frankpaush":37rp7goo schrieb:
erniecaster":37rp7goo schrieb:
Genauso ist es Schwachsinn, dass früher alles besser war. Es muss ein Reflex sein, dass bei jedem Gebrauchtkauf der Rat von "Experten" kommt, nach einem möglichst alten Exemplar zu schauen. Was für ein Unsinn! Die Hersteller verblöden doch nicht.
es hat durchaus nichts mit Verblödung zu tun, sondern mit Profitmaximierung. Lohnkosten werden seit mindestens 30 Jahren permanent gesenkt, gleichzeitig steigen die Materialpreise durch Ressourcenmangel an bestimmten Tonhölzern.
Weniger menschliche Arbeit, schlechtere Hölzer bei gleichem Preis im Vergleich zu "früher". So sieht das aus.
Sehr schön kann man das mit der Holzverschlechterung schon in den 70ern an der Gewichtszunahme von Esche-bodies sehen: die Chargen aus dem unteren Stammbereich sind deutlich leichter (da ursprünglich feuchter, nach dem Trocknen also poröser) und "baumkonstruktionsbedingt" eben seltener, denn der untere Bereich ist kürzer als der obere, deshalb nahm bei erhöhten Produktionszahlen der Anteil an leichten Varianten gegenüber den verfügbareren schweren Varianten ab.
Das ist ja mal ein Theorie.... :roll:
Zu allen Zeiten saßen da nur Menschen, die verfügbares und verkäufliches Material verbauten. Mehr Zauber gibt es nicht.
Esche ist übrigens kein Tonholz, genau so wenig, wie Erle, Linde, oder Mahagoni. Bestenfalls sind es Tischlerhölzer und von solchen Leuten wurden auch die legendärsten E-Gitarren der Welt - aus irgendwelchen verfügbaren Brettern gezimmert. Wenn sie überhaupt Tischler waren.
Immer die Legendenscheiße. Leo F. aus A. sitzt in seinem Denkzimmer und überlegt, wie er die besten Materialien der Welt zu den edelsten Gitarren des Universums schweißt...
Nein! Sie haben das genommen, was so weit in Ordnung ging, dass es keine Retouren gab, was verfügbar und was günstig war. Damals, wie Heute.
Neulich habe ich mal wieder so einen unreflektierten Müll in einer Zeitung gelesen, in der ein akademischer Gitarrist schrieb, er habe sich die Bauteile in seinen Amps durch alte ersetzen lassen, weil die ja bekannterweise besser waren. "Bekannterweise??"
Warum fahren Kleinwagen heute 300.000 Km?
Warum platzen Autoreifen fast nicht mehr?
Warum funktionieren Telefone noch, nachdem man sie Fischen aus dem Magen geholt hat?
Warum halten sich Lebensmittel länger frisch?
Warum funktioniert mein 300 Euro Rechner seit 5 Jahren fehlerfrei?
Warum ist unser Leben so verdammt perfekt und reibungsarm?
Weil die Ingenieure seit 50 Jahren nur noch Scheiße machen?
frankpaush":37rp7goo schrieb:
Und ein 8-Zylinder, der aus nicht mal 3 Litern nur eben 120PS holt, wie das in den 60ern noch üblich war, ist eben deutlich langlebiger als ein "moderner" Motor, der das aus eineinhalb Milchtüten zerrt.
Was für ein Sch***
Das träfe zu, wenn Toleranzen, Maschinen, Verfahrenstechnik, Materialien nicht so gravierend schlechter gewesen wären. Tatsächlich fährt ein Kleinwagen heute doppelt bis drei mal so weit, wie ein Opel Diplomat der frühen 70er. Aber er war auch schon nach einem Viertel der Zeit verrostet!
Ich fordere undere "früher-war-es-besser-Vertreter" auf, in Flugzeugen der 50er Jahre zu fliegen. Da sind genau diese Bauteile drin! Ich fordere sie auf, sich unter Röntgenanlagen der 50er durchleuchten zu8 lassen. Mit echten Bumbelbees! Ich fordere sie auf, eine Intensivoperation mit echter Vintage Technik über sich ergehen zu lassen. Mit NOS Röhren und Kondensatoren!
Klopf klopf klopf!! Hallo? Jemand da da oben???
PS: Zum Thema hatte Ernicaster m.M. nach alles gesagt.