Hals- und Korpuseigenschaften für härtere Genres

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Anonymous

Guest
Hallo zusammen,

Ich möchte mir derzeit eine weitere Gitarre speziell für härtere Sounds in Drop D oder Drop C zulegen. Wichtig sind punch/attack für das häufig perkussive Spiel in harten Genres. Vielseitigkeit ist nicht wichtig, dafür hab ich andere Gitarren. Diese soll nur in dieser einen Disziplin überragend sein.

Mein Problem: Ich weiß nicht, was für Eigenschaften Hals und Body haben müssen, um Kräftige mitten- und höhenstarke Sounds zu produzieren und Akkorde auch bei Verzerrung möglichst transparent (einzelne Töne des Akkordes nicht zu sehe in einander vermatschen) zu haben.

Sollten die Obertöne nicht zu sehr von Eigenresonanzen der Hals-Body-Konstruktion geschluckt werden?
Was muss ich bei den Resonanzeigenschaften von Hals und Korpus beachten (und wie kann ichs testen)?

Bei den Pickups bin ich mir schon etwas eher im klaren, was ich brauche: Hohe Resonanzüberhöhung unterstützt den Eindruck von schnellem Attack. PUs sollten auch relativ starke Spannung haben, also laut sein, um Amps besser übersteuern zu können.
Wie sollte aber die Resonanzfrequenz sein - in welchem Bereich?
Resonanzübrehöhung und -frequenz sind ja die wichtigsten Faktoren bei PUs (Magnete, Kabel etc. haben auch Einfluss, aber eher geringen Einfluss. Mit einem Impendanzwandler kann man den Einfluss des Kabels sogar komplett entfernen - auch bei passiven PUs).

Ich klammere die Themen Sustain und Amps/Effekte bewusst aus, weil mir normales Sustain schon reichen würde, da ich selten Töne lang aushalten will. Und Amps etc. kann man natürlich den Klang noch stark formen, aber wenn der Grundinput von der Gitarre nicht stimmt, dann wirds der Amp auch nicht reißen können.

Sorry, wenn meine Frage nicht so konkret ist. Vielleicht können ein paar Soundbeispiele helfen:

http://www.youtube.com/watch?v=Y0nsaOhaisw
http://www.youtube.com/watch?v=LSrAYOEpwU4

Ich könnte auch als Denkanstoß geben, dass Gitarren für härtere Genres duchaus "gute" Hölzer haben müssen, wie z. B. die MBM1 von Ibanez (https://www.thomann.de/de/ibanez_mbm1bk.htm), die eine total simple Ausstattung hat (fix bridge, ein Poti, ein Schalter und das wars) und trotzdem eine der teureren seriengefertigten Japan-Gitarren von Ibanez ist. Das muss doch dann an den ausgewählten Hälzern liegen, oder so?!
Bin für jeden Tipp betreffend Hals & Korpus dankbar ... weiß wirklich nicht, worauf ich da achten soll, um meiner Traumgitarre für speziell härtere Sounds näher zu kommen.


Cheers,
Karin
 
Hallo Karin,

das geht auch mit ner Strat. Ich würde da jetzt keine Wissenschaft daraus machen und die Zeit eher in die Spieltechnik investieren.



Gruß
Dave
 
Tach,

der Sound in dem Youtube Video ist allerdings wirklich untypisch für 'ne Strat.
Ich kriege aus ner 3xSC-Strat nicht so einen Sound und ich spiele wirklich fast ausschließlich Metal.
Könnte mir fast vorstellen, dass die Aufnahme- und Soundquali des Videos den eigentlichen Sound der Gitarre verfälscht.


Im Endeffekt kannst du viel erzählen über Gitarren... welche deinen Anforderungen gerecht wirst, kannst nur DU entscheiden.
Dafür gehst du in einen gut sortierten Laden deines geringsten Misstrauens und spielst, spielst und spielst.

Und vergesse nicht:
Neben der Gitarre und den Fingern ist auch der AMP entscheidend für deinen Sound! Ich kriege aus nem Fender-Amp mit Strat keinen Metalsound, aus 'nem Engl Powerball + ESP Eclipse geht da schon mehr... ;)

Viel Spaß und Glück bei der Suche!

Gruß
Julle
 
und Akkorde auch bei Verzerrung möglichst transparent (einzelne Töne des Akkordes nicht zu sehe in einander vermatschen) zu haben.

Das liegt am Amp. Ansonsten würde ich mich nicht an den Videos orientieren wollen, da die Sounds abgemischt sind. Das wirst du so nur schwer realisieren können.
 
Julle":m1gdk5yv schrieb:
der Sound in dem Youtube Video ist allerdings wirklich untypisch für 'ne Strat.

Find' ich nicht. Mit meinem Amp kriegt man diesen Sound wirklich locker hin. :cool:

Ich persönlich finde, dass es besonders bei Metal auf den Amp ankommt!
 
Gerrit":d313nqq7 schrieb:
Julle":d313nqq7 schrieb:
der Sound in dem Youtube Video ist allerdings wirklich untypisch für 'ne Strat.

Find' ich nicht. Mit meinem Amp kriegt man diesen Sound wirklich locker hin. :cool:

Ich persönlich finde, dass es besonders bei Metal auf den Amp ankommt!

Mit einer reinen SC-Strat?
Dann mach ich was falsch. Bei meiner Tokai Springy Sound glöckelt das immer noch so doll. Ist zwar schön, aber für meine Musik ungeeignet. Kann natürlich auch sein, dass ich die "falsche" Strat habe. Hatte so viele noch nicht in den Händen!
 
Hallo, Metal ist nicht unbedingt meine Welt - ich kann mir aber
alles anhören, was gut elektrisch gemacht ist.

So, nun ein Bsp. "ZZ-TOP". Kein Metal, zu brav evtl. oder andere Wiese.

Der Billy Gibbons spielt Gretsch, Paula oder eine minimierte Tele.
Es klingt jedes Mal ein wenig anders - der Stil ist unverkennbar gleich.

Ich denke dass es mehr die Spieltechnik als die Technik selbst ist.

V.H.
 
Hallo!

Mittlerweile bin ich felsenfest sicher, dass uns KarinD fröhlich verarscht.

Gruß

erniecaster
 
Ich nehme immer einfach was rumsteht egal ob Tele oder ES175 und den Rest macht der Computer, da kann ich einfach von Jazz auf Scandinavianfaschometall umschalten, und wenns noch nicht passt wird n bischen nachgeregelt. MAchen die Profis auch nicht anders.

R
 
Hai Karin,

ich denke auch, dass Amp und evt. Zerrer da wesentlich maßgeblicher sind,
als das Material von Korpus und Hals. In dem Genre habe ich schon wirklich
fast alles an Klampfen gesehen. Die klassische Tele und Strat mal augeklammert.

Ansonsten ist vom der geleimten Mahagoni-Planke bis zum Linden-Brett mit
Ahorn-Schraubhals alles drin. Da kommt es eher noch auf die PUs an.
Meine Empfehlungen in Sachen HiGain-PUs:

- Aktive EMGs
- Seymour Duncan Blackouts (auch aktiv)
- Seymour Duncan Invader (SH-8)
- DiMarzio ToneZone
- Rockinger Troublemaker
- Kent Armstrong Motherbucker

Wie hoch ist den dein Etat für deine Traum-Klampfe?
Was spielst du sonst so an Equipment (Amp, Box, Treter, Multi, etc ...)?
 
Nicht das du jetzt von den Tele-Bluesern voll geflamet wirst ;-)

Womit hast du das aufgenommen? Modeller?
 
Jap, mit dem ZenAmp und vom Effekt Send in ein Digitech GNX 3 wegen der Boxensimulation...

Hört man das so stark raus? Fand den aufgenommenen Sound sogar besser als mit meinem neuen Engl E 530 :-D
 
O.K. dachte ich mir. Stell dich mal mit der Old-School-Tele vor nen
aufgerissenen HiGain-Half- oder Full-Stack. Dann wird's aber nicht
mehr klappen mit dem Metal ...
 
Moin Karin,

um mal vorzusondieren, probier mal eine Ibanez RGT6 aus. Kostet so zwischen 700.- und 800.-. Sie wird zwar in Indonesien hergestellt, ist aber m.E. topp.
Auch ich hatte für härtere Sachen sehr viel ausprobiert, bin dann bei der o.g. Gitarre ungläubig hängengeblieben.
Sie hat einen durchgehenden, sehr gut zu bespielenden Hals und ist mit EMGs (aktiv) ausgestattet. Gerade diese Umstände scheinen mitausschlaggebend für die von Dir beschriebenen Vorlieben zu sein (selbst bei High Gain unglaublich knackig, druckvoll und transparent. Sehr langes Sustain gibt's gratis dazu).

Sicher können das in dieser speziellen Form auch andere Gitarren (z.B. Ibanez Japan, Manne etc.) nur sind diese meist auch deutlich teurer.

Die RGT6 wird aus meiner Sicht völlig unterschätzt (taucht so gut wie gar nicht in den Medien auf). Liegt vielleicht an der Herkunft.

Ich möchte noch hinzufügen, dass ich das gute Stück aktuell über einen Vintageamp (Bluesbreaker) spiele. Trotzdem sind die o.g. Attribute vollständig vorhanden.
 
madler69":1i9b7bu3 schrieb:
Hai Karin,

ich denke auch, dass Amp und evt. Zerrer da wesentlich maßgeblicher sind,
als das Material von Korpus und Hals.

Moin.
Das sehe ich ähnlich. Der Amp und/oder der Zerrer ist wichtig.
Wichtig sind auch noch die Pickups.
Der Rest ist danach nicht mehr ganz so kriegsentscheidend.
Siehe "real world": da spielen manche mit einer Mahagoni-Paula/SG, andere mit einer Erle/Esche-Ahorn-Strat oder so, wieder andere mit Pappel-Body oder Lindenholz-Korpus.

Tschö
Stef
 
tommy":2rfs9kqn schrieb:
Moin Karin,

um mal vorzusondieren, probier mal eine Ibanez RGT6 aus. Kostet so zwischen 700.- und 800.-. Sie wird zwar in Indonesien hergestellt, ist aber m.E. topp.

OK, ich schau mir die RGT6 an. Die mit der Gibraltar Bridge (fixed) wäre ein möglicher Kandidat.

Ich würde auch mehr als 800 EUR ausgeben (max. 2000 EUR) ... aber was ich von 50% der Leute so höre ist "bei harter Musik is das Holz pupe, die PUs sind wichtiger" ... also müsste ich nicht zwingend so viel ausgeben. Ich glaube es aber nicht ganz, dass bei verzerrten harten Sounds, die PUs so wichtig sind, weil trotzdem gilt: Garbage in, garbage out. Wenn also das Holz Kacke ist, dann übertragen die PUs je "genauer" sie arbeiten desto mehr von dem "scheiss" klangbild, was die Gitarre liefert.
Ich könnte mich auch irren, glaube aber, dass die meisten dort einem Irrglauben folgen, dass bei Zerrsounds, die PUs "viel" wichtiger als das Holz sind... ist aber nur ein Gefühl (basierend auf der garbage in, garbage out"-Logik.
 
Als Fazit höre ich raus, dass ich eher eine Gitarre nehmen sollte, die mir gut liegt (Spielgefühl) und den Rest in Amp/Zerrer zurech modeln könnte/sollte.

Für diesen Ansatz scheinen mir EMGs gut geeignet wegen der relativ lineare Übertragungscharakteristik.

Ich würde aber auch maximal 2000 EUR ausgeben, um eine sehr gute Gitti zu kaufen. Muss aber nicht sein...
Bei PRS z. B. finde ich das Preis-Leistungs-Verhältnis zu schlecht und trotz der Qualität würde ich die nie kaufen (außer bei Lottogewinn oder so).

Da gibts viele andere, die eine Etage tiefer die gleiche Qualität liefern, z. B. ESP, Jackson USA usw.

Vermutlich werd ich erstmal eine günstigere Gitti nehmen - mit EMGs - um mit den aktivien PUs Erfahrungen zu sammeln, die ja einen völlig anderen Frequenzgang haben (z. B. haben die keine Resonanzüberhöhung) als passive PUs. Ich hatte noch nie aktive PUs.


Cheers,
Karin
 
Hey Karin!

Auch wenn du das böse Wort gesagt hast, noch ein kleiner Tip ;-)

Bei deinem Budget kannst du dir was ganz Feines bauen lassen!

Schau dir das mal an:

http://www.phantom-guitars.de/cms/index.php?option=com_content&task=view&id=116

Geh zu einem Gitarrenbauer, besprech mit ihm deine Bedürfnisse und
Vorstellungen und lass dir deine Traum-Gitti ähhhh Gitarre auf den Leib
schneidern. Es gibt nichts geileres, als ein Instrument, an dem man
zumindest konzeptionel mitgewirkt hat. Ich sprech da aus Erfahrung!
Von der Optik bis zu den Materialien und Hardware kannst du dir alles
so zusammenstellen, wie du es gerne hättest. Wenn das nicht toll ist,
weiß ich es auch nicht mehr ....
 
Hi Karin,

das Argument von Manuel nahe zu unschlagbar. In Deutschland gibt es eine Menge exzellente Leute vom Fach die fantastische Gitarren bauen und international zur Weltspitze gehören. Bei Deinem anvisierten Budget, last Dir eine bauen und wie Manuel schon sagte, es gibt nix schöneres als sein eigenes Modell. Das Feeling kann dir keine Gitarre aus der Großserie bieten. Ja und warum alles doppelt kaufen, wenn man gleich zu Anfang alles richtig machen kann. ... ;-) ...
 
... jaa ... glob mal. ... :lol: ... Da kann ick und so mancher hier ein Lied von singen. ... :-D ...
 

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