Gitarrenständer

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Leider keine Ausnahme (siehe Schlecker z.B.). Man kann darüber lange diskutieren und wird am Ende feststellen, das nahezu jeder Großkonzern im Lebensmittelbereich in den letzten Jahren mit negativen Schlagzeilen "bedacht" wurde. Leider, wie gesagt...
 
7-ender":28v0ssel schrieb:
Leider keine Ausnahme (siehe Schlecker z.B.). Man kann darüber lange diskutieren und wird am Ende feststellen, das nahezu jeder Großkonzern im Lebensmittelbereich in den letzten Jahren mit negativen Schlagzeilen "bedacht" wurde. Leider, wie gesagt...

Bei Lidl aber dergestalt, daß sich AI dafür interessiert ...
 
AI hab ich nicht gefunden, nur Attac. Ist letztendlich aber auch egal. Angestossen hat das Thema ja ver-di mit der Veröffendlichung des sog. Schwarzbuches. Inzwischen zitiert man ver-di wie folgt:

"Menschenunwürdige Arbeitsbedingungen gibt es bei allen Discountern", sagt Achim Neumann, Handelsexperte der Gewerkschaft. "Da unterscheiden sich Schlecker, Aldi, Lidl und die anderen Unternehmen kaum. Wir könnten längst ein zweites Schwarzbuch schreiben."

Kann ich nur unterschreiben. Viele Bekannte, die bei versch. Discountern arbeiten, bestätigen das. Tschibo ist auch so ein Fall...
 
doc guitarworld":34bs15lt schrieb:
Bei den Ausbeutern würde ich nichts kaufen, nicht mal Zuckerwürfel ...

Man mag darüber denken, wie man will. Ich sehe eine Bundesrepublik, die sich insgesamt immer menschenunwürdiger organisiert. Das gilt auch für die Globalisierung. Und doch: Am Ende der Kette steht immer ein einzelner Mensch, der leidet. Manchmal hat er die Wahl, mehr oder weniger zu leiden. Wer will es ihm verübeln, wenn er sich für das Weniger entscheidet? Und: Moral ist etwas für Leute, die sie sich leisten können. Und irre ich mich, oder sind das gerade die, welche Moral zwar stets predigen, für sich selbst solche Maßstäbe aber gar nicht erst anlegen?

Nur zu Info: Liddl ist eine gemeinützige Stiftung. Alle Einnahmen verschwinden - wenn ich nicht irre - in Belgien, vielleicht auch in Luxemburg - unversteuert natürlich. An wen die Stiftung die Einnahmen verteilt, ist völlig unbekannt. Ob`s wirklich gemeinnützig verteilt wird, wer kann das wissen? Wen interessiert das überhaupt? AI vielleicht, aber sonst?

Die Vorteile liegen auf der Hand. U.a. kann man einen Teil der Steuerersparnis über die Preisgestaltung an den Kunden weiterreichen. Der "Laden an der Ecke", der zu solchen Steuersparmodellen nicht in der Lage ist, macht bald dicht. So wird man zu einem der Marktführer. Mindestfolge: Ein paar Arbeitslose mehr.

Das wird durch die Gesetzeslage in Deutschland und letztlich innerhalb der EU ermöglicht. Die Bundesregierung könnte das ändern, unterlässt das aber.
Moralische Bedenken? Nicht zu erkennen, letztlich tut man doch was Gutes, wenn man den neuen Arbeitslosen die Möglichkeit gibt, billig ihr Leben zu fristen. Ist auch gut für das Bundesamt für Arbeitslose und Kommunen. Schließlich kann man das Hartz IV - Almosen dem Billig-Lebensstandard anpassen. Auch `ne Moral, gell?

Sven, Deine Absichten in allen Ehren. Aber Deinen Einwand musst Du mal einem raten, der von Hartz IV lebt.
 
frank":1lbsxdzo schrieb:
Der "Laden an der Ecke", der zu solchen Steuersparmodellen nicht in der Lage ist, macht bald dicht. So wird man zu einem der Marktführer. Mindestfolge: Ein paar Arbeitslose mehr.

Es geht gar nicht so sehr um die Steuerersparnis, es geht um die Menge des Eingekauften. Als Sohn eines Einzelhändlers weiss ich, wovon ich rede. Schlimmer noch: Ohne die großen "Nestbeschmutzer" wäre in Teilen der BRD die Grundversorgung der Bevölkerung nicht mehr gegeben. Und da oute ich mich jetzt mal: Als alleinverdienender Familienvater mit vier Kindern kann ich mir den Luxus des "Verschmähens" preiswerter Anbieter schlicht nicht leisten, obwohl es mir vergleichsweise sehr gut geht. Am Rande: Zur Untermauerung habe ich in meinem Ausgangspost als Vergleich den großen T. gewählt...

Noch eine kurze Anmerkung zu Thema Lieferanten und Einkaufsmenge:
Eine Flasche Mineralwasser zum Beispiel, die wir beim Billighändler X für sagen wir 0,19 € kaufen, hat den Abfüller Y 0,006 € gekostet (grösster Posten ist die Verpackung => will sagen, nicht nur das handelnde Gewerbe ist diesem Druck ausgesetzt, auch das produzierende) und er hat sie für 0,008 € verkauft. Der Abfüller hat in der BRD produziert. Wenn ich das in Relation zum Inhalt des kürzlich von Duffes geposteten Link zu den Arbeitsverhältnissen in China setze, sehe ich da wirklich keinen Unterschied, ausser dass wir auf deutlich höherem Niveau jammern. Bei uns werden Arbeitsplätze vernichtet, nicht weil das Unternehmen Minus macht, sondern weil die jährliche Steigerungsrate des Gewinns nicht mehr gegeben ist.
 
7-ender":3pigg1fc schrieb:
frank":3pigg1fc schrieb:
Der "Laden an der Ecke", der zu solchen Steuersparmodellen nicht in der Lage ist, macht bald dicht. So wird man zu einem der Marktführer. Mindestfolge: Ein paar Arbeitslose mehr.

Es geht gar nicht so sehr um die Steuerersparnis, es geht um die Menge des Eingekauften.

Vielleicht, Martin, können wir uns darauf einigen:

Es geht um Gewinnmaximierung, und zwar ziemlich rücksichtslose.

Ich oute mich auch: Ich könnt`s mir, weil kinderlos mit gutem Einkommen, zwar leisten, doch wenn ich den gleichen Artikel bei Liddl billiger bekomme, dann kaufe ich dort. Und ich gerate damit keineswegs in einen Gewissenskonflikt.
 

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