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Anonymous
Guest
Lois Lane":152dgy54 schrieb:Das ist eine typische Amateurkrankheit. Profis achten in der Regel nicht auf den Preis, sondern die Qualität.Tach Lois!
Hm, ich habe ja bis letztes Jahr Vollzeit in einem Musikladen gearbeitet und nun noch aushilfsweise. Was da an Profis (vornehmlich eben Lehrer) anrauschte und im Prinzip reine Planlosigkeit an den tag legte war schon erstaunlich. Umso mehr deswegen, weil sie ja Leute unterrichten udnd ann ihr geballtes Unwissen was Equipment angeht weitergeben. Das waren vielleicht alles Ausnahmen, und es gibt bestimmt nicht nur solche, aber es war dann doch ernüchternd. Ähnlich war es auch schon mal bei einer Vorführung von Effekten eines Gitarristen einer im Moment ziemlich angesagten jungen Dame aus Germanien, der war einfach furchtbar und konnte gerade mal die FX an und ausschalten, das war's. Insofern ist für mich persönlich die Gleichung Profi=Kenner/Könner absolut nicht zutreffend. Ich kenne im Gegenzug verdammt viele Amateure, die einen Sound haben und ein spielerisches Können, dass die ein paar von den Etablierten locker an die Wand spielen könnten, und das hat glaube ich wohl fast jeder schon erlebt.
Lois Lane":152dgy54 schrieb:Peter Weihe könnte sich sowas ja noch erlauben, der könnte auch mit einer Bach oder Weller Axt aufschalgen und alle würden ihm zum tollen Sound gratulieren
Na, da wären die Producer aber begeistert:
"Hi Peter, geil gespielt mal wieder, aber bist du auf Entzug? Es klingt wie ***"
Produzenten haben manchmal auch Ohren, und gute hören eine Billigklampfe sofort raus.
Naja, es kommt eben immer darauf an wer was wem wie sagt, und da können Namen per se schon eine Menge ausmachen.
Lois Lane":152dgy54 schrieb:Ich will mir auch nicht mein Amateur Geraffel schönreden
Da bist du leider eine Ausnahme. Ich mag auch meine Mexicostrat. Aber spielen tu ich nur noch meine Customgitarre aus Finnland, nicht weil sie teurer, sondern mit Riesenabstand besser ist.
Ich rede nicht teueren Gitarren das Wort, sondern guten.
Wieso denn leider die Ausnahme? Gerade als Profi wäre es mir doch sowas von Latte, was andere von ihrem Zeuch halten,gerade Amateure, solange ich weiß, das mein Sound besser ist, oder? Und wenn deine Mechigo Strat doll ist, du sie aber nicht spielst, dann muß sie verkauft werden würde ich sagen. Wobei ich das kenne, nach meiner ersten Paula dachte ich auch, die isses, und nun habe ich 4 und wollte mich von keiner trennen, weil sie alle etwas haben, was interessant und anders ist. Der eigene Anspruch und Geschmack verändert sich, wer weiß, vielleicht spiele ich irgendwann sogar mal Strat? Ich schweife ab...
Lois Lane":152dgy54 schrieb:Entscheidend ist, dass ein Pro mit einer Gitarre, die muffig klingt oder über dem 12ten Bund kein Sustain hat, nicht gut arbeiten kann. Der Amateur merkt das in der Regel gar nicht und ist mit seiner Gitarre glücklich, vor allem, wenn man ihm eingeredet hat, sie sei was besonderes (Signature, limited, teuer, etc. etc.). Das erlebe ich jeden Tag, glaub mir vielleicht einfach mal.
Der Amateur merkt das sicherlich auch häufig genug, der Anfänger hingegen nicht. Ich glaube gerade beim Thema E-Gitarre ist der Unterschied zwischen Profi und Amateur nicht sehr groß, zumindest gibt es wohl mehr Amateure auf einem Profilevel, als es z.B. bei Geigern der Fall ist, was ja auch klar ist, da es mehr Gitarristen als Geiger gibt, behaupte ich mal.
Schau dich doch mal hier im Forum um: hier wird unendlich viel Detailwissen an den Tag gelegt, wie auch musiktheoretisches, hier gibt es eine geballte Erfahrung an Live und Studiosituationen und hier wird häufig auf hohem Niveau über Sound gejammert, und das obwohl die meisten hier eben keine Profis sind.
Das Amateure gerne und viel über Equipment reden stimmt und ist auch eine tolle Sache imo, dass sie darüber vielleicht mehr reden, als damit zu spielen, ist unschön, sicher. Die Qualität mit der Amateure über Equipment reden ist aber mitnichten geringer, als bei Profis, häufig sogar umgekehrt, so habe ich es zumindest erlebt.
Was ich auch erlebt habe: wenn jemand seinen Job macht und es machen muß fehlt oft die Motivation. Nirgendwo gibt es soviele Deppen, wie im Beruf (vorzugsweise in der Führungsetage,-)).
Ein Amateur macht es aus Lust, es ist sein Hobby, er muß sich kein Gelaber antun von einem Vorgesetzten und sich nicht aufregen und kann sich die leute suchen, mit denen er sein Hobby teilen will. Ein unschlagbarer Vorteil imo.
Ich bin Amateur.
Die Profi-Definition hatten wir doch schon zu diesem Thread: jemand, der davon lebt Musik zu machen. Das muß man so allgemein halten,sonst kommen wir aus dem diskutieren nicht mehr raus.
Mach's gut!