Wie spielt ihr eure Soli?

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Anonymous

Guest
Hallo Freunde der gepflegten Blasmusik,

ich wollte mir mal ein Bild machen. Es geht darum wie ihr eure Soli spielt, vor allem Live, aber auch im Studio/beim Recording zu Hause.

Wie seid ihr am kreativsten? Arrangiert ihr im voraus, um in den den 8 - 16 Takten Solospot voll auf´m Punkt zu sein, oder improvisiert ihr völlig frei und aus dem Bauch raus? Oder gar eine Mischung aus beidem? Ich weiß, dass das z.T sicher auch von der Musik anhängt, die man spielt.

Was ist eure Muse, Inspiration, was fördert eure Kreativität beim spielen/entwickeln von Soli? Schaut ihr euch Licks der Vorbilder ab und macht sie euch zu eigen? Erfindet ihr eigenes Material? Oder verwurstet ihr geübte Licks und Klischees und reiht die sinnig aneinander?

Mich würde das mal Interessieren...das Internet gibt zwar keine persönlichen Austausch her, aber vielleicht kommen ja ein paar gute Statements eurerseits.
 
...zu Zeiten als ich noch inner Band spielte hatte ich mir so ein paar Eckpfeiler zurecht gelegt (damit ich nicht völligst die Bodenhaftung verliere ;-) ) , die sich so ergeben haben... und darum habe ich dann mehr oder weniger frei gespielt, mal länger mal kürzer, je nach Laune und Gegebenheit....
Ein Solo gabs, dass hatte ich Ton für Ton mir zurechtgelegt und so auch immer gespielt... einfach weil's mir gefiel...

In die Situation sowas aufnehmen zu müssen/können kam ich nie... drum kann ich dazu nur vermuten was ich tun würde... vermutlich genau das gleiche wie oben... ob das dann funktionieren würde weiß ich nicht...

Jetzt wo ich nur zu Hause spiele, beanspruche ich mehr meine Spontan-Kreativität, da ich viel zu selten zu den gleichen Dingen spiele, als dass ich mir da dann was zurechtlegen könnte...

Manchmal spielt auch einfach zu der Musik eines Films oder Werbespot beim Fernsehgucken...

Generell... im Grunde verwurschtel ich natürlich schon Licks die ich irgendwie mal aufgeschnappt und mir draufgeschafft habe... das ist die Basis. Ansonsten iss alles frei... und manchmal hat man ja auch so Zufallstreffer, wo man nicht erwarten würde, dass sie funktionieren - es aber tun... :lol:

Gruss
PIT...
 
Marcello":2fa9hrq0 schrieb:
Arrangiert ihr im voraus, um in den den 8 - 16 Takten Solospot voll auf´m Punkt zu sein, oder improvisiert ihr völlig frei und aus dem Bauch raus?
Hi Marcel,

Am liebsten Ersteres. Alles "durch-überlegen" um es tonal und rhytmisch auch spannend zu halten. Am liebsten, dass es sich am Ende wieder an das Lied anschmiegt. Live kann es dann aber durchaus einfaches Pentatonikgekurke werden, da ich es dann einfach nicht bring'.

Aber meinerseits am liebsten sogar keine Solos, da ich mit meiner Umsetzung meistens unzufrieden bin. Lieber die Bläser was spielen lassen :)

greetz
univalve
 
Hi Marcello,

schönes Thema!

Ich bereite mich, wenn möglich, bei Aufnahmen auf einen Solospot
vor, in dem ich absolute Ruhe brauche und die auch rigide fordere.
Angenehme, entspannte Athmo muß sein. Bei manchen Sachen erfordert
es ja gradewegs was melodiöses, da ist ein bißchen Vorbereitung
sinnig. Ansonsten mache ich sehr viel spontan ;-) Oft habe ich auch eine
Melodie im Kopf, die ich dann entsprechend so spiele oder mit dem Thema
noch ein wenig herumspiele. First Take ist wichtig, aber nicht immer
der Beste, wie allgemein behauptet wird.

Background ist eine langjährige Erfahrung im Autudidaktentum und
viel, viel Session, Improvisationen und der Spaß an der Musik, der mir
wohl nie abhanden kommen wird.

Live gehen mit mir auch schon mal die Pferdchen durch, bei Soli
gibt es außer gewisse "Eckdaten", keine Verpflichtungen an das Solo,
was ich zuletzt gespielt habe ;-)

Achja, man könnte dem Thread auch einen andere Überschrift geben.
"Wie bereitet Ihr Euch vor uns wie zieht Ihr das dann durch", oder so ...
 
Hallo,

eine sehr schöne Frage.

Beim Solieren hobelt man eigentlich über eine vorgegebene Vorlage (oft in Form von Noten etc.). Ich denke da an Strophen von Songs, oder Hooklines oder Ähnliches.
Nun ich versuche das Thema zu interpretieren. Das heißt nix anderes, das ich dazu etwas erzähle, was mir im Moment dazu einfällt, das ich das Thema mit meinen Worten (Tönen) interpretiere.
Im Laufe der Zeit schleifen sich dann gewisse grobe Abläufe ein. Die behalte ich (unterbewußt) bei (aber nicht stur, sondern flexibel).

Jedes Solo ist (für mich) eine einmalige Angelegenheit und von mir nicht mehr reproduzierbar - so, wie jeder Augenblick im wahren Leben.
Es gibt Tage, da ist man gut druff und eben auch andere. Das hört man - das ist so gewollt! Ich bin ja kein Schauspieler, ich bin ein ehrlicher Mensch ;-)

Der letzte Ton ist dann sozusagen "ich haben fertisch".
 
Hallo allerseits,

mein Solospiel ist, wenn man so will, zwiegespalten.

Da wäre zunächst das Solieren in der Schulband:
Das Solo eines bestimmten Stückes (Cover) orientiert sich an den Vorgaben des Originals, für den Wiedererkennungswert.
Nach 3 mal Proben haben sich die dazu improvisirten Licks dann auch soweit gefestigt, dass ein festes Solo entstanden ist.
So hab ich anschließend auf der Bühne auch mehr Sicherheit.

Zu Hause improvisiere ich eigentlich größtenteils; hört ja schließlich keiner ;-)
Skalen geben hierbei eigentlich maßgeblich die Richtung vor, ich ergänze aber auch ganz gerne ("schiefe") tonartfremde Töne.

Außerdem schau ich mir sehr gerne Licks von meinem Vorbildern an und lasse sie mit einfließen, sodass ich nen "Füller" hab, wenn es mal langweilig werden sollte.

Fazit: Eigentlich ne Mischung aus Allem.
Ich finde ein Stil alleine wird auf die dauer auch etwas stupide.

...achja, was ich auch immer klasse find ist, Thema, z.B. Gesangsmelodie oder so nachspielen und dann im Solo verändern!

...da fällt mir auf, dass mach ich eigentlich kaum ...

Ahnst Du, wofür der Edit-Button rechts oben ist? ;-)
Schönes Wochenende! MC
 
Hi,

also bei mir ist es eigentlich so das ich gerne viel improvisiere. Bei Stücken die ich öfter Live spiele ergeben sich aber nach der Zeit "favorisierte" Licks die sich etabliert haben und dann als Eckpfeiler einen festen Platz im Solo bekommen da sie einfach "klappen" und gut klingen. Ansonsten bin ich froh Live auch immer ein wenig was anderes spielen zu können - so bleibt es für mich und evtl. den Höhrer am interessantesten.

Gibt aber auch ne andere Band wo die Soli teilweise vorgegeben sind und die sind dann 1 zu 1 nachzuspielen. Hat den Vorteil das es weniger Tagesformabhängig ist ob es nun klingt und zumiest harmonisch natürlich ausgefeilter ist.

Für Aufnahmen hatte ich erst das Verlangen auch eher zu improvisieren, nur die Zeit hat man im Studio nicht wirklich bis mal ein zufriedenstellender Take dabei ist und würde fürs Studio mittlerweile immer was vorbereiten.

Gruß,
Jacques
 
Hi,

bezogen auf meine alten Bands (habe derzeit leider keine, da ich frisch nach Italien gezogen bin.... suche aber :-D ) sah das folgendermassen aus.

Die Eckdaten für meine Soli sind grundsätzlich die üblichen Skalen in der entsprechenden Tonart, meist die Pentatonik gemischt mit der Bluesskala und der Tonleiter.

Wenn mit der Band dann ein neuer Song entsteht, daddel ich erstmal wie ein wilder drauflos ohne irgendeine Idee im Kopf. Da wir die Songs aber auch immer mitgeschnitten haben, hatte ich hinterher dann die Möglichkeit mir das gedudel anzuhören. Wenn mir eine Stelle gefiel, habe ich versucht diese auszuarbeiten und zu entwickeln. Am Ende stand dann ein Solo, dass höchstens in Nuancen verändert wurde, aber im Grunde von mir immer gleich gespielt wurde.

Improvisieren tue ich also nur bei der Entstehung eines Songs.
 
Tach,

in Jazzsoli versuche ich stärker thematisch zu arbeiten, kurze Zitaten, prägnante Inervalle aus dem Thema nehmen und sinnvoll zu einer Interpretation verbinden, als in Rocksoli.
Da interssiert mich eher die Stimmung des Songs und dann darf es auch gänzlich ohne Bezug zur Gesangsmelodie sein, auch mal in einer anderen Tonart um stärkere Kontraste zu erziehlen. Hauptsache der Song bleibt ein zusammenhängendes Ganzes. Orientierungspunkte stellen sich dann mit jedem Wiederholen des Songs automatisch ein, Abläufe die in vorhergehenden Improvisationen als passend hängengeblieben sind.

Mit Aufnahmen habe ich dahingehend schlechte Erfahrungen gemacht, daß meine Bandkollegen danach, bewusst oder unbewusst, das Solo der Aufnahme erwarteten und ich selber mich auch deutlich schwerer davon lösen kann, wenn ich aus Bandanalysegründen den eigen Quark häufig anhöre.

Spontanität und Abwechslung, auch wenn´s mal in die Hose geht, sind mir beim Solieren wichtiger als mit komponierten Soli auf Sicherheit zu spielen.
 
Moinsen,

ja...sehr schönes Thema

also kommt bei mir immer auf Tages und Nachtzeit an

zB. Tageslichtproduktionen..(Studio mit Fenstern)
hemmen bei Rock n Roll

fördern aber die Dur-Sachen

Nachts am besten Rocksolos einspielen

in der Regel schick ich die Toningeneure auch raus zum Kaffee kochen...

vernünftiger Monitor....und ab die Post

ersten Take stehen lassen

zweite Spur anwählen (am besten mit ner Studer Bandmaschiene oder alten Fostex....(Fernbedienung zwischen den Beinen...damit man sofort eingreifen kann)

Melodie kristallisiert sich meistens heraus

A/B Vergleich....kleines odr grosses OK! gekauft!

dann ordentliche Version einspielen

klappt eigentlich meistens ganz gut

und bloss nicht über Pentatonik nachdenken.....würde die Authenzität rauben
..klar bei Sofortneuaufnahmen

aber Jacques Sache mit den Eckpfeilern ist auch ein guter Weg
und sehr hilfreich...(AEG...aus Erfahrung Gut) :-D

greez
 
alien":138qrpbd schrieb:
@ Marcello.....die gepflegte Blasmusik..(erster Satz im Thread)....die kommt dann später....aber erst mal arbeiten! ;-)

Als Blechbläser muss ich hier mal anmerken, dass dieser Witz ja sowas von alt ist... und schon beim ersten Mal nicht lustig war.

Zum Thema: Ich war (leider) nie ein Freund des Lick-Lernens. Demzufolge ist mein Repertoire auch eher gering, und das was ich mir selbst zurecht gelegt habe, würde ich eher als Strategien bezeichnen: z.B. mit einem großen Sprung anfangen und den Zwischenraum füllen; oder bestimmte rhythmische Phrasen beizubehalten; Kaskadenwiederholungen und ähnliches. Und auch der Vesuch einer gesanglichen Melodie sollte nicht fehlen. Diese Strategien können natürlich auch innerhalb eines solos wechseln.
Trotzdem haben sich natürlich innerhalb der Songs einige Anfangs- und Endphrasen eingebürgert, die aber nicht jedesmal kommen müssen.

Eine ergänzende Frage: Wie schreibt ihr die Grundlage für Solospots? Einfach die Strophenakkorde, modale Vamps, oder Gruppenimprovisation?
 
Hallo Leute,

wenn ich improvisieren darf, dann schalte ich, wenn's geht, das Großhirn komplett aus. Weiß der Teufel, wo das Zeug herkommt. Wahrscheinlich macht Üben und jahrelanges Spielen doch irgendwie Sinn.

Allerdings ist mein Repertoire nicht sehr groß, aber wenn etwas Gutes "aus dem Kanal fließt" wiederhole ich es einfach einmal oder auch zweimal, dann eventuell ein Variation oder ganz was Neues. Um ehrlich zu sein: Keine Ahnung wie das bei mir läuft! Einfach nach vorne, möglichst rhythmisch, und wenn es geht, mit einem Höhepunkt am Schluss.

Meistens klingt das dann etwa so:

Edit: Sorry, ich nehm' das mal raus, weil es ist nicht (jugend)frei Edit by Schroeder

Das Stück ist am Anfang (freundlich gesprochen) sehr rauh (das kann man sich sparen), die Solos beginnen bei etwa 1:30 und 2:50. Ähnlichkeiten mit bekannten und beliebten Songs wären rein zufällig!

In meiner aktuellen Band haben wir uns darauf geeinigt, dass die Solos vom Demoband auch live wiedererkennbar sein sollen. Da muss ich meinen Krempel üben und kann nicht immer aus dem Bauch raus spielen. Wird ein neue Erfahrung, wenn das Demo eben fertig ist.

C-ya
 
N'amp z'sam!

Ich spiele meine Solos vor allem....
....selten.
Und wenn der Song ein Solo braucht, dann versuche ich eine ansprechende Melodie zu finden und arbeite diese ziemlich genau aus.
Der Grund dafür ist allerdings nur, dass ich zu selten spiele und bei freier Impro zu oft die falschen Töne treffen würde.
Ich sollte weniger durch Internet streifen und mehr üben.
Ich bin weg....

Hendrik
 
Hi,

als Gitarrist in einem Bluesrock Trio habe ich naturgemäß viele Soli zu spielen. Deshalb ist mein oberstes Ziel, keine Langeweile aufkommen zu lassen. Da ich immer "meinen Sound" fahre und so gut wie keine Effekte einsetze, muß ich die Abwechslung durch mein Spiel reinbringen.

Da ich glücklicherweise über einen breiten Vorrat an Licks und Phrasen aus vielen Genres verfüge, kann ich diese vermischen und durch meinen musikalischen Fleischwolf drehen. Sehr signifikante Licks setze ich vielleicht einmal am Abend ein.
Da ich sowieso sehr viele Soli spiele, habe ich es nicht nötig technische Demostrationen abzuliefern. Wenn es zum Song passt, dann spiele ich auch sehr gerne "primitiv", haupsache "es geht richtig ab"!

Obwohl ich eigentlich kein Freund von "komponierten" Soli bin, habe ich mir doch aufgrund der Menge ein gewisses Grundgerüst für die jeweiligen Songs zugelegt. Das kann der Einstieg sein oder auch gewisse Melodiebögen oder Riffs. Es geht mir hierbei einfach auch um deren Wiedererkennungswert. Zwischendrin besteht immer noch genügend Raum um je nach Publikum und je nach Laune zu improvisieren.

Es ist immer ein Balanceakt zwischen Wiedererkennungswert und Überraschung.

Reines "Gedudel" um seiner selbst Willen verabscheue ich und will ich dem Publikum auch nicht zumuten!

Gruß
Bumble
 
Ich habe in meinen Solos mit meiner festen Band in jedem Solo mindestens einen "Eckpfeiler" und dieser ist immer der erste Ton des Solos.

In manchen Stücken spiele ich nach diesem Einstiegston komplett improvisierte Solos.
Allerdings trifft dies nur bei wirklich rockigen Stücken zu, da ich aufgrund von gelegentlich schlechtem Bühnensound schon sehr schlechte Erfahrungen mit melodischen Improvisationen gemacht hat.
Bei den Rockstücken kann ich viele Sachen "aus den Fingern spielen" weil ich vorher weiß wie diese Licks etc. klingen werden, also so dass ich nicht ganz aufgeschmissen bin wenn ich mich nicht hören kann...

Am liebsten spiele ich aber "quasi-arrangierte" Solos.
Im Grunde ist hier alles arrangiert aber irgendwie auch nicht... ;-)
Wenn ich ein längeres Solo spiele von zum Beispiel 32 Takten, dann sehe ich diese 32 Takte als SSong im Song.
Der Song ist natürlich komplett arrangiert, die Solos in diesem "Song im Song" nicht, die sind komplett arrangiert.

Das klingt erstmal komisch aber sobald man sich daran gewöhnt hat klingts imho eigentlich sehr gut!
Bei gecoverten Solos funktioniert das übrigens auch ;-)


Schönen Gruß
Moritz
 
Hm, als erstes entscheidet glaube ich schon die Songstruktur darüber, welchen Sinn, Einfluß bzw. Ausdruck ein Solo bringen soll.
Ist es ein Farbklecks im Song, soll es den Song bereichern, ihn auf den musikalischen Höhepunkt bringen, soll das Solo selbst der musikalische Höhepunkt sein (die meisten Zupfer meinen dies leider immer *gg*), soll es sich an den Gesangsharmonien des bisjerigen Songverlaufs orientieren, ist es gar eine instrumental Nummer, bei der die Gitarre die Gesangsmelodie übernehmen soll (hier steht man dann vor dem Problem, dass nur Töne rüberkommen aber kein Text = Gefahr der Wiederholung), oder eine virtuose Nummer, bei der mehrere Instrumente ihre Soloparts haben und diese sich dann u.U. ergänzen sollen/können...etc... Gibt m.M.n. sehr viele Kriterien die für mich entscheidend sind wie ein Solo zu klingen hat, wo es platziert wird und wie lange es dauern darf.

Die Aneinanderreihung von Licks halte ich für denkbar unkreativ, da diese beliebig wechsel- und austauschbar sind. Ein gutes Solo, verleiht einem Song eine gewisse Seele, einen Wiedererkennungswert. Es sollte nicht den Song dominieren, nicht zu aufdringlich sein aber dennoch den gewissen AHA-Effekt mitbringen... unabhängig aus wieviel Tönen es besteht, über wieviele Tonarten es sich erstreckt und wieviele Tempiwechsel darin vorkommen. Weniger ist manchmal mehr. Es gibt Gitarristen die können mit einem einzigen Ton mehr ausdrücken als die gesamte Shredder- oder DropDown-Fraktion.

Ich orientiere mich sehr gerne an einem gesamten Song der mir gefällt.
Die Basis schafft mir die Plattform für ein Solo - von Anfang bis Ende des Songs. Die Gesangsharmonien und Keyboards erlauben tlw. sehr vielfältige Möglichkeiten. Bedeutet also für mich, dass ich an Hand eines bestehenden Songs improvisiere, um dadurch musikalische Zusammenhänge besser zu verstehen und umsetzen zu können.

Muse, Inspirtion und Umgebung sind bei mir sekundär. Wenn der Song paßt, ich mich gut fühle und der Sound stimmt, wird schon was Verwertbares dabei rum kommen. Irgendwelche Rituale brauch ich bis dato nicht...so...let`s rock.
 
Klare Antwort ...

Ich sehe mich in den Songs als eher Teamplayer. Soli kommen für mich kaum in Frage. In eigenen Stücken kommen keine Soli vor, meist nur kurze Lead-Einlagen. Das ist meiner Meinung nach, dem Song dienlicher. Um es mal, wie Neal Schon zu sagen: "Nur Melodien haben Bestand. Sie sind mehr als jedes heiße Solo."

Zusätzlich lässt es mein gitarristisches Können irgendwie nicht zu. Wahrscheinlich bin ich, was solo-Einlagen und Improvisationen angeht einfach zu schlecht, zumal eine Idee bei mir einiges an Zeit braucht, bis sie heranreift.

Was allerdings die Lead-Einlagen angeht, so "drehe" ich mich quasi immer um den grade erklingenden Ton oder die Harmonie. Da hst es sich doch wieder gelohnt, die Theorie zu pauken. :-D Es ist jedoch schön jemanden gniedeln zu hören, aber für mich wäre das nichts. Deshalb bin ich bei Jamms immer der, der den Rhythmus spielt. Das ist cool.
 
Wie spielt ihr eure Soli?
Hi Marcello,

das iss ne gute Frage - eigentlich mit den Fingern und manchmal über Kopf :lol: :lol: :lol:

Nee, ich denke es kommt natürlich immer auf den Style an, den man spielt und liebt. Ich bin seit zig Jahren dem klassischen Blues verfallen, komme aber aus der Sparte 70' & 80' Rock....jaja das Alter :-D
Man sagt mir nach, ich hätte einen eigenen Stil gefunden, naja denn :-D
Wir covern ja auch viele Titel und ich versuche mich ein klein wenig an das Original zu halten, im Bezug Hooklines und Melodie - da hat man natürlich eine Art Vorlage. Generell improvisiere ich aber immer. Ich hab mir seit Jahren ne eigene Technik angewöhnt - ich summe innerlich eine Melodie, die ich dann auch spiele - das hilft einem enorm weiter! Der Rest sind dann Licks und Kniffs, die man sich seit Jahrzehnten angeeignet hat. Aber wie das so oft ist, es kommt auch immer auf den Bandgroove und die eigene Tagesform an - ich glaube ihr alten Hasen kennt das sicherlich alle ;-)

Hier ein kleines Beispiel ;-)

[mp3]http://www.junior-btr.de/Solo%20Magman%20-%20Exbluesive%20-%20Learned%20to%20Live%20Without%20You.mp3[/mp3]
 
Moin,

grundsätzlich gibt es nach meiner Meinung drei Ansätze:
1. Den Instrumentalen Ansatz, d.h. welche Sachen gehen auf der Gitarre besonders flüssig. Hier spielt man sein Repertoir aus und nutzt die Eigenarten der Gitarre, die bestimmt Läufe und Verbindungen einfach macht.
2. Den musikalischen Ansatz, d.h. man spinnt z.b. die Gesangsmelodie weiter und passt sich der Rhythmik an. Dazu braucht man erst mal keine Gitarre. Man kann sich das Solo weitestgehend ersingen.
3. Den theoretischen Ansatz, d.h. man betrachtet das Tonmaterial einer Akkordverbindung und sucht sich z.b. alle gemeinsamen Töne heraus. Oder man sucht nach einem Fingersatz, in dem alle Appegien der Akkordverbindung ohne Lagenwechsel zu erreichen sind.

Je nachdem, worum es geht, nutze ich alle drei Ansätze. Manchmal einzeln, manchmal gemeinsam mit unterschiedlichen Anteilen. Mit der Nr. 3 tue ich mich am schwersten. Sie ist im Moment Inhalt vieler Übungen.

Bei Rock & Pop versuche ich mich meist anfangs mit Nr. 2. Dabei entsteht eine Hookline, die man im Ideal mitsingen kann. Jetzt muss die Melo aufs Griffbrett und zwar mit Überzeugung. Dazu braucht es den instrumentalen Ansatz, d.h. ich suche mir die Lagen und Fingersätze, mit denen es am überzeugensten klingt. Wichtig ist mir dabei, dass das Solo Fluss hat und atmet. Dann kommt die Dramaturgie. Das finde ich immer am schwierigsten. z.B. Hineinkommen, aufbauen, steigern, stahlen, hinaus schreiten....
Ich brauche manchmal 50 Takes für 15 Sekunden!
Hier
ist so ein Beispiel.
Jazz ist natürlich eine ganz andere Baustelle und mir noch immer ein Buch mit 7 Siegeln.... :?
 
Hallo zusammen,

Bei den wenigen Soli, die ich in meiner Funk und Soul-Band habe, improvisiere ich weitestgehend.
Den Einstieg in das Solo (die ersten 1-3 Töne) habe ich mir zurechtgelegt, das gibt Sicherheit, und danach improvisiere ich frei.
Bei den brutaleren Sachen (Streetlife z.B.) übe ich zu Hause regelmäßig die Changes und das Tonmaterial (Skalen, Arpeggien) und singe Stimmführungen und Soli, um die harmonischen Eckpunkte zu kennen und sinnhafte Melodien entwickeln zu können.
Dann ist live bei mir jedes Solo anders.

Bei "Klischeesoli" (Bratgitarre/Pentatonik) ist es imho hilfreich, einen guten Vorrat an authentischen Licks parat zu haben.
Auch wenn ich frei improvisiere, schummeln sich öfter mal Licks und Linien, die ich mal gehört habe unter das Gespielte, dann grinse ich mir eins und spiele halt weiter.

Aufnehmen ist so ein Ding.
Erstmal spiele ich frei, wenn ich mit dem Ergebnis nicht zufrieden bin, dann nehme ich die "guten" Teile, und verwende sie beim nächsten Take wieder.
So entsteht dann ein immer stärker arrangiertes Solo.

Gruß,
Woody
 
W°°":2japel9u schrieb:
Jazz ist natürlich eine ganz andere Baustelle und mir noch immer ein Buch mit 7 Siegeln.... :?

Das kann ich kaum glauben nach den ganzen Sachen die du hier bisher reingestellt hast ;-)

Das fiel mir jetzt mal spontan auf, da ich noch zwei Songs von dir direkt auf dem Desktop rumschwirren hab :-D

Schönen Gruß
Moritz
 
Rat Tomago":rgmtr250 schrieb:
Der Song ist natürlich komplett arrangiert, die Solos in diesem "Song im Song" nicht, die sind komplett arrangiert.

:?: ;-) Du meinst improvisiert, oder?

Ich soliere selten, was einerseits damit zu tun hat, dass ich singe und mir nicht selbst im Weg sein will und daraus resultierend übungstechnisch vernachlässigend war :oops: . Wenn ich soliere, ist daran nichts eingeübt, sondern (hoffendlich ;-) ) songdienlich eingestreut, eher in Form kleiner Licks. Aber ich kann einen Song nötigenfalls auch alleine durchspielen...
 
Also bei mir hängen Solis von der Tagesform ab.
Mal funktioniert etwas perfekt, manchmal klingt es einfach nur schief, damit muss man sich abfinden, dass ist eben so.
Inspiration bekomme ich für Solis nur durch mein Gefühl, denn was ein Sänger mit Text und Stimmte macht, mache ich schließlich auf der Gitarre.
Techniken kann man sicherlich weiterentwickeln, aber wie gesagt, das Feeling für ein Lied muss stimmen, dann passt auch das Solo.
Live und beim Recording sind die meisten Solis ein Zwischenstück, d.h. einen Teil, z.B. einen bestimmen Riff, gibt es auswendig, den hab ich mir vorher überlegt, auf diesem baut dann der Rest des Solos auf.
Nicht denken dass man immer mit dem Riff anfängt, im Gegenteil, ich steh absolut auf Einleitungssolis.
Mag heißen, dass das Intro eines Liedes durch ein Solo passiert und dann auf den Riff hinausläuft, auf dem wiederum der Rest der Musik aufbaut.
Für Solos wäre mein Tipp für Anfänger der, dass sie sich Solo auf das sie abfahren raussuchen per Tab oder sonst wie und dieses dann erstmal auswendig lernen.
Dadurch bekommt man erste Grundkenntnisse wie die Töne übereinstimmen sollten um stimmig zu klingen.
Dann würde ich die Skales auswendig lernen.
Von Diesen weg ist es eigentlich nur noch Harmonielehre, bzw. schlichtes Abzählen der Bünde.
Ich glaube jeder muss selbst dahinter kommen, welche Art ein Solo zu spielen die beste ist, ich für meinen Teil bin der Improvisatör.
Ich schaue mir kaum was ab, d.h. ich würde nie auf die Idee kommen mir einen Teil eines Santana-Solos zu klauen und in meines ein zu bauen.
Techniken benutzen, die andere Musiker geprägt haben, dafür bin ich, jedoch Nachkupfern find ich fantasielos.

MAX
 
Ein Soli kommt bei mir Frei aus dem Bauch heraus, wichtig ist dabei, dass ich mich dabei bewegen kann, sprich diese typischen Gesichstsgrimassen usw dabei machen kann - Ich verarsch mich beim Solo selber und tuhe so als ob ich seit 50 Jahren spiele und keiner besser ist als ich, jo dann kommen eigentlich sehr gute Solis bei Raus und ich steiger mich da immer mehr rein und Flipp mit meinen Techniken aus. humor, viel Humor, dann klappts bei mir - Auf dem Stuhl sitzend ein Soli zu spielen haut bei mir einfach net hin, nadda.

Salve
Phil
 

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