt etwa so viel Luft zum Bund haben, daß man ein Papier darunter bekommt.
C: Die Höheneinstellung der Brücke
Wenn man Punkt A und B Abgeschlossen hat, darf man jetzt mit Hertzenslust an den Böckchen der Brücke drehen. Dazu geht man mit jeder Saite erst mal so weit runter, bis sie im normalen Anspiel auf dem ganzen Griffbrett, oder bei Bendings scheppert. Jetzt bewegt man sich langsam wieder nach oben, bis man mit dem Ergebnis zufrieden ist. Dabei sollte eine Einstellung zustande kommen, die, wenn man flach über den Korpus schaut, in den Saiten etwa den Radius des Griffbretts nachvollzieht. Hat man starke Ausreißer (z.B. die D oder G Saite muß viiiel höher, als alle anderen) kann das verschiedene Gründe haben:
1. Das Instrument schwingt unkultiviert
Leichte, wabbelige Billiggitarren machen das gerne, aber auch Strats mit bleischweren Korpi, wie kleine Gitarren mit sehr harten Hälsen.
Da hilft nur höher hängen und (trotzdem) lieb haben.
2. Die Pickups stehen zu hoch
Die Magneten ziehen an den Saiten und bringen sie ins Taumeln. Stehen sie zu nahe an den Saiten, kann das Probleme geben. Wer dünne, weiche Saiten bervorzugt (z.B. Pyramid 009) muß mit den Pickups aufpassen und sie ggf. von den Saiten weiter entfernen.
3. Die Saiten passen nicht zum Instrument, oder sind schlecht
Viele Vintageinstrumente werden gerade für ihre charmanten Fehler - ich will sie mal "Schönheitsflecke" nennen - geliebt. Die Dinger sind oft rauh, unkultiviert und auch - ich schreib’ es mal so - zickig. Wenn man auf eine solches Instrument eine besonders weiche Saite spannt, scheppert es u.U. von oben bis unten - es sei denn, man akzeptiert eine Saitenlage, die dann auch "vintage" ausfällt. Das kann durch einen guten Ton belohnt werden, muß aber nicht. Es lohnt sich durchaus, verschiedene Saitentypen auszuprobieren, wobei nich jeder Name ein anderer Typ ist. Es gibt in Deutschland und Österreich ein paar Hersteller und in den USA vielleicht noch mal fünf oder sechs. Der Rest ist geduldiges (Verpackungs-)Papier.
Jazzgitarren zicken gerne auf der umsponnenen G-Saite. Hier sei die Firma Thomastk Infeld erwähnt, die gerade bei geschliffenen Saiten jede Konkurrenz an die Wand wickelt.

Grüße aus dem milden Westen.

W°°
 
ich wär dafür, dass der eintrag von w°° in die faq kommt,... echt geil und super einfach erklärt!

bÄstel

Rettet den Wald, esst mehr Biber!
 
Hi,

Ich habe bei mir folgendes Problem:

Wenn ich die D Saite ganz leer anschlage (wie oben gesagt, kräftig) berührt sich keinen Bund, was eigentlich ja auch richtig ist. Wenn ich die Saite aber im 7 Bund oder so drücke und dann kräftig anschlage berührt die Saite einen Bund weil es entsteht ein fast splitternder klang (nicht sooo extrem aber man hörts)... hört sich nicht gut an, muss ich vielleicht auch mal darüber nachdenken den sattel zu verstellen?

greetz [|)]
 
<table border="0" width="90%" align="center"><tr><td class="quote">Zitat:Original erstellt von: rmcGohan86
Hi,

Ich habe bei mir folgendes Problem:

Wenn ich die D Saite ganz leer anschlage (wie oben gesagt, kräftig) berührt sich keinen Bund, was eigentlich ja auch richtig ist. Wenn ich die Saite aber im 7 Bund oder so drücke und dann kräftig anschlage berührt die Saite einen Bund weil es entsteht ein fast splitternder klang (nicht sooo extrem aber man hörts)... hört sich nicht gut an, muss ich vielleicht auch mal darüber nachdenken den sattel zu verstellen?

greetz [|)]
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Nein - der Sattel liegt bei einem gegriffenen Ton auf der nicht schwingenden Seite der Saite. Er kann im beschriebenen Fall also auch kein Scheppern produzieren.
Das Kerben des Sattels bedarf einiger Erfahrung und geeigneten Werkzeugs. Man kann sich daran versuchen, es wird aber teuer, wenn es in die Hose geht.

Grüße aus dem milden Westen.

W°°
 
Ja, danke! Das nenn ich mal eine umfangreiche Antwort... Werd mich gleich mal dran probieren!
 

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