Reparaturen an Gitarren - ja oder nein?

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Anonymous

Guest
Hallo zusammen,

Ich bin neu hier und wollte Euch gleich zu Anfang mal eine Frage stellen:

Was macht Ihr bei ernsthaften Schäden, also solchen, die Ihr nicht selbst beheben könnt, speziell an sogenannten "Billiggitarren"?

Der Anlaß ist, daß ich gerade eine Gitarre für einen Horrortarif habe neu bundieren lassen (wehn's interessiert: eine uralte LP-Standard-Kopie von Ibanez mit geleimten Hals), natürlich zähneknirschend, aber ich wollte mich einfach nicht davon trennen. Eine wirkliche Billiggitarre ist es dann ja nun auch nicht, und ich bin heilfroh über die Entscheidung, habe sie auf keinen Fall bereut. Aber allgemein würde mich eben interessieren, wie Ihr das so haltet.
Vielen Dank für Eure Meinung!
 
Hallo,

ich habe vor nicht all zu langer Zeit auch eine Gitarre neu bundieren lassen, was ca. 200 EUR gekostet hat. Wegen der Verhältnismäßigkeit: Es handeltete sich dabei um eine ca. 15 Jahre alte Ibanez, für die ich damals neu 1000 DM gezahlt habe, also weder ein Billiginstrument noch eine Luxusgitarre. Einige Macken hat das Teil inzwischen auch schon abbekommen.

Wenn man bedenkt, dass man heutzutage für weniger als 200 EUR mit etwas Glück eine wirklich brauchbare Gitarre bekommen kann, ist das natürlich kein Pappenstiel, aber als ich mein Instrument vom Gitarrenbauer abgeholt habe, war es neben der Neubundierung optimal eingestellt, und die Bespielbarkeit war besser denn je. Insofern hat sich diese Investition auf jeden Fall rentiert.

Ob sich das auch lohnt, wenn die Reparaturkosten höher sind als der ursprüngliche Anschaffungspreis, ist natürlich schwer zu sagen. Wenn ich eine "Billiggitarre" lange genug gespielt habe und sie wirklich mag, würde ich aber auch das nicht ausschliessen. Das ist dann halt mehr eine emotionale als eine wirtschaftliche Entscheidung.

Gruß,

Jan
 
donlimpio":2239qu9g schrieb:
Was macht Ihr bei ernsthaften Schäden, also solchen, die Ihr nicht selbst beheben könnt, speziell an sogenannten "Billiggitarren"?

Hallo donlimpio,

herzlich willkommen und viel Spaß in der guitarworld.

Was ist eine Billiggitarre? Früher waren es Hertiecasters, vielleicht Klira (wem das noch was sagt!), heute sind es diese schlitzäugigen Gehhilfen.
Es ist ja nicht völlig auszuschließen, aber wenig wahrscheinlich, dass man sein Herz an solch ein Teil verliert und aus rein sentimentalen Gründen mehr als den Kaufpreis an Reparatur hineinsteckt. Aber richtig sinnvoll finde ich es nicht.

Beispiel: Chinaware im Bereich 200,- Euro für den gleichen Preis neu bundieren zu lassen, macht doch wenig Sinn, oder? Da soll mir doch das Ding am Lagerfeuer die Füsse wärmen... Wenn es ein Bausatz-Instrument ist (Patent Fender), gibt es allerlei Ersatzteile käuflich zu erwerben. Wenn nicht, muß man die Balance zwischen Sentimentalität und vorhandener Kaufkraft suchen.
 
Hallo mad cruiser,
Danke für Deine Antwort. Bei 200€ Instrumentenwert sehe ich das natürlich genauso, also sehr rational; so einfach ist es aber wohl nicht immer, siehe meine Paula: 1000DM (!) vor einigen Jahren gebraucht bezahlt, 300€ für's Neubundieren (Griffbrett mit Binding) und eine neue Halsschraube - da kommt man echt ins Grübeln. War aber wie gesagt die richtige Entscheidung.
 
Moin,

ich muss die Nase meiner Ollen
an jeder Grenze neu verzollen.

Da stellt sich auch schon die Frage, ob sich das noch lohnt ;-)

Im Ernst: Reine Herzensentscheidung!
 
Meine 22 Jahre alte Cimar Strat müsste auch neu bundiert werden, auch hier ist der Preis in etwa dem damaligen Kaufpreis (heute etwa 215 €) gleich.

Aber diese Gitarre hat eine Geschichte und ist mir heute ein vielfaches von dem wert, was sie damals gekostet hat.

Von daher: neu bundieren? Ja!
 
Hallo Sascha,
ich weiss zwar nicht wo du deine Gitarre bundieren lassen würdest, aber über 200 Euro ist zuviel. Ein normaler Preis wäre so ca. 130-140Euro.
Von daher nochmal ja dazu!
Gruß, Jochen
 
Hallo zusammen,
ich denke auch, daß man hier nicht die Kosten allein betrachten kann, es ist wohl zum Großteil Gefühlssache.
Was mir aber in anderem Zusammenhang auffällt - die Leute scheinen weniger Probleme damit zu haben ihre Gitarren mit z. B. teuren Austauschtonabnehmern aufzubrezeln, als beispielsweise eine notwendige Bundierung durchführen zu lassen.
Oder was meint Ihr dazu?
Gruß Dan
 
@Dan

für den Nicht-Gitarrenbauer ist es ungleich einfacher, neue PU´s einzubauen als einem Hals neue Bunddrähte einzuhämmern...
 
Hallo ihr,

ich habe für eine meiner Strats, die ich zu einem Gitarrenbauer (ach ja *seuftz*) brachte, zum neu bundieren 189,00 Eurochen gezahlt. Fand ich ziemlich teuer, zumal er nur bundiert hat und z.B. das Griffbrett nicht nicht "gereinigt" hat, oder die Gitarre neu eingestelle hat, was ich eigentlich schon erwartet hatte, naja... ich wechsle die Werkstat :)
 
Carl":3b7bivem schrieb:
zumal er nur bundiert hat und z.B. das Griffbrett nicht nicht "gereinigt" hat, oder die Gitarre neu eingestelle hat, was ich eigentlich schon erwartet hatte

Hallo Carl,

Interessant, ich hätte eigentlich gedacht, dass eine Neubundierung automatisch eine komplette Neueinstellung der Gitarre nach sich zieht, schon allein weil die Saitenlage auf die Bünde abegstimmt werden muss.

Bei meiner Gitarre war das preislich wie gesagt in einer ganz ähnlichen Größenordnung wie bei dir, aber da ist auch das Griffbrett abgeschliffen und neu lackiert worden, und die Einstellung muss schon allein durch das Floyd Rose ziemlich aufwendig gewsen sein (das habe ich selbst nie richtig hinbekommen). Ausserdem war der Gitarrenbauer so nett, nach der Elektronik zu schauen, die nicht so ganz in Ordnung war, seitdem ich vor Jahren einen Pickup-Schalter selbst eingebaut hatte, und komplett gereinigt und poliert war das Instrument auch. Insofern war ich mit dem Preis-Leistungsverhältnis auch wirklich zufrieden und werde zukünftig auch sicherlich meine anderen Gitarren in fachkundige Hände geben.

Gruß,

Jan
 
Mr. G":3tu51a46 schrieb:
Carl":3tu51a46 schrieb:
zumal er nur bundiert hat und z.B. das Griffbrett nicht nicht "gereinigt" hat, oder die Gitarre neu eingestelle hat, was ich eigentlich schon erwartet hatte

Hallo Carl,

Interessant, ich hätte eigentlich gedacht, dass eine Neubundierung automatisch eine komplette Neueinstellung der Gitarre nach sich zieht, schon allein weil die Saitenlage auf die Bünde abegstimmt werden muss.

Bei meiner Gitarre war das preislich wie gesagt in einer ganz ähnlichen Größenordnung wie bei dir, aber da ist auch das Griffbrett abgeschliffen und neu lackiert worden, und die Einstellung muss schon allein durch das Floyd Rose ziemlich aufwendig gewsen sein (das habe ich selbst nie richtig hinbekommen). Ausserdem war der Gitarrenbauer so nett, nach der Elektronik zu schauen, die nicht so ganz in Ordnung war, seitdem ich vor Jahren einen Pickup-Schalter selbst eingebaut hatte, und komplett gereinigt und poliert war das Instrument auch. Insofern war ich mit dem Preis-Leistungsverhältnis auch wirklich zufrieden und werde zukünftig auch sicherlich meine anderen Gitarren in fachkundige Hände geben.

Gruß,

Jan

Hallo Jan,

jetzt schreib ich nochmal, nachdem mein I-Net abgestürtzt ist.

Ich habe mich vielleicht falsch ausgedrückt. Natürlich war die Gitarre "eingestellt", aber nicht wirklich wünschenswert, wie ich es ansonsten kenne. Ich hätte es auch echt toll gefunden, wenn er für den Preis auch das Griffbrett abgeschliffen und "eingelassen" hätte. War leider nicht der Fall. Auserdem waren die Pickups vollkommen verstellt. Leider war auch ein Elektronikcheck nicht der Fall. Naja...

grüßle

karl
 

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