Gibson vs. Epiphone

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Anonymous

Guest
Ich dachte gerade so darüber nach, welche Empfehlungen ich meinen Schülern bzgl. Gitarrenkäufen in der Regel gebe. Dabei fiel mir auf, dass ich immer noch sehr häufig und mit gutem Gewissen Epiphone empfehle, obwohl ich Gibson selbst eigentlich überhaupt nicht (mehr) mag.

Hintergrund ist, dass ich schon sehr viele Gitarren von Epiphone in der Hand hatte, die ich erstaunlich gut fand. So eine Epiphone G-400 z. B. ist irgendwie fast immer ein sehr solides Teil. Mit anderen Gibson-Kopien, zuletzt zum Beispiel von "Vintage", habe ich weniger gute Erfahrungen gemacht. Und mit Gibson selbst schon erst recht nicht. Ich hatte Gitarrenschüler, die teure Les Pauls von Papa geschenkt bekommen hatten, die wirklich grauenvoll schlecht verarbeitet waren und auch nicht toll klangen.

Bin ich hier irgendwie auf dem Holzweg? Und falls nicht, wieso lässt die Mutterfirma Gibson dann so etwas zu? Eigentlich können sie doch wenig Interesse daran haben, dass ihre preiswerten Fernost-Instrumente von manchen Musikern als "besser" empfunden werden als manch teure Gibson made in USA (und das bezieht sich ja teilweise sogar auf Profis).

Oder täusche ich mich einfach? Sehe ich die Schwächen der Epiphones einfach nicht und ebenso nicht die Stärken der Gibson-Gitarren aus USA?
 
Also zumindest bei den Halbresonanzgitarren hat Epiphone wieder einen Zahn zugelegt, da sind richtig gute Gitarren dabei. Bei den Solidbody weis ich es nicht, aber die letzen die ich in Händen hielt waren eher bescheiden. Gibson hat zumindest was die LP betrifft recht gute Modelle in der Tribute Serie, diese kann man mit gutem Gewissen weiterempfehlen. Zumindest macht man da kaum Verluste. Ist sogar eher umgekehrt, diese Gitarren steigen im Wert.

Was ich gut finde ist wenn der Gitarrenlehrer bei dem Gitarrenkauf dabei ist, zumindest in beratender Funktion.
 
Magman schrieb:
Was ich gut finde ist wenn der Gitarrenlehrer bei dem Gitarrenkauf dabei ist, zumindest in beratender Funktion.
Das mach ich, wenn es gewünscht ist, auch. Bin allerdings heutzutage in erster Linie Schulmusiklehrer - nur noch sehr am Rande Gitarrenlehrer. Bei den letzten Gitarrenkäufen von Schülern, bei denen ich dabei war, lief es übrigens oft auf Ibanez-Gitarren heraus. Ich versuche natürlich auch immer zu erspüren, wo der Schüler denn selbst hin will, ob eine lange oder eher kurze Mensur Sinn macht, Humbucker oder Single-Coils etc. Ich selbst folge im Übrigen auch immer gern dem Rat des guten Herrn Offelder in Aachen, der einfach mehr Überblick über den aktuellen Gitarrenmarkt hat als ich oder meine Schüler oder deren Eltern. Der hat noch nie einem Schüler von mir oder mir selbst irgendetwas verkauft, was nicht zu 100% hervorragende Qualität fürs Geld gewesen wäre. Ich fürchte, diese Art vertrauenswürdiger Fachhändler stirbt leider aus heutzutage. Aber das ist wohl ein anderes Thema ...
 
MH schrieb:
Oder täusche ich mich einfach? Sehe ich die Schwächen der Epiphones einfach nicht und ebenso nicht die Stärken der Gibson-Gitarren aus USA?
Meinst du das jetzt ernst, als Gitarrenlehrer?

Epiphone/Gibson-Vergleiche:
- Welche Modelle denn (Gitarrentyp, Verarbeitung, Ausstattung, Material, Fakes etc.)?
- Welche Kriterien (Musikstil, Wiederverkaufswert, PLV, Dekorationswert, verfügbares Budget etc.)?

Hier wird ja Anfängern gerne empfohlen nicht irgend ein Modell dem Namen nach zu kaufen, sondern im Laden mehrere Modelle anzutesten und sich dann für eines zu entscheichen, welches preislich passt und einem am Besten liegt, für das was man spielen will. Also warum z.B. nicht auch mal eine Tele oder Strat antesten? Wenn jemand dann mit einer Noname-Gitarre fürn Anfang zufrieden ist und der Gitarrenlehrer beim korrekten Gitarren-Setup hilft? Wo ist dann das Problem?

Zudem, auch wenn ein Profi aus ein einem Billig-Instrument spielerisch, phantastisches rausholen kann, heisst das noch lange nicht, dass er Qualität nicht zu schätzen wüsste. Kannst gerne Beispiele nennen, wo ein Profi eine billige Epiphone "besser empfindet" als eine teuren Gibson. Kann ich mir nicht vorstellen.

Hab übrigens nur Billig-Gitarren (Strat-, Tele-, LP-Kopien) aus Fernost < 100 Euro. Bin sehr zufrieden damit. Für meine Zwecke reichts (momentan). Eine Epiphone ist allerdings nicht dabei ;-)

Grüsse

Mathes
 
Ganz im Ernst? Das ist eine blöde Frage. Ist nicht böse gemeint.

Aber es gibt gute und schlechte Gitarren. Das Logo auf der Kopfplatte spielt dabei keine Rolle. Und wenn, dann nur eine psychologische.

Ich habe Epis und Gibsons gespielt. Alte und neue. Keine der Epis ist noch bei mir. Keine der neueren Gibsons hat ihren Weg zu mir gefunden.

Eine Gitarre passt einem oder nicht. Egal welche Form sie hat und woher sie stammt. Ich würde jedem empfehlen einfach loszuziehen und zu schauen was einem gut in der Hand liegt und gleichzeitig gut klingt.

Alles andere ist Schnullibulli.

Ralf

(der gerade zu nächtlicher Stunde aus dem Studio kommt, wo er mit einer 77er Japan-Strat-Copy für gebrauchte 275 Euro und einer ebenso gebrauchten 78er Höfner Dreadnought für 120 Euro die Mucke für einen Kino Trailer eingespielt hat...)
 
Mathes schrieb:
Hier wird ja Anfängern gerne empfohlen nicht irgend ein Modell dem Namen nach zu kaufen, sondern im Laden mehrere Modelle anzutesten und sich dann für eines zu entscheichen, welches preislich passt und einem am Besten liegt, für das was man spielen will. Also warum z.B. nicht auch mal eine Tele oder Strat antesten? Wenn jemand dann mit einer Noname-Gitarre fürn Anfang zufrieden ist und der Gitarrenlehrer beim korrekten Gitarren-Setup hilft? Wo ist dann das Problem?
Damit rennst Du bei mir offene Türen ein. Ich persönlich neige ohnehin mehr zur Tele/Strat-Fraktion und bin als Kraushaar/Rickenbacker-Spieler im Übrigen sowieso außen vor ;-) ... NoName kann auch gut sein - war es in den 80ern manchmal auch ;-) ... Aber heute? Meine Erfahrung heutzutage ist, dass es keine namenlosen Geheimtipps mehr gibt. Alles kommt aus den gleichen Fabriken in China. Belehre mich gerne eines Besseren ;-) ...

Mathes schrieb:
Kannst gerne Beispiele nennen, wo ein Profi eine billige Epiphone "besser empfindet" als eine teuren Gibson.
The Strokes, Oasis - für die ganze "alte" Alternative-Szene ist Epi Kult und Gibson - na ja ;-) ...

trekkerfahrer schrieb:
Eine Gitarre passt einem oder nicht. Egal welche Form sie hat und woher sie stammt. Ich würde jedem empfehlen einfach loszuziehen und zu schauen was einem gut in der Hand liegt und gleichzeitig gut klingt.

Alles andere ist Schnullibulli.
Ja, bestimmt. Ich empfinde das auch ähnlich. Trotzdem gibt es ja auch noch andere Faktoren - vor allem die Haltbarkeit der mechanischen und elektronischen Bauteile scheint mir bei preiswerten Gitarren oft ein Problem zu sein. Dann kommen Dinge hinzu wie die Materialauswahl beim Holz und beim Lack.
 
... Ich hab mit Vintage gut Erfahrungen gemacht - Goldtops und Slash Les Paul sind prima, habe 2 Strats die auch toll sind ... Habe auch eine Epiphone Es335 mit der ich zufrieden bin ...

Vor ein paar Jahren habe ich mich für die Gibson/Epiphone Slash Goldtops interessiert - leider waren beide Modelle im örtlichen Musikladen unmöglich - überstehende und rauhe Bünde, schlecht eingestellt ... Die hab ich damals links liegen lassen.

Ergo bewerte ich nicht mehr so sehr nach Marken und probiere lieber aus und höre hin ... Ohren auf beim Gitarrenkauf ...

Wenn ich beratende Funktion habe ...

1. Wieviel Budget ist vorhanden
2. Welche musikalischen Vorlieben
3. Ab ins Geschäft und ausprobieren

Was mir gefällt - Klang, Optik - bleibt relativ weit außen vor, ich versuche eher den technischen Teil zu checken (Bünde, Saitenlage, Intonation) und ein bisschen zu beraten, damit der Beratene ein ordentliches Instrument bekommt. Aber gefallen muss die Gitarre dem, der sie spielt ...
 
MH schrieb:
Trotzdem gibt es ja auch noch andere Faktoren - vor allem die Haltbarkeit der mechanischen und elektronischen Bauteile scheint mir bei preiswerten Gitarren oft ein Problem zu sein. Dann kommen Dinge hinzu wie die Materialauswahl beim Holz und beim Lack.
Der Vollständigkeit halber, würde ich vorlagetypischen Konstruktionsmerkmale noch hinzunehmen. Da wird ebenfalls gespart. Bei einer Paula am eingeleimten Hals und der gewölbtem Decke, bei einer Tele an der Saitenaufhängung durch den Korpus und bei Strats am manchmal etwas andere Korpus/Kopfplatte (spart wahrscheinlich Lizenzgebühren).

Nichtsdedotrotz gibts m.E schon noch Geheimtipps im preislichen Low-Level Bereich, wenn man in der Lage ist seine Gitarre selbst nachzubessern (Einstellungen, Bünde seitlich abfeilen, gezielte Aufrüstungen etc.), Geld sparen will/muss und erst mal nur was zum Basteln, Testen und/oder zum anfänglichen Lernen sucht.

Aber auch die teureren Originale haben m. E. nach wie vor ihren Reiz. Abgesehen von zumeist wohl besseren Materialien/Verarbeitung, einer besonderen Äesthetik sowie einem höherem Wiederverkausfswert, schwingt da immer noch das Legendäre mit. Stats, Teles und Les Paules waren nun mal Meilensteine in der E-Gitarrengeschichte. Hab kein Problem damit, wenn jemand Freude daran hat, ein Instrument vom Originalhersteller zu besitzen und bereit ist dafür mehr Geld auszugeben, obwohl eigentlich nur ein anderes Logo auf der Kopfplatte prangt.
 
Ich teile eigentlich auch die Meinung von Ralf, aber es ging hier ja um die Frage Epi oder Gibson. Hätte da jetzt gestanden Squier oder Fender dann wäre die Wahl zumindest für mich schnell entschieden gewesen ;-)

Jetzt mal ehrlich, ist es nicht so das man gerade als junger Spieler stolz ist auf eine originale Gibson. Bekommt man wie gesagt bereits ab 600 Euro aufwärts. Klar sollte man auch da nicht die Katze im Sack kaufen, aber selbst wenn man dann mal feststellt die Mensur passt doch nicht so gut macht man eben kaum Verluste bei einem Verkauf. Epis bekommst du gebraucht on Masse für'n Appel und'n Ei. Es sind halt nur Kopien, oftmals mehr schlecht als recht.
 
Moin,

der Oli hat das doch hier schön beschrieben:



Ob er da 100% Objektiv ist bleibt dahin gestellt - tendenziell hat er aus meiner Sicht jedoch recht.
 
Es geht vielleicht oft auch um das Selbstwertgefühl, wenn es eine Gibson ist, fühlt man sich doch auf der sicheren Seite, auch wenn man für deutlich weniger Geld genauso viel Gitarre bekommen hätte. Es ist sicher auch die Jahrgangsfrage; ich habe Mitte der 90er verzweifelt nach einer Gibsonpaula in Berlin gesucht, ich war nicht bereit für das Logo viel Geld zu bezahlen, da andere Hersteller günstiger waren und vergleichsweise mehr geboten haben. Da ich zu dieser Zeit Logofixiert war, habe ich eine Heritage erstanden, wissentlich, dass diese Gitarren von ehemaligen Gibsonmitarbeitern gebaut werden. Zu dieser Zeit war ich von Gibson enttäuscht, verarbeitungstechnisch waren die recht mittelmäßig bis schlecht.
Die sogenannten Nonameprodukte sind in der Verwendung des Materials sicher nicht so wählerisch, es gibt hier mehrteilige Body`s usw. Wenn man auf solche Details wert legt, wird man eher das Original suchen, trotzdem können Nonames auch gut klingen.
 
MH schrieb:
Oder täusche ich mich einfach? Sehe ich die Schwächen der Epiphones einfach nicht und ebenso nicht die Stärken der Gibson-Gitarren aus USA?
Nun ja, MH,

zum einen ist (D)eine Meinungsbildung über die eine oder andere Firma von (D)einem persönlichen Erfahrungshintergrund abhängig.
Und der wird auch von (D)einen persönlichen Vorurteilen (positve wie negative) beeinflusst.

Nicht etwa, dass ich Dich als Gibson-Hasser bezeichnen würde. Das liegt mir fern. Aber wer von uns geht schon wirklich vorurteilsfrei an die unterschiedlichen Marken heran?

Weißt Du, ich würde Dir empfehlen, jenseits Deines bisherigen Erfahrunghintergrundes zusätzlich die eine oder andere Marke genauer zu inspizieren und mit Gibson bzw. Epiphone zu vergleichen, z.B. Schecter oder VGS. So was ist geeignet, (Vor-)Urteile zu revidieren - wobei ich das hinsichtlich dem großen G nicht unbedingt erwarten würde.
 
bebob schrieb:
Die sogenannten Nonameprodukte sind in der Verwendung des Materials sicher nicht so wählerisch, es gibt hier mehrteilige Body`s usw. Wenn man auf solche Details wert legt, wird man eher das Original suchen

Ich schaue mich gerade nach einer Les Paul um.
Die Gibson Studios sind aus 3 oder mehrteiligen Bodies gefertigt. Die Bodies der Standards sind aus 2-teiligen schweren Holz, welches hohlgefräßt werden muss, um auf erträgliche Gewichtswerte zu kommen. Lediglich einige Custom Shop Modelle verfügen über einen einteiligen, leichten massiven Body.
Als Griffbrettmaterial bekommt man bei Gibson momentan oftmals schwazgebackenen Ahorn, oder ein Papier Leimgemisch namens Richlite anstatt dem Ebenholz, z.B auf einer ca 3000 Euro Custom Les Paul. Wenn Palisander für ein Griffbrett verbaut wird ist es ab 2012 2-lagig verleimt.
Wie sich das auf den Klang auswirkt? K.A. Ich habe bis auf meine SG VOS von 2006 keine Vergleichswerte zu älteren Gibson Gitarren und konnte bisher nur die aktuellen Modelle anspielen. Auf jeden Fall hatte ich bis jetzt noch bei keiner der getesteten Gibson Gitarren (Studio bis Standard) den Wunsch mein sauer erspartes auf den Tisch zu legen.
Ich habe für mich entschieden, daß ich bei dem von Gibson aufgerufenen Preis von 2250 Euro für eine Standard Les Paul, immerhin umgerechnet ca 4500 D-Mark, keinen Bock auf dieses "günstigere" Material habe, welches verbaut wird. Bei diesem Preis sollte bei einer in Massen produzierten Gitarre m.M zumindestens ein ein gutes, leichtes Stück Holz für einen massiven Body drin sein.
 
Rio_Fischbein schrieb:
immerhin umgerechnet ca 4500 D-Mark

Und wieviel ist das in Reichsmark?

Zumindest die Schilling-Angabe von Mady Riehl sollte keinesfalls fehlen!

Ansonsten: Willkommen im Jahr 2012! ;-)

@Topic: Veni, vidi, vici, will heißen: Selbst ausprobieren, selbst ein Urteil bilden; die Summe der hier dargebotenen subjektiven Erfahrungen sagt nichts über Deine eigenen aus; viel Spaß dabei! :cool:
 
Pfaelzer schrieb:
für einen, der das Wort "klimafreundlich" in seiner Signatur hat, isses etwas befremdlich, auf der anderen Seite rumzutoben, dass Gibson die Griffbretter nicht mehr aus geschützten Tropenhölzern fertigt....

Hallo,
rumtoben? Sind einfach ein paar Tatsachen aufgezählt.
Weil wenn es heißt, andere Anbieter sparen am Material, kann man auch ruhig sagen wie Gibson Gitarren baut
Grundsätzlich habe ich nichts gegen mehrteilige Bodies, habe auch eingeräumt, daß ich keine Ahnung habe inwiefern sich das auf den Klang auswirkt. Nur, wenn es bis zu einem bestimmten Preis eh nur mehrteilige Bodies gibt, bin ich halt der Meinung, daß ich mir 1000-1500 Euro sparen kann und es eben nicht unbedingt eine Gibson sein muß.

Es wird wohl auch "ungeschütztes" Palisander geben? Anders kann ich mir nicht erklären, daß andere Hersteller diese Holzsorte verwenden.

Pfaelzer schrieb:
Die Sache mit dem leichten Bodies finde ich persönlich albern...
Eine Paula wiegt um die 4 KG, eine Custom wiegt mehr. Warso und isso.
Ist ja auch ok!
Um auf diese ca 3,8-4,4 kg zu kommen, müssen sie bei Gibson USA eben massiv Material wegfräsen. Das liegt wohl an der verwendeten Holzqualität? Weil, eine CS 1958 Reissue Les Paul wiegt mit einem massiven Body auch nicht mehr.


Was sind das eigentlich für Gitarren in dem Session Video, unter dem THC Amp?
 
Pfaelzer schrieb:
Lieber Rio, ... und alles, was danach kommt ...
entspricht völlig meiner Auffassung.

Rio,
Du klebst an dem Schriftzug G...
Ist völlig ok. Aber warum dann das Gemaule? Das ist doch nicht zielführend; das ändert weder etwas an deren Produktlinie und auch nicht am Preisgefüge, dass momentan mal locker um 10-15 % zu steigen scheint.

Beschäftige Dich alternativ mit anderen Herstellern und deren vergleichbaren Produkten oder gehe zum Gitarrenbauer und schaue dort, was Du für Dein gutes Geld bekommst. Was z.B. FGN abliefert, ist schon mehr als nur eine Überlegung wert.
Oder wildere im Revier gleich nebenan. Da gäbe es noch die Gibson CS336, eine leichte Semihollow mit dem Sound einer LP.
Und einen Gebrauchtmarkt soll es ja auch noch geben.
 
Rio_Fischbein schrieb:
Es wird wohl auch "ungeschütztes" Palisander geben? Anders kann ich mir nicht erklären, daß andere Hersteller diese Holzsorte verwenden.

...ja, gibt es.
Dummerweise wird aber jedes Palisander, welches Du kaufst, zu Rio Palisander. ;-)
(Ok, der war flach.) :lol:
 
Tag auch,

ich möchte an dieser Stelle auch mal meine Erfahrungen berichten. Ich bin jetzt erst 5 Jahre in der Welt der Gitarren unterwegs, habe dafür aber schon einiges gesehen. Ich hatte am Anfang, also vor 5 Jahren, keine Ahnung von Gitarren. Ich wusste einfach nur, dass ich eine brauche. Und wie eine Strat sollte sie ausschauen. Die gefielen mir vom Aussehen her zu dieser Zeit einfach am besten.

Ich fand Firmen wie Fender und Gibson anfänglich gut, da sie für jemand der keine Ahnung hat oder sich nur wenig auskennt erstmal das Optimum darstellen. "Hmmm, kostet viel...es gibt am meisten davon...werden meisten hoch gelobt...sehen toll aus...muss gut sein!" Sowas schießt einem Junggitarristen wie mir anfänglich durch den Kopf.

Fakt ist das ich bis jetzt schon so einiges gesehen habe. Gute Epi's wie schlechte Epi's. Das gleiche auch mit Fender und Gibson. Ich habe mich mittlerweile vom Kopfplattenschriftzug entfernt. Ich gehe danach, was ich haben möchte, und was gut für mich ist. Klar ist es toll, eine "echte" Fender oder eine "echte" Gibson zu haben. Aber auch hier stellt sich wieder einmal die Frage, woher diese Einstellung doch kommt. Ich habe selbst eine Tokai LP aus Japan. Auch nur durch Erfahrung anderer habe ich gehört, dass diese ganz gut sein sollen. Also habe ich mich selbst Überzeugt. Etwa eine Woche nachdem ich die Gitarre gekaufte hatte, kam ich im Store vorbei. Und ich fing einfach mal an alle möglichen Epi und Gibson Paulas mit meiner Tokai zu Vergleichen. Nicht eine kam Soundmäßig, und vorallem Verarbeitungsmäßig an meine Tokai heran. Selbst bei Custom Shop Modellen hatte ich, bei gleich gutem Sound, meisten Verarbeitungsmängel erkannt.

Grundsätzlich kann ich auch nur sagen, dass es von der gleichen Firma, und sogar dem gleichen Modell, bessere und schlechtere Gitarren gibt. Die besten Gitarren kann man nur finden, wenn man loszieht und sucht, was für einen selbst am besten passt. Und ich kann sagen, dass ich im "Anfänger-Preisbereich" noch keine Setneck bzw. LP ähnliche Gitarre gefunden habe, die ich ohne Probleme empfehlen würde. Aber ich habe auch mittlerweile höhere Ansprüche :roll:
 
frank schrieb:
Rio,
Du klebst an dem Schriftzug G...
Irgendwie schon, leider. Deswegen versuche ich ja dem Mythos der mir im Kopf rumspukt Fakten gegenüber zu stellen.
Ich arbeite an meinem marketinggeschädigten Quadratschädel!

Deswegen:
frank schrieb:
Beschäftige Dich alternativ mit anderen Herstellern und deren vergleichbaren Produkten oder gehe zum Gitarrenbauer und schaue dort, was Du für Dein gutes Geld bekommst. Was z.B. FGN abliefert, ist schon mehr als nur eine Überlegung wert.
Oder wildere im Revier gleich nebenan. Da gäbe es noch die Gibson CS336, eine leichte Semihollow mit dem Sound einer LP.
Und einen Gebrauchtmarkt soll es ja auch noch geben.
Ist ein super Tip!
Wenn ich so was noch oft genug höre, wirkt es.

tommy schrieb:
...ja, gibt es.
Dummerweise wird aber jedes Palisander, welches Du kaufst, zu Rio Palisander. ;-)
:lol:
Mist!
 
Eine Gibson Standard 2012 oder Standard Traditional mit weight reliefs wiegt im Schnitt 4,3 - 4,5 kg.

Eine '58er Reissue wiegt üblicherweise zwischen 3,99 und 4,25 kg.

Eine '59er Reissue wiegt üblicherweise zwischen 3,8 und 4,1 kg, wobei die schwereren eher selten vorkommen und es durchaus auch Exemplare um die 3,6 kg gibt. Die leichteste massive R9, die ich in den Fingern hatte, wog 3,53 kg.

Das leichte Holz möchte aber nicht jeder bezahlen. Da muss man dann halt mit den weight reliefs leben.

Mahagonibretter in einer Größe, dass man einen Les Paul-Body raussägen kann, wil auch nicht jeder bezahlen. Der muß dann mit einem zweiteiligen Body leben.
 
...die Diskussion über das Gewicht einer Les Paul verstehe ich ehrlich gesagt nicht. Letztlich bestimmt das Gewicht bzw. die Dichte des Holzes doch auch den Ton, so jedenfalls meine bisherige eigene Erfahrung. Meine Lieblingssoundvorstellung bei einer LP habe ich bisher ausschließlich bei schweren (ca. 5 kg) Custom Modellen erfahren, egal welcher Marke. Wie gesagt:"Mein Lieblingssound"!
Dieser Sound ist mir bei leichten LP Modellen bisher nicht untergekommen, egal ob leichtes Mahagoni verwendet wurde oder es sich um hohlgebohrte Exemplare handelte.

Inwieweit sich leichtes Mahagoni mit hohlgebohrtem schwereren vergleichen lässt, vermag ich nicht zu sagen, ist aber, wie oben angemerkt, auch nicht meine Baustelle.
 
tommy schrieb:
...die Diskussion über das Gewicht einer Les Paul verstehe ich ehrlich gesagt nicht. Letztlich bestimmt das Gewicht bzw. die Dichte des Holzes doch auch den Ton, so jedenfalls meine bisherige eigene Erfahrung. Meine Lieblingssoundvorstellung bei einer LP habe ich bisher ausschließlich bei schweren (ca. 5 kg) Custom Modellen erfahren, egal welcher Marke. Wie gesagt:"Mein Lieblingssound"!
Dieser Sound ist mir bei leichten LP Modellen bisher nicht untergekommen, egal ob leichtes Mahagoni verwendet wurde oder es sich um hohlgebohrte Exemplare handelte.

Inwieweit sich leichtes Mahagoni mit hohlgebohrtem schwereren vergleichen lässt, vermag ich nicht zu sagen, ist aber, wie oben angemerkt, auch nicht meine Baustelle.

Customs sind in der Regel fast immer jenseits der 4,4 kg anzutreffen. Ich hatte allerdings auch schon mal eine '57 Custom mit sensationellen 3,66 kg in der Hand. Wenn der Sound einer Custom "dein" Sound ist, dann ist das Gewicht da sicher mit dran beteiligt. Bei Standards ist das aber anders. Die klingen wärmer, lebendiger und luftiger als eine Custom, wenn man das so umschreiben kann. Und da die gesuchten Teile aus den 50ern noch aus dem leichten Honduras-Mahagoni waren, liegen viele alte Paulas gewichtsmäßig unter 4 kg, wobei mir aber nichts unter 3,7 kg bekannt ist. Honduras-Mahagoni darf aber auch schon lange nicht mehr geschlagen werden. Deshalb wird halt mit gewichtsreduzierenden Maßnahmen gearbeitet. Der Markt will halt leichte Paulas, aber er will dafür keinen Aufpreis bezahlen.
 
...danke Tomcat für die Erklärung.
Ich wollte damit eigentlich auch zum Ausdruck bringen, dass man bei der Suche nach seinem Paula Sound eventuell in Kauf nehmen muss, dass die Gitarre möglicherweise schwer sein muss, weil eben dieser Sound mit einer leichten LP nicht zu bekommen ist.
So geschehen bei mir.

Wohl dem, der den (leichten) '59 Standard Sound liebt. Er hat doch deutlich mehr Optionen.
 

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