doc guitarworld":34bs15lt schrieb:
Bei den Ausbeutern würde ich nichts kaufen, nicht mal Zuckerwürfel ...
Man mag darüber denken, wie man will. Ich sehe eine Bundesrepublik, die sich insgesamt immer menschenunwürdiger organisiert. Das gilt auch für die Globalisierung. Und doch: Am Ende der Kette steht immer ein einzelner Mensch, der leidet. Manchmal hat er die Wahl, mehr oder weniger zu leiden. Wer will es ihm verübeln, wenn er sich für das Weniger entscheidet? Und: Moral ist etwas für Leute, die sie sich leisten können. Und irre ich mich, oder sind das gerade die, welche Moral zwar stets predigen, für sich selbst solche Maßstäbe aber gar nicht erst anlegen?
Nur zu Info: Liddl ist eine gemeinützige Stiftung. Alle Einnahmen verschwinden - wenn ich nicht irre - in Belgien, vielleicht auch in Luxemburg - unversteuert natürlich. An wen die Stiftung die Einnahmen verteilt, ist völlig unbekannt. Ob`s wirklich gemeinnützig verteilt wird, wer kann das wissen? Wen interessiert das überhaupt? AI vielleicht, aber sonst?
Die Vorteile liegen auf der Hand. U.a. kann man einen Teil der Steuerersparnis über die Preisgestaltung an den Kunden weiterreichen. Der "Laden an der Ecke", der zu solchen Steuersparmodellen nicht in der Lage ist, macht bald dicht. So wird man zu einem der Marktführer. Mindestfolge: Ein paar Arbeitslose mehr.
Das wird durch die Gesetzeslage in Deutschland und letztlich innerhalb der EU ermöglicht. Die Bundesregierung könnte das ändern, unterlässt das aber.
Moralische Bedenken? Nicht zu erkennen, letztlich tut man doch was Gutes, wenn man den neuen Arbeitslosen die Möglichkeit gibt, billig ihr Leben zu fristen. Ist auch gut für das Bundesamt für Arbeitslose und Kommunen. Schließlich kann man das Hartz IV - Almosen dem Billig-Lebensstandard anpassen. Auch `ne Moral, gell?
Sven, Deine Absichten in allen Ehren. Aber Deinen Einwand musst Du mal einem raten, der von Hartz IV lebt.