Erklärt mir jemand Overdrive Pedale?

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Anonymous

Guest
Ich als Leidenschaftlicher Clean-Spieler habe mich bisher noch nie auf die Suche nach dem richtigen Overdrive für mich gemacht, aber mittlerweile bekomme ich schon Lust auf eine neue Klangfarbe für Solos (vielleicht weil ich mich an meiner Gitarre sattgehört hab?).
Jedenfalls spiele ich einen zwar mittlerweile einen Röhrenamp (hab gehört die meisten Overdrivepedale klingen nicht gut mit Transistoramps), aber das Volume ist so auf 3 und klingt schön clean. Es ist übrigens ein Silverface Fender Vibro Champ. Jetzt werden sich einige fragen wie ich den in einer Band mit dem Master auf 3 spielen kann, aber Palmer machts möglich. Ich geh mit einer PDI-09 direkt in die PA und ich find den Sound spitze und ich muss keinen schweren Amp rumschleppen und kann trotzdem sehr sehr laut sein.

Naja was ich so über Overdrive Pedal aufgeschnappt habe, ist dass die ganzen 08/15-Tubescreamer, Boss OD, Green Monkey usw fast das selbe sind und mehr oder weniger darauf beruhen das Signal einfach zu boosten und damit den Röhrenamp zum verzerren zu bringen, und wahrscheinlich sowieso besser klingen wenn sie in einen schon leicht verzerrenden Amp gehen.
Mein Grundsound, der auch so bleiben wird ist aber was Verzerrung angeht irgendwo zwischen Furztrockenclean und minimalst angecruncht, und ich möchte eigentlich keine extreme Lautstärkeanhebung für einen Lead-Sound haben sondern nur dezent angehoben damit ich auch mal hintergründig rumnudeln kann und wenns dann wirklich hervorstechen soll mach ich noch einen Compressor an mit Level höher als Unitygain.
Ist das überhaupt möglich mit einem Overdrive Pedal?
Also von einem cleanen Amp mit nur einer dezenten Lautstärkeanhebung einen schönen Overdrive-Sound zu haben? Oder muss man dafür einfach den Amp auch deutlich verzerren lassen? Also wenn ich den Amp voll aufreiße habe ich eigentlich eine sehr ansehnliche Verzerrung, aber viel zu Laut und wenn ichs am Mischpult runterregle ist die clean Lautstärke zu gering.

Overdrive-Pedale sind ja scheinbar das Steckenpferd der hier groĂźvertretenen Blues-Rock-Metal-Fraktion, also bin ich als Overdrive-Laie mal gespannt auch die Expertenmeinungen.

lg, c.

P.S.: Ich ziele aber schon auf einen mehr oder weniger stark verzerrten Klang ab, nicht blos ganz leicht angezerrt.
So ungefähr wie die Leadgitarre hier:
[mp3]https://dl.dropbox.com/u/9420939/05%20-%20Stepping%20Razor.mp3[/mp3]
 
Nun, ich denke du hast die Seiten von Dieter schon mal besucht? www.guitartest.de

Dort finden sich u.a. sehr gute Beschreibungen aller Arten von Zerrern. Ich könnte mir allerdings gut vorstellen, das du mit sogenannten LowGain Overdrives am besten klarkommst. Schau dazu einfach mal in den passenden Fred. Eines kann ich dir schon mal beantworten, du musst kein Vermögen ausgeben um einen guten Zerrer zu finden ;-)
 
Aber bedeutet Low Gain auch Low Verzerrung? Das möchte ich nämlich nicht. Suche jetzt keine Metal-Distortion, aber schon gerne mit ein bisschen Kreischen, so wie in dem Soundbeispiel von mir.
Also fĂĽr mich klingt das zumindest nach relativ viel Verzerrung, aber ich bin da sowieso erstens ahnungslos und zweitens clean-befangen.

lg, c.
 
Also erstmal:

1. Tubescreamer etc. Boosten nicht die Vorstufe sondern verzerren von sich aus(auĂźer man dreht das Volumenpoti soweit auf, dass es boostet)

2. Sie haben alle einen Gain(Verzerrung)regler, mit dem man die gewünschte Verzerrung erreichen kann. Unterschiede gibt es in der Art der Verzerrung(low- und highgain z.B.) wie low schon sagt, ist es eher weniger und bei high halt mehr(aber auch regelbar) und über die Klangveränderung... so kann man z.B. die Höhen verändern aber bei einigen auch Bass und Mitten. Am Ende geht doch nichts über antesten.

Kreischen kannst du eigentlich mit jedem Verzerrer, der auch ein wenig mehr als leicht angezerrt kann---> Tubescreamer, Blues Driver, Rat etc.
 
The Rabber schrieb:
2. Sie haben alle einen Gain(Verzerrung)regler, mit dem man die gewĂĽnschte Verzerrung erreichen kann.

Aber klingen die auch gut auf einen cleanen Amp, oder nur vermischt mit der Ampverzerrung?
Ich habe schon ein Boss OD-2 probiert was bei uns im Proberaum lag, und wenn ich den Volumeregler so eingestellt hab dass es nicht boostet klang es ziemlich nervig.

lg, c.
 
carthage schrieb:
Aber klingen die auch gut auf einen cleanen Amp, oder nur vermischt mit der Ampverzerrung?

Na, wilkommen im Kreise derer, die nach 37 getesteten Overdrivepeadalen immer noch nicht das gefunden haben, mit dem sie 100% zurfrieden sind.

Viel SpaĂź bei der Wahrheitsfindung!
 
carthage schrieb:
The Rabber schrieb:
2. Sie haben alle einen Gain(Verzerrung)regler, mit dem man die gewĂĽnschte Verzerrung erreichen kann.

Aber klingen die auch gut auf einen cleanen Amp, oder nur vermischt mit der Ampverzerrung?
Ich habe schon ein Boss OD-2 probiert was bei uns im Proberaum lag, und wenn ich den Volumeregler so eingestellt hab dass es nicht boostet klang es ziemlich nervig.

lg, c.

Hi,

es gibt auf jeden Fall jede Menge Pedale, die vor einem clean eingestellten Amp gut klingen! Wobei die Klangvorstellungen aber ganz subjektiv sind und es auch jede Menge Klangunterschiede bei den Pedalen gibt.

Für viele kann das z.B. der Boss OD-2, für Dich kann er das aber nicht. Aber es gibt sicher auch ein Pedal, das Dir gefällt. Ich würde Dir raten, in ein größeres Musikgeschäft zu gehen und einfach mal auszuprobieren, was die an Zerrern so da haben. Das Angebot ist so gut wie unüberschaubar, aber das ist wohl die beste Möglichkeit, erstmal überhaupt einen Eindruck von den Dingern zu gewinnen.

GruĂź Diet
 
Hallo,

also ich könnte Dir folgende Pedale empfehlen (hab ich selbst vor einem cleanen Amp gespielt und finde die klingen großartig):

- Coolpedals Dirty Devil: durch schaltbare Modi ist alles von Low Gain über rockige Distortion bis Fuzz-artigen Klängen drin. Zusätzlich gibt´s noch einen separat schaltbare Boost Sektion. Qualität Made in Germany.

- Wampler Superplex: Hat auch drei schaltbare Modi mit verschiedenen Gain-Strukturen: Mein Favorit, super flexibel, dynamisch und klingt prima von Blues bis Heavy Rock.

- Barber Dirty Bomb: Hört sich böse an, ist aber bei weitem nicht nur für Metal geeignet. Schon eher ein High Gain Pedal, biete aber tolle Lead Sounds von Heavy Blues bis Metal und läßt sich durch die gute Klangregelung prima anpassen. Und ist im Vergleich zu "Boutique"Tretern mit 139.- eher günstig

Vielleicht hilft´s weiter.

GruĂź,
wolfram
 
Moin c,

poste doch mal einen Youtube Link, wo genau Deine Soundvorstellung geboten wird. Die Aufnahme von Dir klingt sehr dĂĽnn und spitz und ist m.E. als Referenz nicht so geeignet.
 
carthage schrieb:
Overdrive-Pedale sind ja scheinbar das Steckenpferd der hier groĂźvertretenen Blues-Rock-Metal-Fraktion, also bin ich als Overdrive-Laie mal gespannt auch die Expertenmeinungen.
Das stimmt, Cart,
und ein Blick in die Kleinanzeigen zeigt jeden Tag auf's Neue, dass sie sich einen Wolf nach "dem Sound" suchen. :lol:

Ich habe mich auch eine Zeitlang mit verschiedenen Zerrern beschäftigt.
Weil's von Erfolglosigkeit geprägt war, habe ich das Thema aufgegeben und mich darauf konzentriert, zu lernen, wie man mit dem Potis an der Gitarre arbeitet und seinen Sound formt.

An Stelle hier eine Materialschlacht zu eröffnen, gebe ich Dir folgenden Tipp:

Stell die Lautstärke Deines Amps auf einen Zerrgrad ein, der Dir gefällt - so hoch, dass Du Dein Zerrmaximun bedient siehst.
Jetzt drehe das Vol-Poti der Gitarre herunter, bis Du wieder Clean bist.

Ist der Clean jetzt noch zu laut, korrigiere die Lautstärke Deiner PA.

Drehst Du jetzt die Gitarre wieder auf, solltest Du einen nicht alles übertönenden Zerrsound haben, der jedoch lauter als der Clean ist.
Ist dieser Sound nun zu spitz, korrigiere mit den Tone-Poti Deiner Gitarre.

Evtl. musst Du auch die Tone-Potis am Amp etwas anders einstellen, aber das ist kein Akt.

In aller Regel liefert ein Röhrenamp mit einem guten Clean auch bei Übersteuerung einen guten Zerrsound. Da kommt kaum ein Bodentreter ran, denke ich.

Es dauert ein paar Tage, bis man sich das angewöhnt hat und sicher mit den Potis arbeiten kann. Es ist vielleicht auch nicht so komfortabel, als müsse man nur mal eben mit dem Fuß klicken - glaubt man anfangs.
Etwas Wahres ist ja auch daran. Aber die Vorteile ĂĽberwiegen in meinen Augen. Ich jedenfalls habe nicht nur einen Zerrsound, sondern einen Sack voll davon auf Tasche.

Ergebnis: Je nach Stellung des Vol-Potis Deiner Gitarre hast Du mehr oder weniger Verzerrung im Sound. Für viele Fälle sollte das ausreichen.
 
Also wenn ich mir den Song so anhöre könnte vielleicht auch ein Big Muff, Little Big Muff, oder auch MXR Distortion+ gut passen. Ich hab die genannten Treter alle selbst schon gespielt, aber das ist sehr lange her. Ich denke, es geht aber genau in diese Richtung, oder liege ich total daneben?

Dieser Style verlangt einen glasklaren und sauberen Cleansound. Da wĂĽrde ich auch eher mit einem passenden Treter arbeiten fĂĽr Leadparts.
 
Magman schrieb:
Dieser Style verlangt einen glasklaren und sauberen Cleansound. Da wĂĽrde ich auch eher mit einem passenden Treter arbeiten fĂĽr Leadparts.

Jepp, entscheident ist in diesem konkreten Fall der Cleansound.
Ich würde wetten, dass bei der Aufnahme ein Silbergesichtszwilling zu hören ist. Das hatte man in den 70ern auf Jamaika halt so und da isses egal ob Earl "Chinna" Smith oder Mikey Chung die Saiten zupfen. Und wenn du sowas mit Höhen auf 10 stellst ist es schon fast egal welches Pedal du nimmst. Das könnte damals auch ein TS 808 gewesen sein.

Heute kannst du nen Muff oder ne Ratte, oder ich tät aus meiner Kiste den "Excalibur Holy Grail" oder sonstwas wo Distortion draufsteht, nehmen, solang da n mumpfiger Amp am Ende ist, wird das nix. Also z.B. mein L5 - keine Chance!

:)

f
 
Ok, ich wĂĽrde dann mal was in Richtung Rat probieren. Gibt es da aber noch alternative? Also etwas was fast genau das selbe ist, aber eben nicht ganz?
Vielleicht Red Llama oder MXR Distortion+ (nur ins blaue geraten)?

lg, c.
 
carthage schrieb:
Ok, ich wĂĽrde dann mal was in Richtung Rat probieren. Gibt es da aber noch alternative? Also etwas was fast genau das selbe ist, aber eben nicht ganz?
Vielleicht Red Llama oder MXR Distortion+ (nur ins blaue geraten)?

lg, c.


CmatMods "Black Plaque". Gleicher Chip etc. aber deutlich vielseitiger und auch etwas eleganter im Sound. Klingt in jeder Einstellung gut.

http://www.cmatmods.com/black-plague.html
 
Tag.

Kleiner Tipp am Rande: Wenn man entweder vor oder hinter den Zerrer auch noch einen Boden-EQ schaltet, kann man sich ganz wunderbare Sounds basteln. Ab Schuhgröße 40 lässt sich sowas mit einem Tritt aktivieren.

Und wenn das zusammen gut klingt, probiert man mal den EQ ohne den Zerrer und vielleicht ist das auch noch ein Hammer. Bei mir war das jedenfalls so (EQ ĂĽbrigens hinter dem Zerrer, einem Boss BD-2).

GruĂź

e.
 
Welcher der Klassiker kann denn nun vor einem cleanen Amp einen satten Distortion Sound abgeben ohne die Lautstärke extrem anzuheben?

Unter Klassiker verstehe ich DOD 250, Tubescreamer, SD-1, MXR Distortion+, Proco Rat, OCD.
Das sind zumindest die von denen ich als Laie in diesem Gebiet schonmal gehört habe, vielleicht ist die Liste ja auch Blödsinn.

Ich habe nicht vor sehr viel Geld in diesem Bereich auszugeben und möchte mir glaube ich auch erstmal selber ein Pedal bauen, und von den alten Pedalen finde ich glaube ich einfacher einen Schaltplan.

lg, c.
 
Selber bauen ist schön wenn man Spaß am Basteln hat. Ist man aber am Ergebnis interessiert ist es unpraktisch weil es fertige Treter in vergleichbarer Qualität für wenig mehr als die Summe der Teile gibt.

Bezüglich Lautstärke weißt du aber, dass alle einen Lautstärkeregler haben, oder? Du kannst sie auch (cleaner/fast cleaner Amp vorrausgesetzt) auf höchster Zerrung aber trotzdem flüsterleise einstellen.

Ich wĂĽrde einen Tubescreamer oder ein billiges Derivat davon kaufen oder anderswo im Forum werden gerade Jojo Pedale gehypt. bzw. deren umgelabelte andere Verkaufsbezeichnungen. 40 Euro bei Thoman. Da lohnt auch das billigste Selberbauen kaum.

Kaufen, testen, weiterwissen. Alles andere ist nur Gedankenspiel und daher grau wie alle Theorie.


Einige der von Dir genannten Klassiker sind auch nur deswegen Klassiker weil sie auf klassischen Songs zu hören sind aufgenommen zu einer Zeit als es wenig anderes gab. Sie haben eher historischen Charme als modernen Praxissinn. Vorsicht also bei z.B. DOD 250 oder Distortion+ oder dem verunglückten Bypass-Sound des SD-1.
 
Du kannst die gewünschte Lautstärke natürlich einstellen. Ich denke nicht, dass es sich lohnt so etwas selbst zu bauen wenn ich die Preise so beobachte. Schau mal z.B. beim Thomann nach Danelectro, oder Harley Benton Pedalen. Den Ultimate Drive z.B. bekommst du für 29,90 Euro. Für den Preis lohnt es kaum das Pedal selbst zu bauen. Kannst aber wenn du willst trotzdem mal bei www.musikding.de vorbeischauen. Dort gibt es Bausätze on Masse.
 
carthage schrieb:
Welcher der Klassiker kann denn nun vor einem cleanen Amp einen satten Distortion Sound abgeben ohne die Lautstärke extrem anzuheben?

Unter Klassiker verstehe ich DOD 250, Tubescreamer, SD-1, MXR Distortion+, Proco Rat, OCD.
Das sind zumindest die von denen ich als Laie in diesem Gebiet schonmal gehört habe, vielleicht ist die Liste ja auch Blödsinn.

Ich habe nicht vor sehr viel Geld in diesem Bereich auszugeben und möchte mir glaube ich auch erstmal selber ein Pedal bauen, und von den alten Pedalen finde ich glaube ich einfacher einen Schaltplan.

lg, c.

Hi,

das können die alle, bzw. die die jeweils einen Regler für den Zerrgrad (meist gain oder drive genannt) und für die Lautstärke (meist Volume) haben.

Weil Du die beiden gerade nennst: Vom DOD 250 und MXR Dist+ wĂĽrde ich in Verbindung mit einem cleanen Amp abraten, weils mit denen schnell schrill wird, insbesondere oder gerade mit Fender Black- oder Silverface Amps. Die beiden Pedale haben keine Klangregler, um das in den Griff zu kriegen. Die sind eher was fĂĽr einen schon zerrenden Amp. Jedenfalls meiner Meinung nach.

Gerade in Verbindung mit einem cleanen Sound wĂĽrde ich auf einen Klangregler am Pedal nicht verzichten.

GruĂź Diet
 

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