Hallo Forum, hallo bimbam,
1.
bimbam":d48zgcaa schrieb:
Jeder der sich näher für die Fa. Warwick und deren Zahlen interessiert kann unter
www.unternehmensregister.de ganz einfach die Bilanzen/GuV`s einsehen und sich dann evtl. ein eigenes Bild machen, ohne Negativbeeinflussung irgendwelcher Medien.
Klar steht in solchen Zahlenwerken nix über Arbeitspaltzverhältnisse und soziale Mißstände, so fern es sie gibt.
Es steht durchaus etwas darin über Arbeitsplatzverhältnisse. Man erfährt beispielsweise, dass von Mitte 2007 bis Mitte 2008 durchschnittlich 81 Arbeitnehmer dort beschäftigt waren. Bei einem Gesamtaufwand an Löhnen und Gehältern in Höhe von 1.847.022,62 Euro erhält man ein Durchschnittsgehalt in Höhe von 22.800 Euro/Jahr. Das sind im Monat ungefähr 1.900 Euro brutto. Das ist selbstredend nur angenähert, doch verdient Erwähnung, dass wegen der 6 Azubis mit ihrem definitiv geringeren Gehalt, der Wert eher noch einen Tick höher liegen dürfte.
Gibt man diese Zahl bei
Nettolohnrechner ein, erhält man 1.250 Euro/Monat als Nettolohn. Anhand der Sozialabgaben (Abrechnungsjahr 2008) in Höhe von 402,51 Euro/Monat (4.830,12 Euro/Jahr) erscheint die Gesamtsumme der Sozialausgaben in Höhe von 396.551,55 Euro und die Rechnung insgesamt einigermaßen plausibel
Damit sind die Verhältnisse im Berichtszeitraum(2007/2008) meines Erachtens recht weit von dem entfernt, was man in dem Spiegel-Interview lesen durfte.
Haben sich die Verhältnisse geändert, sind die Angaben trotz des Bestätigungsvermerkes des Buchprüfers falsch und hinterlistig, hat der STERN die Geschichte tüchtig aufgepustet? Keine Ahnung, ehrlich.
Ich finde es gut, dass Du die Stellung gehalten hast, nicht immer ganz stubenrein, aber naja.
2.
bimbam":d48zgcaa schrieb:
M.W.n. nach hat sich bei Warwick noch keiner das Leben genommen im Vergleich zur France Telecom - nur mal als ironisches Beispiel angeführt.
Mir geht aber z.B. komplett das Verständnis dafür ab, wie man
tatsächliche Selbsttötungen in einem Satz mit Ironie als angebrachte Wortmeldung ansehen kann.
3.
bimbam":d48zgcaa schrieb:
Ich lebe in einer strukturschwachen Region (Nord-Ost-Oberfranken-Bayern) keine 30 km bis Markneukirchen, ca. 40 km von Tschechien - in Bayern die höchste Arbeitslosenquote. Ich habe eine Familie zu ernähren, eine Haus zu bezahlen und da die guten Jobs in keiner Gegend auf der Straße liegen, erst recht nicht hier - habe ich mich z.B. selbstständig gemacht - also erzähl du mir nix über ökonomische Strukturen, fam. Verantwortung und/oder Langzeitarbeitslose. Und Warwick (mit seinen ca. 80 Hansel) ist in der Region (Radius 50 km) kein Großarbeitgeber mit Inselcharakter!
Das Problem ist, dass Du uns alle aufforderst, nicht unbedacht das für wahr zu halten, was geschrieben steht! Ähm, hier zum Beispiel:
bimbam":d48zgcaa schrieb:
Ich glaub an das, was ich pers. sehen kann und erlebe und nicht wie die meisten hier an Meldungen Dritter aus der Presse/Internet und sonstigen Medien.
Gleichzeitig appellierst Du an uns, Dir Deine persönliche Geschichte als authentisch abzunehmen. Das ist so ein bisschen wie mit heißen Kartoffeln jonglieren, nicht wahr? ;-)
Mein Glückwunsch, dass Du in Deiner Selbständigkeit Dein Auskommen gefunden hast. Das sollte Dich jedoch nicht dazu bringen, von einem allzu hohen Ross auf andere herabzusehen.
bimbam":d48zgcaa schrieb:
Und? Möchtest du jetzt eine Runde Mitleid?
Kann man das was du erlebt hast pauschalisieren oder bist du ein Einzelschicksal?
Ein wenig
schimmelt diese Einstellung durch, ich kann mich aber auch irren.
4.
bimbam":d48zgcaa schrieb:
Sprüche wie "bevor ich für einen wie Warwick arbeite, mach ich lieber gar nix" bedeute doch nur, dass man lieber auf Staatskosten lebt und da schwillt mir pers. der Kamm an.
Das ist eine in hohem Maße schwierige Frage. Angesichts der stark motivationsmindernden aktuellen Regelung bei Hartz4 Empfängern ist es meiner Ansicht nach durchaus eine berechtigte Erwägung, ob man für ein Minimum an Zuverdienst ein Maximum an Arbeitsleistung bringen soll.
Diese Frage muss sich jeder selbst beantworten. Diese Antwort kann berechtigterweise auch unterschiedlich ausfallen, auch ohne dass
Dir gleich der Kamm schwellen muss. Sollen Mütter ihre Arbeitskraft für ein Minimum an Mehrverdienst verwenden und dabei erhebliche Kraft verschwenden, die sie eigentlich für die allenthalben bemängelte Kindererziehung bräuchten? Wenn die Eltern nicht mehr genug Kraft und Interesse für die geistige Entwicklung des Nachwuchses aufbringen, wer denn dann?
Gilt nicht auch für Dich?
bimbam":d48zgcaa schrieb:
Man sollte sich erstmal immer zwei Seiten anhören, um sich eine Meinung bilden zu können und nicht zwingend der vertrauen, die einem suggeriert wird.
5.
bimbam":d48zgcaa schrieb:
Wenn ich persönlich übrigens ein Instrument oder einen Amp aus dem Hause Warwick hätte, würde ich jedenfalls den Schriftzu entweder abmontieren oder mit Gaffa überkleben.
Wie lustig ist das denn?
Hauptsache keiner sieht das ich einen "Ausbeuter" unterstütze oder wie darf man sich das vorstellen?
Genauso primitiv als würde ich an einen NoName-Amp einen namhaften Hersteller dranpappen...
So etwas nenn ich oberflächlich, inkonsequent und einfach nur peinlich.
Ich habe das bei unbefangenem Verständnis so gelesen, als würde es erniecaster vermeiden wollen, zusätzlich Werbung zu machen. Dieses Verständnis liegt meines Erachtens durchaus nahe. Es sei denn, man bevorzugt die Variante, die den Anderen als charakterschwach dastehen lässt. Muss man ja aber nicht.
7.
bimbam":d48zgcaa schrieb:
Das die Mitarbeiter für gemachte Fehler zur finanziell zur Verantwortung gezogen werden ist nach meinem Kenntnisstand nur bei vorsätzlichem Handeln statthaft. Genauso fragwürdig und sittenwidrig ist die Handhabung der Krankentage.
Das wären z.B. Fälle, die juristisch ganz einfach überprüft und ggf. korrigiert werden könnten, sollten sie sich bewahrheiten.
Wer sagt, dass es bei Warwick kein Prämiensystem gibt - evtl. nicht gerade bzgl. des Krankenstands, sondern evtl. eine Leistungsprämie für fehlerfreies Arbeiten, Ausschußreduzierung, etc.
Ein Arbeitnehmer, der die Handlungsweise seines Arbeitgebers gerichtlich überprüfen lassen will, braucht ein gewisses Maß an finanzieller Unabhängigkeit, finanzieller Standkraft und Selbstbewusstsein. Im Falle des Obsiegens hat er ja keine Reichtümer zu erwarten, andererseits schon aufgrund des Streitfalles "Unannehmlichkeiten" seitens seines Arbeitgebers zu gewärtigen.
Vermutlich würden Arbeitnehmer die über diesen Hintergrund verfügen, derart grenzwertige Arbeitsverhältnisse gar nicht erst eingehen, oder? So vermute ich jedenfalls.
Die andere seltsame Aussage hinsichtlich des vermuteten Prämiensystems ist keiner weiteren Auseinandersetzung wert. Genauso wenig wie etwa die Annahme, dass das Mittagessen bei Warwick kostenlos sein könnte oder Warwick die Ausgabe für die Kinderbetreuung und Schulbücher übernähme . . .
8.
bimbam":d48zgcaa schrieb:
Warum gibt es bis dato kein Statement von der Firma Warwick, geschweige denn ein Dementi?
Warum auch?
Auf der Art unsachliche und realitätsfremde Statements einzugehen wäre doch nur ein weiteres gefundenes Fressen für Kritiker - völlig unabhängig davon wie sich die Firma äußern würde - irgendeiner dreht einen Strick draus.
Vernunft ist erkennbar. Gerade die schriftliche Auseinandersetzung ermöglicht das wiederholte Besinnen der Argumente. Es ist nicht zwingend klug, dem Kontrahenten das Feld zu überlassen, nur weil es etwas rauh werden könnte. Es wirkt irgendwie . . . . ängstlich und zaghaft. Warum denn die Auseinandersetzung meiden, wenn alles in Ordnung ist?
Schönen Abend noch
Daniel