Du Depp. Entschuldigung, aber das ist für mich echt unterste Schublade. Dreist und dumm zusammen in einer Äußerung, das geht nicht.
1. Sind die Todesfälle in Frankreich in einer völlig anderen Situation vorgefallen, die deutlich dramatischer ist (Existenzprobleme der Unternehmen bei gleichzeitiger Hochdotierung des Managements und Kündigungswelle in den niederen Jobs). Also überhaupt nicht vergleichbar. Wer's doch vergleicht, ist zynisch.
2. Niemand wird gezwungen, für Warwick zu arbeiten? Ach nein? Rechtlich magst Du recht haben. Aber hast Du schon mal was von strukturschwachen Regionen gehört? Von Großarbeitergebern mit Inselcharakter (=einer bietet viele Jobs, drumherum fast nix)? Wenn Du mal in so ner Region leben würdest, würde es Dich wundern, wie schnell auch Du "gezwungen" wärst bei Warwick zu arbeiten. Was machste denn wenn Du ne Familie ernähren musst und besser dotierte Jobs nicht verfügbar sind?
Und dummerweise stellt Warwick ja nicht nur Instrumentenbauer ein (für die im Vogtland vielleicht auch Alternativen möglich wären). Vermutlich sogar nur recht wenig. Sondern viel mehr Lageristen, Bürokaufleute, Sekretärinnen usw. Und was machen die bei dem 3-Mann-Geigenbaubetrieb im nächsten Dorf des Vogtlandes?
3. Daß Du dann schlußfolgerst, diese Leute würden lieber dem Staat auf der Tasche liegen, zeigt, daß Du von sozialer Realität in Deutschland keinen Schimmer hast. Wenn man mal mit Arbeitslosen, insbes. Langzeitarbeitslosen zu tun hat, merkt man sehr schnell, daß der allergrößte Teil von denen liebend gern Arbeit hätte. Und zwar nicht nur wegen des Geldes sondern vielleicht noch mehr wegen der sozial-psychologischen Folgen, die Arbeitslosigkeit hat.
Bevor ich mich von dir als Depp betiteln lasse, versuch ich mal deine dümmliche Betrachtung etwas zu entschärfen.
1. Die Suizidfälle in Frankreich liegen ganz einfach darin begründet, dass diejenigen enorme Existenzängste hatten und dem Druck nicht mehr stand hielten. Wieso, weshalb, warum bzw. wie der Konzern da steht, was das Managemant kassiert tut dabei nix zur Sache, da gibts dsbzgl. jede Menge vergleichbare Konzerne.
2. Ich lebe in einer strukturschwachen Region (Nord-Ost-Oberfranken-Bayern) keine 30 km bis Markneukirchen, ca. 40 km von Tschechien - in Bayern die höchste Arbeitslosenquote. Ich habe eine Familie zu ernähren, eine Haus zu bezahlen und da die guten Jobs in keiner Gegend auf der Straße liegen, erst recht nicht hier - habe ich mich z.B. selbstständig gemacht - also erzähl du mir nix über ökonomische Strukturen, fam. Verantwortung und/oder Langzeitarbeitslose. Und Warwick (mit seinen ca. 80 Hansel) ist in der Region (Radius 50 km) kein Großarbeitgeber mit Inselcharakter!
3. Das hab ich so nicht gesagt, sonder wurde an andere Stelle innerhalb dieser Diskussion so oder ählich dargestellt.
Und ganz ehrlich: die Löhne die bei Warwick bezahlt werden sind bestimmt nicht die schlechtesten in der Region. Es spiegelt eher den regionalbedingten, niedrigen Durchschnitt wieder. Stundenlöhne von 5.-. EUR aufwärts sind in der Region durchaus gebräuchlich (Postzustelldienst, CallCenter, etc.), ich selbst arbeite tlw. für Unternehmen, da gehen Arbeitnehmer unter 1.000 EUR in der Tasche nach Hause, trotz 3-Schicht-Betrieb. Und wenn lt. deiner Aussage die Bezahlung sekundär ist, da ja scheinbar der sozial-psychologische Komponente weitaus mehr nutzen hat als die Kohle, versteh ich die ganze Aufregung sowieso nicht.
Ich kenn dich nicht, weiß nicht woher du deine Weisheiten nimmst und dir erlaubst mich einen Depp zu nennen.
Wenn ich aber deinen abschließnden sozial-psychologischen Aspekt auf mich wirken lasse, komme ich zum Entschluß, dass einer von uns beiden die Realität nicht vor Augen hat...und ich bin es in diesem Fall nicht.