Fender, Mexico, Silikon und Mormonen

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Ja und. Das hat aber nix mit den Gitarren zu tun, die der Herr Clapton so gewöhnlich auf Tour spielt und die wir nicht kaufen können. Weiß hier irgendjemand, welche PU wirklich in seinen Strats verbaut werden?
 
Telly":21g4gpk5 schrieb:
Ja und. Das hat aber nix mit den Gitarren zu tun, die der Herr Clapton so gewöhnlich auf Tour spielt und die wir nicht kaufen können. Weiß hier irgendjemand, welche PU wirklich in seinen Strats verbaut werden?
Fender Noiseless. Oder, um dem Charakter dieses Threads gerecht zu werden: Mundselektierte Pickups, die im Handel nicht erhältlich sind, durch die Kappenbeschriftung "Noiseless" aber Fans und Konsumenten verwirren sollen. ;-)
 
little-feat":134trl7g schrieb:
...
In der Hand eines guten Gitarristen wird so ziemlich JEDE Gitarre ein gutes Ergebnis bringen - völlig egal, wo sie hergestellt wurde und was sie gekostet hat.

Bitte diesen Satz nicht mißverstehen und nicht persönlich nehmen:

Es sind immer die Amateure, die einen Riesen-Hype um ihr Equipment machen.

Ein Profi wird sagen:
Gib mir irgendeine Klampfe und ich hole dir etwas da raus, was hohen Ansprüchen genügen wird....

Da stimme ich dir voll und ganz zu.
Knopfler oder Blackmore usw. werden auch auf ner 200-Euro-Squier gut klingen, keine Frage.
Daher ist es oft auch Augenwischerei wenn Soundclips bereitgestellt werden, die ein "Großer" eingespielt hat.
Denn oft ist es dann der Gitarrist, der geil klingt, und nicht so sehr das Instrument.

tschö
Stef
 
nichtdiemama":1asmxc3w schrieb:
Da stimme ich dir voll und ganz zu.
Knopfler oder Blackmore usw. werden auch auf ner 200-Euro-Squier gut klingen, keine Frage.
Daher ist es oft auch Augenwischerei wenn Soundclips bereitgestellt werden, die ein "Großer" eingespielt hat.
Denn oft ist es dann der Gitarrist, der geil klingt, und nicht so sehr das Instrument.

O mann. Gitarristen sind offenbar beratungsresistent und werden den Unterschied zwischen "gut spielen" und "gut klingen" nie kapieren.
Der beste Gitarrist kann eine tote Gitarre mit dead spots und fehlenden Obertönen nicht wirklich zum klingen bringen. Nur, wenn er drauf spielt, kann er einiges kaschieren (natürlich klingt die billige Gitarre in seinen Händen besser als bei einem Laien, weil er einen besseren Anschlag etc. hat), und seine musikalische Darbietung kann über den matschigen Sound wegtäuschen.

Aber ich gebs auf. Es ist wohl wichtiger, die Illusion "meine Billigklampfe ist eigentlich genau so gut" aufrecht zu erhalten, als vor sich selber zuzugeben, dass nur erstklassige Instrumente erstklassig klingen und man sich erstklassige instrumente nicht leisten kann.
Ich möchte wissen, warum Gitarristen dauernd über Equipment diskutieren und Testberichte verschlingen, anstatt zu üben, wenn es doch nur auf den Musiker ankommt.

Grüße
 
7-ender":1fvv99bl schrieb:
Du hast übrigens recht, dass auf beiden Auktionen auch Standardstrats verkauft wurden, u.a. Brownie (das ist die Sunburst vom Derek and the Dominos Album) und Blackie, die er aus drei im Ausverkauf (lt. dem Meister himself für ca. 150 Dollar das Stück) erworbenen Pre-CBS Strats selbst zusammenbaute

Das (selektierte Pre-CBS) als Standardstrats zu bezeichnen ist gut!

Ich finde es problematisch, dass Musikmagazin- und Anzeigensozialisierte Amateurgitarristen übersehen, dass heute Fender und Gibson keine Instrumente für den Profimarkt bauen, wie es in den 60ern noch war, sondern nur ihre custom shops. Auch die pre CBS-Gitarren waren nicht alle erstklassig, aber die Qualität war grundsätzlich höher angesetzt als heute. Und alle regulären Serien heute sind billige (aber teuer verkaufte) Consumermassenware.

Glücklicherweise gibt es trotzdem sehr gute und brauchbare preiswerte Instrumente (ich würde jederzeit einen Gig mit einer billigen Pacifica von Yamaha spielen können)

Grüße
 
Lois Lane":l4wclaom schrieb:
7-ender":l4wclaom schrieb:
Ich finde es problematisch, dass Musikmagazin- und Anzeigensozialisierte Amateurgitarristen übersehen, dass heute Fender und Gibson keine Instrumente für den Profimarkt bauen, wie es in den 60ern noch war, sondern nur ihre custom shops. Auch die pre CBS-Gitarren waren nicht alle erstklassig, aber die Qualität war grundsätzlich höher angesetzt als heute. Und alle regulären Serien heute sind billige (aber teuer verkaufte) Consumermassenware.

Ich habe keine Ahnung, was Du da schreibst. Was bitte ist an einem Erlenbrett mit angeschraubten Ahornhals so eine große Kunst, dass man sie in den letzten 40 Jahren vergessen haben könnte?
Das ist Lehrlingsarbeit - 1. Lehrjahr. Klötzchenkurs.
Und warum sollten Autos, Fernseher, Häuser, Brücken und Atomkraftwerke besser - Gitarren aber schlechter werden? Sitzen da nur debile Köppe mit Eidotter im Bart und Vogelnestern im Haar und sagen: "Puuh, ist das doof - immer nur Gitarren...."
Die Toleranzen der holzverarbeitenden Maschinen sind um einige 100% kleiner geworden. Die Holztrocknung verläuft sicher und geplant. Die Werkzeuge und Standzeiten sind wesentlich besser geworden, die Verfahrenstechnik verbessert sich mit jedem gebauten Stück und die Erfahrung wächst, aber es bleibt dabei:

Früher war alles besser.
 
Lois Lane":2vyu5kf0 schrieb:
nichtdiemama":2vyu5kf0 schrieb:
Da stimme ich dir voll und ganz zu.
Knopfler oder Blackmore usw. werden auch auf ner 200-Euro-Squier gut klingen, keine Frage.
Daher ist es oft auch Augenwischerei wenn Soundclips bereitgestellt werden, die ein "Großer" eingespielt hat.
Denn oft ist es dann der Gitarrist, der geil klingt, und nicht so sehr das Instrument.

O mann. Gitarristen sind offenbar beratungsresistent und werden den Unterschied zwischen "gut spielen" und "gut klingen" nie kapieren.
Der beste Gitarrist kann eine tote Gitarre mit dead spots und fehlenden Obertönen nicht wirklich zum klingen bringen. Nur, wenn er drauf spielt, kann er einiges kaschieren (natürlich klingt die billige Gitarre in seinen Händen besser als bei einem Laien, weil er einen besseren Anschlag etc. hat), und seine musikalische Darbietung kann über den matschigen Sound wegtäuschen.

Aber ich gebs auf. Es ist wohl wichtiger, die Illusion "meine Billigklampfe ist eigentlich genau so gut" aufrecht zu erhalten, als vor sich selber zuzugeben, dass nur erstklassige Instrumente erstklassig klingen und man sich erstklassige instrumente nicht leisten kann.
Ich möchte wissen, warum Gitarristen dauernd über Equipment diskutieren und Testberichte verschlingen, anstatt zu üben, wenn es doch nur auf den Musiker ankommt.

Grüße

der Sound, der Ton, die Phrasierung, das Melodiegefühl , das Timing und die Ideen machen die Musik, das ist das was den Zuhörer interessiert.

Natürlich braucht man ein zuverlässiges Instrument....aber das gibt es auch für 500 € - der Hype mit 3000 € aufwärts ist in der Tat überspannt. Die Musik wird sich dadurch nicht groß verändern und auch der Ausdruck des Gitarristen nicht (höchstens die Anfangseuphorie)....
Es steckt in der Musik genauso wie in allen Branchen ein elitärer Markenhype (Image) und eine sehr pikante Note Selbstbetrug :-P .....letztlich muss jeder selber entscheiden was er braucht und was gut für ihn ist....

Es ist eine alte Weisheit: der eine Gitarrist - versucht sich über das Spielen weiterzuentwickeln, der andere kauft sich in einer Phase des Stillstandes eine neue Klampfe.... :-P

mehr sag ich dazu jetzt nicht! ;-)
 
ollie":1ytsh9hw schrieb:
Natürlich braucht man ein zuverlässiges Instrument....aber das gibt es auch für 500 € - der Hype mit 3000 € aufwärts ist in der Tat überspannt. Die Musik wird sich dadurch nicht groß verändern und auch der Ausdruck des Gitarristen nicht (höchstens die Anfangseuphorie)....

Das weiß ich nicht, Ollie!

Wir sind uns vermutlich einig, dass der Zuhörer den Unterschied nicht hört. Für mich als Musiker ist es aber extrem wichtig, was mich anmacht und das sind manchmal sehr geringe Feinheiten.
Eine brave Gitarre ist eine gute Gitarre - keine Frage.
Aber was ist eine geile Gitarre? ;-)
 
Ich hab mir den ganzen Thread angetan und muss sagen "Glauben versetzt Berge, oftmals macht er auch nur Pleite!" Im Prinzip ist es mir ja egal, wenn jemand 3.000 € für ein Brett ausgeben möchte. Diverse Aussagen wie z.b. "heutige Gitarren von der Stange genügen dem Profi nicht mehr" etc. muss ich belächeln. Den Stuss sollte sich der Verfasser doch nochmal selbst durchlesen und dann mal durch Beweise belegen. Ich kenne einen Menge Profis, die ihren Berufsalltag mit ganz "normalen" Gitarren bestreiten müssen, die jeder Simbel für Geld in jedem x-beliebigen Laden kaufen kann. Die Künstler die sich über die Jahre einen Namen gemacht haben und dadurch von dem einen oder anderen Hersteller eine Gitarren auf den Leib geschneidert bekommen, machen da doch nur einen ganz kleinen Prozentsatz aus.

lg, alex
 
W°°":353v5j15 schrieb:
Die Toleranzen der holzverarbeitenden Maschinen sind um einige 100% kleiner geworden. Die Holztrocknung verläuft sicher und geplant. Die Werkzeuge und Standzeiten sind wesentlich besser geworden, die Verfahrenstechnik verbessert sich mit jedem gebauten Stück und die Erfahrung wächst, aber es bleibt dabei:

Früher war alles besser.

Zwei Dinge spielen beim Bau von Gitarren (solidbody) neben der rein technischen Verarbeitungsqualität eine wesentliche Rolle.
Das ist die Holzqualität, und die ist ein Riesenproblem bei der heutigen Massenproduktion. Abgelagerte Hölzer sind nur in kleinsten Mengen zu bekommen, die großen Firmen müssen schnelltrocknen.

Das andere ist die Auswahl und Zusammenstellung der konkreten Komponenten einer Gitarre. Welches Brett für den Body, welcher Hals etc.
Das wird nur optimal, wenn der Könner die einzelnen Teile aussucht und bearbeitet. Ein Lohnarbeiter am Fließband kann das nicht. Da wird ein Brett aus dem Regal genommen und an das nächste geschraubt, daher klingen auch alle Seriengitarren so unterschiedlich.

Was früher besser war, war die Auswahl an erstklassigem Tonholz und die Menge an qualifizierter Handarbeit. Was heute besser ist, ist, dass es schon für geringes Geld gute Schüler- und Hobbyinstrumente gibt. Eine Fender oder Gibson war in meiner Kindheit unerschwinglich, und Alternativen in der Qualität gab es nicht.

Grüße
 
honeyweed":3itaua7x schrieb:
Ich hab mir den ganzen Thread angetan und muss sagen "Glauben versetzt Berge, oftmals macht er auch nur Pleite!" Im Prinzip ist es mir ja egal, wenn jemand 3.000 € für ein Brett ausgeben möchte. Diverse Aussagen wie z.b. "heutige Gitarren von der Stange genügen dem Profi nicht mehr" etc. muss ich belächeln. Den Stuss sollte sich der Verfasser doch nochmal selbst durchlesen und dann mal durch Beweise belegen. Ich kenne einen Menge Profis, die ihren Berufsalltag mit ganz "normalen" Gitarren bestreiten müssen, die jeder Simbel für Geld in jedem x-beliebigen Laden kaufen kann. Die Künstler die sich über die Jahre einen Namen gemacht haben und dadurch von dem einen oder anderen Hersteller eine Gitarren auf den Leib geschneidert bekommen, machen da doch nur einen ganz kleinen Prozentsatz aus.

lg, alex

Weisst du, vielleicht liegt es daran, was man unter einem "Profi" versteht. Ich verdiene seit vielen Jahren mein Geld mit Musik und habe auch andauernd mit Kollegen zu tun. Im klassischen Bereich spielt kein einziger Musiker eine Billiggeige, komisch. Ich kenne auch keinen Profigitarristen, der eine Epiphone für einen halben Tausender spielt. Können würden es alle, aber ich kenn auch keinen Handwerker, der seine Bohrmaschine im Baumarkt kauft. Merkwürdig, nicht?

Grüße

Wenn man vernünftig diskutieren will, sollte man sachlich bleiben und Formulierungen wie "Stuss" vermeiden.

EOT
 
Lois Lane":2aevrcun schrieb:
Zwei Dinge spielen beim Bau von Gitarren (solidbody) neben der rein technischen Verarbeitungsqualität eine wesentliche Rolle.
Das ist die Holzqualität, und die ist ein Riesenproblem bei der heutigen Massenproduktion. Abgelagerte Hölzer sind nur in kleinsten Mengen zu bekommen, die großen Firmen müssen schnelltrocknen.

Das andere ist die Auswahl und Zusammenstellung der konkreten Komponenten einer Gitarre. Welches Brett für den Body, welcher Hals etc.
Das wird nur optimal, wenn der Könner die einzelnen Teile aussucht und bearbeitet. Ein Lohnarbeiter am Fließband kann das nicht. Da wird ein Brett aus dem Regal genommen und an das nächste geschraubt, daher klingen auch alle Seriengitarren so unterschiedlich.

Was früher besser war, war die Auswahl an erstklassigem Tonholz und die Menge an qualifizierter Handarbeit. Was heute besser ist, ist, dass es schon für geringes Geld gute Schüler- und Hobbyinstrumente gibt. Eine Fender oder Gibson war in meiner Kindheit unerschwinglich, und Alternativen in der Qualität gab es nicht.

Bist Du Dir da sicher?

Leo Fender war m.W. nach Radio- und Fernsehtechniker und hat quasi die "lego"Gitarre entwickelt. Rein aus dem wirtschaftlichem Bestreben, günstig produzieren zu können, entschied er sich für den Schraubhals.
Rein aus der Tatsache heraus, dass Ahorn, Erle & Esche seinerzeit weit günstiger waren als Mahagoni, Palisander und Ebenholz, suchte er die Hölzer für seine Instrumente aus. Er hatte keine Erfahrungswerte und probierte einfach. Danach kam CBS und schraubte nochmal an den Kosten ...

Meinst Du ernsthaft, die Qualitätsvorgaben waren in den 50er, 60er und 70er Jahren so wie heute?
Glaubst Du, bei Fender hätten in den 50er Jahren erfahrene Instrumentenbauer ihren Job verrichtet ?
Meinst Du wirklich, die hätten damals Bodies & Necks aufeinander abgestimmt?
Also ich weiß es nicht ...
 
Lois Lane":3m226cb7 schrieb:
Wenn man vernünftig diskutieren will, sollte man sachlich bleiben und Formulierungen wie "Stuss" vermeiden.

EOT

Na ja, zwischen der billigen Koreageige für kleines Geld und dem erlesenen CS-Instrument gibt es eine Menge brauchbare Gitarren. Wenn du also den absoluten Anspruch verfolgst, nehme ich mir auch das Recht diesen in Frage zu stellen. Vernünftige Diskussion hin und her, die Realität gibt dir eben nicht recht. Eben weil der Markt so gross ist und es schon Gitarrenbauer in deutschen Landen gibt, die dir für um die 2-2,5K ein Instrument auf den Leib schneidern. Natürlich kauft der Profihandwerker auch nix von Black&Decker, aber auch die gute Hilti gibts in jedem gut sortierten Werkzeughandel zu kaufen. Ich habe noch keinen Handwerker gesehen, der sich sein Bohrmaschine vom Hersteller nach eigenen Wünschen zurechtschneidern lässt, da ihm die von der Stange in der Qualität zu stark "gestreut" haben, um mal bei deinem Vergleich zu bleiben...

lg, alex

Edit: Die Definition für Profi lieferst du ja selber und da gehe ich absolut mit dir einig: Jemand der mit Musik seinen Lebensunterhalt bestreitet!
 
honeyweed":2r8rdsx1 schrieb:
Na ja, zwischen der billigen Koreageige für kleines Geld und dem erlesenen CS-Instrument gibt es eine Menge brauchbare Gitarren. Wenn du also den absoluten Anspruch verfolgst, nehme ich mir auch das Recht diesen in Frage zu stellen. Vernünftige Diskussion hin und her, die Realität gibt dir eben nicht recht. Eben weil der Markt so gross ist und es schon Gitarrenbauer in deutschen Landen gibt, die dir für um die 2-2,5K ein Instrument auf den Leib schneidern.

Aber genau das predige ich doch die ganze Zeit! Aber da ist ein großer Unterschied zwischein einer Fabrikgitarre von Fender, Gibson oder PRS für meinetwegen über 3, 4tausend Scheine und der Gitarre vom Gitarrenbauer.
Die letztere ist gekonnt hergestellt, aus hochwertigem, handverlesenen Material und viel besser als das Durchschnittsmodell vom Fließband.

Grüße
 
PRS? Ist das nicht die Gitarre, die jeder NU - Metaler, der was auf sich hält, spielt? Sogar Profis? :roll:
 
gitarrenruebe":271mwq8k schrieb:
Bist Du Dir da sicher?

Leo Fender war m.W. nach Radio- und Fernsehtechniker und hat quasi die "lego"Gitarre entwickelt. Rein aus dem wirtschaftlichem Bestreben, günstig produzieren zu können, entschied er sich für den Schraubhals.
Rein aus der Tatsache heraus, dass Ahorn, Erle & Esche seinerzeit weit günstiger waren als Mahagoni, Palisander und Ebenholz, suchte er die Hölzer für seine Instrumente aus. Er hatte keine Erfahrungswerte und probierte einfach.

Stimmt schon, aber er hatte eine Reihe von Mitarbeitern, die hart mit ihm um Details gekämpft haben, bis aus einem Fließbandprodukt ein Instrument für Profimusiker wurde (z.B. der Halsstab, den er einsparen wollte). Die Auswahl der Hölzer richtete sich natürlich nicht nur nach den Kosten, sondern nach dem Nutzen.
Und es war von Anfang an ein intensiver Kontakt mit aktiven Musikern da, die sagten, was sie brauchen und wofür sie bezahlen wollten.

Es waren zwar Arbeiter am Werk, aber die Produktion war weitaus handwerklicher als die heutige anonyme Massenproduktion. Das kann man nicht vergleichen, und es gab weitaus höhere Standards als heute.
Trotzdem kann man heute bessere Gitarren bekommen als damals, nur eben nicht von der Stange, sondern beim Gitarrenbauer. Die Preise für eine erstklassige Gitarre sind dabei aber auch noch niedriger als z.B. für eine Strat Anno 1960, wenn man die Kaufkraft etc. berücksichtigt.

Grüße
 
Lois Lane":342d217v schrieb:
gitarrenruebe":342d217v schrieb:
Rein aus der Tatsache heraus, dass Ahorn, Erle & Esche seinerzeit weit günstiger waren als Mahagoni, Palisander und Ebenholz, suchte er die Hölzer für seine Instrumente aus. Er hatte keine Erfahrungswerte und probierte einfach.
Die Auswahl der Hölzer richtete sich natürlich nicht nur nach den Kosten, sondern nach dem Nutzen.
M.W. nach wurde vorher Erle und Esche nicht unbedingt im Gitarrenbau eingesetzt. Mahagoni, Rosewood, Erle, Zeder, Fichte - aber Erle und Esche???
Es war wohl schon ein Argument für den Herrn Fender, damals sein Material kostengünstig einzukaufen: Egal, solange es klingt.
 
Lois Lane":3irspa1e schrieb:
Was früher besser war, war die Auswahl an erstklassigem Tonholz und die Menge an qualifizierter Handarbeit.

Grüße

Grüßdich Lois!

Das mit dem erstklassigen Tonholz weiß ich nicht, da kenne ich mich so gar nicht mit aus.
Zur qualifizierten Handarbeit: Es gibt da dieses tolle Buch von Gil Hembree, dass ich nicht müde werde hier zu empfehlen, weiles einfach gut ist, gut recherchiert ist und einen ganz tollen Einblick gibt in die Herstellung von instrumenten bei Gibson in den Jahren von Ted McCarty. Und wenn du das Buch dann liest, mußt du dich von solchen Vorstellungen ein ganzes Stück weit verabschieden.


Lois Lane":3irspa1e schrieb:
Weisst du, vielleicht liegt es daran, was man unter einem "Profi" versteht. Ich verdiene seit vielen Jahren mein Geld mit Musik und habe auch andauernd mit Kollegen zu tun. Im klassischen Bereich spielt kein einziger Musiker eine Billiggeige, komisch. Ich kenne auch keinen Profigitarristen, der eine Epiphone für einen halben Tausender spielt. Können würden es alle, aber ich kenn auch keinen Handwerker, der seine Bohrmaschine im Baumarkt kauft. Merkwürdig, nicht?

Ich denke (wie schon bei den Streichern,-)), das man den klassischen bereich nicht mit dem U-Musikalischen vergleichen kann, was das Instrumentarium angeht. Eine klassischeGitarre folgt ganz anderen Regeln und Konstruktionsmerkmalen als eine vergleichsweise einfach zusammenzubauende Solidbody, da kommt der Preis schon alleine durch den Arbeitsaufwand zusammen und der Klang alleine durch die Erfahrung des Gitarrenbauers die hier ungleich stärker klanglich ins Gewicht fällt, als bei Solidbodies. Das Problem heutzutage ist: Handarbeit kann und will keiner mehr bezahlen in der großen Masse, das betrifft alle Bereiche (nimm nur mal die abstrusen Werkstattkosten für Autos).
Das der Handwerker eben amtliches zeug braucht, was ewig hält ist klar. Das sowas teurer ist, weil die Bauteiltoleranzen geringer sind und dadurch auchd er Verschleiß, das den Verlust einer Einnahmequelle für den Hersteller bedeutet auch, da er nicht die große Stückzahl erreichen kann
-> teuer. Der handwerker bezahlt es wie gesagt, weil er sich darauf verlassen muß, das das Ding ihm nicht um die Ohren fliegt nach der3. Benutzung, das spart Zeit und Geld.
Der Profigitarrist kauf sich das teure Ding nicht, weil er meint das das weniger schnell kaputt ginge, sondern weil er entweder was flexibles sucht, was alles ein wenig abdeckt oder etwas was ganz speziell klingt. Das muß imo nicht immer teuer seinund ich glaube eher, das gerade bei Profis da eher ein Automatismus einsetzt, der sie glauben lässt, sie müßten was teures haben zu Gunsten oder wegen ihrer Reputation, quasi als Markenzeichen oder Aushängeschild. Käme einer für einen Studiojob angewackelt mit einer MIM Strat, dnan würde er vielleicht insgeheim vom Studiofritzen belächelt und für's nächste Mal eher nicht gebucht, weil die Klampfe erstmal suggeriert: ist billig, klingt nicht, der Typ hat keine Ahnung. Peter Weihe könnte sich sowas ja noch erlauben, der könnte auch mit einer Bach oder Weller Axt aufschalgen und alle würden ihm zum tollen Sound gratulieren, aber Otto-Normal-Studiogitarrist?
Der Nutzen rechtfertigt die Anschaffung. Wäre ich also Berufsmusiker und es wäre mein Job Gitarre zu spielen und den bestmöglichen Sound für Projekt XY zu erbringen, dann müßte ich doch vorurteilsfrei ALLES antesten um zu sehen, ob da nicht bei der Standardproduktion der berühmte Ausreißer nach oben dabei ist, der die CS Klampfe wie Schrott dastehen lässt. Das wäre imo eine professionelle Herangehensweise. Direkt zu sagen, alles unter 3000€ teste ich gar nicht erst an, weil ist ja nur Standardmist, das geht dann nicht.
Wir hatten ja auch hier im Forum neulich diese Diskussion um die Komprimierung von MP3 bzw. das Mixen moderner Produktion und eingedenk dessen, isses imo noch viel wurschter, was im Studio angekarrt wird vom Profi, wenn er über Protools einspielt oder POD oder wasweißich, das ist m.E. viel Augenwischerei.
Aber ich weiß es nicht, weil ich kein Profi bin, von daher bleibt es nur eine Einschätzung.

Ich will mir auch nicht mein Amateur Geraffel schönreden (zumindest nicht hier,-))), denn ich träume ja auch noch von der ein oder anderen leckeren Gitarre, aber das eher aus optischen und Haben-Wollen Gründen, denn aus klanglichen.

Mach's gut!
 
W°°":1841d2ts schrieb:
ollie":1841d2ts schrieb:
Natürlich braucht man ein zuverlässiges Instrument....aber das gibt es auch für 500 € - der Hype mit 3000 € aufwärts ist in der Tat überspannt. Die Musik wird sich dadurch nicht groß verändern und auch der Ausdruck des Gitarristen nicht (höchstens die Anfangseuphorie)....

Das weiß ich nicht, Ollie!

Wir sind uns vermutlich einig, dass der Zuhörer den Unterschied nicht hört. Für mich als Musiker ist es aber extrem wichtig, was mich anmacht und das sind manchmal sehr geringe Feinheiten.
Eine brave Gitarre ist eine gute Gitarre - keine Frage.
Aber was ist eine geile Gitarre? ;-)

ich gebe dir recht, dass es "geile Gitarren " gibt und man die haben möchte.... ich denke jedoch, dass dies sehr individuell ist. Für mich ist wichtig, dass sie sich gut anfühlt und ich sofort das Gefühl habe, genau die ist es jetzt. Das Gefühl hatte ich zuletzt bei meiner Silhouette....Für mich ist auch die Kombination Music Man Silhouette und der Koch Amp ein extrem geiler und damit inspirierender Sound. Ich spiel seit dem ich die Kombi habe wahrscheinlich doppelt so viel wie früher .....ich finde das ist es, worauf es ankommt....

Das ganze ist nicht zwingend eine Preisfrage. Davor habe ich mir die Peavey Wolfgang (Made in Korea) für 500 € gekauft, weil ich das Teil richtig geil fand......

Ein Schüler kam vor kurzem mit ner Gibson Standard für 3000 €, ich hab das Ding gecheckt und mir war klar - ne nicht mein Fall......

Irgendwie muss ich jetzt die ganze Zeit an Frauen denken (vielleicht ist es da ähnlich).... :lol:
 
Der Profigitarrist kauf sich das teure Ding nicht, weil er meint das das weniger schnell kaputt ginge, sondern weil er entweder was flexibles sucht, was alles ein wenig abdeckt oder etwas was ganz speziell klingt.

"Der Profi" kauft sich eine Gitarre, weil sie besser ist als eine andere. Das ist in der Regel nicht die teurere, sonst würden alle nur noch Privat Stock von PRS spielen, da kenn ich aber interessanterweise keinen. In der Regel sind die besten Gitarren fürs Geld eben handgemachte Gitarren.

Das muß imo nicht immer teuer sein

Eben. Aber halt nicht nur 500 Euro, sondern mind. 2000 für eine Spitzen-Solidbody.

und ich glaube eher, das gerade bei Profis da eher ein Automatismus einsetzt, der sie glauben lässt, sie müßten was teures haben zu Gunsten oder wegen ihrer Reputation, quasi als Markenzeichen oder Aushängeschild
.

Das ist eine typische Amateurkrankheit. Profis achten in der Regel nicht auf den Preis, sondern die Qualität. Ausnahmen sind natürlich Imagemucker, die stilistisch eine z.B. Wikingeraxtimitation vor den Pimmel hängen müssen.

Peter Weihe könnte sich sowas ja noch erlauben, der könnte auch mit einer Bach oder Weller Axt aufschalgen und alle würden ihm zum tollen Sound gratulieren

Na, da wären die Producer aber begeistert:
"Hi Peter, geil gespielt mal wieder, aber bist du auf Entzug? Es klingt wie ***"
Produzenten haben manchmal auch Ohren, und gute hören eine Billigklampfe sofort raus.

Der Nutzen rechtfertigt die Anschaffung. Wäre ich also Berufsmusiker und es wäre mein Job Gitarre zu spielen und den bestmöglichen Sound für Projekt XY zu erbringen, dann müßte ich doch vorurteilsfrei ALLES antesten um zu sehen, ob da nicht bei der Standardproduktion der berühmte Ausreißer nach oben dabei ist, der die CS Klampfe wie Schrott dastehen lässt. Das wäre imo eine professionelle Herangehensweise.

Yes.

Direkt zu sagen, alles unter 3000€ teste ich gar nicht erst an, weil ist ja nur Standardmist, das geht dann nicht.

Sagt auch keiner. Im Gegenteil: Viele behaupten, auch die Bohrmaschine von OBI sei ausreichend. Und das ist eben nur für Hobbymusiker richtig.

Ich will mir auch nicht mein Amateur Geraffel schönreden

Da bist du leider eine Ausnahme. Ich mag auch meine Mexicostrat. Aber spielen tu ich nur noch meine Customgitarre aus Finnland, nicht weil sie teurer, sondern mit Riesenabstand besser ist.

Ich rede nicht teueren Gitarren das Wort, sondern guten.

Grüße
 
Lois Lane":14fd0chb schrieb:
Sagt auch keiner. Im Gegenteil: Viele behaupten, auch die Bohrmaschine von OBI sei ausreichend. Und das ist eben nur für Hobbymusiker richtig.


Grüße

und nun erklär uns bitte allen, was du unter Profi und Amateur verstehst...
Ist hier nur die Tatsache entscheidend, ob man mit Musik seinen Unterhalt verdient oder soll es den Spielstatus symbolisieren?
Mir kommt das ganze etwas heroisch vor, befreie mich von meinem Vorurteil.... ;-) !

Nur zur Erklärung: es gibt Profimucker im Bierzelt die machens mit ner Squier und dem Pod und es gibt Amateure die brauchen die 59er Reissue....den Spielstatus mal aussen vorgelassen....

Die Unterscheidung Profi/Amateur ist für mich relativ uneindeutig!
 
ollie":jo2kb4lq schrieb:
und nun erklär uns bitte allen, was du unter Profi und Amateur verstehst...
Ist hier nur die Tatsache entscheidend, ob man mit Musik seinen Unterhalt verdient oder soll es den Spielstatus symbolisieren?
Mir kommt das ganze etwas heroisch vor, befreie mich von meinem Vorurteil.... ;-) !

Nur zur Erklärung: es gibt Profimucker im Bierzelt die machens mit ner Squier und dem Pod und es gibt Amateure die brauchen die 59er Reissue....den Spielstatus mal aussen vorgelassen....

Die Unterscheidung Profi/Amateur ist für mich relativ uneindeutig!

Hi,

da hast du nicht ganz unrecht. Aber man kann in einer Diskussion nicht alle Einzelfälle berücksichtigen, sondern man muss etwas vereinfachen.

Ob ein Bierzeltmucker Profimusiker ist oder ein begabter und gut ausgebildeter Jurastudent Amateur, muss man im Einzelfall entscheiden, wenn überhaupt. Das tut auch nichts zur Sache.

Entscheidend ist, dass ein Pro mit einer Gitarre, die muffig klingt oder über dem 12ten Bund kein Sustain hat, nicht gut arbeiten kann. Der Amateur merkt das in der Regel gar nicht und ist mit seiner Gitarre glücklich, vor allem, wenn man ihm eingeredet hat, sie sei was besonderes (Signature, limited, teuer, etc. etc.). Das erlebe ich jeden Tag, glaub mir vielleicht einfach mal.


Grüße
 

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