Es ist immer wieder toll die vielen Reaktionen hier zu sehen, es macht richtig Spaß!
Natürlich ist es ein wenig blöd zu fragen: wie gut bin ich eigentlich.
Es entstand aus meiner persönlichen Situation; ich verlasse die Gegend bald und kann hier nichts aufbauen. Im Moment habe ich also keinen Ü-Raum und bin auf Einladungen angewiesen (muß vielleicht hier sagen, daß LAUT mit anderen zu spielen für mich das Größte ist). Na ja, wenn so 4-5 Tage ohne Einladung vergehen, zweifle ich an mir selbst.
Dort wo ich ich hingehe sind Musiker rar, Bassisten und Schlagzeuger noch rarer und ich habe Angst, daß ich nicht die Leute finde die ich gerne für ein Trio hätte. Da stehe ich zweifellos in Konkurrenz mit anderen Gitarristen.
Außerdem ist das tägliche Üben manchmal sehr frustrierend.....es dauert alles halt seine Zeit. Oft fühlt sich meine Hand als hätte man sie mit n m Hammer weichgeklopft, muß vorsichtiger sein und meine Finger machen immer noch nicht das was ich mir vorgenommen habe. In solchen Momenten beschleicht mich das Gefühl ich bin völlig talentfrei oder ich hab i-eine nervliche Fehlfunktion und dh können die Finger nicht.....
Natürlich habe ich Bock auf das was ich spiele.
Ich hab meinen Sound, meine Art und es geht mir richtig einer ab wenn ich (besonders mit anderen) spiele.
Ich kenne genug Leute die technisch auf hohem Niveau sind, Unterricht geben, in 3-4 Bands spielen aber ihre Inspiration und ihren Drive verloren haben.
Ich bin auch der Erste der den Hut zieht vor Musikern die mit "wenig" viel erreicht haben und "predige" stets, daß es keine Rolle spielt was man spielt sondern wie man s rüberbringt.
Gleichzeitig bin neidisch auf die technischen Fähigkeiten; hätte ich sie könnte ich mich viel besser ausdrücken. Ich glaube, daß die messbar sind.
Persönlich habe ich große Angst davor mich nur auf s Eigene zu konzentrieren.
Das Eigene ist das was im Ü-Raum (im Jam) gespielt wird.
Ich möchte nicht wie X, Y klingen, ich möchte mich aber inspirieren lassen. Durch Nachspielen fließt immer ein Stück in mein Spiel mit hinein.
Ich hab noch viel zu lernen und habe Bock drauf.
Da die Diskussion in die Richtung "Feedback" gelaufen ist, möchte ich meine Einstellung dazu geben. Es ist schön, wenn Zuhörer etwas gut finden, ich back mir aber nichts Grosses drauf. Was dagegen geil und mir sehr wertvoll ist, ist wenn die Mitstreiter was damit anfangen können und mit abgehen, wenn die ganze Band mitgerissen wird/ist.
In der eigenen Beurteilung sind die guten Meinungen anderer eine sehr kleine Befriedigung (ein ausgegebenes Bier ist mir meist lieber ;-) ) Für mich ist Musik ein Ventil, der Versuch meine Gefühle, mich selbst ausdrücken. Und es ist eine Qual, denn es wird -so oder so -nie ganz gelingen. Es ist halt Kunst.
Aber,
nach dem Post wurde ich wieder eingeladen und hab den allgemeinen Rat "play it your very own way" befolgt.
Ergebnis war der satteste Jam den ich je hatte; ich hab echt die Sau rausgelassen und bin glücklich nach Hause gekehrt!
Dafür ein großes Danke!