trekkerfahrer
Power-User
Stolperfallen beim Pedalboardbau. Teil 1: Stromversorgung
Das Thema taucht hier über die Jahre immer mal wieder auf, aber irgendwie bin ich aus den ganzen Threads nicht wirklich schlau geworden, und so habe ich in den vergangenen Wochen viel herumprobiert, um meine FX Boards brumm- und fiepfrei zu bekommen. Da ich dabei einige Erkenntnisse gewonnen habe und gerade erkältet zuhause sitze, dachte ich, ich fasse es mal zusammen.
Ausgangspunkt waren einmal mein Akustikboard mit 4 bzw. 5 Einheiten und mein Elektrikboard mit 10 Einheiten. Der Übersichtlichkeit halber gehe ich im Text nicht im Detail auf die Komponenten der Boards ein, ich fasse sie am Ende kurz zusammen.
Problem bei beiden Boards war einerseits die Mischung aus analogen und digitalen Effekten und andererseits der hohe Stromverbrauch der digitalen Kisten.
Für das Akustikboard war die Vorgabe: Ein Netzteil und von dort aus Daisy Chain, da kein Platz für ein grosses Netzteil vorhanden ist. Also versuchte ich ein 1Spot mit 1700 mA. Das sollte auch für das hungrige Strymon BlueSky reichen. Dachte ich. Aber es fiepte wie die Hölle. Nach einigem herumprobieren fand ich dann heraus, dass das Fiepen aufhörte, sobald ich den alten Ibanez EQ vom Board nahm. Problem hier war also die Mischung analoger und digitaler Effekte. Betrieb ich den EQ mit seperatem Netzteil, war Ruhe im Karton.
Das (manchmal/früher) hochgelobte Harley Benton Powerplant hat übrigens das gleiche Problem, dazu kommt noch, dass es insgesamt nur 500 mA liefert, damit kommen dann bei den digitalen Kisten noch lustige Effekte durch mangelnde Stromversorgung hinzu.
Was ich daraus gelernt habe: Niemals analoge und digitale Effekte zusammen ohne galvanische Trennung der Spannungsversorgung.
Zweite Baustelle war das Elektrikboard. Hier überwiegen die analogen Effekte, lediglich zwei digitale Kisten sind in der Signalkette. Und die beiden machten mir einige Probleme.
Wie bereits beim Akustikboard war ein Problem die galvanische Trennung der Spannungsversorgung. Daisy Chain funktionierte gar nicht, es fiepte und brummte und rauschte.
Also galt es ein Netzteil zu finden, was entsprechende Merkmale liefert.
Für 29 Euronen fiel hier natürlich zunächst das Harley Benton PowerPlant Junior ins Auge. Also geliehen und ausprobiert. Leider brachte es nicht den gewünschten Erfolg, denn die einzelnen Ausgänge liefern nur jeweils 120 mA, viel zu wenig für moderne digitale Effekte, die schon mal gerne pro Stück 250 mA oder mehr sehen wollen.
Letztendlich ist es auf ein Voodoo Lab Pedal Power 2 Plus hinausgelaufen (ein Voodoo Lab 4x4 wäre für eventuelle Erweiterungen noch besser gewesen, war aber beim örtlichen Dealer nicht verfügbar).
Das Teil liefert 8 Ausgänge, zwei davon mit 250 mA, ausreichend für meine digitalen Kisten.
Alternativen in ähnlichen Preisgefilden wären Decibel11 HC, Power Supplies von Yankee, thr GigRig, Cioks....
Was ich gelernt habe: Man muss schon ziemlich genau wissen welche Kisten analog sind, welche digital und genau darauf achten welche Stromstärke die einzelnen Geräte benötigen.
Und: Wirklich billig geht es nicht. Wenn galvanische Trennung und hohe Stromstärke angesagt sind, läuft es darauf hinaus an die 200 Euro auszugeben. Das kann man sich nicht schönbrummen! ;-)
Wenn man darauf achtet, dass das Netzteil die entsprechenden Stromstärken pro Ausgang liefert und diese für die einzelnen Effekte galvanisch getrennt sind (zuindest für die digitalen, bei den analogen funktioniert Daisy Chain i.d.R. gut), ist es eigentlich gar nicht so schwer Nebengeräusche in den Griff zu bekommen.
Soviel zur Stromversorgung. Wenn ich Lust und Zeit habe schreibe ich die Tage vielleicht noch ein bisschen mehr, zum Beispiel zum Thema Buffer und Fuzz, oder Effektreihenfolge, oder, oder... oder auch nicht. ;-)
Euch ein schönes Karnevals-Wochenende!
Ralf
PS 1: Die FX Chains auf den beiden Boards sehen (sahen) aus wie folgt:
Akusti:
- Polytune Mini
- Ibanez GE10 (ist inzwischen runtergeflogen, da ich keine Lust auf zwei Netzteile hatte)
- EHX Freeze
- Boss RC-3
- Strymon BkueSky Reverb
- LR Baggs Para Acoustic DI
Elektrik:
- Buffer
- Polytune Mini
- 2x True Bypass Looper
- Ibanez TS-7
- Boss DS-1
- Baldringer Dual Drive
- Boss Ce-2
- Boss RE-20
- TC Hall of Fame Mini
- A/B Box
PS 2: Der CE-2 stellte mich vor eine besondere Herausforderung, da er nicht direkt am Voodo Lab funktionierte, erst im Daisy Chain mit dem TS-7 erwachte er zum Leben. Die Ursache kann man im Netz nachlesen, das Problem kann mit dem ein oder anderen alten Treter, der ursprünglich für 12V ausgelegt war wohl auftreten.
PS 3: Vielen Dank an meinen Freund Dirk von der Gittarschool in Oberhausen Schmachtendorf für die hilfreichen Tips!
Das Thema taucht hier über die Jahre immer mal wieder auf, aber irgendwie bin ich aus den ganzen Threads nicht wirklich schlau geworden, und so habe ich in den vergangenen Wochen viel herumprobiert, um meine FX Boards brumm- und fiepfrei zu bekommen. Da ich dabei einige Erkenntnisse gewonnen habe und gerade erkältet zuhause sitze, dachte ich, ich fasse es mal zusammen.
Ausgangspunkt waren einmal mein Akustikboard mit 4 bzw. 5 Einheiten und mein Elektrikboard mit 10 Einheiten. Der Übersichtlichkeit halber gehe ich im Text nicht im Detail auf die Komponenten der Boards ein, ich fasse sie am Ende kurz zusammen.
Problem bei beiden Boards war einerseits die Mischung aus analogen und digitalen Effekten und andererseits der hohe Stromverbrauch der digitalen Kisten.
Für das Akustikboard war die Vorgabe: Ein Netzteil und von dort aus Daisy Chain, da kein Platz für ein grosses Netzteil vorhanden ist. Also versuchte ich ein 1Spot mit 1700 mA. Das sollte auch für das hungrige Strymon BlueSky reichen. Dachte ich. Aber es fiepte wie die Hölle. Nach einigem herumprobieren fand ich dann heraus, dass das Fiepen aufhörte, sobald ich den alten Ibanez EQ vom Board nahm. Problem hier war also die Mischung analoger und digitaler Effekte. Betrieb ich den EQ mit seperatem Netzteil, war Ruhe im Karton.
Das (manchmal/früher) hochgelobte Harley Benton Powerplant hat übrigens das gleiche Problem, dazu kommt noch, dass es insgesamt nur 500 mA liefert, damit kommen dann bei den digitalen Kisten noch lustige Effekte durch mangelnde Stromversorgung hinzu.
Was ich daraus gelernt habe: Niemals analoge und digitale Effekte zusammen ohne galvanische Trennung der Spannungsversorgung.
Zweite Baustelle war das Elektrikboard. Hier überwiegen die analogen Effekte, lediglich zwei digitale Kisten sind in der Signalkette. Und die beiden machten mir einige Probleme.
Wie bereits beim Akustikboard war ein Problem die galvanische Trennung der Spannungsversorgung. Daisy Chain funktionierte gar nicht, es fiepte und brummte und rauschte.
Also galt es ein Netzteil zu finden, was entsprechende Merkmale liefert.
Für 29 Euronen fiel hier natürlich zunächst das Harley Benton PowerPlant Junior ins Auge. Also geliehen und ausprobiert. Leider brachte es nicht den gewünschten Erfolg, denn die einzelnen Ausgänge liefern nur jeweils 120 mA, viel zu wenig für moderne digitale Effekte, die schon mal gerne pro Stück 250 mA oder mehr sehen wollen.
Letztendlich ist es auf ein Voodoo Lab Pedal Power 2 Plus hinausgelaufen (ein Voodoo Lab 4x4 wäre für eventuelle Erweiterungen noch besser gewesen, war aber beim örtlichen Dealer nicht verfügbar).
Das Teil liefert 8 Ausgänge, zwei davon mit 250 mA, ausreichend für meine digitalen Kisten.
Alternativen in ähnlichen Preisgefilden wären Decibel11 HC, Power Supplies von Yankee, thr GigRig, Cioks....
Was ich gelernt habe: Man muss schon ziemlich genau wissen welche Kisten analog sind, welche digital und genau darauf achten welche Stromstärke die einzelnen Geräte benötigen.
Und: Wirklich billig geht es nicht. Wenn galvanische Trennung und hohe Stromstärke angesagt sind, läuft es darauf hinaus an die 200 Euro auszugeben. Das kann man sich nicht schönbrummen! ;-)
Wenn man darauf achtet, dass das Netzteil die entsprechenden Stromstärken pro Ausgang liefert und diese für die einzelnen Effekte galvanisch getrennt sind (zuindest für die digitalen, bei den analogen funktioniert Daisy Chain i.d.R. gut), ist es eigentlich gar nicht so schwer Nebengeräusche in den Griff zu bekommen.
Soviel zur Stromversorgung. Wenn ich Lust und Zeit habe schreibe ich die Tage vielleicht noch ein bisschen mehr, zum Beispiel zum Thema Buffer und Fuzz, oder Effektreihenfolge, oder, oder... oder auch nicht. ;-)
Euch ein schönes Karnevals-Wochenende!
Ralf
PS 1: Die FX Chains auf den beiden Boards sehen (sahen) aus wie folgt:
Akusti:
- Polytune Mini
- Ibanez GE10 (ist inzwischen runtergeflogen, da ich keine Lust auf zwei Netzteile hatte)
- EHX Freeze
- Boss RC-3
- Strymon BkueSky Reverb
- LR Baggs Para Acoustic DI
Elektrik:
- Buffer
- Polytune Mini
- 2x True Bypass Looper
- Ibanez TS-7
- Boss DS-1
- Baldringer Dual Drive
- Boss Ce-2
- Boss RE-20
- TC Hall of Fame Mini
- A/B Box
PS 2: Der CE-2 stellte mich vor eine besondere Herausforderung, da er nicht direkt am Voodo Lab funktionierte, erst im Daisy Chain mit dem TS-7 erwachte er zum Leben. Die Ursache kann man im Netz nachlesen, das Problem kann mit dem ein oder anderen alten Treter, der ursprünglich für 12V ausgelegt war wohl auftreten.
PS 3: Vielen Dank an meinen Freund Dirk von der Gittarschool in Oberhausen Schmachtendorf für die hilfreichen Tips!