Hallo Walter,
W°°":3cmprnny schrieb:
Solle man aber nicht meinen, dass diese Geräte, die ja inzwischen ganze Gegenden dominieren, 2% des Haushalts decken, oder? Wieviele Winkraftwerke würden wir wohl benötigen, um 20%, also 1/5! des Energiehaushaltes zu decken... 10 mal so viele?
NRW ist hier vielleicht nicht das günstigste Beispiel, durch die hohe Bevölkerungsdichte und dem daraus resultierendem Mangel an Freiflächen im Gegensatz zu einem hohen Gesamtenergieverbrauch (wohlgemerkt im Vergleich zu anderen Bundesländern gesehen) könnten die Windkraftanlagen bei 5000 U/min brüllen und ihr Anteil am Gesamtenergievolumen fiele immer noch vergleichsweise lächerlich aus.
Insgesamt beträgt der Anteil der regenerativen Energiequellen an der Gesamtstromerzeugung in Deutschland mittlerweile gute 10%, davon ca. 50% Windkraft - macht deutschlandweit gesehen 5% Windkraftanteil.
Mit steigendem Anteil an der Energieversorgung wird die Anzahl der Windkraftanlagen sicherlich nicht linear ansteigen; die Technik ist bestimmt noch nicht ausgereift. Wenn man sich zum Vergleich den Fortschritt ansieht, der in den letzten 20 Jahren stattgefunden hat (auch auf anderem Terrain, z.B. Photovoltaik), kann man durchaus guter Dinge sein, dass hier noch Weiterentwicklungen stattfinden.
Und immer dran denken: erwünscht ist ein hoher Anteil an erneuerbaren Energiequellen
insgesamt, nicht nur durch Windkraft.
Als kleinen Gegenpol zu den mit Windkraftanlagen (Herrgott, was ein scheisslanges Wort!) zugepflasterten Gegenden empfehle ich mal, mit dem Fahrrad an
Garzweiler vorbeizufahren. Auf 4800 ha wird hier Braunkohle aus dem Boden geröppt (genau, das Zeug mit dem miesen Brennwert und dem hohen Schwefelanteil) und anschliessend in einer besseren Dampfmaschine mit einem Wirkungsgrad, der einem die Tränen in die Augen treibt, in Strom umgewandelt. 2045 ist da Ende, dann wird das Restloch mit Wasser verfüllt und ein idyllisches Naherholungsgebiet geschaffen. Hossa.
Nö, dann doch lieber ein paar Ventilatoren doof in der Gegend herumstehen haben...
W°°":3cmprnny schrieb:
Und wer will dann arbeiten, duschen, kochen, fernsehen..... wenn der Wind bläst? Wir brauchen also die anderen Kraftwerke weiterhin, oder?
Ich nehme mal an, Du meinst "wenn der Wind
nicht bläst".
Aber um Deine Frage zu beantworten: ja, werden wir. Ausreichend potente und effiziente Pufferspeicher sind noch leise Zukunftsmusik. Wir sind
heute sicherlich noch lange nicht soweit, auf fossile und atomare Energiequellen verzichten zu können, aber wir können uns um einen gescheiten Mix bemühen, der unter'm Strich dem Ideal an Ressourcenschonung und Umweltschutz im Rahmen unserer Möglichkeiten möglichst nahe kommt.
Einen Ausstieg aus der Kernenergie halte ich langfristig (im Sinne von "jetzt haben wir se, jetzt lassen wir die AKWs auch ihre Laufzeit durchgniedeln") auch für eine sinnvolle Option - zumindest solange die Menschen noch nicht wirklich mit den Abfällen umgehen können.
Das Prinzip "in Salzstöcken verbuddeln und hoffen, dass da die nächsten paar tausend Jahre nix passiert" erinnert mich doch irgendwie an's Mittelalter - da hat man auf die Straßen geschissen, hauptsache et is aus'm Haus raus.