Nun, da musste ich alt wie ne Kuh werden um mal diese Erfahrung zu machen. Seit jeher spiele ich eigentlich immer nur in Bands die eigene Songs spielen, meistens aus meiner Feder oder gemeinsam erdachte. Das Covern war nie was für mich, in jungen Jahren fand man es gar verächtlich.
Tja, ich spiele immer noch in einer Band in der wir eigenes Zeug machen. Allerdings habe ich seit einiger Zeit wieder Unterricht und der Lehrer konnte mir erstmals vermitteln, wie lehrreich und auch spassig es sein kann, sich mit dem Material von anderen Leuten zu befassen. Man lernt die Techniken quasi am Beispiel eines Songs kennen, war für mich eine neue Herangehensweise ist.
So kam es, dass der Bassist unserer Band, der überdies noch in einer Coverband spielt mich vor 14 Tagen anrief um zu fragen, ob ich Lust hätte einen Abend in einer zusammengewürfelten Band mitzuspielen. Anlass war das Frühjahrsturnier eines ortansässigen Handballvereins. Gespielt werden sollte 3 Stunden, also ca. 40 Songs. Uff, ich noch nie gecovert, 40 Songs in 14 Tagen??? Sportlich dachte ich mir, aber eine Herausforderung. Ich nahm an.
Dummerweise habe ich mir am Tag darauf mit einem Glas richtig tief in die linke Hand geschnitten und somit wackelte das ganze. Ich wollte aber noch nicht aufgeben und habe daher erstmal nicht geübt, sondern geschaut, dass die Wunde heilen kann. Wäre sonst eh im Blutband geendet. Nach ca. 3 Tagen konnte ich dann, zwar mit "starry stripes" und dickem Pflaster und unter Schmerzen mit dem üben anfangen. Glücklicherweise hat der gute Bassman mir alle Mp3 und Leadsheets online gestellt, so dass ich nur noch hier und da was notieren und raushören musste. Nach anfänglicher Skepsis ging mir aber alles recht gut von der Hand und eine gewisse Erleichterung machte sich breit.
Dann die erste Probe mit Bass und Drums. Mir war inzwischen der Leadpart zugeschrieben worden, na bravo... Auch da zeigte sich wieder, gute Vorbereitung ist die halbe Miete. Es groovte schon ganz gut, die Arrangements hakelten noch ein wenig. Dann letzten Donnerstag die Generalprobe mit weiterem Gitarristen und einem Sänger + Sängerin. Auch da wieder die Erkenntnis, wer geübt hat, ist im vorteil und "et kütt wie et kütt". Ich glaube eine gewisse fatalistische Einstellung ist Grundvoraussetzung für solch ein Abenteuer! Schnell noch die Zeiten für den Soundcheck und die Showtime bestimmt und fertig war die Laube bzw. die All Star-Band ;-)
Am Tag des "Happenings" dann pünktlich am Proberaum getroffen, die Sachen ins Auto (kleines Besteck Koch Twintone + 2x12 V30, Stressbrettchen + SG + Strat) und zum Ort der Veranstaltung gefahren.
Herrjeh, ein Aquarium mit Betonboden. Wir durften uns im Foyer einer Sporthalle, alles verglast, aufbauen. Reverb hätte man in der Kathedrale keinen mehr gebraucht, alles "pitschte" und "patschte" - vom sehr differenzierten Sound haben wir uns gleich mal verabschiedet. Leise spielen war angesagt, damit nicht alles im Brei endet. Also erstmal aufgebaut und den Soundcheck für die PA gemacht, wir haben nur die Gesänge abgenommen, der Rest über die Backline. Ok, man hört den Gesang in Kombi mit den Drums gut, der Rest fährt brav hintendran.
Dann noch zwei Warm Up- Bierchen und ein Steak im Brötchen und Showtime! Alles ging gut und nach dem zweiten Song wurde getanzt. Wir haben 2 Sets gespielt, die Leute sollten bei Laune gehalten werden. Der Alkohol floss in rauen Mengen und die Leute gingen mit, wir haben die Solis teilweise noch etwas verlängert und via Augenkontakt auch immer schön die Staffel weitergereicht, es lief quasi echt amtlich. Hier und da hat es natürlich auch mal gehakt, aber alles in allem keine Gefangenen gemacht und der Zuschauer hat von all dem wenig bis garnix mitbekommen.
Tja, mein Fazit: Es ist wohl ziemlich wumpe, welche Gitarre und welchen Amp man spielt fürs Publikum. Das macht man alles für sich. Die Leute wollen gut gelaunte Musiker sehen, die mit Spass bei der Sache sind. Dazu noch alles ansprechend präsentiert und alle sind glücklich. Das Feedback war durch die Bank übertrieben gut, von "weltklasse" bis "viel besser als (ersetzen durch den namen des local heroes") und alle hatten ihren Spass.
Covern hat für damit eindeutig seine Daseinsberechtigung, in dem Kontext hätte ich mir keine Band mit eigenem Material vorstellen können. Und somit bin ich dann auch bei den "Gebrauchsmusikern" angekommen -- Wiederholung nicht ausgeschlossen
LG, Alex
Tja, ich spiele immer noch in einer Band in der wir eigenes Zeug machen. Allerdings habe ich seit einiger Zeit wieder Unterricht und der Lehrer konnte mir erstmals vermitteln, wie lehrreich und auch spassig es sein kann, sich mit dem Material von anderen Leuten zu befassen. Man lernt die Techniken quasi am Beispiel eines Songs kennen, war für mich eine neue Herangehensweise ist.
So kam es, dass der Bassist unserer Band, der überdies noch in einer Coverband spielt mich vor 14 Tagen anrief um zu fragen, ob ich Lust hätte einen Abend in einer zusammengewürfelten Band mitzuspielen. Anlass war das Frühjahrsturnier eines ortansässigen Handballvereins. Gespielt werden sollte 3 Stunden, also ca. 40 Songs. Uff, ich noch nie gecovert, 40 Songs in 14 Tagen??? Sportlich dachte ich mir, aber eine Herausforderung. Ich nahm an.
Dummerweise habe ich mir am Tag darauf mit einem Glas richtig tief in die linke Hand geschnitten und somit wackelte das ganze. Ich wollte aber noch nicht aufgeben und habe daher erstmal nicht geübt, sondern geschaut, dass die Wunde heilen kann. Wäre sonst eh im Blutband geendet. Nach ca. 3 Tagen konnte ich dann, zwar mit "starry stripes" und dickem Pflaster und unter Schmerzen mit dem üben anfangen. Glücklicherweise hat der gute Bassman mir alle Mp3 und Leadsheets online gestellt, so dass ich nur noch hier und da was notieren und raushören musste. Nach anfänglicher Skepsis ging mir aber alles recht gut von der Hand und eine gewisse Erleichterung machte sich breit.
Dann die erste Probe mit Bass und Drums. Mir war inzwischen der Leadpart zugeschrieben worden, na bravo... Auch da zeigte sich wieder, gute Vorbereitung ist die halbe Miete. Es groovte schon ganz gut, die Arrangements hakelten noch ein wenig. Dann letzten Donnerstag die Generalprobe mit weiterem Gitarristen und einem Sänger + Sängerin. Auch da wieder die Erkenntnis, wer geübt hat, ist im vorteil und "et kütt wie et kütt". Ich glaube eine gewisse fatalistische Einstellung ist Grundvoraussetzung für solch ein Abenteuer! Schnell noch die Zeiten für den Soundcheck und die Showtime bestimmt und fertig war die Laube bzw. die All Star-Band ;-)
Am Tag des "Happenings" dann pünktlich am Proberaum getroffen, die Sachen ins Auto (kleines Besteck Koch Twintone + 2x12 V30, Stressbrettchen + SG + Strat) und zum Ort der Veranstaltung gefahren.
Herrjeh, ein Aquarium mit Betonboden. Wir durften uns im Foyer einer Sporthalle, alles verglast, aufbauen. Reverb hätte man in der Kathedrale keinen mehr gebraucht, alles "pitschte" und "patschte" - vom sehr differenzierten Sound haben wir uns gleich mal verabschiedet. Leise spielen war angesagt, damit nicht alles im Brei endet. Also erstmal aufgebaut und den Soundcheck für die PA gemacht, wir haben nur die Gesänge abgenommen, der Rest über die Backline. Ok, man hört den Gesang in Kombi mit den Drums gut, der Rest fährt brav hintendran.
Dann noch zwei Warm Up- Bierchen und ein Steak im Brötchen und Showtime! Alles ging gut und nach dem zweiten Song wurde getanzt. Wir haben 2 Sets gespielt, die Leute sollten bei Laune gehalten werden. Der Alkohol floss in rauen Mengen und die Leute gingen mit, wir haben die Solis teilweise noch etwas verlängert und via Augenkontakt auch immer schön die Staffel weitergereicht, es lief quasi echt amtlich. Hier und da hat es natürlich auch mal gehakt, aber alles in allem keine Gefangenen gemacht und der Zuschauer hat von all dem wenig bis garnix mitbekommen.
Tja, mein Fazit: Es ist wohl ziemlich wumpe, welche Gitarre und welchen Amp man spielt fürs Publikum. Das macht man alles für sich. Die Leute wollen gut gelaunte Musiker sehen, die mit Spass bei der Sache sind. Dazu noch alles ansprechend präsentiert und alle sind glücklich. Das Feedback war durch die Bank übertrieben gut, von "weltklasse" bis "viel besser als (ersetzen durch den namen des local heroes") und alle hatten ihren Spass.
Covern hat für damit eindeutig seine Daseinsberechtigung, in dem Kontext hätte ich mir keine Band mit eigenem Material vorstellen können. Und somit bin ich dann auch bei den "Gebrauchsmusikern" angekommen -- Wiederholung nicht ausgeschlossen

LG, Alex