Hi,
Deine Vorstellungen von Umsetzung kreativer Energie sind etwas naiv. In Bezug auf Radiohead muß ich Dich enttäuschen, u.a. Greenwood (Gitarre) hat eine klassische Ausbildung genossen (wenn auch an der Viola, aber der Grundstock ist der gleiche).
U.a. sein Musikverständnis (er spielt ne Menge Instrumente) hat ihm folgenden Job eingebracht:
http://www.undercover.com.au/news/2004/ ... ohead.html
Das ist schon ganz schön hardcore. Vielleicht ist sein Wissen kein buchmäßiges Runtergeplappere von musiktheoretischen Dogmen. Das braucht allerdings auch kein Mensch. Er versteht die ANWENDUNG. Das hört man auch bei Radiohead. Die meisten Songs stehen harmonietheoretisch auf festem Boden (so "free" oder Regel- und Uferlos ist das gar nicht).
Aber dahin muß man erst mal gelangen. Der Normalsterbliche lernt mit einem Lehrer und evtl. Büchern über die Zusammenhänge, andere erschließen sich harmonietheoretischen Kontext "by doing"... der Erkenntniswert ist ist allerdings immer nur in der Anwendung wertvoll (Theorie um der Theorie willen macht für einen Musiker nur eingeschränkt Sinn). So oder so, die Ergebnisse sind "in eigene Regeln formulierbar" (zumindest unterbewußt), wie beim didaktisch aufgezogenen Studium.
Und das ist der feine Unterschied. Die Regeln beherrschen im besten Fall beide Lerntypen, nur der Weg dahin ist ein anderer.
Von fast ausnahmslos allen Theoriemuffeln hört man Deine Argumente als Ausrede, weil sie zu faul sind, sich ernsthaft mit den Basics auseinanderzusetzen (hey, ich spiel auch nicht nach Noten, jedenfalls Gitarre nicht. Aber ich kann Akkorde "konstruieren" und mit den Klangfarben spielen. Das lernt man in der Harmonielehre). Diejenigen, die dann qualitativ wirkliche Substanz bringen (dazu zähle ich Radiohead übrigens auch), ohne die Scheuklappen der "Regellosigkeit" (die es so gar nicht gibt, man benennt nur die Regeln nicht, aber das ist ein anderes Thema) abnehmen zu wollen, kann man an einer halben Hand abzählen. Zumindest im Ergebnis.
Gruß und nix für Ungut, aber ich halte Deine Aussagen stellenweise für irreleitend und -ich bin so frei das zu äußern- Deinen Ton für einen Neuling in dieser Community für ein wenig naßforsch. Lies Dir doch mal Deine Beiträge durch und versetz Dich in denjenigen, der Dich nicht kennt und _nur_ Dein Geschreibsel als Input bekommt. Das liest sich nicht immer sympathisch.
burke