G
Gino
Bekanntes Mitglied
- 27 Nov 2007
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Obwohl ich überzeugt bin, dass das hier und anderswo schon bis ins letzte Madenschräubchen erörtert worden ist, hier noch 'mein Senf' zur Diskussion (ich habe von 1981 - 1991 im Musikalieneinzelhandel gearbeitet und einer der Chefs war einer der ersten Vintage-Fanatiker in deutschen Landen und ich durfte viele seiner Schätzchen ausgiebig spielen):
Bevor rock n' roll zum Breitensport wurde, sagen wir mal bis etwa 1968, wurden im Vergleich zu heute von den 'großen' Herstellern relativ kleine Stückzahlen hergestellt. Man konnte also sowohl was die Auswahl des Holzes als auch die Verarbeitung anbetraf, gründlicher sein. Auch die Arbeitslöhne jener Zeit spielen hier natürlich mit rein. Personalkosten sind in fast jedem Unternehmen der Kostenfaktor Nr. 1. Als dann jeder 12-Jährige anfing, sich eine E-Gitarre zur Konfirmation (oder zu ähnlichen Festivitäten) zu wünschen, wurde der Musikalienhandel zum big business. Mit steigenden Stückzahlen ging die Holz- und Fertigungsqualität allmählich den Bach runter. Dazu kam, dass zumindest 2 der 'Großen' an große Konzerne verkauft wurden (CBS und Norlin), was dazu führte, dass oft genug nur noch nach betriebswirtschaftlichen Gesichtspunkten entschieden wurde.
Natürlich wurden sicher auch davor 'Gurken' produziert, aber durch diese Faktoren nahm der 'Gurkenanteil' drastisch zu. Dazu kommt, dass -getreu den Gesetzen der Evolutionstheorie- mehr oder weniger nur die guten alten Instrumente bis heute überlebt haben und von (Sammler-)Hand zu (Sammler-)Hand gegangen sind.
Zu dem hype um sog. "youngtimer" habe ich eine sehr dezidierte (aufgrund von Erfahrung) Meinung: Den größten Mist ihrer Geschichte haben die großen 2 (wieder sehr generalisierend gesprochen) so etwa zwischen 1973 und 1983 (und noch ein bißchen danach) produziert, eben in der CBS- bzw. Norlin-Era. Ich habe deswegen so meine Zweifel, ob eine Strat von 1973, die schon neu im Laden einen notorischen Wackelhals hatte (ungenau gefräßte Halstasche, das ganze mit reichlich Lack zugemumpt / 3-Punkt-Befestigung) und damals 800.- DM kostete, heute wirklich irgendwas zwischen 2500-4000 EUR wert sein soll.
Ich glaube daran, dass das, was neu gut war, u.U. auch noch alt gut oder sogar besser ist, und das, was schon neu Schrott war, im Laufe der Zeit nur alter Schrott wird.
Hiervon muß man einige Firmen unterscheiden, die in dieser Zeit und aufgrund der Schwäche der US-Größen neu an den Markt kamen, z.B. Firmen wie Ibanez, Yamaha, Hamer, PRS u.a.
Deren frühe Modelle (bei den Japanern das, was nach der sog. 'law-suit'-Zeit kam, also die mehr oder weniger eigenständigen Modelle) sind fast durchweg hoch- bis höchstwertig und genießen mit Recht inzwischen Vintage-Nimbus. Und das sind m.E. momentan die Vintage-Schnäppchen für Otto Normalverdiener. (z.B. würde die 79' Hamer Sunburst, die hier in den Kleinanzeigen steht, in USA längst verkauft sein - nein, ich krieg' keine Provision... :lol: ).
Aber ich denke, dass auch derjenige, der keine altes US-Teil oder einen 'Alternativ-youngtimer' abbekommt, nicht rumheulen muß. Gibson und Fender bauen m.E. heute so gute Instrumente wie schon lange nicht mehr (vielleicht hat ja Fender noch nie bessere gebaut ??). Und wenn ich mir überlege, mit was für grauenvollen Teilen (Hertiecaster u. Co.) wir uns als 14-15-Jährige Anfang der 70er rumquälen mußten, haben Einsteiger doch heute den (Gitarren-)Himmel auf Erden!
Bevor rock n' roll zum Breitensport wurde, sagen wir mal bis etwa 1968, wurden im Vergleich zu heute von den 'großen' Herstellern relativ kleine Stückzahlen hergestellt. Man konnte also sowohl was die Auswahl des Holzes als auch die Verarbeitung anbetraf, gründlicher sein. Auch die Arbeitslöhne jener Zeit spielen hier natürlich mit rein. Personalkosten sind in fast jedem Unternehmen der Kostenfaktor Nr. 1. Als dann jeder 12-Jährige anfing, sich eine E-Gitarre zur Konfirmation (oder zu ähnlichen Festivitäten) zu wünschen, wurde der Musikalienhandel zum big business. Mit steigenden Stückzahlen ging die Holz- und Fertigungsqualität allmählich den Bach runter. Dazu kam, dass zumindest 2 der 'Großen' an große Konzerne verkauft wurden (CBS und Norlin), was dazu führte, dass oft genug nur noch nach betriebswirtschaftlichen Gesichtspunkten entschieden wurde.
Natürlich wurden sicher auch davor 'Gurken' produziert, aber durch diese Faktoren nahm der 'Gurkenanteil' drastisch zu. Dazu kommt, dass -getreu den Gesetzen der Evolutionstheorie- mehr oder weniger nur die guten alten Instrumente bis heute überlebt haben und von (Sammler-)Hand zu (Sammler-)Hand gegangen sind.
Zu dem hype um sog. "youngtimer" habe ich eine sehr dezidierte (aufgrund von Erfahrung) Meinung: Den größten Mist ihrer Geschichte haben die großen 2 (wieder sehr generalisierend gesprochen) so etwa zwischen 1973 und 1983 (und noch ein bißchen danach) produziert, eben in der CBS- bzw. Norlin-Era. Ich habe deswegen so meine Zweifel, ob eine Strat von 1973, die schon neu im Laden einen notorischen Wackelhals hatte (ungenau gefräßte Halstasche, das ganze mit reichlich Lack zugemumpt / 3-Punkt-Befestigung) und damals 800.- DM kostete, heute wirklich irgendwas zwischen 2500-4000 EUR wert sein soll.
Ich glaube daran, dass das, was neu gut war, u.U. auch noch alt gut oder sogar besser ist, und das, was schon neu Schrott war, im Laufe der Zeit nur alter Schrott wird.
Hiervon muß man einige Firmen unterscheiden, die in dieser Zeit und aufgrund der Schwäche der US-Größen neu an den Markt kamen, z.B. Firmen wie Ibanez, Yamaha, Hamer, PRS u.a.
Deren frühe Modelle (bei den Japanern das, was nach der sog. 'law-suit'-Zeit kam, also die mehr oder weniger eigenständigen Modelle) sind fast durchweg hoch- bis höchstwertig und genießen mit Recht inzwischen Vintage-Nimbus. Und das sind m.E. momentan die Vintage-Schnäppchen für Otto Normalverdiener. (z.B. würde die 79' Hamer Sunburst, die hier in den Kleinanzeigen steht, in USA längst verkauft sein - nein, ich krieg' keine Provision... :lol: ).
Aber ich denke, dass auch derjenige, der keine altes US-Teil oder einen 'Alternativ-youngtimer' abbekommt, nicht rumheulen muß. Gibson und Fender bauen m.E. heute so gute Instrumente wie schon lange nicht mehr (vielleicht hat ja Fender noch nie bessere gebaut ??). Und wenn ich mir überlege, mit was für grauenvollen Teilen (Hertiecaster u. Co.) wir uns als 14-15-Jährige Anfang der 70er rumquälen mußten, haben Einsteiger doch heute den (Gitarren-)Himmel auf Erden!