Hallo zusammen,
da ich da beruflich ( ah, daher der Name ) damit zu tun habe, möchte ich kurz eine Anmerkung dazu beisteuern.
Wieviel Kraft braucht man eigentlich um eine Gitarrensaite so gegen die Bundstäbchen zu drücken, daß ein sauberer Ton erklingt?
Kraft kann also nicht der entscheidende Faktor sein.
Es bleiben also eigentlich noch 3 Faktoren übrig. Die da wären:
1. Technik
2. Ausdauer
3. Körperhaltung
zur Technik:
Eine gute Technik ist das Produkt von langem und sinnvollem Üben. Wenn Bewegungsabläufe neu und ungewohnt sind, bedarf es vieler Wiederholungen des korrekten Ablaufes, bis das Kleinhirn den Bewegungsablauf gespeichert hat und automatisch abrufen kann. Ist ein Bewegungsablauf noch nicht abgespeichert, wird der Körper einen unverhältnismässigen Kraftaufwand betreiben müssen, um zum gewünschten Ergebnis zu kommen, da die Intra- und Intermuskuläre Koordination noch nicht soweit gereift ist, um maximales Ergebnis bei minimalem Kraftaufwand ( Ökonomisches Prinzip ! ) zu erreichen.
zur Ausdauer:
Ist der Muskel nicht entsprechend den angeforderten zeitlichen Beanspruchungen trainiert, geht er in eine Stoffwechselschuld und ist nicht mehr belastbar. Reaktionen sind Hartspann und Verkürzung des Muskels.
Das heißt: wenn ich immer nur 30 min. übe, brauch ich mich nicht zu wundern, wenn mir nach 90 Minuten Auftritt der bleischwere Arm einen Strich durch das furiose Schluss-Solo macht.
zur Haltung :
Es sieht zwar cool aus, wenn die Geige vor den Knien hängt, ist physiologisch aber eher wenig sinnvoll. Das Warum hierzu ist ein sehr ergiebiges Thema. Das erspare ich euch lieber.
Nur soviel: Die Hände sind letztes Glied in einer Haltungskette, die wir mal der Einfachheit halber am Rumpf starten. Wenn man jetzt durch Gitarre-vor-Knie-Mucke die Schultern schön weit nach vorne fallen lässt, führt dies unweigerlich zu einer muskulären Dysbalance. Diese wiederum sorgt für einen nicht stabilisierten Haltungsapparat, der jedes weitere Glied in dieser Kette in schlechtere Arbeitsmomente bringt, die zu Überlastungssyndromen führen können. Kennt man auch vom Computer-Arbbeitsplatz ( RSI, etc. ).
Fazit: Wer viel klampft, sollte unbedingt für körperlichen Ausgleich sorgen und auf allgemeine Fitness achten. Dehnen ist nicht nur im Handbereich wichtig, sondern im ganzen Schulter-Nachen-Arm-Bereich.
Krafttrainig empfiehlt sich dagegen eher nach langer Ruhigstellung wegen Entlastung oder Armbrüchen etc.
Gruß und olympischen Eifer für Alle !
Stefan