Erfahrungsbericht zu In-Ear-Monitoring (und die damit verbundenen Auswirkungen auf den Gitarrenverstärker)

martin

Power-User
9 Mrz 2016
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Hallo liebe Gemeinde,

einige von euch haben es sicherlich schon beim Gesichtsbuch gelesen dass ich letztes Wochenende Aushilfe gespielt habe bei einer Sängerin-Cover-Show.

Bei dieser Show war vieles ganz anders als es sonst bei Konzerten oder Musical-Vorstellunegn ist:


In-Ears waren Pflicht, weil du abgesehen von den ganzen Instrumenten sowohl einen Clicktrack hörst als auch einen Backingtrack (mit additional Keys, Atmossounds, Backingvocal, Percussion). Dazu kommen noch Ansagen auf dem Clicktrack, wo neue Formteile oder Breaks eingezählt werden. Das wäre ja blöd wenn diese Zusatzinfos laut über Bühnenmonitore abgespielt würde.

Also habe ich mir auf Empfehlung des Hauptgitarristen diese In-Ears gekauft. Klang ist für diesen Einsatzzweck klasse, als normale Kopfhörer zum Musikhören aber nicht so gut geeignet wegen etwas weniger Bässen. Das ist aber für In-Ear-Einsatz für Musiker so gewollt. Die tiefen Frequenzen bringen sehr viel Energie aufs Ohr, das lässt dein Gehör schnell ermüden, mit weniger Bässen ist ein längeres konzentriertes Hören möglich. Abgesehen davon fand ich das während der Show auch nicht zu Bass-arm, so einen geilen Monitorsound hatte ich noch nie in meinem Leben.

Damit so etwas stressfrei funktioniert braucht es aber einen Tontechniker, der ersten Ahnung hat und zweitens aber auch eine Menge wichtiges Digital-Equipment am Start hat (er hat mir das erklärt, aber sorry, ich kann das nicht mehr richtig widergeben, es läuft quasi auf einen digitalen Splitter hinaus, der komplett alle (!) Mic- und Line-Signale von der Bühne einsammelt und dann an das Hauptmischpult für die Beschallung weitergibt.

Die Musiker benutzen dann eine App fürs Handy oder iPad, wo dann tatsächlich alle 40 Kanäle verteilt auf 5 Bildschirmseiten angezeigt werden. Als ich das hörte war ich ein bisschen verängstigt, weil mir nicht klar war wie ich in der kürze der Zeit so viele Signale in einen ausgewogenen Mix bringen kann. Spontan dachte ich mir "Warum zur Hölle werden mir da keine Subgruppen angeboten?".

Letztendlich war das aber doch ganz leicht, weil die Mixing-App die verschiedenen Mixe der einzelnen Musiker aus den Proben bzw. von den letzten Vorstellungen gespeichert hat. Der Techniker hat mir dann gezeigt wie ich zu dem letzten Mix von dem Hauptgitarristen komme. Damit kam ich dann gleich wunderbar klar und musste mir nur noch meine Gitarren (E-Git und Acoustic) anpassen.

Die Band hat einen eigenen Tontechniker, der auch das ganze Equipment besitzt und zu jedem Gig mitbringt für das Monitoring. Externe PA-Techniker der jeweiligen Locations bekommen dann die durchgeschleiften Signale, aber die Inputs und das Monitoring liegt komplett in der Hand der Band und dem eigenen Techniker.

Eine Sache hat mich aber dann doch etwas unvorbereitet getroffen: ich stand zwischen einem Schlagzeuger und einem Percussionisten, da hat die Bühne ganz schön gebebt. Deswegen konnte ich den wunderschönen Hall meines Fender Pro Reverbs nicht mehr benutzen (weil die Hallspirale sonst gescheppert hätte). Und mein Sound war natürlich Mono.

Direkt beim ersten Song im Soundcheck bin ich dann gefragt worden warum ich so einen furztrockenen Sound hätte. Der Hauptgitarrist spielt mit einem Modeller in Stereo und hat da gleich Hallräume, Kompressoren, Delays usw. drauf.

In meinem Fall musste das dann der FOH-Mischer übernehmen, aber der konnte aufgrund des Systems keine Effektreturns an das Band-eigene Monitoring senden. Also blieb es bei einer recht trockenen Gitarre auf den Ohren der Mitmusiker.

Tja, ich bin ja bekennender analoger Röhren-Fan! Aber was ich bis jetzt noch nicht erwähnt habe ist die Tatsache, dass die In-Ears wirken wie ein krasser Gehörschutz. Das ist nicht zu vergleichen mit meinem angepassten Gehörschutz, der alles nur ein wenig leiser macht. Das Teil ist wie Oropax, wenn die im Ohr sind kannst du dich mit einer anderen Person nicht mehr unterhalten, du bist wirklich komplett abgenabelt von der Außenwelt. Das war schon ein bisschen ein Schock.

Der Bassist hatte deswegen sogar ein eigenes Mischpult auf seinem Stressbrett und zwei Atmo-Mics dabei. Er nennt die Atmo-Mics seine "Ohren", er mischt den Original-Bühnen-Umgebungssound dann selbst dazu zu seinem IN-Ear-Mix.

Für mich habe ich festgestellt, dass ich mir in so einem Setup das Leben mit einem Röhrenamp nur selbst schwer mache. Wenn ich eh nicht mehr hören kann wie geil es draußen klingt, dann sind mir die Möglichkeiten eines professionellen Modellers (Axe FX, Kemper, Line6 Helix) doch lieber. Im schlimmsten Fall ist mein Amp sogar zu laut und stört nur noch den Sound im Raum. Wenn ich ihn leiser mache (weil auf der Bühne außer dem Schlagzeug eh nichts mehr laut zu hören ist), dann verliere ich aber extrem die Unterstützung vom Amp (wenig Sustain, keine Kompression, alles klingt dann sehr spitz und die Strat macht nur "pling").

Ein weiterer Aushilfsjob steht an, ich werde da eine Entscheidung treffen müssen. Noch einmal dort aufschlagen mit meinem Fender Amp? Ich weiß nicht...

Viele Grüße
Martin
 
Für mich immer hochinteressant einen Eindruck und auch die Entscheidungsfindung aus dem Profilager mit zu bekommen.

Bin gespannt, wie's weitergeht.

Gruß

Horst
 
Fender amp und universal audio oxbox wär doch ne Idee. Von Boss gibt‘s auch sowas.
und was die In Ears angeht :
 
Ich musste auch einige Zeit lang in einer Band mit in-Ears spielen und proben.
Es ist klasse, weil man so einen guten und definierten Monitorsound sonst nie hat.
Es ist klasse, weil man (zumindest mit der eigenen Backline und Digitalpult) vor Ort zumindest mit dem Monitormix keine Arbeit mehr hat.
Es ist klasse, weil jeder seinen Mix und seine Lautstärke selbst steuern kann (und diese damit deutlich sinkt).

Es ist überhaupt nicht klasse, wenn man sich mit den Mitmusikern unterhalten will, sich jedes Mal den Knopf aus dem Ohr ziehen zu müssen. Der andere sagt dann "Häää?" und zieht sich auch den Knopf aus dem Ohr. War schon ein Running Gag mit der Zeit.
Es ist überhaupt nicht klasse, wenn man das Publikum gar nicht mehr hört. Ich hat mir nach einiger Zeit auch ein "Raummic" mit einem kleinen Mixer dazugemischt, es war mir sonst viel zu steril.
Natürlich macht da auch ein Amp eigentlich keinen Sinn mehr. Ein Modeller mit in-ear ist nun aber definitiv ein völlig anderes Spielgefühl (ohne zu werten).

Für mich persönlich habe ich festgestellt, dass in-ear Monitoring mir die Freude am Proben und Live-Gigs nimmt und war recht froh, als ich wieder damit aufhören konnte. Für solche Jobs wie von Dir oben beschrieben (oder auch am Theater etc.) macht es natürlich Sinn, wahrscheinlich generell im Profibetrieb. Freude macht es allerdings (zumindest mir) nicht.
 
So weit ich Kontakt mit Profis habe und hatte, gibt es nur mehr wenige , die sich nicht von den Vorzügen von guten Modellern im Live-betrieb überzeugen lassen.
 
Da Du ja Fenderamps spielst, würde ich an Deiner Stelle einen Verstärker aus der Fender Tone Master - Reihe (Deluxe, Twin, Super) testen. Das könnte ein guter Kompromiss sein.
 
In-Ear-Monitoring mag ich nicht so gerne, weil ich mir dann so "akustisch einsam" vorkomme...es gibt sicherlich Situationen, wo IEM anderen Monitorarten überlegen ist (z.B. bei akustisch schwierigen Räumen wie alten Theatern etc.). Aber gutes Livemonitoring kann auch sehr effektiv sein, wenn
- es einen eigenen Monitoringmenschen gibt
- die Bühne vorher akustisch "ausgepfiffen", d.h. mit einem Analyser und Terzband-EQ feedbacksicher gemacht wurde
- Es ein brauchbares Monitoringsystem, bei größeren Venues möglichst mit Sidefills gibt
- die Musiker diszipliniert sind und so wenig "Lautmacher" wie möglich verwenden, d.h. akustische Krachmacher wie Schlagzeug und Bläser mit Plexischeiben gezähmt sind und selbstverständlich keine Amps auf der Bühne stehen...

Und letzteres ist einer der Gründe, warum ich schon sehr lange live Modeler spiele. Ich habe allerdings auch wenig "Rock'n'Roll" (was auch immer das ist und warum auch immer das so laut sein muss) gemacht, sondern als alte Söldnerseele meistens Zeug, bei der der Bandsound deutlich wichtiger war als der Gitarrensound....und ich habe u.a. auch deshalb viele Jobs bekommen, weil ich nicht der Kommt-zur-Audition-und-reisst-den-Röhrenamp-auf-Gitarrist bin, sondern eher die hab-ich-noch-nie-zu-Gitarristen-gesagt-mach dich-mal-lauter-Reaktion hevorrufe (ja, sowas mag bei ähnlicher musikalischer Kompetenz durchaus den Ausschlag für den l e i s e n Gitarristen geben...).

Allerdings gibt es für mich wesentlich pragmatischere Gründe für Modeler : Neben offensichtlichen Dingen wie "Schleppen", "Röhrenamp-brummt/rauscht/klingt-nur-ab-95dB-gut" etc. ist für mich auch wichtig, dass ich (so weit wie möglich) die Kontrolle über den Sound habe, der an die Zuhörer geht (schließlich ist das die Kundschaft...). Und da ich mit einem Modeler die Mikrofonierung, aber auch EQing und Dynamics (durch Verwenden eines EQs und eines Compressors im Master des Modelers) ziemlich genau vorgeben kann, ist die Wahrscheinlichkeit wesentlich höher, dass FOH auch das erklingt, was ich mir vorgestellt habe...
Man sollte immer bedenken, dass der Sound eines Modelers überhaupt nicht mit dem eines Amps auf der Bühne vergleichbar ist...und der Ampsound auf der Bühne eventuell auch sehr wenig mit dem Sound FOH zu tun hat, weil da ein Bandpassfilter in Form eines Mikrofons und ein Soundfilter in Form eines FOH-Engineer-Gehirns ziemliche Einschnitte machen können...Mit einem Modeler kann ich wenigstens verhindern, dass mein Sound totmikrofoniert, durch LC-Filter untenrum kastriert und durch heftigste Compression musikalisch getötet wird....denn ich weiß wie der FOH-Mann hört (nämlich mit den Augen): Zeigt sein Analyser kein "böses" tieffrequentes Material bei der Gitarre an, lässt er auch die Finger von meinen Tiefmitten, und erzeuge ich keine starken Dynamikschwankungen auf seinem PFL-Metering, lässt er auch die Finger vom Ein-Knopf-Compressor.
Anders gesagt: Mit dem Modeler kann ich meinen gewünschten (FOH)Sound vergleichsweise idiotensicher auf die PA bringen...und mit einer hörenden Band ist dann auch das Monitoring ohne Amp kein Problem.

Ja, das ist pragmatisch und sicherlich kein Rock'n'Roll.:poop:
YMMV!
 
Hallo,

der Umstieg von Amp+Pedalboard auf InEar ist meiner Meinung nach ein wirklich dickes Brett. Man kann natürlich einfach seinen Amp durch ein Strymon Iridium oder ein ähnliches Gerät ersetzen, das reicht aber nicht wirklich aus. Das Ding wird anders reagieren als der gewohnte Amp, plötzlich muss man an den Effekten herumdrehen, der teure und geliebte Zerrer funktioniert in dem Zusammenhang nicht etc.

Ich würde vollständig meine Finger von der bewährten Anlage lassen, einmal tief und gequält durchatmen, ein gebrauchtes Helix LT kaufen und die erforderlichen Sounds nachbauen. Das geht zwar für den Einstieg auch für weniger Geld, der Wiederverkaufswert für ein Mooer, NuX, Valeton und wie sie alle heißen ist aber gleich Null. Wenn das Gerät nicht tut, was es soll, ist die Investition futsch. Dann lieber gleich den Platzhirschen anschaffen, im Falle des Scheiterns ist wenigstens der finanzielle Verlust geringer.

Und wenn man dann wieder laut spielen darf, bleibt der Modeler zuhause und die alte Anlage wird geschleppt und genutzt. (Manchmal mag man die dann auch nicht mehr und behält sie nur noch aus nostalgischen Gründen. Ich persönlich habe es nicht so mit der Nostalgie und bin der Meinung, dass man sein Herz nicht an Dinge hängen soll, daher trenne ich mich dann von so etwas. Aber das ist ein anderes Thema.)

Nochmal: Die Umstellung ist immens und das sollte man auch akzeptieren. Lieber einmal ein ordentlicher Schritt als langes Geeiere.

Gruß

erniecaster
 
Hallo Erniecaster,
da sind wir tatsächlich mal einer Meinung! :)

Ich habe mich gerade auf die Warteliste für das neue AXE FM9 setzen lassen. Wenn schon denn schon!

Gruß Martin
 
Hallo Erniecaster,
da sind wir tatsächlich mal einer Meinung! :)

Ich habe mich gerade auf die Warteliste für das neue AXE FM9 setzen lassen. Wenn schon denn schon!

Gruß Martin

Natürlich sind wir wie immer nicht einer Meinung. ;-) Ich hätte ein Helix bestellt.
 
Moin,
für so professionelle Jobs wie diesen würde ich einen Hx stomp nehmen. Wegen der Größe.
Das LT würde ich nur nehmen, wenn ich viel mit Fx on/off machen würde, und wenn ich das Signal von externen Mikrofonen zu meinem InEar Signal mischen wollte. Das kann das Helix LT und das Helix ebenfalls. (Es gibt sogar ein Preset mit einem 4 Kanal Mischer für Mics oder sonstige Signale)

Ich kenne allerdings die anderen Modeler nicht vom eigenen Befingern.

Wenn die alle InEar machen, lass den Amp weg.

Bei meiner Band bin ich gerade den anderen Weg gegangen, weil null Monitor, und unsichere PA. Muß ich halt selbst laut machen. ;-)

Ciao
Monkey
 
Interessanter Thread, da ich vor nicht all zu langer Zeit auch auf InEar umgestiegen bin.
Das war ein sehr langer und schleichender Prozess und InEar gar nicht mal unbedingt das angestrebte Ziel. Ich bin quasi von selbst aus praktischen Gründen dahin geleitet worden:

  1. Pedalboard durch einen Modeller (Headrush Pedalboard), da mir mein Board mit immer mehr Stompboxes zu unübersichtlich und zusehens problematischer wurde (Soundklau, Fehleranfälligkeit...). Der Modeller wurde rein als Effektersatz verwendet.
  2. Ein Ausfall meines VoxAc30 brachte mich dazu das Amp-Modelling des Headrush Pedalboards zu nutzen -> Wiedergabe über Fryette Powerstation und gleiche Lautsprecher. hier war ich erstaunt wie gering die Unterschiede sind
  3. Amp verkauft und auf FRFR gewechselt. Hier war sicherlich die größte Umstellung, die aber eben auch eine Menge Vorteile mitbrachte. man muss sich daran gewöhnen anstatt des gewohnten Amp-in-a-Room-Feelings auf den (simulierten) mikrofonierten Amp (IR) einzuschießen. Das fühlt sich einfach anders an. Wenn man bereit dazu ist, hat man meiner Meinung aber auch wieder viele Vorteile. Denn man weiß dann eben sehr genau wie man draussen im Publikum klingt, kann nochmals feiner seine Sounds für den gesamtmix abstimmen etc.
  4. Der letzte Schritt war dann schließlich, dass wir uns von unserem Drummer getrieben einen kleinen Digitalmixer zulegten, weil er für seinen Klick eben alle Signale auf seinen Kopfhörern brauchte. Ich habe mich immer sehr schwer mit dem Gedanken getan, mich vom Raumgefühl zu trennen weil ich denke es passiert da etwas ganz wesentliches an Interaktion zwischen Gitarre, Pickups, Lautsprecher, Raum und den eigenen Ohren und deinem Feeling. Durch den Wechsels des Proberaums, war die aktustische Situation aber so dermaßen schlecht, dass auch ich mich abkapseln wollte. Zunächst habe ich geschlossene Kopfhörer verwendet und dann schließlich mir die StageDiver2 InEars gekauft.

Schließlich haben wir dann nach laaaanger Corona-Gig-Pause vor ein paar Wochen wieder einen richtigen Gig mit vollem Besteck gespielt und ich erstmalig mit InEar. Und ich kann nur sagen "SUPER". Selten konnte ich so entspannt kontrolliert und unangestrengt spielen. Nach dem 2,5-stündigen Gig war noch eine Menge Luft im Tank. Kein Ohrenfiepen etc. Und natürlich gaaanz schmaler Abbau :)

Für mich die größten Unterschiede bzw. Umstände an die man sich gewöhnen muss:
  • Vor- und Nachteil - Abgekapseltes Gefühl: Es scheppert überhaupt nichts mehr. Snare, Becken, Basswummern gibt es nicht mehr. Jeglicher Akustischer Müll ist ade. Kurze Unterhaltungen mit den Mitmusikern sind aber auch nicht mehr so mal eben möglich. Workaround ist sich entweder über die Mikros zu unterhalten, sich kurz einen Hörer herauszunehmen oder sich über Blickkontakt abzustimmen.
  • Nachteil - Feeling beim Solieren: Da ich kein Gitarrist bin, der Note für Note einstudierte Soli spielt und 1:1 abspulen kann, ist das der größte Unterschied. Das Feeling geht ein Stück weit verloren. Zum kompensieren habe ich trotzdem meine FRFR vor mir stehen, damit die Pickups die Lautsprecherinteraktion noch mitbekommen. Es hilft auch ungemein ein ganz leichter Kompressor am Ende der Signalkette (da gibt es einige U-Tube-Videos zu) und natürlich sind mindestens leichte Room-reverbs ganz entscheidend wenn man Hall nicht als vordergründigen Effekt in seinen Sounds hat. man muss sich sein Hörerlebnis eben wieder von neu zusammensetzen.
  • Entscheidendster Vorteil - BackgroundGesang: Noch nie hatte ich so viel Kontrolle über meine Stimme und konnte passend so gut zum Sänger die Stimme versetzt singen.
  • Vorteil - Klick: gerade bei Songs bei denen die Gitarre ohne alles anfängt eine irre Erleichterung

Tja nun in der Entwicklung bei InEar angekommen, frage ich mich schon, warum ich das erst so spät gemacht habe.
Wenn man sich an die Unterschiede gewöhnt hat, und gelernt hat mit den wenigen Nachteilen umzugehen, ist alles einfach bedeutend einfacher.
Sicher, rund wird das Ganze meiner Meinung erst durch einen Modeller oder einem OX oder ähnlichem mit dem ich auf gewisse Nachteile sehr einfach reagieren kann. Was mit der analogen Technik so toll sie sich auch für sich alleine betrachtet angefühlt hat, eben nicht oder nur unter sehr hohem Aufwand funktioniert.
 
Zuletzt bearbeitet:
Sodele, kurzes Update:

Die Warteliste für das Fractal FM-9 hat mir leider nichts gebracht, das Teil ist immer noch nicht lieferbar und dieses Wochenende habe ich wieder einen Aushilfsjob für die Cover-Show. Von der Band wurde gestern Abend noch der Wunsch an mich herangetragen dieses mal bitte nicht in Mono zu spielen. Tja, wie also so kurzfristig eine Lösung finden?

Ich war drauf und dran zum nächsten größeren Musikladen zu fahren und zu schauen ob da ein Line 6 Helix rumliegt. Aber das wäre eine Menge Geld gewesen für ein Teil das ich ja gar nicht haben möchte.

Netterweise hat mir ein Freund sein UAD OX zur Verfügung gestellt, damit habe ich gerade zwei Stunden serumprobiert und ich bin sehr glücklich damit. Den Amp kann ich auf seinen Sweetspot stellen (Volume 5) und ihn mit dem OX aber leiser machen. Vor dem Amp nutze ich mein Pedalboard mit Zerrern, Boostern, klangfärbenden Compressor, Delay (in mono). Dieses Signal greift sich das OX vom Speaker-Out ab. Ab dort gibt es via iOS ein virtuelles Speaker-Cabinet und im Anschluss noch feine Studio-Effekte zur Veredlung in Stereo (EQ, leichter nicht färbender Summencompressor, ein Stereo-Chors und ein Studio-Vintage-Plate-Reverb).

Das OX hat 6 Presets, die habe ich so eingerichtet:
1) viel Hall
2) viel Hall und Stereo-Chorus
3) normal Hall
4) normal Hall und Stereo-Chorus
5) wenig Hall
6) ganz wenig Hall und auch deutlich kürzer

Den Chorus könnte man auch irgendwie über einen Fußschalter ein- und ausschalten, aber da habe ich auf die schnelle nicht rausgekriegt wie und wo man das programmieren kann. Da ich den Chorus entweder den ganzen Song anhabe oder eben komplett aus komme ich damit klar, muss ich halt vor Songbeginn einmal am Preset-Regler drehen.

Auf jeden Fall kann ich so vor Ort auf die Wünsche des Tonmenschen oder der Mitmusiker eingehen und den Sound mehr oder weniger "wet" zu fahren, ohne dass ich erst das iPad rausholen muss zum Umprogrammieren.

Ob das alles so passen wird vor Ort? Ich werde berichten :)
Aber diesmal haben wir wohl einen längeren Soundcheck, da sollte genug Zeit fürs Finetuning sein.

Viele Grüße
Martin

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Wegen des In-Ear-Monitorings. Die Effekte vom Tonmenschen liegen erst später auf einem anderen Mischpult. Die anderen in der Band bekommen sonst den Monosound vom abgenommenen Verstärker direkt aufs Ohr.

Und weil der Hauptgitarrist einen Stereo-Modeller spielt müssen sonst alle ihren Monitormix ändern (weil sonst meine Gitarre nur auf dem linken Kanal liegt).
 
Die Lösung mit dem OX ist schon cool. Hatte ich ja schonmal vorgeschlagen. Würde mich auch interessieren.
Wenn ich mir das dargestellte Setup angucke, wollte ich nur nochmal kurz einwerfen, daß das auch ganz easy mit dem FM3 geht.
Ich hab so'n Ding und mache im Prinzip damit auch nix anderes. Dafür brauchts kein FM9. Und es ist mega transportabel.
 
Moin, das klingt spannend. Ist denn der interne Lautsprecher des Combo auch noch aktiv, oder komplett rausgenommen?
Den lasse ich an, regel die Lautstärke aber über das OX so weit runter wie es dem Tonmenschen am liebsten ist. Der Amp an sich bleibt in der Lautstärke die ich für den Sweetspot brauche.
 
Die Lösung mit dem OX ist schon cool. Hatte ich ja schonmal vorgeschlagen. Würde mich auch interessieren.
Wenn ich mir das dargestellte Setup angucke, wollte ich nur nochmal kurz einwerfen, daß das auch ganz easy mit dem FM3 geht.
Ich hab so'n Ding und mache im Prinzip damit auch nix anderes. Dafür brauchts kein FM9. Und es ist mega transportabel.
Du meinst also FM3 als Amp mit Stereohall, aber davor noch mein Stressbrett?

Das wäre in der Tat eine Überlegung wert. Bislang habe ich mehr in die Richtung gedacht alles komplett auf einen Schlag zu ersetzen.
 
Du meinst also FM3 als Amp mit Stereohall, aber davor noch mein Stressbrett?

Das wäre in der Tat eine Überlegung wert. Bislang habe ich mehr in die Richtung gedacht alles komplett auf einen Schlag zu ersetzen.
Ja, du kannst auch deine Zerrpedale, Kompressoren etc. mit‘m FM3 ersetzen. So mach ich das z.Bsp. Ich bin einfach zu faul meine Pedals mitzuschleppen.
Es gibt ein neues Video auf Youtube wo das FM9 Setup von Neal Schon (Journey) gezeigt wird. Der benutzt seine Lieblingspedals Boss CS3 usw. wah wah auch alle davor. Das was ich gesehen hab, würde dem auch ein FM3 reichen.
 

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