"YouTube vernichtet die Musik"

Ich lese hier eine Menge Vorurteile von Leuten die sich mit dem Thema nicht ausreichend beschäftigt haben. Copy Kills Music .. jaja.. und Home Fucking Kills Prostitution oder wie?

Lest mal das Buch von Tim Renner... der sagte schon vor ca. zehn Jahren voraus, dass die Musikindustrie historisch und epochal die Chance verschnarcht hat, die neue Medien durch legale und interessante Angebote zu kommerzialisieren. Stattdessen pumpt man Millionen in Kampagnen in denen der Internetuser kriminalisiert wird "nochmal dreimal pusten, dann ist papa wieder da" - da könnte ich im Strahl kotzen!

YT ist nicht der Feind der Musik, genauso wenig wie Napster es vor 10 Jahren war. Die Musikindustrie steht sich nach wie vor selber im Weg.

Und dieser "Zimerman" ist für mich einfach n Lutscher - einfach ne Ansage gemacht, er will das nicht und wenn es dem Smartphonehansel nicht passt, angeboten Eintritt zurück und ab dafür... das wäre imho eine souveräne Reaktion gewesen! Der Veranstalter hat da Hausrecht und kann daher das Filmen und Fotografieren komplett untersagen, bei Zuwiderhandlung drohen Rauswurf und rechtliche Schritte. Genauso steht es bei jedem größeren Konzert auf den Hinweistafeln, wie zuletzt bei Springsteen - bei dem es genauso sehr gute Videos und sehr schlechte bei YT gibt!

@Gema und YT: Bei mir werkelt der http://www.unblocker.yt/
 
Batz Benzer schrieb:
bedenkenswerte Sachen

Hallo Batz,

eine Sache unterscheidet die Popkultur tatsächlich von der ernsten Musik:
Ich glaube auch, dass Mitschnitte von Popkonzerten (oder im Falle der Ärze: Punk) dem Umsatz nicht schaden. Im Gegenteil: Sie transportieren die Freude des Publikums und das kann dem Produkt sogar durchaus förderlich sein.

Ernste Musik ist aber nichts als Ambiente, Akustik, Schallereignis.
Da finde ich den Vergleich mit der gefälschten Rolex gar nicht schlecht. In den Umlauf gebrachte beschissene, verwackelte Schallereignisse ohne Ambiente sind bei Klassik und Jazz wie Produkte, auf denen ein großer Name drauf steht, aber schlechter Mist drin ist. Das schadet der Marke.

Was die Umsetzbarkeit von Gesetzen angeht, bin ich eigentlich bei Dir. Dennoch, man mag es mir als Romantik auslegen, finde ich es zu knapp, sich den Umständen zu beugen und zu sagen: Die Leute können mitschneiden, wir werden der Sache nicht Herr, also lassen wir sie.
Ich denke, der Staat muss sich für den Schutz des Eigentums einsetzen.
(Was für eine These - ist DAS nicht eigentlich selbstverständlich?!)
 
W°° schrieb:
Batz Benzer schrieb:
bedenkenswerte Sachen

Hallo Batz,

eine Sache unterscheidet die Popkultur tatsächlich von der ernsten Musik:
Ich glaube auch, dass Mitschnitte von Popkonzerten (oder im Falle der Ärze: Punk) dem Umsatz nicht schaden. Im Gegenteil: Sie transportieren die Freude des Publikums und das kann dem Produkt sogar durchaus förderlich sein.

Ernste Musik ist aber nichts als Ambiente, Akustik, Schallereignis.
Da finde ich den Vergleich mit der gefälschten Rolex gar nicht schlecht. In den Umlauf gebrachte beschissene, verwackelte Schallereignisse ohne Ambiente sind bei Klassik und Jazz wie Produkte, auf denen ein großer Name drauf steht, aber schlechter Mist drin ist. Das schadet der Marke.

Was die Umsetzbarkeit von Gesetzen angeht, bin ich eigentlich bei Dir. Dennoch, man mag es mir als Romantik auslegen, finde ich es zu knapp, sich den Umständen zu beugen und zu sagen: Die Leute können mitschneiden, wir werden der Sache nicht Herr, also lassen wir sie.
Ich denke, der Staat muss sich für den Schutz des Eigentums einsetzen.
(Was für eine These - ist DAS nicht eigentlich selbstverständlich?!)


Aber das ist doch Unsinn. Wieso schadet das der Marke? Jedem vernunftbegabten Menschen ist doch klar, dass die Darbietung von Herbie Hancock oder wem auch immer als verwackeltes Handyvideo scheisse ist. Jemand der Jazz oder Klassik hört, der konsumiert doch keine Handyvideos oder führt über diese Rückschlüsse auf die Qualität der künsterlischen Darbietung - wie man auch hoffentlich weiss, dass man keine Rolex oder Breitling am Arm trägt die man am Strand von Rimini für 10€ erstanden hat...

Ich hab Puccini-Opern für 50€ auf CD gekauft, weil ich das allerbeste Hörerlebnis haben wollte - ohne Kompromisse! Und das ist doch die Klientel. Daher ist die Ausgangssituation für mich immer noch nicht nachvollziehbar. Gerade in diesem Bereich ist das absurd.
 
Batz Benzer schrieb:
Und was Mimöschen anbelangt: War schon mal jemand von Euch auf einem Joe Jackson-Konzert? - Da darf man bisweilen nicht tanzen oder gar mitsingen... wobei er sich da angeblich was entspannt haben soll mittlerweile... ;-)
:prof: Einspruch!
Das war vorrangig bei den Gigs zu den Aufnahmen der 86er BIG WORLD, die er absolut live ohne Overdoubs in Studioqualität aufnehmen wollte. 'Woll!
 
Nee, nee: ich war auf der Laughter & Lust-Tour (war das 91...?), und da war das immer noch so. Oder zumindest mal wieder. :lol:

Als Album-Konzept, zuerst in einem leeren Konzertsaal (Body & Soul) und dann in einem vollen, aber leisen Konzertsaal (Big World) jeweils eine Platte aufzunehmen, finde ich großartig. ;-)
 
Sind Klassikliebhaber bzw. Besucher von Klassikkonzerten überhaupt Youtube-Konsumenten? Suchen sie überhaupt nach Videos und sonstigen Aufnahmen dieser Art im Netz? Interessieren sich deren Augen und Ohren überhaupt für diese Art von Wiedergabe ihrer Lieblingsmusik in minderwertiger Qualität?

In meinem (privaten und beruflichen) Umfeld gibt es einige Personen, die sich sehr für klassische Musik interessieren. Und diese Personen kenne ich nur als Käufer und Konzertbesucher - nicht als solche, die klassische Musik über das Internet konsumieren.

Ich verstehe noch immer die Reaktion des eingangs erwähnten Musikers, aber ich frage mich schon, wie viele andere hier auch, wer sich ein klassisches Konzert auf Youtube überhaupt ansehen bzw. anhören will. Und somit denke ich, dass sich der (finanzielle) Schaden, wenn überhaupt einer entstanden ist, sehr in Grenzen hält. Dass seine Musik vor einer offiziellen Veröffentlichung den Weg ins Netz findet, und dies in einer schlechten Qualität, wird seine Zielgruppe nicht von einem Kauf des Albums abhalten. Das eine ist sehr ärgerlich für ihn als Künstler. Verständlich.

Grz, Marco
 
Marco23 schrieb:
Sind Klassikliebhaber bzw. Besucher von Klassikkonzerten überhaupt Youtube-Konsumenten? Suchen sie überhaupt nach Videos und sonstigen Aufnahmen dieser Art im Netz? Interessieren sich deren Augen und Ohren überhaupt für diese Art von Wiedergabe ihrer Lieblingsmusik in minderwertiger Qualität?

In meinem (privaten und beruflichen) Umfeld gibt es einige Personen, die sich sehr für klassische Musik interessieren. Und diese Personen kenne ich nur als Käufer und Konzertbesucher - nicht als solche, die klassische Musik über das Internet konsumieren.

Ich verstehe noch immer die Reaktion des eingangs erwähnten Musikers, aber ich frage mich schon, wie viele andere hier auch, wer sich ein klassisches Konzert auf Youtube überhaupt ansehen bzw. anhören will. Und somit denke ich, dass sich der Schaden, wenn überhaupt einer entstanden ist, sehr in Grenzen hält.

Grz, Marco

Das war meine Aussage! Danke :) Ich käme nie auf die Idee die Goldberg Variationen, La Boheme, Tosca oder Sketches of Spain auf YT anzuschauen - übelst komprimiert oder als verwackeltes Video eines Konzertes! WTF?!? Ich kauf mir auch kein Kobe-Steak und püriere es im Mixer...
 
W°° schrieb:
Was die Umsetzbarkeit von Gesetzen angeht, bin ich eigentlich bei Dir. Dennoch, man mag es mir als Romantik auslegen, finde ich es zu knapp, sich den Umständen zu beugen und zu sagen: Die Leute können mitschneiden, wir werden der Sache nicht Herr, also lassen wir sie.
Ich denke, der Staat muss sich für den Schutz des Eigentums einsetzen.

Das würde eine Flatrate ja leisten. Schützen, bezahlen, niemanden kriminalisieren. Allen wäre gedient. Und Musiker hätten ein geregelteres Einkommen... lediglich die Abmahn-Anwälte könnten sich beklagen.

Ernste Musik ist aber nichts als Ambiente, Akustik, Schallereignis.
Da finde ich den Vergleich mit der gefälschten Rolex gar nicht schlecht. In den Umlauf gebrachte beschissene, verwackelte Schallereignisse ohne Ambiente sind bei Klassik und Jazz wie Produkte, auf denen ein großer Name drauf steht, aber schlechter Mist drin ist. Das schadet der Marke.

Walter, gibt es Klassik-Bootlegs, also illegale Klassik-CDs? - Das ist keine rhetorische, sondern eine ganz erst gemeinte Frage. Ich wüßte dies nicht, und würde unter dieser Prämisse nicht verstehen, warum es die Verkäufe der legalen CD beeinträchtigen sollte. WAS kommt denn in Umlauf, was der Marke schadet? Ein YT-Video, welches der Genießer ja eh nicht beachten würde, weil es seinem Standard nicht entspricht? Meinst Du, es gibt grundsätzlich mehr Menschen, die nach einem YT-Video von Klassik-Künstler X NICHT ins Konzert gehen, bzw. einen Tonträger kaufen würden oder tatsächlich weniger? Oder hat das letzten Endes gar keine Ausiwrkung?

Um beim Rolex-Vergleich zu bleiben: Jeder Mensch weiß doch, daß eine Rolex vom Klischee-Koreaner in Köln-Nippes and der Ecke für 50€ nicht echt ist, nicht echt sein kann.

Und jeder Mensch weiß, daß er eine solche bein ausgewiesenen Fachhändler vertrauensvoll kaufen kann und im Zweifelsfall juristisch abgesichert ist.

Also geht der klangbewusste Klassik-Liebhaber ja auch nicht auf Flohmärkte und fragt hinter vorgehaltener Hand nach heißer illegaler Ware von Anne-Sophie Mutter; er kauft die Musik legal und läuft auch gar nicht Gefahr, illegale Ware zu erwerben.

Danke bis hierhin für die feselnde und niveauvolle Unterhaltung!

Lieben Gruiß,

Batz. :cool:
 
Al schrieb:
Aber das ist doch Unsinn. Wieso schadet das der Marke? Jedem vernunftbegabten Menschen ist doch klar, dass die Darbietung von Herbie Hancock oder wem auch immer als verwackeltes Handyvideo scheisse ist. Jemand der Jazz oder Klassik hört, der konsumiert doch keine Handyvideos oder führt über diese Rückschlüsse auf die Qualität der künsterlischen Darbietung - wie man auch hoffentlich weiss, dass man keine Rolex oder Breitling am Arm trägt die man am Strand von Rimini für 10€ erstanden hat...

Ich hab Puccini-Opern für 50€ auf CD gekauft, weil ich das allerbeste Hörerlebnis haben wollte - ohne Kompromisse! Und das ist doch die Klientel. Daher ist die Ausgangssituation für mich immer noch nicht nachvollziehbar. Gerade in diesem Bereich ist das absurd.

Das ist alles richtig. Aber es beschreibt nur Deine Sicht, nicht die des Künstlers.
Ich versuche es mal mit einem hinkenden Versuch: Ich wäre extrem angepisst, wenn es im Netz von Bildern meiner Gitarren wimmeln würde, die allesamt mit einem Fischaugen Objektiv aufgenommen wären.
(Ich stelle beim Schreiben fest, dass der Vergleich elegant schreitet...)
Auch wenn jeder Depp sehen kann, dass die Verzerrungen dem Glasauge geschuldet sind, zeigt das Bild eben nicht die Realität, oder das, was ICH als Hersteller gerne als Realität darstellen würde.
Ich finde das nicht ok.
 
W°° schrieb:
Al schrieb:
Aber das ist doch Unsinn. Wieso schadet das der Marke? Jedem vernunftbegabten Menschen ist doch klar, dass die Darbietung von Herbie Hancock oder wem auch immer als verwackeltes Handyvideo scheisse ist. Jemand der Jazz oder Klassik hört, der konsumiert doch keine Handyvideos oder führt über diese Rückschlüsse auf die Qualität der künsterlischen Darbietung - wie man auch hoffentlich weiss, dass man keine Rolex oder Breitling am Arm trägt die man am Strand von Rimini für 10€ erstanden hat...

Ich hab Puccini-Opern für 50€ auf CD gekauft, weil ich das allerbeste Hörerlebnis haben wollte - ohne Kompromisse! Und das ist doch die Klientel. Daher ist die Ausgangssituation für mich immer noch nicht nachvollziehbar. Gerade in diesem Bereich ist das absurd.

Das ist alles richtig. Aber es beschreibt nur Deine Sicht, nicht die des Künstlers.
Ich versuche es mal mit einem hinkenden Versuch: Ich wäre extrem angepisst, wenn es im Netz von Bildern meiner Gitarren wimmeln würde, die allesamt mit einem Fischaugen Objektiv aufgenommen wären.
(Ich stelle beim Schreiben fest, dass der Vergleich elegant schreitet...)
Auch wenn jeder Depp sehen kann, dass die Verzerrungen dem Glasauge geschuldet sind, zeigt das Bild eben nicht die Realität, oder das, was ICH als Hersteller gerne als Realität darstellen würde.
Ich finde das nicht ok.

Pass bloss auf, im Januar bring ich die Kamera mit und wenn gerade alle unten in der Küche sitzen, hehe ... :lol:

Ich bin doch auch Künstler - ja, ich muss nicht davon leben, aber ich kenne viele die genau das tun. Jazz- und Rockmusiker gleichermaßen - und die Nutzen diese Kanäle um eigenen Content bereitzustellen und ihre Musik zu verbreiten. Natürlich ist es viel toller wenn der Künstler das selber macht, weil er dann die Kontrolle drüber hat.

Aber mal ganz unter uns lieber Walter: Das sind doch keine bösen verachtenswerten Menschen von denen wir hier reden - das sind doch Fans! Manche machen sich da echte Mühe und erstellen Videos mit Fotos und Lyrics etc. pp. - und jetzt kommt wieder mal meine Sichtweise: Auf diese Leute sollte man doch zugehen, statt sie vor dem Kopf zu stoßen und in irgendeiner Art zu diffamieren.
 
Mir scheint als würde sich hier eine altbekannte , nicht erst seit YT-Zeiten bestehende Problematik auftun...

Der eine Musiker freut sich, wenn seine Songs "downgeloaded" werden, weil es der Verbreitung seiner Kunst dient und die Kunst und Kultur, quasi als "Selbstzweck" verbreitet wird und eine Bereicherung für Alle darstellen kann. Dem Künstler selber reicht diese Form der Verbreitung und der Anerkennung aus und er genißt diesen Zustand.
Der vielfache Download des Songs ist quasi der virutuelle Applaus für sein Schaffen. Un Applaus ist ja bekanntermaßen das Brot des Künstlers.
So sagt ma ja... Wobei das brot des Künstlers ist das Brot und nicht der Applaus... Fragt mich jetzt nicht, von wem diese Weisheit stamm, sie ist jedenfalls nicht von mir.

Dann gibt es eben jene Künstler, die gerne eine Wertschätzung für die Erschaffung ihrer Kunst erfahren möchten und der Meinung sind, dass diese Wertschätzung auch über eine Honorierung in Form von "Lohn, Gehalt, Honorar" (nennt es wie ihr wollt) erfolgen muss. Oftmals haben diese Künstler nicht die Wahl ihre Kunst oder in dem Fall "Dienstleistung" unentgeltlich anzubieten, da sie von ihrem Tun leben.

Diese Diskrepanz zwischen den beiden, ich nenne es mal künstlerischen "Attitüden" gabe es schon immer und ziehen sich durch ALLE Bereiche der Kultur. Schauspiel, Malerei, Theater, Tanz, Musik usw.
Das liegt einfach darin begründet, das Kunst ein gewisses "Image" hat. Es gibt nur noch shcwarz und weiß.
Entweder man ist ein millionenschwerer Superstar mit dickem Konto und ein paar Yachten oder man ist praktizierender Künstler mit "Dienst am Mann/Frau" und hat kaum einen nennenswerten Lebensstandard, dafür aber höchste Credebility...

Die Grautöne sind da eher selten. Ich glaube, dass sich hier einige Forumsuser, aber genau in diesen Grautönen bewegen.

Das Thema YT verstärkt allerdings den Effekt, dass Konsumenten dahingehend erzogen werden, dass Kunst und Kultur etwas ist, was es jederzeit und "umsonst" geben muss. Aus dieser Verantwortung kommt man bei dem Thema nicht ganz heraus. Für Musikunterricht gilt übrigens ähnliches. Eine Rezension meiner Unterrichts DVDs lautete mal sinngemäß folgendermaßen: "Leute schaut lieber YT da gibt es das Alles umsonst". Ich bin daher der Meinung, dass man auf keinen Fall einem solchen Medium "freie Bahn" lassen sollte. Ich bin selber immer wieder ersatunt, was man da Alles mittlerweile lernen kann. Ich bin ja begeisterter Radfahrer, aber ein lausiger Schrauber. Früher musste ich wegen jedem "Zipperlein" am Bike zum Händler. Dank zahlreicher Tutorials in diesem Bereich, kann ich mittlerweile viel Sachen am Bike selber machen.
Klar, für mich ist das toll, ich habe Spaß am Schrauben bekommen und spare mir das Geld für Wartung und Reperatur.

ABER: Korrekt ist das von mir nicht, wenn ich ehrlich bin. Durch mein Verhalten gefährde ich Jobs. Ist so...
 
Batz Benzer schrieb:
Um beim Rolex-Vergleich zu bleiben: Jeder Mensch weiß doch, daß eine Rolex vom Klischee-Koreaner in Köln-Nippes and der Ecke für 50€ nicht echt ist, nicht echt sein kann.

Das macht die schlechten Aufnahmen ja besonders übel: Es ist das Original, was verhunzt wird!
Aber die Flat Idee finde ich auch ok. Ein Topf und Ende.
Zugleich besteht ja auch weiterhin die Möglichkeit, sich Aufnahmen aller Art zu verbitten. Allerdings sollte da auch klar gemacht werden, dass es sich nicht um die Überspanntheit von Einzelnen, sondern um Recht und Eigentum handelt.
 
DocBrown schrieb:
Mir scheint als würde sich hier eine altbekannte , nicht erst seit YT-Zeiten bestehende Problematik auftun...

Der eine Musiker freut sich, wenn seine Songs "downgeloaded" werden, weil es der Verbreitung seiner Kunst dient und die Kunst und Kultur, quasi als "Selbstzweck" verbreitet wird und eine Bereicherung für Alle darstellen kann. Dem Künstler selber reicht diese Form der Verbreitung und der Anerkennung aus und er genißt diesen Zustand.
Der vielfache Download des Songs ist quasi der virutuelle Applaus für sein Schaffen. Un Applaus ist ja bekanntermaßen das Brot des Künstlers.

Hi Doc,

der vielfache Download ist der Garant für Verkäufe an einen Bruchteil der Downloader, den man ansonsten nicht erreicht hätte.

YouTube ist, in vielfacher Hinsucht, ein Marktplatz, eine Art Litfaßsäule, eine Plattform, mit der ich auf mich aufmerksam machen kann. Wenn die Leute auf mich aufmerksam geworden sind, kaufen sie bei "mir" ein: Eine Konzertkarte, einen Download, ein Album, ein T-Shirt, ein Poster, einen Aufkleber oder vielleicht auch zwei. Alles nicht nur Verkäufe, sondern auch weitere Werbung; ich habe für mich aktive Werbeträger erschlossen, die nicht kosten, sondern einbringen.

So sieht es meines Erachtens aus; es gäbe demnach keine Diskrepanz.

Das ist wie bei Straßenmusikern: Es ist prinzipiell umsonst, aber am Ende des Tages wird sich dieser fianziell gelohnt haben, wenn man nicht völlig scheiße ist. :lol:

Eine Rezension meiner Unterrichts DVDs lautete mal sinngemäß folgendermaßen: "Leute schaut lieber YT da gibt es das Alles umsonst".

Wenn das so wäre, solltest Du Dir Gedanken um die Alleinstellungsmerkmale Deiner DVD machen. Musst Du meiner persönlichen Meinung nach aber nicht; das setzt sich allein inhaltlich schon gut ab. ;-)

Dann ist jedem klar, daß so eine DVD Prüfungsinstanzen durchlaufen hat, die es beim Otto Normaltuber nicht gegeben haben kann; "enter at your own risk".

Aber die generelle Vergleichbarkeit ist ein Zustand, den man nicht wieder zuirückdrehen kann; wir müssen alle lernen, uns so zu positionieren, daß wir damit umgehen lernen. Naja, alle ausser Nordkorea, etc. :cool:

Und natürlich ist "Selbst ist der Mann" okay, find eich zumindest; Du darfst doch so gut in etwas werden, wie Du willst. Ist doch klasse, daß YT einen dabei unterstützt. Solange Du keinen Meisterbetrieb aufmachen magst und es Nulpen wie mich gibt, die wegen jedem Scheiss zum Fahrradmeister gehen, habe ich moralisch gar keine Bedenken. :lol:

Der Freund, der einem was auf der Gitarre zeigt, ist qualitativ ja auch nicht mit einem echten, pädagogisch fähigen Gitarrenlehrer zu vergleichen; geschweige denn ein nicht interagierender YT-Mensch.

Lieben Gruß,

Batz. :cool:
 
DocBrown schrieb:
Ich bin selber immer wieder ersatunt, was man da Alles mittlerweile lernen kann. Ich bin ja begeisterter Radfahrer, aber ein lausiger Schrauber. Früher musste ich wegen jedem "Zipperlein" am Bike zum Händler. Dank zahlreicher Tutorials in diesem Bereich, kann ich mittlerweile viel Sachen am Bike selber machen.
Klar, für mich ist das toll, ich habe Spaß am Schrauben bekommen und spare mir das Geld für Wartung und Reperatur.

ABER: Korrekt ist das von mir nicht, wenn ich ehrlich bin. Durch mein Verhalten gefährde ich Jobs. Ist so...

Wie bitte ??? Du lernst etwas durch YT Tutorials und findest das nicht korrekt ....?
Das kann echt nicht ernst gemeint sein :roll:
Das Beispiel hinkt mMn total (solange es sich in den tutorials nicht um Raubkopien u.ä. handelt)

:arrow:
Al schrieb:
Home Fucking Kills Prostitution oder wie?
 
Es ist ja hier schon sehr gut angesprochen worden. Die Film und Musik-Industrie hat sich selbst so geil und sicher gefunden das Sie vom Publikum einfach überholt worden sind.

Ganz kurz nochmal zurück zu der Idee des "Scheiße-Filters" auf Youtube. Den gibt es inzwischen. Meist findet man den zwischen Tastatur und Bürostuhl.

Zur Thematik der Musik und Filmindustrie: Die Frage die sich doch stellt ist, warum erfreut sich Kino.to und Youtube, trotz teilweiser deutlicher Qualitätseinbusen solcher beliebtheit?

Weil sie das anbieten was die Leute wollen.

Nehmen wir mal Maxdome oder MyVideo. Das ist Legales Film anschauen. Ich hab mich auch mal ganz optimistisch bei MaxDome angemeldet. Die Preise sind Ok. Die Auswahl leider nicht. Die Filme bzw. besonders die Serien, die ich sehen möchte, die bekomme ich dort häufig nicht. Ich wollte mir den Film "Ziemlich beste Freunde" ausleihen. Bezahlt, Runterladen, 4 (!) Stunden später war er auf der Platte. Ich habe ein 25Mbit leitung. Hätte ich einen Illegalen download von einer seite wie Kino.to oder ähnliches gemacht, wäre der film in 10 Minuten auf meiner Platte gewesen. Super!

Das Angebot ist einfach liederlich. Kein Wunder das die User zu anderen mitteln greifen.

Ich wäre Gerne bereit jeden Monat 30 € oder mehr dafür zu zahlen, das ich mir anschauen kann was ich möchte. Aber es gibt eben keinen Anbieter der das macht, weil zuviele Firmen zuviel vom Kuchen haben wollen.

Die Klassik Musik, die hier angesprochen wird, sehe ich überhaupt nicht gefährdet. Die Zielgruppe ist eine vollständig andere. Eben jene, die die Ambiente, klang etc etc wertschätzen. Die werden mit sicherheit keine MP3 aufnahme von Ihrem Künstler haben wollen.

Die Musik und Filmbranche krankt einfach unter ihrer Arroganz und Selbstherrlichkeit.

Habe ich mir vor 20 Jahren noch CD's gekauft und dafür stolze 15 DM bezahlt, habe ich wenigstens in der Regel 60-70 Minuten Musik bekommen.

Heute soll ich 12 € bezahlen und bekomme 8 Songs, von denen 3 Scheiße sind und der rest nicht länger als 3 Minuten dauert.

"Ich bin in Hit, ich brauch nur 3 Minuten" ...

Aber irgendwann kommt auch wieder ein Umdenken. Denn Qualität (ob Aufnahme oder Songwriting) setzt sich letztendlich durch. Und das Fernsehen wird auch irgendwann von DSDS gesättigt seind.
 
Chris_1981 schrieb:
Die Klassik Musik, die hier angesprochen wird, sehe ich überhaupt nicht gefährdet. Die Zielgruppe ist eine vollständig andere. Eben jene, die die Ambiente, klang etc etc wertschätzen. Die werden mit sicherheit keine MP3 aufnahme von Ihrem Künstler haben wollen.

Die ist allerdings Ausgang dieses Threads. Dazu kommt, daß dem Künstler ein konkreter Auftrag entgangen ist. Hat also nichts mit der Zielgruppe, wie du die Konsumenten nennst, sondern mit dem Auftraggeber des Künstlers zu tun.
 
Dr.Dulle schrieb:
DocBrown schrieb:
Ich bin selber immer wieder ersatunt, was man da Alles mittlerweile lernen kann. Ich bin ja begeisterter Radfahrer, aber ein lausiger Schrauber. Früher musste ich wegen jedem "Zipperlein" am Bike zum Händler. Dank zahlreicher Tutorials in diesem Bereich, kann ich mittlerweile viel Sachen am Bike selber machen.
Klar, für mich ist das toll, ich habe Spaß am Schrauben bekommen und spare mir das Geld für Wartung und Reperatur.

ABER: Korrekt ist das von mir nicht, wenn ich ehrlich bin. Durch mein Verhalten gefährde ich Jobs. Ist so...

Wie bitte ??? Du lernst etwas durch YT Tutorials und findest das nicht korrekt ....?
Das kann echt nicht ernst gemeint sein :roll:
Das Beispiel hinkt mMn total (solange es sich in den tutorials nicht um Raubkopien u.ä. handelt)

:arrow:
Al schrieb:
Home Fucking Kills Prostitution oder wie?

Wieso kann ich das nicht "ernst" meinen?
 
DocBrown schrieb:
Wieso kann ich das nicht "ernst" meinen?


Weil dann ja bei jedem Wissen das du dir legal aber unentgeldlich
aneignest, du gleichzeitig überlegen müsstest ob du Jobs killst.

Trojaner selber vom PC entfernt = was ist mit dem PC Service
Fleckenentfernung im IN gelernt = was ist mit der Reinigung
bei YT Wände richtig verspachteln = was ist dem Maurer
etc etc etc

was anders sind natürlich illegale Kopie z.B. von Unterrichtsvideos
Aber bei legalem Zeug, wo Leute ihr Wissen mit dir teilen,
da kann man doch kein schlechtes Gewissen bei haben .....? :roll:
 
Chris_1981 schrieb:
Nehmen wir mal Maxdome oder MyVideo. Das ist Legales Film anschauen. Ich hab mich auch mal ganz optimistisch bei MaxDome angemeldet. Die Preise sind Ok. Die Auswahl leider nicht. Die Filme bzw. besonders die Serien, die ich sehen möchte, die bekomme ich dort häufig nicht. Ich wollte mir den Film "Ziemlich beste Freunde" ausleihen. Bezahlt, Runterladen, 4 (!) Stunden später war er auf der Platte. Ich habe ein 25Mbit leitung. Hätte ich einen Illegalen download von einer seite wie Kino.to oder ähnliches gemacht, wäre der film in 10 Minuten auf meiner Platte gewesen. Super!

Das Angebot ist einfach liederlich. Kein Wunder das die User zu anderen mitteln greifen.

Hm… bist Du Dir dessen bewusst, dass es argumentatorisch schon eine ziemliche Schmalspurbahn ist, durch eine negative Erfahrung mit einem Anbieter direkt rechtlich fragwürdige Quellen zu legitimieren?

Ich habe übrigens ein Gegenbeispiel: Wir schauen uns gerne mal einen Film über das Sony Enterntainment Network an (per Streaming auf Mediabox am TV). Das Angebot ist gut und aktuell, wenn auch nicht vollständig (was wohl in erster Linie der Vermarktungspolitik der Filmrechteinhaber zuzuschreiben ist), das Streaming läuft problemlos und für 5-6 Euro haben meine Frau und ich einen schönen Kinoabend mit günstigem Popcorn und der Option, bei einem anstehenden Toilettengang auf Pause zu drücken. :cool:

Auch was Musik angeht, hat man mittlerweile beispielsweise bei Amazon die Möglichkeit, gescheite mp3s ohne komische DRM-Beschränkungen zu kaufen.

Alles in allem sehe ich die Situation dahingehend entwickelt, dass man das altgediente Argument, die Musik-/Filmindustrie habe den Online-Zug verpasst, dringend checken sollte, bevor man es weiterhin verwendet.
 
Banger schrieb:
Das Angebot ist gut und aktuell, wenn auch nicht vollständig (was wohl in erster Linie der Vermarktungspolitik der Filmrechteinhaber zuzuschreiben ist)

...was schlicht nicht nachvollziehbar ist. Würden sie endlich ihren Urheberwahn aufgeben und anfangen, Filme so zu vermarkten wie die Musikindustrie ihre Musik vermarktet (Stichwort Spotify o. vergleichbare), würden auch wieder mehr Einnahmen generiert.
 
Chris_1981 schrieb:
Es ist ja hier schon sehr gut angesprochen worden. Die Film und Musik-Industrie hat sich selbst so geil und sicher gefunden das Sie vom Publikum einfach überholt worden sind.

Zum Thema Kino.to: Klick
Das meine ich mit parasitärem Geschäftsmodell.

Viele Grüße,
woody
 
Youtube ist prinzipiell nichts anderes als ein "digitaler Spielplatz", der allen Kindern anscheinend kostenlos zugänglich ist sofern sie ihr eigenes Spielzeug mitbringen. Dieser Spielplatz zieht viele Kinder magisch an weil man da toll Spielen kann und weil jedes Kind - und es sind wirklich sehr viele - mindestens ein Spielzeug mitbringt und es jedem anderen Kind kostenlos zur Verfügung stellt.

Dieser Spielplatz hat einen Eigentümer/Betreiber der die Oberfläche der mitgebrachten Spielzeuge der Kinder 1. zumindest tendenziell unendlich oft vervielfältigt und 2. diese endlos multiplizierten Oberflächen Dritten zu Werbezwecken gegen Bezahlung zur Verfügung stellt.

Der Betreiber verdient also an den zu Werbeträgern verwandelten Spielzeugen der Kinder. Die Kinder verdienen nicht daran. Oder vielleicht doch. Letztendlich "tauschen" sie die Oberfläche ihrer Spielzeuge gegen ihr kindliches Vergnügen.

In ihrer kindlichen Unwissenheit kommt es vor das die Kinder Spielzeuge auf den Spielplatz mitbringen die ihnen nicht gehören. Gelegentlich ärgert sich ein Kind darüber das sein Spielzeug zu Werbezwecken verwendet wurde, ohne das es jemals um Erlaubnis gefragt worden wäre. Und dabei war er noch nicht einmal selbst auf dem Spielplatz. Schlimmer: er selbst wollte die Oberfläche seines Spielzeugs selbst gewinnbringend vermarkten. Von wegen gegen einen armseeligen Spielplatzbesuch tauschen....

Im Prinzip besteht das Geschäftsmodell von Youtube (und anderen sogenannten sozialen Netzwerken wie z.B. Facebook u.a.) darin das Eigentum ihrer User gewerblich auszuschlachten ohne auch nur einen roten Heller dafür zu berappen. Bei der gewerblichen Nutzung von hochgeladenen Videos kann es durchaus auch zur Verletzung von Rechten Dritter kommen.

An diesem Punkt fragt sich nur weshalb die gewerbliche Nutzung von urheberrechtlich geschützten Inhalten, sagen wir zur Berieselung von Kunden in Restaurants, Shopping Malls, usw, gebührenpflichtig ist, während die pubblizierung zu gewerblichen Zwecken auf Youtube urheberrechtlich irrelevant sein sollte.

Andererseits könnte Mario von der Pizzeria nebenan seinen Gastraum aus der darüberliegenden privaten Wohnung durch die Decke mit Musik beschallen lassen, oder Uwe seinen Imbisstand über das Autoradio eines Freundes mit voller Lautstärke zudröhnen lassen.

Und was wenn Mario und Uwe die Beschallungsanlage mit Musik direkt aus Youtube füttern würden?

Man kann dieses Phänomen sehen wie man will, grundsätzlich stellt Youtube jedoch das Urheberrecht, ja den gesamten Gewerblichen Rechtsschutz, in Frage. Wird es in Zukunft noch ein Urheberrecht geben? Soll tatsächlich jeder Werke Dritter gewerblich nach gutdünken verwenden dürfen ohne den Autoren darüber Rechnung (nicht nur in kommerzieller Hinsicht) tragen zu müssen?

Das diese Fragen von Bill Gates und Mark Zuckerberg sehr unterschiedlich beantwortet würden liegt wohl auf der Hand.

Letztendlich stehen die Interesse nach Profit von Youtube & Co. die Interessen nach Profit der Autoren gegenüber.

Persönlich finde ich das der Profit dem gehören soll der die Leistung erbracht hat, d.h. sich den urheberrechtlich relevanten Inhalt erbracht hat.

Die Haltung des Pianisten kann ich nachvollziehen, Knopfler ist jedoch konsequenter, eleganter und pflegt seine Interessen in sehr positiver Weise.

francesco
 

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